Leserunde zu "Sieben Tage am Meer" von Ella Rosen
Humorvoll, liebevoll und skurrilSieben Tage am Meer
Roman
Es ruckelt ein bisschen, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet
Seit Schulzeiten sind Gitta, Marlies und Cornelia Freundinnen. Inzwischen sind sie Anfang 50 und ziemlich unzufrieden mit ihrem Leben. Während ihres Mädelswochenendes auf Sylt stoßen sie deshalb ordentlich mit Gin Tonic an und beklagen, was nicht nach Wunsch gelaufen ist: die ausgebliebene Karriere, den unerfüllten Kinderwunsch, den weggelaufenen Ehemann. In der Nacht haben sie eine denkwürdige Begegnung: Ein Engel trägt ihnen auf, dankbar für das Schöne in ihrem Leben zu sein und anderen zu helfen. Am nächsten Morgen sind die drei überzeugt, zu viel getrunken und alles nur geträumt zu haben. Oder etwa nicht?
Manchmal reicht ein anderer Blick auf die Dinge, um ein neues Leben anzufangen - und die Liebe zu finden
Timing der Leserunde
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Bewerben 04.01.2021 - 24.01.2021
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Lesen 08.02.2021 - 14.03.2021
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Rezensieren 15.03.2021 - 28.03.2021
Bereits beendet
Schlagworte
Teilnehmer
Diskussion und Eindrücke zur Leserunde
Abschnitt 1, KW 8, Seite 1 bis 103, inkl. "Die Rede"
Veröffentlicht am 18.02.2021 um 18:38 Uhr
19Wuermchen58 schrieb am 18.02.2021 um 16:45 Uhr
Zitat von Inflorenzarin
Ein bisschen fremd kommt mir jedoch die Konstellation dieser grundverschiedenen Frauen trotzdem vor. Ich halte es für wenig glaubhaft, dass sich da drei Frauen finden, die so unterschiedlich sind. In der Regel distanziert man sich voneinander, wenn man so verschiedene Leben führt, gerade weil man unterschiedliche Probleme hat.
Die drei Freundinnen kennen sich ja bereits aus der Schulzeit. Da konnte keine von den Dreien absehen, was das Leben für sie bereithält, und welchen Weg sie im Leben gehen werden. Bei einer tiefen Freundschaft ist es doch egal was jemand ist, und welchen Lebensstil er führt. Es zählt doch viel mehr ein grenzenloses Vertrauen und Respekt zueinander, egal wie unterschiedlich man ist. Gerade die Unterschiede können eine Freundschaft in vieler Hinsicht bereichern.
Das hast Du richtig schön philosophisch ausgedrückt. Ich wollte es gerade so ähnlich niederschreiben. Ich kenne das selbst noch ganz gut von damals....Und genau das gefällt mir bisher: wir sehen uns irgendwie darin wieder. Die Story wirkt momentan wie ein Spiegel den man vorgehalten bekommt. Erinnerungen in einem selbst werden wach...man zieht Vergleiche. Ich finde den Schreibstil dazu auch sehr stimmig und passend.
Veröffentlicht am 18.02.2021 um 18:40 Uhr
19Wuermchen58 schrieb am 18.02.2021 um 16:38 Uhr
Gitta, Marlies und Cornelia sind mir alle sehr sympathisch . Jede von ihnen kostet ihren persönlichen Schmerz aus, und alle drei finden ihren jeweiligen persönlichen Schmerz am schlimmsten. Ich selbst finde mich in Gittas Schicksal wieder, da ich ebenfalls ungewollt kinderlos bin. Damals, als ich erkannte, dass es daran nichts zu ändern gab, habe ich auch ziemlich lange gebraucht, um darüber hinweg zu kommen. Ja eigentlich kommt man nie darüber hinweg, aber man lernt mit dieser Situation umzugehen. Etwas weltfremd finde ich bei Gitta nur, dass sie mit 50 Jahren immer noch auf ein Kind hofft. Wie dem auch sei, schön dass diese drei Freundinnen einander haben, und ihre Probleme miteinander teilen. Gegenseitig das Herz auszuschütten hilft kurzfristig weiter. Die Erscheinung mit dem Engel finde ich eine geniale Idee. Er bringt gewiss viel Licht ins Dunkel. Ich denke jeder von uns kann so einen Engel gut gebrauchen.
Naja...in der heutigen Zeit ist es ja doch noch möglich in dem Alter Mama zu werden...wenn die innere Uhr noch mitspielt....
Das alle Drei nach dieser Zeit ihren „Freundschafts-Faden“ wieder gefunden haben, finde ich großartig. Gerade weil alle drei so herrlich unterschiedlich sind, kommen grundverschiedene Meinungen auf den Tisch.
Veröffentlicht am 18.02.2021 um 22:16 Uhr
Auf den ersten Seiten lernen wir Gitta, Marlies und Cornelia kennen. Die drei haben wirklich äußerst unterschiedliche Leben und so richtig leicht hat es keine von ihnen.
Gitta ist mir nicht auf Anhieb sympathisch, ich fand es nicht in Ordnung von ihr zwei Sitzplätze zu blockieren und den Mitreisenden zu ignorieren.
Marlies scheint auch ein wenig unausgeglichen zu sein, wenn sie wegen eines lauwarmen Kaffees schon so unfreundlich reagiert…. Da bin ich gespannt, was wir mit ihr noch erleben.
Weder Gitta noch Marlies haben sich Gedanken darüber gemacht haben, wie Cornelia vom Flughafen aus zu ihnen kommt, das finde ich irgendwie schade.
Der Schreibstil gefällt mir total gut und ich habe auch schon einige Male gelacht. Die drei Frauen wirken jede für sich authentisch, jede ist auf ihre Probleme fixiert, keine erkennt die guten Seiten in ihrem Leben und nun dieses Zusammentreffen. Ich bin jetzt schon total gespannt wie es weitergeht.
Veröffentlicht am 18.02.2021 um 22:19 Uhr
Zitat von Nadine1109
Ich vermute dass der Prolog der "Engel" ist, der von seinem Chef den Auftrag entgegen nimmt!
Davon bin ich auch ausgegangen.
Zitat von Nadine1109
Dabei erkennen alle drei nicht, dass es neben Ihren Problemen auch gute Dinge gib
Deswegen sind es ja vermutlich auch die "von der härteren Sorte".
Veröffentlicht am 18.02.2021 um 22:26 Uhr
Zitat von Waschbaerprinzessin
Viele kennen es bestimmt von sich selbst, dass man sich oft auf seine Probleme fokussiert und dabei dann manchmal ganz in Vergessenheit gerät, was eigentlich alles gut läuft, und man so sehr mit sich selbst beschäftigt ist, dass man gar nicht wahrnimmt, dass es Menschen aus dem Umfeld auch schlecht geht.
Ja, sicher, was gut läuft übersieht man schnell und schaut immer nur auf das, was nicht rund läuft. Allerdings denke ich nicht, dass man dabei so unbedingt aus den Augen verliert, dass es bei anderen Menschen auch nicht alles optimal funktioniert.
Zumindest geht es mir oft so, dass ich das was gut läuft als normal hinnehme und mich auf das fokusiere, was sich ändern soll. Muss ich ja auch, sonst ändert sich nichts. Trotzdem sehe ich aber auch, wenn es anderen nicht gut geht.
Veröffentlicht am 18.02.2021 um 22:29 Uhr
Zitat von Inflorenzarin
Ich halte es für wenig glaubhaft, dass sich da drei Frauen finden, die so unterschiedlich sind. In der Regel distanziert man sich voneinander, wenn man so verschiedene Leben führt, gerade weil man unterschiedliche Probleme hat.
Wenn man sich schon lange kennt und nach Jahren wieder aufeinandertrifft, fängt man meist genau da wieder an, wo man sich das letzte Mal gesehen hat. Eine Auseinanderentwicklung kann ja nur stattfinden, wenn man sich regelmäßig sieht. Von daher finde ich es gar nicht mal so unglaubwürdig.
Veröffentlicht am 18.02.2021 um 22:30 Uhr
Beitrag gelöscht
Der referenzierte Beitrag existiert nicht mehr.
Ging mir besonders bei Gitta noch Marlies auch so.
Veröffentlicht am 19.02.2021 um 10:16 Uhr
Corsicana schrieb am 18.02.2021 um 14:27 Uhr
... Stimmt, es könnte sein, dass das im Prolog der Engel ist...
Irgendwie bin ich eigentlich fest davon ausgegangen, dass das im Prolog der Engel ist....
Veröffentlicht am 19.02.2021 um 10:17 Uhr
AnnaMagareta schrieb am 18.02.2021 um 22:30 Uhr
Ging mir besonders bei Gitta noch Marlies auch so.
Ja, mir auch. Marlies ist für mich noch nicht wirklich greifbar und Gitta finde ich nicht so sympathisch
Veröffentlicht am 19.02.2021 um 10:24 Uhr
So, da mein erster Beitrag auch verschwunden ist versuche ich mal alles nochmal zusammen zu bekommen.
Die drei sind ja schon sehr unterschiedlich, was aber beim Lesen irgendwie reizvoll ist.
Jedenfalls sind sie sehr auf ihre Probleme fixiert. Gitta finde ich irgendwie anstrengend und sehr nervig - ein ganz schöner Dickkopf. Allerdings war ihre Diskussion mit dem Engel ganz witzig.
Cornelia hat riesen Scheuklappen auf und nimmt neben sich kaum etwas wahr. Marlies kann ich noch nicht richtig einordnen. Jedenfalls merken wir schnell: Helfen ist gar nicht so einfach😉
Bisher gefällt mir das Buch ganz gut, es liest sich locker flockig. Ich würde mir jetzt dann nur noch etwas mehr Witz und Pep wünschen. So mega gepackt hat mich das Buch noch nicht, aber vielleicht kommt das ja noch...