Leserunde zu "Schicksalssterne" von Sarah Lark

Eine mitreißende Geschichte von Liebe und Verrat, Verzweiflung und Mut
Cover-Bild Schicksalssterne
Produktdarstellung
(29)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Sarah Lark (Autor)

Schicksalssterne

Roman

Hannover, 1910: Es ist Liebe auf den ersten Blick zwischen der jüdischen Bankierstochter Mia und dem jungen adligen Offizier Julius. Für eine gemeinsame Zukunft wandern sie nach Neuseeland aus, wo sie eine Pferdezucht aufbauen wollen. Doch bei Kriegsausbruch werden sie der Spionage für die Deutschen verdächtigt und getrennt voneinander interniert. Nur der Einsatz der jungen Wilhelmina rettet das Gestüt. Aber der Preis dafür ist hoch und nach dem Krieg ist nichts mehr so, wie es war ...

Eine mitreißende Geschichte um Liebe und Verrat, Verzweiflung und Mut vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 01.06.2020 - 21.06.2020
  2. Lesen 06.07.2020 - 02.08.2020
  3. Rezensieren 03.08.2020 - 16.08.2020

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 4, KW 31, Seite 425 bis Ende

Profilbild von BettinaHertz

BettinaHertz

Mitglied seit 06.04.2018

Veröffentlicht am 27.07.2020 um 17:20 Uhr

Der letzte Abschnitt war ja dann noch ziemlich aufregend.
Julius hat den Krieg im Gegensatz zu Mia recht unspektakulär überstanden. Dass man Mia für tot hielt, war für Willi natürlich perfekt. Willi selbst blieb berechnend bis zum Schluss und am Ende ist sie doch noch glimpflich weggekommen. Da tut mir Edward tatsächlich mehr leid.

Julius fand ich zeitweise wirklich schlimm. Er geht tatsächlich am liebsten den Weg des geringsten Widerstandes oder lässt ihn von anderen ebnen. Sicher glaubte er, dass Mia tot ist, aber wäre Mia an seine Stelle gewesen, sie hätte sich überzeugt und hätte seine Stationen einfach abgesucht und Erkundigungen eingezogen. Nun ja, am Ende hat er noch die Kurve bekommen, aber ein kleiner bitterer Nachgeschmack war zwischendurch schon vorhanden.

Was mich gefreut hat, Jakob Gutermann hat den Krieg überlebt und ist auch nach Neuseeland ausgewandert. Er merkt schnell, was im Hause von Gersdorff los ist und bringt die Dinge auf den Punkt. Und er durchschaut Julius seine Art, Probleme aus dem Weg zu gehen.

Alles im allen hat mir das Buch sehr gefallen. Ich fand es sehr interessant, inwieweit Neuseeland in den ersten Weltkrieg involviert war und hätte nicht gedacht, dass es so „präsent“ war. Wieder etwas dazugelernt.

Platzhalter für Profilbild

Sonja2609

Mitglied seit 02.05.2016

In der Bahn wird (fast) jedes Buch verschlungen!

Veröffentlicht am 27.07.2020 um 17:47 Uhr

BettinaHertz schrieb am 27.07.2020 um 17:20 Uhr

Der letzte Abschnitt war ja dann noch ziemlich aufregend.
Julius hat den Krieg im Gegensatz zu Mia recht unspektakulär überstanden. Dass man Mia für tot hielt, war für Willi natürlich perfekt. Willi selbst blieb berechnend bis zum Schluss und am Ende ist sie doch noch glimpflich weggekommen. Da tut mir Edward tatsächlich mehr leid.

Julius fand ich zeitweise wirklich schlimm. Er geht tatsächlich am liebsten den Weg des geringsten Widerstandes oder lässt ihn von anderen ebnen. Sicher glaubte er, dass Mia tot ist, aber wäre Mia an seine Stelle gewesen, sie hätte sich überzeugt und hätte seine Stationen einfach abgesucht und Erkundigungen eingezogen. Nun ja, am Ende hat er noch die Kurve bekommen, aber ein kleiner bitterer Nachgeschmack war zwischendurch schon vorhanden.

Was mich gefreut hat, Jakob Gutermann hat den Krieg überlebt und ist auch nach Neuseeland ausgewandert. Er merkt schnell, was im Hause von Gersdorff los ist und bringt die Dinge auf den Punkt. Und er durchschaut Julius seine Art, Probleme aus dem Weg zu gehen.

Alles im allen hat mir das Buch sehr gefallen. Ich fand es sehr interessant, inwieweit Neuseeland in den ersten Weltkrieg involviert war und hätte nicht gedacht, dass es so „präsent“ war. Wieder etwas dazugelernt.

Oh ja, das mit dem Weg des geringen Widerstands ist richtig. Mir ging Julius sogar zwischendurch damit richtig auf die Nerven. Auf was wartete der denn? Dass sich ein Problem von selbst löst? Am Ende kam ja wieder Kommissar Zufall in Form von Hans und Edward und beide lösen das Problem für ihn. Glück gehabt;)

Platzhalter für Profilbild

Sonja2609

Mitglied seit 02.05.2016

In der Bahn wird (fast) jedes Buch verschlungen!

Veröffentlicht am 27.07.2020 um 17:55 Uhr

Der letzte Leseabschnitt liegt hinter mir, ich habe ihn dann ziemlich schnell beendet, denn ich musste ja wissen, wie es weitergeht und vor allem, wie sich alles auflöst.
Denn dass Mia und Willie ihr "Julius-Problem" lösen müssen, war ja irgendwie klar. Dass Julius hingeht und die Probleme selbst aus dem Weg räumt, ebenfalls.
Ich finde es klasse, dass Julius Mias Weg geht und versucht nachzuvollziehen, wie sie wohl gelebt hat. Auch wenn ich denke, dass man sich das nicht so richtig vorstellen kann. Aber immerhin gelingt es ihm, Mias Schmuck zurück zu holen. Doch als er dann noch das Pony kauft, welches Mia kannte, war mir das too much. Sooo klein war Neuseeland zudem Zeitpunkt auch nicht mehr, dass man so viele Zufälle glauben kann.
Übrigens Zufall: da passieren mir im letzten Abschnitt ein paar zu viele für meinen Geschmack.
Das Pony, welches ausgerechnet von Mias alter "Gouvernanten-Familie" angeboten wurde, die fröhliche Frau beim Pfandverleiher bei dem immer noch der Schmuck liegt.
Oder Edward der zu Hause auf Julius wartet. Und Hans, der just im passenden Moment hereinkommt und alles aufklärt.
Und zu guter Letzt, dass Mia plötzlich von ganz alleine nach Hause gekommen ist. Ohne große Anstrengung. Das lief mir irgendwie alles zu glatt.
Auch wenn ich mich am Ende natürlich freue, dass alles gut ausgeht und dass am Ende alle zufrieden sind. Also, mehr oder weniger, wenn man von Willie absieht. Aber hey, die mochte ich sowieso nicht so gerne. Wobei mir Julius jetzt auch nicht super sympathisch war, denn der ist schlichtweg ein Weichei. Was ihm sein Schwiegervater ja auch ganz ordentlich vor den Latz knallt...

Profilbild von Rebecca1120

Rebecca1120

Mitglied seit 10.05.2016

Veröffentlicht am 27.07.2020 um 18:48 Uhr

Ganz ehrlich: im Gegensatz zu Mia hat es Julius ja während der Kriegszeit wie im Paradies. Eigentlich macht er dort ja nichts anderes als auf Epona, nur keine Rennen. Mit dem Colonel Rammington verbindet ihn ja eine innige Freundschaft, so dass er, als er von Mias Tod erfährt, selbst hier mit seiner Trauer nicht gänzlich alleine steht. Irgendwie gönne ich ihm dieses Glück nicht. Ich kann nicht mal genau sagen warum. Vielleicht weil ich Mias Schicksal als so viel schwerer empfinde.
Dass das Leben auf Epona Station mit 2 Frauen, die Besitzansprüche stellen nicht gut gehen kann, kann man sich ja denken. Und hier erscheint mir Julian auch wieder nicht Herr dieser schwierigen Lage zu sein.
Auch wenn Willie sich als Herrin aufspielt, kann ich sie voll verstehen. Schließlich hat sie ja 4 Jahre lang die Pferdezucht erfolgreich alleine gemanagt und muss auch an ihre und die Zukunft ihres Sohnes denken. In meinen Augen hat sie das richtige Gespür für Geld, Pflicht und Notwendigkeit. Mia ist da mehr herzgesteuert, wirkt traumtänzerisch mit ihrer Liebe zu den Pferden. Ökonomische Dinge liegen ihr gar nicht, Hauptsache die Pferde sind glücklich.

Profilbild von Timisa

Timisa

Mitglied seit 31.01.2020

Spaß muss es machen

Veröffentlicht am 27.07.2020 um 20:47 Uhr

Julius ficht zunächst einen inneren Kampf mit sich aus, weil er davon ausgeht einen schwerwiegenden Fehler gemacht zu haben. Er versucht, die Hoffnung nicht zu verlieren und lässt sich nicht gehen. Aber ihm ergeht es im Vergleich zu Mia doch so viel besser - er hat einfach mehr Glück.
Eine spannende und für mich unerwartete Wendung bringt für mich der angebliche Tod von Mia. Natürlich lässt Willie diese Situation nicht ungenutzt und zieht Julius subtil in ihre Fänge.
Mit Mias Rückkehr wird es schwierig und Julius Verhalten ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Im Gegensatz zu Mia ist er nicht gereift. Gott sei Dank findet sein Schwiegervater ehrliche Worte, die mir aus der Seele sprechen.
Und auch das Auftauchen von Edward Rawlings und Hans - danke, dass er gesund wiederkommt! - tut das Nötige dazu, dass Julius endlich aktiv wird. Er schmeißt sich richtig ins Zeug und das ersehnte Happy End ist wirklich schön beschrieben.
Das abschließende Nachwort rundet diesen Roman dann ab.
Ich habe die Lektüre sehr genossen. Danke, dass ich bei der Leserunde dabei sein durfte.

Profilbild von Karin1910

Karin1910

Mitglied seit 03.05.2016

Lesen ist Abenteuer im Kopf

Veröffentlicht am 27.07.2020 um 20:52 Uhr

Der letzte Teil konnte mich nicht wirklich begeistern. Es gibt zu viel hin und her, die Geschichte tritt eine Zeit lang auf der Stelle und letztlich geht einiges zu glatt.

Mias Rückkehr nach Epona Station hat mir noch ganz gut gefallen, ich konnte ihre Verwirrung und dann ihr Entsetzen, als sie Julius und Willie sieht, gut nachvollziehen.
Sie hätte dann aber deutlich heftiger reagieren und von Julius ein Durchgreifen fordern müssen und hätte sich vor allem von Willies Drohungen nicht so einschüchtern lassen dürfen.

Wenigstens hat ihr Vater nach seinem Eintreffen eingegriffen, wenngleich er damit auch nicht gleich erfolgreich war. Er ist für mich einer der Helden dieser Geschichte und ich freue mich, dass er den Krieg gut überstanden hat und ihm nun hoffentlich eine erfolgreiche Zukunft in Neuseeland bevorsteht.

Meine Sympathie für Julius ist dagegen deutlich geringer geworden. Er drückt sich eigentlich ewig um eine Entscheidung und hat dann nur Glück, dass ihm diese abgenommen wird.
Überhaupt war es für mich ziemlich unrealistisch, wie leicht sich dann alles gefügt hat. Dass Hans gerade im richtigen Augenblick nach Hause kommt. Und dass Edward trotz allem bereit ist, Willie zu heiraten. (Da wird sicher auch mitspielen, dass er aufgrund seiner Behinderung nicht damit rechnen kann, eine andere Frau zu finden.)
Zumindest konnte die Vaterschaftsfrage geklärt werden.

Schön fand ich immerhin, dass Julius auf Mias Spuren gewandelt ist und dabei vielleicht doch verstanden hat, wie schwer das alles für sie war.

Leid getan haben mir die Kinder. Alex kommt zwar nicht gerade sympathisch rüber und ist sehr verwöhnt, woran aber vor allem seine Mutter schuld ist. Es war für ihn aber sicher nicht leicht, zuerst die Konkurrenz durch April zu erleben und dann einen neuen Vater zu bekommen.
Auch April musste sich mit einer drastischen Änderung ihrer Lebensumstände arrangieren – wenn auch überwiegend zum Besseren. Sie hat aber sicher gespürt, dass Julius sie nicht wirklich mag.

Der Schluss ist ein bisschen zu Happy-End-mäßig. Auch, dass Linley und O´Reilly gewissemaßen doch noch ihre Strafe bekommen.

Profilbild von Buchfresserchen

Buchfresserchen

Mitglied seit 13.08.2019

Lesen ist reisen ohne vor die Tür zu gehen

Veröffentlicht am 27.07.2020 um 21:04 Uhr

Mir hat das Buch super gefallen.
Ich fand das Ende auch gut ,wie es war, denn es war anders als ich es erwartet hatte.
Das es hier viele glückliche Zufälle gibt stört mich nicht im mindesten. Für mich hat es den Kreis geschlossen und mich mit der Geschichte ausgesöhnt. Ich hätte es nicht anders gewollt.
Julius ist ein Weichei, aber Mia liebt ihn und er liebt Mia und dann ist das auch so okay, denn ich muss ja nicht mit ihm leben.
Schön das Hans zur Aufklärung beitragen konnte und somit zur rechten Zeit am rechten Ort war.
Willie wird mit Edward sicher gut klar kommen, denn so wirklich der Traumprinz schien Julius dann am Ende ja doch nicht mehr gewesen zu sein. Ich hatte so das Gefühl das ihr Epona Station viel viel mehr bedeutet hat als Julius.
Ich hoffe die Rawlings bekommen den kleinen verzogenen Alex noch in die rechten Bahnen gelenkt und Willie wird mit ihrem Edward doch noch glücklich. Sie ist zwar hinterhältig zu Mia gewesen, aber wieder in der Gosse zu landen hätte ich auch zu hart gefunden.

Schön fand ich auch als Julius eine Reise in die Vergangenheit von Mia gemacht hat. Hier scheint ihm erstmals bewusst geworden zu sein was seine Frau alles erlebt und überlebt hat. Um so schöner fand ich, dass er gar nicht mehr groß um sie werben musste, sondern sie schon wieder auf Epona zurück war, als er wieder kam.

Das war zwar das erste, aber bestimmt nicht das letzte Buch das ich Sarah Lark gelesen habe. Mich hat die Autorin mit diesem Werk voll überzeugt.

Profilbild von Karin1910

Karin1910

Mitglied seit 03.05.2016

Lesen ist Abenteuer im Kopf

Veröffentlicht am 27.07.2020 um 21:07 Uhr

Zitat von BettinaHertz

Willi selbst blieb berechnend bis zum Schluss und am Ende ist sie doch noch glimpflich weggekommen. Da tut mir Edward tatsächlich mehr leid.



Stimmt. Ich glaube, Edward weiß noch gar nicht, auf was er sich einlässt und ahnt nur zum Teil, wie Willie wirklich ist.
Aber vielleicht sieht Willie jetzt doch ein, dass er ihre beste Option ist, sich zumindest einen Teil ihrer Wünsche zu erfüllen.

Zitat von BettinaHertz

Sicher glaubte er, dass Mia tot ist, aber wäre Mia an seine Stelle gewesen, sie hätte sich überzeugt und hätte seine Stationen einfach abgesucht und Erkundigungen eingezogen



Wie hätte er das denn machen sollen? Mia hat ja am Beginn ihrer Flucht alles getan, um ihre Spuren zu verwischen.
Was man ihm eher vorwerfen kann, ist, dass er sich relativ schnell mit Mias Tod abfindet. Er hätte länger darauf hoffen sollen, dass sie doch zurückkehrt.

Profilbild von Karin1910

Karin1910

Mitglied seit 03.05.2016

Lesen ist Abenteuer im Kopf

Veröffentlicht am 27.07.2020 um 21:15 Uhr

Zitat von Rebecca1120

Irgendwie gönne ich ihm dieses Glück nicht. Ich kann nicht mal genau sagen warum. Vielleicht weil ich Mias Schicksal als so viel schwerer empfinde.



Es war auch mein Gedanke, dass es unfair ist, wie leicht Julius davonkommt.
Nicht nur im Vergleich zu Mia, sondern auch in Vergleich zu vielen anderen Deutschstämmigen.

Zitat von Rebecca1120

Auch wenn Willie sich als Herrin aufspielt, kann ich sie voll verstehen. Schließlich hat sie ja 4 Jahre lang die Pferdezucht erfolgreich alleine gemanagt und muss auch an ihre und die Zukunft ihres Sohnes denken.



So betrachtet kann ich sie auch verstehen.
Aber ihr hätte nichtsdestotrotz klar sein müssen, dass letztlich Mia die rechtmäßige Herrin von Epona Station ist.
Klar war es ein Schock für sie, als Mia plötzlich wieder auftaucht.
Aber sie hätte sich dann eben mehr zurücknehmen müssen und kompromissbereiter sein.

Profilbild von Phantasie_XXXX

Phantasie_XXXX

Mitglied seit 21.06.2020

Mit Worten lassen sich Bilder malen, Begegnungen kreieren, Menschen & deren Phantasie beflügeln...

Veröffentlicht am 27.07.2020 um 22:40 Uhr

Sonja2609 schrieb am 27.07.2020 um 17:47 Uhr

Oh ja, das mit dem Weg des geringen Widerstands ist richtig. Mir ging Julius sogar zwischendurch damit richtig auf die Nerven. Auf was wartete der denn? Dass sich ein Problem von selbst löst? Am Ende kam ja wieder Kommissar Zufall in Form von Hans und Edward und beide lösen das Problem für ihn. Glück gehabt;)

Ihr sprecht mir aus der Seele - wie luschig.... Oder was für ein Stellvertreter typischer männlicher Verhaltensmuster... Ich weiß, ich weiß - ich schere auch nicht alle über einen Kamm, aber dass er so unbeholfen war & sich von Willie noch so einwickeln ließ, regte mich schon auf. Zum Glück ging ja dann doch noch alles gut.