Leserunde zu "Für damals, für immer" von Leesa Cross-Smith

Eine unvergessliche Liebesgeschichte, die zu Tränen rührt
Cover-Bild Für damals, für immer
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Leesa Cross-Smith (Autor)

Für damals, für immer

Roman

Antonia Zauner (Übersetzer)

Evangelines Leben war perfekt: Sie war glücklich verheiratet und erwartete ihr erstes Kind. Aber dann kommt ihr Ehemann Eamon kurz vor der Geburt ihres Sohnes auf tragische Weise ums Leben. In einem Sekundenbruchteil verwandelt sich ihr gesamtes Glück in einen Scherbenhaufen. In dieser schweren Zeit ist Eamons bester Freund Dalton ihr rettender Engel. Doch je besser Evangeline mit der Zeit die Trauer verarbeitet, umso weniger kann sie die Gefühle unterdrücken, die sie inzwischen für Dalton entwickelt. Aber können Evangeline und Dalton glücklich werden, ohne Eamon zu verraten?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 14.10.2019 - 03.11.2019
  2. Lesen 18.11.2019 - 08.12.2019
  3. Rezensieren 09.12.2019 - 22.12.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 10.12.2019

Das Glück ist ein schlüpfriger Fisch

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Kentucky im Juli: Das Leben von Evangeline Maeve Royce (30) scheint perfekt. Nach der Hochzeit mit Sergeant Eamon Royce, einem Polizisten, erwartet die Tänzerin die Geburt ihres Sohnes Noah. Sie ist hochschwanger ...

Kentucky im Juli: Das Leben von Evangeline Maeve Royce (30) scheint perfekt. Nach der Hochzeit mit Sergeant Eamon Royce, einem Polizisten, erwartet die Tänzerin die Geburt ihres Sohnes Noah. Sie ist hochschwanger und freut sich sehr auf das erste Kind, aber dann wird ihr Mann bei einem Einsatz tödlich von einer Kugel getroffen. Für Evi bricht eine Welt zusammen. Doch Dalton Berkeley-Royce, Eamons gleichaltriger Halbbruder und der Besitzer eines Fahrradladens, ist für die junge Mutter da. Können sie miteinander glücklich werden? Und wäre das im Sinne von Eamon?

„Für damals, für immer“ ist der Debütroman von Leesa Cross-Smith.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus sieben Kapiteln. Die ersten sechs sind in jeweils drei Abschnitte untergliedert: Erzählt wird jeweils aus der Sicht von Evangeline, Eamon und Dalton – und zwar in der Ich-Perspektive. Im letzten Kapitel kommen nur Evangeline und Dalton zu Wort. Das Geschehen spielt sowohl in der Gegenwart, die im Präsens erzählt wird, als auch in den Jahren zuvor. Viele Zeitsprünge und Rückblenden erfordern ein konzentriertes Lesen. Der Aufbau ist jedoch sorgsam durchdacht und funktioniert gut.

Sprachlich ist der Roman besonders. Positiv anzumerken ist, dass sich der anschauliche Schreibstil – je nach Perspektive – an die drei Protagonisten anpasst. Besonders in Evangelines Passagen zeigt sich eine poetische Note. Begeistern konnten mich immer wieder Sprachbilder, die zum Teil sehr kreativ sind. Auch das Aufgreifen und Übertragen von Termini aus der Musik gefällt mir gut. Allerdings zeigen sich in der deutschen Ausgabe auch einige sprachlichen Schwächen, vor allem dann, wenn zu wortwörtlich übersetzt wurde und der Text somit nicht idiomatisch wirkt.

Die drei Protagonisten sind interessante Charaktere mit Ecken und Kanten, die recht authentisch dargestellt werden. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt lässt sich gut nachvollziehen. Eamon und Dalton waren mir schon nach wenigen Seiten sympathisch. Evangeline bleibt leider jedoch bis zum Schluss merkwürdig blass.

Thematisch geht es um mehr als die Liebe. Auch Trauer, Verlust, Familie, Identität und Geheimnisse spielen eine wichtige Rolle. Dieser Mix macht die Geschichte emotional bewegend, aber nicht gefühlsduselig.

Ungewöhnlich ist, dass schon im ersten Kapitel einiges vorweggenommen wird. Der Fokus liegt nicht auf der Frage, ob Dalton und Evi zusammenkommen werden, sondern auf deren Vorgeschichte. Viel Raum nimmt daher die Vergangenheit von Eamon und Dalton ein. Vor allem in den Rückblenden hat der Roman einige Wendungen und Überraschungen zu bieten. In der Gegenwart ist die Geschichte recht handlungsarm. Im Großen und Ganzen bleibt der Roman auf mehr als 360 Seiten dennoch kurzweilig und unterhaltsam.

Das Cover ist optisch sehr ansprechend, wobei sich mir der inhaltliche Bezug nicht so ganz erschließt. Das gilt auch für den wohlklingenden deutschen Titel, wobei mir das amerikanische Original („Whiskey and ribbons“) mehr zusagt.

Mein Fazit:
Obwohl mich „Für damals, für immer“ von Leesa Cross-Smith nicht in allen Punkten überzeugen konnte, konnte mich die Geschichte fesseln. Ein in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlicher Roman, der mich trotz seiner Schwächen gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Schöne Idee, aber hat mich nicht gefesselt...

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Ich fand das Buch vom Cover her wunderschön und ansprechend. Auch der Klappentext hat mich begeistert.
Allerdings kommt dann eine etwas langatmige Lovestory daher...
Evangeline ist hochschwanger, als ...

Ich fand das Buch vom Cover her wunderschön und ansprechend. Auch der Klappentext hat mich begeistert.
Allerdings kommt dann eine etwas langatmige Lovestory daher...
Evangeline ist hochschwanger, als ihr Mann Eamon im Polizeidienst erschossen wird. Sie bringt das gemeinsame Kind zur Welt und findet große Unterstützung in Eamons adoptiertem Bruder Dalton, der bei ihr einzieht. Nach einigen Monaten verbringen sie ein Wochenende allein im Haus, es schneit heftig und Baby Noah ist bei den Großeltern. Es kommt zu einem Kuss und dem Eingeständnis, dass die beiden Gefühle füreinander haben. Doch beide sind hin-und hergerissen zwischen ihren Gefühlen und den Erinnerungen an den Mann bzw Bruder. In einzelnen Kapiteln erfährt man die Geschichte der großen Liebe zwischen Evangeline und Eamon, der engen Beziehung zwischen den beiden Brüdern und Daltons komplizierter Beziehung zu seiner Ex-Freundin. Und es gibt auch eine Überraschung bzgl Daltons tatsächlicher Herkunft...
Anfangs fand ich die Geschichte wirklich schön. Man spürte durch den außergewöhnlichen Schreibstil förmlich die Trauer der Beteiligten und die Verzweiflung. Aber dann plätschert die Geschichte dahin, Evangeline und Dalton treten auf der Stelle und es passiert lange nicht wirklich etwas... Dazu macht sich Evi beim Leser etwas unbeliebt durch ihre überzogene Art und Eifersucht auf andere Frauen in Daltons Leben...
Ich hatte einen guten Start in das Buch, aber die Begeisterung ließ mit jedem Kapitel nach. Einzig die schön erzählten Rückblenden fand ich wirklich gut.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Poetisch und doch leblos

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„Wir waren jetzt andere Menschen. Wir waren Menschen, die etwas brauchten, womit sie ihre Lippen beschäftigen konnten, wenn sie keine Worte mehr hatten.“

Inhalt:
Evangelines Leben war perfekt: Sie war ...

„Wir waren jetzt andere Menschen. Wir waren Menschen, die etwas brauchten, womit sie ihre Lippen beschäftigen konnten, wenn sie keine Worte mehr hatten.“

Inhalt:
Evangelines Leben war perfekt: Sie war glücklich verheiratet und erwartete ihr erstes Kind. Aber dann kommt ihr Ehemann Eamon kurz vor der Geburt ihres Sohnes auf tragische Weise ums Leben. In einem Sekundenbruchteil verwandelt sich ihr gesamtes Glück in einen Scherbenhaufen. In dieser schweren Zeit ist Eamons bester Freund Dalton ihr rettender Engel. Doch je besser Evangeline mit der Zeit die Trauer verarbeitet, umso weniger kann sie die Gefühle unterdrücken, die sie inzwischen für Dalton entwickelt. Aber können Evangeline und Dalton glücklich werden, ohne Eamon zu verraten?

Meine Meinung:
Auf den ersten Blick hat mich dieses schöne Cover angelockt. Es ist zwar nichts besonderes, was aus der Menge heraussticht, doch es hat seinen Charme. Nach der kurzen Inhaltsangabe war ich schon begeistert - es ja kann ja nur eine wundervolle Liebesgeschichte mit ganz vielen tiefen Gefühlen sein, oder?
Anfangs musste ich mich wirklich an diesen ungewöhnlichen Schreibstil gewöhnen, doch irgendwann habe ich mich reingefunden und die Seiten flogen dahin. Die Handlung hat sich nicht sonderlich in die Länge gezogen, doch die Gefühle und die Spannung blieben komplett aus.
Auch wenn der Schreibstil zwischendurch sehr poetisch ist und man hin und wieder wunderschön Zitate finden kann, hat mich die Geschichte komplett kalt gelassen.
Man lernt die Protagonistin Evangeline so gut wie gar nicht kennen, sodass man nicht mit ihr fühlen kann, nicht ihr Handeln nachvollziehen kann usw. Dass Kapitel auch aus der Sicht von Dalton und Eamon dabei sind, die in der Vergangenheit spielen hat mir wiederum sehr gut gefallen. Doch das ist leider der große Kritikpunkt: fast die ganze Handlung spielt in der Vergangenheit vor oder kurz nach Eamons Tod. Die im Klappentext versprochene Liebesgeschichte zwischen Dalton und Evi tritt zu stark in den Hintergrund und die Handlung darum dreht sich nur im Kreis.

Fazit:
Der Schreibstil bekommt von mir Pluspunkte, da dieser sehr ungewöhnlich, doch nicht schlecht ist - einfach mal eine schöne Abwechslung.
Die Handlung war wiederum für mich ein totaler Flopp. An sich hatte diese Story wirklich Potential, doch es wurde einfach nicht umgesetzt.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Emotionen Pur

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Ich habe der Schreibstil gefeiert er war flüssig zu lesen und man flog über die Seiten.
Ich fand alle Protagonisten sehr authentisch. Schade das von Evi nicht sooo viel geschrieben wird aus der Gegenwart ...

Ich habe der Schreibstil gefeiert er war flüssig zu lesen und man flog über die Seiten.
Ich fand alle Protagonisten sehr authentisch. Schade das von Evi nicht sooo viel geschrieben wird aus der Gegenwart sondern mehr die Vergangenheit im Vordergrund stand (ist für mich so rüber gekommen.) Die Geschichte fand ich sehr Emotional und für mich auch real wie das Leben nun mal spielt. Die Verbindung vom 3er Gespann fand ich auch sehr schön zum lesen. Es passieren auch unerwartete Handlungen was ich Toll fand. Es war keine 0815 Story sondern etwas das jedem passieren könnte und das hat die Geschichte zu etwas besonderem gemacht. Für mich definitiv eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Da wäre mehr drin gewesen

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Für damals, für immer. Das ist es, was Evangeline empfindet, als ihr geliebter Mann Eamon in Ausübung seines Berufes als Polizist erschossen wird. Sie ist hochschwanger und tief erschüttert, auch, weil ...

Für damals, für immer. Das ist es, was Evangeline empfindet, als ihr geliebter Mann Eamon in Ausübung seines Berufes als Polizist erschossen wird. Sie ist hochschwanger und tief erschüttert, auch, weil ihr Kind nie den Vater sehen wird. Eamons bester Freund Dalton ist ihr Rettungsanker und sorgt dafür, dass sie die Geburt, die Beerdigung, die ersten Monate nach dem Unglück übersteht. Dadurch entwickelt sich eine unglaubliche Nähe zwischen den beiden Trauernden und die Grenzen zwischen gemeinsamer Verlustverarbeitung und Liebe beginnen zu verschwimmen. Irgendwann kommt es zum ersten Kuss und plötzlich steht die große Frage im Raum, was ist es, dass die beiden wirklich füreinander empfinden.

Die Geschichte ist aber noch auf andere Weise interessant, denn der getötete Eamon erhält in Rückblenden eine eigene Stimme damit man besser versteht, warum Evangeline so an ihm hängt.

Pluspunkte der Geschichte:
Vor allem der lyrische Erzählstil, der sehr gut zu der melancholischen traurigen Grundstimmung passt aber auch die zarten verwirrten Gefühle der Akteure gut rüberbringt.
Auch die Rückblenden haben mir gut gefallen und passen durchaus zum Rhythmus der Handlung. Ich finde, die Männer in der Dreier-Konstellation sind besser beschrieben und ihre Charaktere stärker herausgearbeitet als der von Evangeline. Kann aber auch ein bisschen daran liegen, dass sie halt vor allem trauert und später eine gewisse besitzergreifende Eifersucht entwickelt. Etwas, was ich nie so recht mag bei Hauptdarstellerinnen.

Nicht gefallen hat mir:
Das so wenig in der Gegenwart passiert. Dass es keine Entwicklung der Gefühle gibt, wodurch man klarere erspüren könnte, wo die Reise hingeht. Dass das Ganze ziemlich schnell stagniert und sich mehr im Kreise dreht. Auch wenn das zu einem gewissen Grad verständlich ist.

Fazit: Tolle Sprache, Dramaturgisch wäre noch mehr wünschenswert gewesen. Ich hatte mir etwas mehr Spannung und Drama erhofft.

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