Leserunde zu "Die rubinrote Kammer" von Pauline Peters

Dunkle Geheimnisse, überraschende Wahrheiten und die Liebe
Cover-Bild Die rubinrote Kammer
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Mit Autoren-Begleitung
Pauline Peters (Autor)

Die rubinrote Kammer

Roman

London, 1907: Gegen den Willen ihrer adeligen, einflussreichen Familie lebt die junge Victoria allein mit dem alten Butler ihres kürzlich verstorbenen Vaters. Sie ist nicht reich, aber glücklich. Doch ihre Welt gerät ins Wanken, als hässliche Andeutungen über ein dunkles Familiengeheimnis laut werden. Der einzige Mann, der ihre Fragen beantworten könnte, wird ermordet ... Victorias guter Ruf ist in Gefahr, doch als Retter in der Not entpuppt sich der attraktive Journalist Jeremy Ryder. Aber kann sie ihm vertrauen?

Ein mitreißender Roman über dunkle Geheimnisse, überraschende Wahrheiten und die Liebe

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 18.02.2016 - 19.06.2016
  2. Lesen 04.07.2016 - 31.07.2016
  3. Rezensieren 01.08.2016 - 14.08.2016

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 15.09.2016

Historischer Roman über eine starke Frau mit detektivischem Spürsinn

1

London, 1907. Die 19jährige Victoria ist adliger Herkunft und Vollwaise. Sie teilt sich die Wohnung mit dem ergebenen Butler Hopkins, ist als Fotografin tätig und in der Suffragettenbewegung aktiv. Ein ...

London, 1907. Die 19jährige Victoria ist adliger Herkunft und Vollwaise. Sie teilt sich die Wohnung mit dem ergebenen Butler Hopkins, ist als Fotografin tätig und in der Suffragettenbewegung aktiv. Ein unsympathischer hoher Beamter trägt ihr zu, dass sie sich in der Person ihres geliebten, kürzlich verstorbenen Vaters täuscht. Bald darauf wird ausgerechnet dieser Mann ermordet und es folgen noch drei Morde. Victoria sieht einen Zusammenhang zwischen dem ungelüfteten Familiengeheimnis ihres Vaters und diesen Taten und beginnt zusammen mit Hopkins auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei trifft sie immer wieder auf den Journalisten Ryder und den Duke Randolph, die in ihr Gefühle wecken.

Dieser historische, vor gut 100 Jahren in London angesiedelte Roman aus der Feder der als Beate Sauer bekannten Autorin ist eine gelungene Mischung aus Kriminalgeschichte und Romance. Als Ermittlerpaar haben wir es mit einer jungen nach Emanzipation strebenden Frau und ihrem treuen älteren Butler zu tun. Beide erinnern ein wenig an die Duos Miss Marple/Mr. Stringer oder Sherlock Holmes/Dr. Watson. Zu erwarten steht, dass diesem Buch Fortsetzungen mit denselben Ermittlern folgen werden. Wie es in einem Unterhaltungsroman nicht anders sein kann, sind beide mit ihrer Ermittlungstätigkeit äußerst erfolgreich und bedienen sich dabei schon einmal recht unkonventioneller Methoden. Die junge Victoria wird für meine Begriffe etwas zu smart dargestellt; immerhin ist zu bedenken, dass sie aufgrund ihrer adligen Herkunft und ihres Geschlechts gewissen Grenzen ausgesetzt gewesen sein dürfte, über die sie sich immer wieder hinwegzusetzen vermag. Auf jeden Fall wird ein exaktes Frauenbild der Frauen in England in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts gezeichnet. Die gesellschaftlichen Beschränkungen, denen sie ausgesetzt waren, werden gut herausgearbeitet. Auch die Situation der zu den unteren Gesellschaftsschichten zählenden Frauen wird gut thematisiert. Wie es oft in historischen Romanen geschieht, spielt das Prostituiertenmilieu eine wichtige Rolle. Einen guten Einblick erhält man in die Suffragettenbewegung. Was für uns Frauen von heute selbstverständlich ist – Gleichberechtigung und allgemeines Wahlrecht – musste vor 100 Jahren ja erst erkämpft werden. Der Krimistrang hat immer neue Züge, bis er dann nach noch einmal rasanter und spannender Entwicklung im letzten Viertel eine völlig schlüssige Auflösung erfährt. Auch der Liebesgeschichtenstrang hat interessante Wendungen. Zu bewundern ist die Liebe zum Detail, mit der die Autorin ihre Ideen umgesetzt hat. Das betrifft vor allem viele interessante Beschreibungen von Stätten in London oder von Gegenständen, die für uns heute selbstverständlich sind, damals aber absolute Neuerungen waren. Wofür ich auch noch ein Lob aussprechen möchte, ist, dass – nicht unbedingt typisch für andere Bücher - sowohl Buchtitel als auch Buchcover im Text Erwähnung/Erklärung finden. Nicht ausgelassen werden beim Lesen sollte das Nachwort, in dem die Autorin noch interessante Hintergrundinformationen gibt.

Für Leserinnen historischer (Kriminal-)Romane/Frauenromane spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein gelungenes Debüt einer historischen Krimiserie

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Der neue Roman (Taschenbuch 2016) von der Autorin Pauline Peters ist ein gelungenes Debüt und der erste Teil einer kommenden historischen Krimiserie.

Die Hauptfigur des Buches ist Victoria, eine verwaiste ...

Der neue Roman (Taschenbuch 2016) von der Autorin Pauline Peters ist ein gelungenes Debüt und der erste Teil einer kommenden historischen Krimiserie.

Die Hauptfigur des Buches ist Victoria, eine verwaiste dennoch tapfere und rebellische junge Frau aus adliger Familie, die –ziemlich ungewöhnlich zu der Zeit – allein mit ihrem alten Butler Hopkins in einem Londoner Apartment lebt und selbst als Fotografin arbeitet.
Plötzlich beginnt eine mysteriöse Moderserie in hohen gesellschaftlichen Kreisen und während Victoria und Hopkins nach dem Serienkiller jagen, erfahren wir nicht nur über die Gesellschaft dieser turbulenten Zeit immer mehr, sondern kommen wir auch zu der Wahrheit über die Familie von Victoria näher.

Das historische Buch nimmt uns auf eine Entdeckungsreise in die Welt von Anfang der 1900 Jahre, in die Welt der Reichen und Armen, in eine Welt der Suffragetten und Prostituierten, in eine Welt voller Geheimnisse und vielleicht auch Umbrüche. Der Detektivroman von Peters ist voller unerwarteten Begegnungen und Wendungen mit einem überraschenden Ende.

„Die rubinrote Kammer” hat mich von Anfang an in seine Bahn gezogen. Ich habe mit den ProtagonistInnen gefiebert und geforscht.
Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung mit Victoria und Hopkins, die ich während der Seiten wirklich lieb gewonnen habe.

Eine große Buchempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 15.09.2016

War nicht Meins :-(

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1906 in London, die 19-jährige Victoria lebt alleine mit dem Butler in der Wohnung ihres verstorbenen Vaters. Durch Zufälle und unglückliche Begegnungen wird sie in einem Mord verwickelt und entdeckt, ...

1906 in London, die 19-jährige Victoria lebt alleine mit dem Butler in der Wohnung ihres verstorbenen Vaters. Durch Zufälle und unglückliche Begegnungen wird sie in einem Mord verwickelt und entdeckt, dass ihr Vater ihr damals nicht immer die ganze Wahrheit über sie erzählt hatte. Mit ihrem Butler fängt Victoria an zu ermitteln um dem ganzen auf der Spur zu kommen.

Ein Buch, dass sich sehr rapide als ein anderes Genre entpuppte, als der Klappentext tatsächlich verriet.
Ich muss gestehen, dass ich laut Klappentext an eine historische Familiengeschichte mit Geheimnissen erwartet habe. Doch sehr schnell entpuppte sich das Buch als historischer Kriminalroman à la Miss Marple oder Sherlock Holmes.

Dies wäre eigentlich nicht so schlimm gewesen, da sich der Schreibstil sehr gut und flüssig lesen ließ und ich mich gerne auf etwas Anderes und Unerwartetes einlasse, doch leider war das Buch überhaupt nicht Meins.

Mein großer Störfaktor war Victoria. Eine sehr starke, selbstbewusste, mutige Persönlichkeit, die ich in Bücher sehr schätze und bevorzuge. Doch leider passte sie meiner Meinung nach überhaupt nicht in diesem Setting. Sie passte nicht in dieser Zeit, war viel zu emanzipiert, erlaubte sich vieles was für eine Frau komplett Tabu war. Dies nicht nur 1 oder 2 Mal sondern permanent.
Als noch Minderjährige in der Zeit, ließ man ihr alle Freiheiten, spaziert mitten in der Nacht in den verrufenste Gegenden ohne Begleitung, geht mit Männer aus und steckt ihre Nase halb in Leichen ohne mit der Wimper zu zucken.
So sehr ich starke Protagonistinnen schätze und liebe, Victoria passte für mich vorne und hinten nicht in diesem Buch.

Dies hat mir leider auch das Lesevergnügen ziemlich vermiest. Teilweise musste ich mich ziemlich durch die Geschichte durchquälen, weil es für mich nicht glaubwürdig und authentisch war. Ich konnte ihr Verhalten nicht abkaufen und auch nicht nachvollziehen. Würde die Geschichte in unserer heutigen Zeit spielen, dann hätte Victoria auch wunderbar rein gepasst, vom Alter, Verhalten, Denken und den Wissensstand den sie hat. Aber für 1906 war sie für mich überhaupt nicht glaubwürdig.

Dies soll aber nicht bedeuten, dass es ein schlechtes Buch. Im Gegenteil, bisher stehe ich glaube ich, recht alleine mit dieser Meinung und habe nur gute Meinungen gelesen.
Es passiert eine Menge, mit recht actionreicher Szenen, interessante und überraschende Wendungen und einer gut durchdachten Story.
Nur leider hat es mein Nerv nicht getroffen und mich nicht überzeugen können.

Note: 2,5/5

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