Leserunde zu "Als das Leben vor uns lag" von Care Santos

Fünf Frauen und ein letzter gemeinsamer Abend, der alles verändert
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Care Santos (Autor)

Als das Leben vor uns lag

Roman

Stefanie Karg (Übersetzer)

Fünf Frauen, drei Jahrzehnte und eine Nacht, die keine von ihnen vergessen kann

Im Sommer 1950 verbringen fünf Freundinnen einen letzten gemeinsamen Abend in der Klosterschule. Keine von ihnen ahnt, dass diese Nacht ihr Leben für immer verändern wird.
Dreißig Jahre vergehen, bis die ehemaligen Klassenkameradinnen sich wiedersehen. Bei einem Abendessen bringen sie sich gegenseitig auf den neusten Stand. Ihre Lebensentwürfe könnten kaum unterschiedlicher sein, und doch scheint jede Einzelne ihr Glück gefunden zu haben. Aber je später der Abend, desto mehr Schattenseiten kommen ans Licht ...

Ein bewegender Roman über fünf Frauen, die stellvertretend für eine ganze Generation stehen

Ausgezeichnet mit dem Premio Nadal 2017

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 01.10.2018 - 21.10.2018
  2. Lesen 05.11.2018 - 25.11.2018
  3. Rezensieren 26.11.2018 - 09.12.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 09.12.2018

Fünf Leben und dreißig Jahre in zwei Abenden

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Im Spanien der Fünfzigerjahre spielen fünf junge Teenagerinnen in einer Klosterschule ein Pfänderspiel. Die Stimmung dieser Welt eines katholischen Internats ist genau getroffen. Heimlichkeiten, Verleugnung ...

Im Spanien der Fünfzigerjahre spielen fünf junge Teenagerinnen in einer Klosterschule ein Pfänderspiel. Die Stimmung dieser Welt eines katholischen Internats ist genau getroffen. Heimlichkeiten, Verleugnung der Körperlichkeit und natürlich der Sexualität, Schuldgefühle und Strafen sind so greifbar, dass man es fast selbst erlebt. Wir erfahren von einer Gruppe junger Mädchen, aus denen zwei gegensätzliche Charaktere herausstechen: Zum einen ist da Olga, dick, reich, skrupellos und manipulativ, Liebling der Lehrer, aber im Inneren zerrissen und voller Selbstzweifel, und zum anderen Julia, dünn und arm, schüchtern und ein Opfertyp für jeden. Man könnte fast eine Aschenputtel-Geschichte erwarten, aber Julia gehört zum Klub der reichen Mädchen dazu; sie darf dort gleichberechtigt mitspielen und sich beweisen. Als sie an einer Mutprobe grandios scheitert, muss sie, ohnehin nur auf "Gnadenbasis" an der Klosterschule geduldet, die Einrichtung verlassen. Zwei weitere aus der Clique gehen ebenfalls am nächsten Tag.

Dreißig Jahre später beschließt Olga, diese alte Runde wieder zusammenzurufen. Nun haben die Achtzigerjahre begonnen, Francos Diktatur ist beendet, die Macht der Kirche und ihrer Moralvorstellungen ist gebrochen, und gerade wird das neue Ehescheidungsrecht eingeführt. Die Frauen stehen mitten im Leben, aber sie haben ihre Lebensmitte bereits überschritten. So erfahren wir nach und nach, was die Mädchen aus ihren Lebensmöglichkeiten gemacht haben. Hier ist die ganze Vielfalt vertreten: von der Hausfrau und Mutter in einer sterbenslangweiligen Ehe über die „Lebefrau“ mit wechselnden Partnern bis zur steilen Karriere in der Politik ist alles dabei.

Am Höhepunkt des Abends taucht die Frauenrunde wieder in ihre Schulmädchenzeit ein, es geht „back to the roots“. Das Pfänderspiel, das diese angetrunkene und herumalbernde „Mädels“-Runde nun spielen will, ist ein extrem guter Schachzug der Autorin, um so richtig schmutzige Wäsche waschen zu lassen, und alle müssen gute Miene zum bösen Spiel machen, schließlich hat man zugestimmt!

Dieser wortwörtlich stürmische Abend nimmt dann eine ganz andere Wendung als erwartet. Denn trotz allem können neue Erkenntnisse auch neue Lebensmöglichkeiten eröffnen.

FAZIT
Das Buch liest sich wie im Rausch, es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen.

Neben den Lebensgeschichten der Protagonistinnen, die für sich schon sehr spannend sind, hat mich die Einbettung in die spanische Geschichte aus Franco-Diktatur und extremem Katholizismus sehr beeindruckt. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, diese in vielen Aspekten repressive Stimmung, die Verbote und Regeln und das Auflehnen dagegen darzustellen. Sehr gut gefallen hat mir auch der subtile Unterton von Schuld, Sühne, Rache (oder nicht), Vergebung, Wiedergutmachung (?), der in diesem Roman mitschwingt.

Ein absolut preiswürdiges Buch, ich gebe fünf von fünf Sternen!

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Veröffentlicht am 09.12.2018

Eine facettenreiche Geschichte

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Der Roman „Als das Leben vor uns lag“ von Care Santos erzählt die Geschichte von fünf jungen Mädchen namens Lolita, Olga, Marta, Nina und Julia, die im Sommer 1950 in einem spanischen Internat leben. An ...

Der Roman „Als das Leben vor uns lag“ von Care Santos erzählt die Geschichte von fünf jungen Mädchen namens Lolita, Olga, Marta, Nina und Julia, die im Sommer 1950 in einem spanischen Internat leben. An einem Abend spielen die fünf Freudinnen mit Olga als Zeremonienmeisterin ein Pfänderspiel, das vor allem für Julia eine große Veränderung bewirken wird.
Nach über 30 Jahren treffen sich die damaligen Freundinnen zu einem Abendessen wieder. An diesem Abend werden Geheimnisse gelüftet, Ereignisse gebeichtet und viel gelacht.

Jede der Frauen bekommt ihr eigenes Kapitel, in dem man sich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen und die verschiedenen Laufbahnen miterleben kann. Keine Frau gleicht der anderen, sodass man vielleicht sich selbst oder eine seiner Freundinnen mit den Protagonisten identifizieren kann. Die Autorin hat mit ihrem Schreibstil einen gelungenen Roman geschaffen. Die Geschichte zieht den Leser mit ins Geschehen.
Für mich ist es ein schöner Roman mit vielen Facetten und vor allem ist es mal etwas Anderes. Alle Fragen und Geheimnisse wurden gelüftet, dennoch kam mir das Ende ein bisschen zu kurz. Trotzdem würde ich es weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 08.12.2018

Fünf Frauen – Fünf unterschiedliche Lebensentwürfe

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In „Als das Leben vor uns lag“ ist ein Roman über fünf ganz unterschiedliche in Spanien aufwachsende und lebende Frauen. Sie alle haben eine gemeinsame Vergangenheit, da sie zusammen ein Klosterinternat ...

In „Als das Leben vor uns lag“ ist ein Roman über fünf ganz unterschiedliche in Spanien aufwachsende und lebende Frauen. Sie alle haben eine gemeinsame Vergangenheit, da sie zusammen ein Klosterinternat für junge Mädchen besucht haben. In dieser Zeit spielen sie wiederkehrend ein Spiel mit dem Namen „Pfänderspiel“. Das autoritärste Mädchen, Olga, ist die Spielleiterin und denkt sich verschiedene Aufgaben aus. Meistens brauchen die Mädchen viel Mut, um die Aufgaben zu bewältigen, da meistens die Regeln des Klosterinternats gebrochen werden. Zuvor geben sie dafür ein „Pfand“ ab. Ziel ist es die Aufgabe zu meistern, um das Pfand zurückzugewinnen. An einem besonderen Abend (für drei Mädchen der letzte Abend des Internatlebens) verabreden sich die Mädchen, um ein letztes Mal gemeinsam das Spiel zu spielen. Diesmal denkt Olga sich eine ganz besonders herausfordernde Aufgabe aus: Die Mädchen sollen sich in die Unterbringung des „Klosterdeppen“ (einem geistig behinderten jungen Mann) schleichen und ihm eine Haarsträhne abschneiden. Doch bei dieser Aufgabe geht etwas schief: Als Julia als Letzte die Aufgabe meistern soll, hören die übrigen Mädchen nur ihre Schreie und das Stöhnen des „Klosterdeppen“ – anschließend sehen die Mädchen Julia nicht wieder und erfahren von den Nonnen auch nicht, was sie mit ihr gemacht haben.

30 Jahre später beschließt Olga wieder Kontakt zu ihren ehemaligen Schulkameradinnen aufzunehmen und lädt sie zu einem Abendessen ein. Dabei erzählen sich die Frauen von den vergangenen Jahren und was in dieser Zeit passiert ist.

Der Leser wird in fünf ganz unterschiedliche Lebensentwürfe, Biografien und gesellschaftliche Vorstellungen des Spaniens des letzten Jahrhunderts eingeführt. Nebenbei werden auch historisch und politisch bedeutsame Entwicklungen aufgegriffen, wie z.B.: die Einführung des neuen Scheidungsgesetzes, der politischen Entwicklung nach Franko und die Wahrnehmung der Beatles und der Hochzeit von Charles und Lady Diana. Das Buch besticht damit vor allem aus der Kombination dieser zwei unterschiedlichen Seiten. Auch der Erzählstil des Buches ist etwas Besonderes. So wird zunächst über eine Frau mit ihrer Vergangenheit und ihren Entwicklungen berichtet. Dabei trifft sie auf eine zweite Frau. Doch bevor diese Begegnung geschildert wird, wird die Vergangenheit der zweiten Frau geschildert. Auf den ersten Blick kann das zu Verwirrungen beim Lesen führen. Nach und nach ergibt sich dadurch aber ein besonderes Gesamtbild. Darüber hinaus ist es ein Roman, der viele kleine Details beschreibt, die im Laufe der Geschichtsentwicklung eine Bedeutung bekommen – als Leser sollte man ganz besonders auf diese Details achten. Für mich war dieses Buch eben auch durch die unterschiedlichen Biografien der Frauen mit ihren unterschiedlichen Motiven sehr lesenswert und ich empfehle es auf jeden Fall weiter!

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Veröffentlicht am 07.12.2018

Ein bewegender spanischer Roman über Frauen auf dem Weg zur Selbstbestimmung

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In einer Nacht im Jahre 1950 erleben fünf junge Mädchen, Bewohnerinnen eines von Nonnen geleiteten Internats, Augenblicke des Grauens: Ein Pfänderspiel, mit dem sie sich zuweilen die Zeit vertreiben und ...

In einer Nacht im Jahre 1950 erleben fünf junge Mädchen, Bewohnerinnen eines von Nonnen geleiteten Internats, Augenblicke des Grauens: Ein Pfänderspiel, mit dem sie sich zuweilen die Zeit vertreiben und der Tristesse und Strenge des Klosteralltags etwas Pikanterie verleihen wollen, nimmt eine ungeahnte und erschreckende Wendung und hat für eins der Mädchen schwerwiegende Konsequenzen. Aber auch die anderen vier werden diese Nacht nicht vergessen. Als sie sich nach 30 Jahren zu einem Wiedersehen-Essen verabreden, ist die Vergangenheit wieder präsent. Das alte Spiel bekommt eine Neuauflage und damit kommen auch Geheimnisse, Wünsche und Träume der anwesenden Frauen ans Licht. Der Abend gestaltet sich aufregend und es gibt mehr als eine Überraschung...

In ihrem Roman „Als das Leben vor uns lag“ schildert die spanische Autorin Care Santos auf interessante und bewegende Art Schicksale von mehreren Frauen, die stellvertretend für die Generation der 50er Jahre stehen. So unterschiedlich deren Geschichten auch sind, eins haben die Frauen gemeinsam: Parallel zu den bahnbrechenden Entwicklungen in ihrem Land befinden auch sie sich gerade in einer Phase des Umbruchs und diese Zeit, die Mitte des Lebens, ist für sie eine schwierige, aber auch spannende Zeit der Veränderung: des „Aufräumens“, des Neuanfangs, des Loslassens und der Vergebung.

Wie wir alle werden auch Heldinnen des Buches von Ereignissen aus der Kindheit und Jugend geprägt, die ihr späteres Leben beeinflussen, manchmal leider negativ. Die Autorin zeigt aber auf, dass man sich vom Negativem durchaus befreien kann, indem man sich auf seine eigene Kraft besinnt, Mut aufbringt und Risiken eingeht. Genau das tun Frauen in ihrem Roman: Sie nehmen ihr Leben in die Hand, lassen sich nicht mehr von den Umständen kleinkriegen, befreien sich von der männlichen Dominanz und steifen gesellschaftlichen Konventionen und werden aktiv. Sie emanzipieren sich und gestalten ihre Zukunft selbst, wie etwa Marta, die souverän die Trennung von dem untreuen Ehemann meistert und sich mit der Eröffnung ihres eigenen Restaurants einen Traum erfüllt. Oder wie Julia, die trotz ihrer erschütternden Vergangenheit erfolgreich eine politische Karriere macht und eine offenbar glückliche Liebesbeziehung ohne Trauschein führt. Es ist eine ganze Galerie von interessanten Frauentypen, die Care Santos hier zum Leben erweckt und es macht großen Spaß, diese lebendig und so unterschiedlich gezeichneten Figuren zu erleben und den Werdegang jeder einzelnen zu verfolgen. Auch wenn manche von ihnen durchaus dramatische oder sogar tragische Erlebnisse vorzuweisen haben, so ist die Grundstimmung des Buches nicht wirklich traurig, sondern vielmehr besinnlich und sogar mit einer Prise Humor. Glück und Tragik gehören eben zum Leben dazu und liegen wie in den hier erzählten Geschichten oft dicht beieinander.

Mein Fazit: Ein bewegender Roman mit starken Frauenfiguren, der dank der gekonnt aufgebauten Spannung und interessanter Einfälle nicht nur gut unterhält, sondern gleichzeitig auch zum Nachdenken anregt und nebenbei noch einige wissenswerte Fakten aus der jüngeren spanischen Geschichte vermittelt. Zusätzlich punktet das Buch mit der meines Erachtens sehr gelungenen Aufmachung: Das tolle Foto auf dem Cover ist ein echter Blickfang!

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Veröffentlicht am 07.12.2018

Das Leben ist immer riskant, wie ein reißender Strom

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Der Roman „Als das Leben vor uns lag“ von Care Santos erzählt die Geschichte von fünf jungen Mädchen, die im Sommer 1950 in einem spanischen, von Ordensfrauen geführtem Internat leben. Ein nächtliches ...

Der Roman „Als das Leben vor uns lag“ von Care Santos erzählt die Geschichte von fünf jungen Mädchen, die im Sommer 1950 in einem spanischen, von Ordensfrauen geführtem Internat leben. Ein nächtliches Pfänderspiel verändert vor allem das Leben des Waisenmädchens Julia grundlegend. Olga ist die Anführerin der Mädchengruppe und stellt ihren „Freundinnen“ am letzten Abend vor den Sommerferien eine schwierige und vor allem gefährliche Aufgabe. Nur wenn diese erfüllt wird, bekommen die Mädchen ihre Pfänder zurück.
An einem Abend im Jahr 1981 wollen sich die fünf ehemaligen Internatsschülerinnen wieder treffen. Olga, deren Zwillingsschwester Marta, Lolita, Nina und Julia haben ganz unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen. Zunächst treffen nur vier der Frauen in Martas neu eröffnetem Restaurant ein. Die Stimmung ist verhalten und es folgen Rückblenden in das Leben der Frauen. Alle Frauen scheinen die Umstände, die zu Julias Rauswurf aus dem Internat geführt haben, zu verdrängen. Nach ein paar Gläsern Rotwein verfallen sie auf die Idee, erneut ein Pfänderspiel zu veranstalten. Die Stimmung droht zu kippen und alle fragen sich, wo Julia bleibt.
Care Santos‘ mal einfühlsamer, mal direkter, wenig beschönigender Schreibstil hat mich in die Geschichte hineingenommen und berührt. Wie sie die Leben der fünf Frauen miteinander verwoben und dabei trotzdem Raum für die Fantasie des Lesers gelassen hat, beeindruckt mich und macht diesen Roman zu einem besonderen Lesegenuss. Daher überrascht es mich nicht, dass ihre Bücher mehrfach ausgezeichnet wurden.
Der Leser erfährt lange Zeit nur Bruchstücke aus der verhängnisvollen Nacht im Sommer 1950 und das hält die Spannung stets aufrecht. Die Neugier lässt einen nicht mehr los. Schließlich hat diese Nacht das Leben einer Person gravierend geprägt: Julia. Zudem bekommt der Leser einen guten Einblick in das Leben der Frauen in der 50er Jahren – natürlich in Spanien, doch so viele Unterschiede zu anderen Teilen Europas lassen sich gar nicht erkennen. Die politischen Verhältnisse in Spanien nach dem Krieg hat die Autorin ganz gut und häppchenweise in den Roman eingeflochten. So ist das Thema zwar präsent, aber überfrachtet die Geschichte nicht. Denn das Augenmerk liegt auf zwei Abende im Leben der fünf Mädchen bzw. Frauen. Dadurch dass die Geschichte nur ein paar wenige Stunden aufgreift, finde ich sie besonders interessant. Die Lebensentwürfe der Frauen reichen von der verwöhnten, reichen Gattin mit fünf Kindern und einem Dasein als Hausfrau bis über eine immer jung gebliebene Frau, die sich mit jüngeren Männern ihr Leben versüßt bis hin zu einer Karrierefrau, die ihre Freiheit genießt. Gerade die Charakterzeichnungen der Frauen sind der Autorin unglaublich gut gelungen. Welcher Leser würde denn nicht Sympathie für Julia und Abscheu für Olga empfinden. Doch es sind die leisen Zwischentöne, die den Frauen ein unverwechselbares Wesen geben und realistisch erscheinen lassen. Zwei zentrale Themen ziehen sich vor allem durch den Abend im Restaurant: Schuld und Vergebung. Dabei erhebt die Autorin nie den Finger, um zu urteilen, sondern lässt die Frauen ihren Anteil an der Geschichte reflektieren und schließlich einen Abschluss finden.

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