Leserunde zu "Flüchtiges Glück" von Ulla Mothes

Ein großer Familienroman um Freundschaft und Verrat
Cover-Bild Flüchtiges Glück
Produktdarstellung
(24)
  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Mit Autoren-Begleitung
Ulla Mothes (Autor)

Flüchtiges Glück

Roman

Der Roman zum Ende der Nachwendezeit - über Enttäuschungen, Wagnisse und Vertrauen


Geliebt und behütet ist Milla in Berlin bei ihrer Mutter aufgewachsen. Ihren Vater hat sie nie vermisst. Nun aber ist Milla schwanger, und ihr Freund Navid drängt sie, ihren Wurzeln nachzuspüren. Verschwiegenes sickert in Generationen ein wie Gift, sagt er. Doch sein Ansinnen sorgt für Zwist: Millas Mutter will den Schmerz aus ihrer DDR-Vergangenheit nicht aufwühlen. Und die Großeltern weichen aus. Als dann noch ein betrunkener alter Mann Milla und Navid angeht und behauptet, Millas Oma sei bei der Stasi gewesen und habe seine Frau auf dem Gewissen, erkennt Milla, dass sie in ein Wespennest gestochen hat. Was geschah damals wirklich?


Einfühlsam und authentisch schreibt Ulla Mothes über das Leben in der DDR, über Freundschaft und Verrat, Licht und Schatten. Ein Roman, der nachdenklich macht und nachhallt.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 27.12.2021 - 16.01.2022
  2. Lesen 07.02.2022 - 06.03.2022
  3. Rezensieren 07.03.2022 - 20.03.2022

Bereits beendet

Schlagworte

DDR Bitterfeld Umweltschutz Unweltverschmutzung Nachhaltigkeit Familie Identität Staatssicherheit Stasi Familienroman Saga Vaterschaft Umwelt Verrat Liebe Zusammenhalt Ostalgie Nostalgie Spitzel Wolfen ORWO Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Fragen an die Autorin Ulla Mothes

Profilbild von Lundi

Lundi

Mitglied seit 26.07.2021

Du öffnest ein Buch - das Buch öffnet Dich....

Veröffentlicht am 17.02.2022 um 15:22 Uhr

Hallo Frau Mothes,

ich habe ein wenig auf Ihrer Website gestöbert und fand es spannend, wie vielschichtig Sie sich mit dem Thema Schreiben befassen - sowohl als Autorin als auch als Lektorin.

Dieses Buch ist ja nun Ihr erster Roman, wenn ich das richtig gesehen habe.

War das Schreiben eine besondere Herausforderung im Gegensatz zum Schreiben von Sach- und Lehrbüchern?

Und hätten Sie auch Ideen für einen weiteren Roman? Falls ja, wäre der dann wieder zum Thema deutsch-deutsche Geschichte oder könnten Sie sich auch eine andere Richtung vorstellen? Oder vielleicht sogar einen Krimi?

VG, Lundi

Profilbild von Ulla Mothes

Ulla Mothes

Mitglied seit 20.01.2021

Eintauchen!

Veröffentlicht am 17.02.2022 um 22:07 Uhr

Lundi schrieb am 17.02.2022 um 15:22 Uhr

Hallo Frau Mothes,

ich habe ein wenig auf Ihrer Website gestöbert und fand es spannend, wie vielschichtig Sie sich mit dem Thema Schreiben befassen - sowohl als Autorin als auch als Lektorin.

Dieses Buch ist ja nun Ihr erster Roman, wenn ich das richtig gesehen habe.

War das Schreiben eine besondere Herausforderung im Gegensatz zum Schreiben von Sach- und Lehrbüchern?

Und hätten Sie auch Ideen für einen weiteren Roman? Falls ja, wäre der dann wieder zum Thema deutsch-deutsche Geschichte oder könnten Sie sich auch eine andere Richtung vorstellen? Oder vielleicht sogar einen Krimi?

VG, Lundi

Hallo Lundi,
FLÜCHTIGES GLÜCK ist mein zweiter Roman für Erwachsene. Letztes Jahr erschien GETEILTE TRÄUME, ein Familienroman über die Jahrzehnte der deutschen Teilung. Dort ist die Gegenwartsebene 1992, und es sind auch zwei andere Familien, um die es geht. Bei FLÜCHTIGES GLÜCK ist nun auch die Nachwendezeit dabei, das war mir wichtig.
Einen Roman zu schreiben ist ein Abenteuer, Sachbücher sind eher eine knifflige Angelegenheit. Bei einem Roman ist die Herausforderung die, einen Plot dicht, nachvollziehbar und anrührend zu gestalten. Es hat mir geholfen, eng mit den Figuren zusammenzuleben, als wären sie wirklich da. Das ist toll! Die leben einfach mit einem mit, als wäre man plemplem. Mein dritter Roman wird nicht von der deutsch-deutschen Geschichte handeln, er wird kommen, aber ich darf noch nichts verraten.

Profilbild von Lundi

Lundi

Mitglied seit 26.07.2021

Du öffnest ein Buch - das Buch öffnet Dich....

Veröffentlicht am 17.02.2022 um 22:24 Uhr

Ulla Mothes schrieb am 17.02.2022 um 22:07 Uhr

Hallo Lundi,
FLÜCHTIGES GLÜCK ist mein zweiter Roman für Erwachsene. Letztes Jahr erschien GETEILTE TRÄUME, ein Familienroman über die Jahrzehnte der deutschen Teilung. Dort ist die Gegenwartsebene 1992, und es sind auch zwei andere Familien, um die es geht. Bei FLÜCHTIGES GLÜCK ist nun auch die Nachwendezeit dabei, das war mir wichtig.
Einen Roman zu schreiben ist ein Abenteuer, Sachbücher sind eher eine knifflige Angelegenheit. Bei einem Roman ist die Herausforderung die, einen Plot dicht, nachvollziehbar und anrührend zu gestalten. Es hat mir geholfen, eng mit den Figuren zusammenzuleben, als wären sie wirklich da. Das ist toll! Die leben einfach mit einem mit, als wäre man plemplem. Mein dritter Roman wird nicht von der deutsch-deutschen Geschichte handeln, er wird kommen, aber ich darf noch nichts verraten.

Herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung.

Dann habe ich Ihren Erstroman GETEILTE TRÄUME doch glatt übersehen - werde ihn mir aber auf jeden Fall zulegen...

Und auf Ihren zukünftigen Roman freue ich mich ebenso schon!

Dass man die Figuren, über die man intensiv schreibt, ein Stück weit "adoptiert", kann ich verstehen, denn sie tragen ja auch immer ein Stück von der Schreiberin in sich...

Weiterhin gutes Gelingen beim Schreiben und
LG, Lundi

Platzhalter für Profilbild

Martin87

Mitglied seit 12.02.2021

Veröffentlicht am 22.02.2022 um 18:57 Uhr

Hallo Frau Mothes,

was ein spannendes Buch! Haben Sie dafür auch in Unterlagen der BStU recherchiert? Oder liegt Ihr Buch vielleicht sogar einen „Operativen Vorgang“ zu Grunde?

Ich verschlinge dieses Buch und werde mir auch Ihr Buch „Geteilte Träume“ zulegen.

Vielen Dank für dieses Buch!

Profilbild von Ulla Mothes

Ulla Mothes

Mitglied seit 20.01.2021

Eintauchen!

Veröffentlicht am 22.02.2022 um 20:00 Uhr

Martin87 schrieb am 22.02.2022 um 18:57 Uhr

Hallo Frau Mothes,

was ein spannendes Buch! Haben Sie dafür auch in Unterlagen der BStU recherchiert? Oder liegt Ihr Buch vielleicht sogar einen „Operativen Vorgang“ zu Grunde?

Ich verschlinge dieses Buch und werde mir auch Ihr Buch „Geteilte Träume“ zulegen.

Vielen Dank für dieses Buch!

Lieber Martin,

haben Sie vielen Dank für Ihr Lob! Ja, ich habe in einem Buch Dokumente der Staatssicherheit gefunden, Sie finden das hinten bei der Literatur. Sie belegen die Tätigkeit meiner Figur Agnes im Prinzip, auch wenn die natürlich fiktiv angelegt ist. Ebenso dass sie nur wenig erreichen konnte. Ich habe darüber hinaus mit einem Historiker der BStU in Halle Kontakt aufgenommen und mit ihm über die Beobachtung der Filmfabrik gesprochen. Dazu konnten mir auch ein Archivar im Industrie- und Filmmuseum Wolfen sowie eine ehemalige leitende Betriebsärztin Auskunft geben. Ein echter operativer Vorgang liegt der Sache nicht zugrunde, meine Geschichte ist erfunden. Aber Umweltschützer hat es in Bitterfeld und Wolfen gegeben, und da den Mund aufzumachen, war tatsächlich sehr gefährlich.
Bei "Geteilte Träume" sind meine erschütterndsten Recherchen die über die Gefängnisse gewesen, in denen zwei meiner Figuren in politischer Haft saßen. Ich habe mit ehemaligen Häftlingen sprechen können, und besonders in Hoheneck sind die Rahmenbedingungen bis ins Kleinste so geschildert, wie sie wirklich waren. Aber auch hier sind die Geschichten im Roman beide erfunden.

Profilbild von dogjack2016

dogjack2016

Mitglied seit 11.03.2018

Ferienzeit, Urlaubsstimmung, Sonne und ein gutes Buch...

Veröffentlicht am 23.02.2022 um 15:38 Uhr

Hallo Frau Mothes,

vielen Dank für den Trailer zum Buch, also die Lesung. Buchlesungen sind eine Leidenschaft von mich. Ich mag es, wenn der Autor oder die Autorin selbst aus ihrem Werk vorliest, man spannende Hintergrundinformationen erhält und sich austauschen kann. Ich hoffe, dass diese Veranstaltungen zukünftig wieder stattfinden können.
Das Interview ist auch sehr aufschlussreich.
Ich mag den Roman sehr gern lesen. Geteilte Träume steht schon in meinem Buchregal und wartet darauf gelesen zu werden.

Profilbild von Ulla Mothes

Ulla Mothes

Mitglied seit 20.01.2021

Eintauchen!

Veröffentlicht am 24.02.2022 um 22:13 Uhr

dogjack2016 schrieb am 23.02.2022 um 15:38 Uhr

Hallo Frau Mothes,

vielen Dank für den Trailer zum Buch, also die Lesung. Buchlesungen sind eine Leidenschaft von mich. Ich mag es, wenn der Autor oder die Autorin selbst aus ihrem Werk vorliest, man spannende Hintergrundinformationen erhält und sich austauschen kann. Ich hoffe, dass diese Veranstaltungen zukünftig wieder stattfinden können.
Das Interview ist auch sehr aufschlussreich.
Ich mag den Roman sehr gern lesen. Geteilte Träume steht schon in meinem Buchregal und wartet darauf gelesen zu werden.

Vielen Dank für die anerkennenden Zeilen! Ich wünsche mir Lesungen auch sehr und hoffe, dass es im Frühling so weit kommt. Das Gespräch auf solchen Veranstaltungen ist sehr wertvoll für mich, anregend für meine weitere Arbeit. Es ist für mich übrigens gar nicht so einfach, eigene Texte zu lesen, weil ich mit den Figuren so lange "zusammengelebt" habe und viel zu sehr mit ihnen fühle, um mühelos einen neutralen Erzählton in den Passagen außerhalb der Dialoge zu finden. Aber mein Filmteam war da glücklicherweise gnadenlos: "Noch mal …"

Platzhalter für Profilbild

Kantipper

Mitglied seit 10.05.2016

Bücher sind sehr gute Freunde

Veröffentlicht am 01.03.2022 um 16:37 Uhr

Hallo Frau Mothes,

vielen Dank für dieses wundervolle Buch. Ich habe es gar nicht aus der Hand legen können.
Ich bin in der DDR geboren, aufgewachsen und lebe noch immer hier.
Vieles in ihrem Buch habe ich wiedererkannt und kann bestätigen, dass es tatsächlich so war. Manchmal wusste man gar nicht wer einen bespitzelte. Nach der Wende habe ich auch meine Stasi-Akten eingesehen. Es gab nur wenig über mich zu berichten. Aber ich konnte nachvollziehen wer da Informationen weitergegeben hat.
Die Gegend von Bitterfeld / Wolfen kenne ich nur durch Zugfahrten. Immer wenn man da langfuhr, kam schon die Durchsage, dass man die Fenster schließen soll. Der Geruch war unerträglich.
Wie sind Sie darauf gekommen, Ihren Roman in der Umgebung von Bitterfeld spielen zu lassen? Sicher spielt da der Gedanke Umwelt- und Klimaschutz mit hinein. Das Thema wurde auch gut integriert und gibt Aufschluss was damals mit der Umwelt passierte und keiner wollte es wahrhaben.
Danke noch einmal für den wundervollen Roman. Nun werde ich mir aber erst einmal Ihren ersten Roman besorgen. Meiner Enkelin (16) werde ich dieses Buch auch zum Lesen geben. Sie kennt die DDR-Geschichte nur vom hörensagen.

Profilbild von Ulla Mothes

Ulla Mothes

Mitglied seit 20.01.2021

Eintauchen!

Veröffentlicht am 02.03.2022 um 12:46 Uhr

Kantipper schrieb am 01.03.2022 um 16:37 Uhr

Hallo Frau Mothes,

vielen Dank für dieses wundervolle Buch. Ich habe es gar nicht aus der Hand legen können.
Ich bin in der DDR geboren, aufgewachsen und lebe noch immer hier.
Vieles in ihrem Buch habe ich wiedererkannt und kann bestätigen, dass es tatsächlich so war. Manchmal wusste man gar nicht wer einen bespitzelte. Nach der Wende habe ich auch meine Stasi-Akten eingesehen. Es gab nur wenig über mich zu berichten. Aber ich konnte nachvollziehen wer da Informationen weitergegeben hat.
Die Gegend von Bitterfeld / Wolfen kenne ich nur durch Zugfahrten. Immer wenn man da langfuhr, kam schon die Durchsage, dass man die Fenster schließen soll. Der Geruch war unerträglich.
Wie sind Sie darauf gekommen, Ihren Roman in der Umgebung von Bitterfeld spielen zu lassen? Sicher spielt da der Gedanke Umwelt- und Klimaschutz mit hinein. Das Thema wurde auch gut integriert und gibt Aufschluss was damals mit der Umwelt passierte und keiner wollte es wahrhaben.
Danke noch einmal für den wundervollen Roman. Nun werde ich mir aber erst einmal Ihren ersten Roman besorgen. Meiner Enkelin (16) werde ich dieses Buch auch zum Lesen geben. Sie kennt die DDR-Geschichte nur vom hörensagen.

Vielen Dank für die anerkennenden Worte! Und natürlich freue ich mich, dass Sie GETEILTE TRÄUME auch lesen wollen. Dazu gleich ein Tipp: Hinten ist ein Stammbaum drin. Den könnten Sie brauchen, wir hätten ihn vorn hineinnehmen sollen.
Zu Ihrer Frage: Ich wollte einen Ort haben, an dem sich wirtschaftliche Verhältnisse und Probleme besonders gut zeigen. Und die wirtschaftlich ungleichen Startchancen zwischen Ost und West zeigten sich in der Filmfabrik Wolfen besonders gut, einmal dadurch, wie viele Jahre allein für die Sowjetunion produziert wurde, aber auch durch die Knebelung und den Sanierungsstau im Kalten Krieg. Mein Vater hat zudem in unserer Familie fotografiert und die Fotos auch selbst entwickelt, als wir alt genug waren, mit meiner Schwester und mir zusammen. Deshalb ist der Markenname ORWO auf den Kartons mit dem Fotopapier und natürlich auch auf den Filmen in meiner Erinnerung sehr präsent.
Die Sache mit dem Sickerwasser und dem Gift, was in Familien einsickert, hat sich dann als literarische Idee quasi draufgesetzt. Auch da steckt mein Vater drin, der Limnologe (Wasserbiologe) war, deshalb lag Millas Studium der Siedlungswasserwirtschaft nahe … Mein Vater war einer von denen, die sich über das im Buch angesprochene staatliche Verbot der Weitergabe von Umweltdaten hinweggesetzt hat, er ist in dem Berliner Biologen "versteckt", der Renate bei ihrer Datensammlung hilft.