Leserunde zu "Die rubinrote Kammer" von Pauline Peters

Dunkle Geheimnisse, überraschende Wahrheiten und die Liebe
Cover-Bild Die rubinrote Kammer
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Pauline Peters (Autor)

Die rubinrote Kammer

Roman

London, 1907: Gegen den Willen ihrer adeligen, einflussreichen Familie lebt die junge Victoria allein mit dem alten Butler ihres kürzlich verstorbenen Vaters. Sie ist nicht reich, aber glücklich. Doch ihre Welt gerät ins Wanken, als hässliche Andeutungen über ein dunkles Familiengeheimnis laut werden. Der einzige Mann, der ihre Fragen beantworten könnte, wird ermordet ... Victorias guter Ruf ist in Gefahr, doch als Retter in der Not entpuppt sich der attraktive Journalist Jeremy Ryder. Aber kann sie ihm vertrauen?

Ein mitreißender Roman über dunkle Geheimnisse, überraschende Wahrheiten und die Liebe

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 18.02.2016 - 19.06.2016
  2. Lesen 04.07.2016 - 31.07.2016
  3. Rezensieren 01.08.2016 - 14.08.2016

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Leseabschnitt 1, KW 27, Seite 1 - 137

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FreydisNehelenia

Mitglied seit 21.05.2016

Ein Leser durchlebt tausend Leben, ehe er stirbt. Der Mann,der nie liest, lebt nur sein eigenes.

Veröffentlicht am 04.07.2016 um 14:13 Uhr

!Vorsicht, könnte Spoiler enthalten!

Ich mach mal den Anfang, denn ich konnte die Finger schon vor Beginn der Leserunde nicht von dem Manuskript lassen und habe mir dazu etliche Notizen gemacht. Der erste Leseabschnitt des Buches ist schon sehr spannend. Hier lernt man die Protagonisten kennen, erfährt Einiges zu dem angespannten Verhältnis Victorias Familie und es ereignen sich zwei Morde und ein Familiengeheimnis rückt in den Mittelpunkt, dem nachgegangen werden muss.

Bis jetzt gefällt es mir sehr gut. Ich hoffe, dass es weiterhin so spannend bleibt und hege schon einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte. Aber dazu später. Hier folgt jetzt erst einmal die Zusammenfassung des ersten Leseabschnittes. Wer nicht gespoilert werden möchte, sollte ihn jetzt besser noch nicht lesen.



Victoria Bredon, eine junge Adlige und Tochter des berühmten Gerichtsmediziners Bernard Bredon, lebt seit dem Tod ihres Vaters zusammen mit dem Butler Hopkins alleine in der väterlichen Wohnung. Um sich finanziell über Wasser zu halten, arbeitet Victoria als Fotografin, unter anderen für das Journal Morning Star. Außerdem unterstützt sie als Suffragette die Frauenbewegung, die für das Wahlrecht der englischen Damenwelt kämpft. Bei einer Demonstration Gerät sie in Schwierigkeiten, als ein Schlägertrupp die Frauen aufmischt. Dabei kommt ihr der charmante Jeremy Ryder zu Hilfe, der als Journalist beim Magazin Spectator arbeitet. 

Aufgrund der Demonstration hat Victoria völlig vergessen, dass sie mit ihrer Großtante verabredet war und wird von Räder in der Kutsche zum Hotel Ritz mitgenommen, wo ihr ihre Großtante das Versprechen abnimmt, das Victoria den Ball im Buckingham Palace besucht, bei dem junge Damen mit adligen Wurzeln in die Gesellschaft eingeführt werden. Im Gegenzug wird ihre Großtante dafür sorgen, dass das Buch, an dem ihr Vater zuletzt gearbeitet hat und welches Hopkins, der bei den Bredons nicht nur Diener war, sondern auch der Assistent von Victorias Vater, nun fertig stellt. 

Als Victoria das Ritz verlässt, wird sie von einem Polizisten angesprochen und gebeten, ihm zu Folgen. Dieser bringt sie zu Sir Francis Sunderland. Zuerst glaubt Victoria, dass Sunderland sie wegen ihrem Engagement bei den Suffragetten belangen will, denn dieser Herr ist als Mitglied der konservativen Partei dafür bekannt, dass er gegen die Frauenrechtlerinnen hart durchgreift. Während Victoria im Vorraum von Sunderlands Büro darauf wartet Maß genommen zu werden und ins Gefängnis gesteckt zu werden, sieht sie eine Dame mit einem Muttermal auf der rechten Wange aus Sir Francis Büro kommen, die im stehen Verlauf der Geschichte noch eine Rolle spielen wird. Sunderland will Victoria wider Erwartens nicht wegen der Demonstration belangen, sondern stellt ihr aller Hand seltsame Fragen über ihren Vater und behauptet, dass ihr Vater nicht der Held war, für den sie ihn hält und auch nicht derjenige war, der Victoria bei dem Brand in ihrer alten Wohnung aus dem Feuer gerettet hat. Victoria erleidet daraufhin einen Anfall von Atemnot, der sie immer dann überkommt, wenn sie an den Brand denken muss. Es scheint, als wollte sie Sunderland mit Absicht kränken, demütigen und in einen Anfall treiben, denn er hat ihre Atemnot ganz explizit erwähnt.

Victoria kommt völlig fertig nach Hause und vertraut sich Hopkins an, der ihr gut zuredet, dass ihr Vater sicherlich niemals belogen hätte und das Sunderland das mit dem Brand nur gesagt hätte, um sie aus welchem Grund auch immer zu demütigen. Hopkins erzählt Victoria, was er über Sunderland und dessen gesellschaftlichen Aufstieg weiß und erzählt, dass dieser ein Landhaus in Cirencester besitzt, in der Nachbarschaft zu der Familie Hogarth, mit der Victoria seit einer Reise nach Rom befreundet ist. Daraufhin sucht Victoria ihre Freundin Constance Hogarth auf, die sie darüber austragen, was diese über Sunderland weiß und bekommt zur Antwort, dass Sir Frances Bedienstete diverser Adlige ausgehorcht und bestochen hat, um Dinge über seine adeligen Stammesgenossen herauszufinden, mit denen er sie erpressen kann.  Auch Constance kann diese "Made" nicht leiden, wie sie Sunderland liebevoll bezeichnet. Im Laufe des Gesprächs kommen Constance und Victoria noch auf Randolph, den jungen Duke of Montague, mit dem Victoria gleich bei ihrer ersten Begegnung geglättet hat, obwohl dieser wahrscheinlich keine festen Absichten bei ihr hegt. 

Victoria sucht die Polizei in dem Viertel Kensington auf, in dem die Bredons zu dem Zeitpunkt gewohnt haben, als in ihrer alten Wohnung Brand ausbrach und versucht herauszufinden, was damals passiert war. Ein Polizist, Sergeant Sinclair, der damals zu dem Brand gerufen wurde, berichtet, dass es eine Frau war, die Victoria aus den Flammen rettete. Ihr Name war Annie Shanwick. Der Polizist gibt Victoria die Adresse, wo damals Annies Mutter gewohnt haben soll, aber als Victoria der Spur nachgeht, bekommt sie nur vom Vermieter des Hauses zu hören, dass niemals eine Familie mit Namen Shanwick in seinem Haus gelebt haben. Victoria kehrt nach Hause zurück und versucht, in den Tagebüchern ihres Vaters etwas über den Brand und ihre Retterin zu erfahren, doch die Tagebücher, die ihr Vater zwischen 1891, dem Todesjahr ihrer Mutter und 1894, dem Jahr, in dem sie bei dem Wohnungsbaugesellschaft beinahe ums Leben kamen, fehlen vollständig. 

Kurz darauf besucht Victoria mit ihrer Cousine, die sie nicht ausstehen kann, den Debütantinnenball, um in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Auf dem Ball begenet sie Jeremy Ryder und ihrem Flirt Randolph wieder und macht vor dem Königspaar eine gute Figur, dann läuft sie aber Sunderland über den Weg, der sie wieder mit den Wohnungsbrand traktiert. Er behauptet weiter, dass das Leben, das Victoria mit ihrem Vater führte, auf einer Lüge aufgebaut war und bietet ihr an, ihr die Wahrheit zu erzählen, wenn sie ihm abermals in seinem Büro in White Hall aufsucht. Daraufhin fährt Victoria ihn vor der gesamten Gesellschaft an, er solle verschwinden und verlässt dann fluchtartig den Palast, weil sie wieder von einem Anfall heimgesucht wird. Nachdem sie sich wieder beruhigt hat und den Heimweg antreten will, bekommt sie zufällig einen Disput zwischen Sunderland und dem Marquess von Blackenwell. Anscheinend wird auch Blackenwell von Sir Francis unter Druck gesetzt. Victoria verzichtet auf eine Kutsche und geht zu Fuß heim, um wieder zu Atem zu kommen.

Am nächsten Tag gibt es für sie ein böses Erwachen. Sunderland wurde ermordet und nun soll sie polizeilich befragt werden, weil die gesamte gehobene Gesellschaft ihren Streit mit Sunderland mitgehört hat. Zu diesem Zweck holt ihre Großtante sie ins Haus ihres Großvaters, wo schon ein Commisioner von Scotland Yard auf sie wartet. Victoria hat für den Zeitpunkt des Mordes. Sie erzählt dem Commisioner, der sie auf den Streit mit Sunderland anspricht, dass es sich dabei um einen Disput bezüglich Ihres Engagements bei den Suffragetten handelte und berichtet von dem Streit zwischen Sir Francis und Blackenwell, die sie belauscht hat und darüber, dass Sunderland eines von Constance Hogarths Festen verwiesen wurde, weil er dort die Gäste ausgehorcht und bestochen hätte, um an Informationen zu gelangen, mit denen er diverse Adlige erpressen könne . Leider will ihr keiner glauben, zum einen, weil auch Blackenwell ein großer Gegner der Suffragetten ist und man Victoria nun unterstellt, sie wolle ihn nur in Misskredit bringen, um der Frauenbewegung zu helfen, zum anderen zweifelt man an Constance Hogarths Glaubwürdigkeit, da sie eine gewöhnliche Amerikanerin mit einem losen Mundwerk sei. Die Befragungen setzt anschließend ein Inspektor Armitage fort, der sogar mit seinen Unterstellungen noch weiter geht und behauptet, dass die Suffragetten einen Anschlag geplant hätten und Victoria etwas darüber wüsste. Ihr Großvater droht ihr daraufhin an, dafür zu sorgen, dass ihrem Vormund, dem Anwalt ihres Vaters die Vormundschaft entzogen würde, wenn sie der Frauenbewegung nicht fernbleibe und sich nicht endlich wieder eine junge Dame ihres Standes benehmen würde, sowie, dass er dann die Wohnung ihres Vaters verkaufen würde, in der sie mit Hopkins alleine lebt und fortan für ihre Erziehung Sorge trägt. 

Als Victoria das Haus ihres Großvaters endlich verlassen kann, kommt ihr auf der Kutsche nach Hause in den Sinn, den Tatort, an dem Sunderland mit mehreren Schüssen hingerichtet wurde, aufzusuchen. Am St. James Square trifft Victoria wieder auf Sergeant Sinclair, der ihr bereits in Kensington einige Dinge über den Brand verraten hat. Dieser hatte sich kürzlich mit einem Kollegen ausgetauscht, der damals ebenfalls zum Brand gerufen wurde und dieser habe ihm erzählt, dass Victorias Vater Annie Shanwick auf offener Straße um den Hals gefallen war und Sir geküsst habe, nachdem sie mit Victoria im Arm aus dem brennenden Haus kam. Jetzt glaubt sie den Grund zu wissen, weshalb ihr Vater die Tagebücher nach dem Tod ihrer Mutter hat verschwinden lassen. War das Leben mit ihrem Vater tatsächlich auf einer Lüge aufgebaut? Wieder erleidet sie einen ihrer Anfälle, läuft dabei aber glücklicherweise Jeremy Ryder vom Spectator in die Arme, der sich ebenfalls am Tatort befindet, um für den Spectator eine Story zu erhaschen. Da Victoria vorgibt, dass ihr lediglich schwindelig geworden zu sein, weil sie nicht gefrühstückt habe, lädt Ryder sie auf einen Besuch in der Teestube ein. Sie reden über den Ball und kommen dabei auf die Auseinandersetzung Victorias mit Sunderland. Sie erzählt ihm daraufhin von ihrer lächerlichen Befragung, dass Sunderland Blackenwell unter Druck gesetzt habe und dass Constance ihr berichtet habe, dass Sunderland seine Standesgenossen bespitzeln lässt und sie mit dem erworbenen Wissen erpresst. Ryder hält es für außergewöhnlich, dass ein Mitglied der englischen Oberschicht so etwas tut und daraufhin auch noch erfordert wird, glaubt Victoria aber. Anschließend wird Ryder von Victoria über den Tathergang und nach Zeugen befragt, wobei sie erfährt, dass Sunderlands Leiche von Dr. Ash obduziert wurde, ein guter Freund und Kollege ihres Vaters, dem die Konservativen wegen seiner Mitgliedschaft in der Labour Party unterstellen wollen, dass er Untersuchungsergebnisse fälscht. 

Victoria begibt sich zum Morning Star, um einen neuen Auftrag einzuholen. Dort bekommt sie durch Zufall das Bild einer Wasserleiche zu Gesicht, auf dem sie zweifelsfrei die Sekretärin Sunderlands durch das Muttermal auf der rechten Wange identifizieren kann. Dr. Morton, der die pathologischen Untersuchungen an der Dame durchgeführt hat, war ein Schüler ihres Vaters. Er konnte die Leiche bisher nicht identifizieren. Victoria begibt sich auf den Weg zu Morton, um mehr über die Leiche herauszufinden. Es kann unmöglich Zufall sein, dass beide so kurz nacheinander ermordet wurden. Bei Dr. Morton angekommen, fällt Victoria gleich mit der Tür ins Haus, dass sie weiß, dass es sich bei der Leiche um Sunderlands Sekretärin handelt. Morton glaubt ihr nicht, denn auf die Frage hin, woher sie das wissen will, antwortet Victoria ihm, dass sie die Dame kurz im Vorraum von Sunderlands Büro gesehen habe. Er ist der Meinung, dass die Wahrnehmung einem manchmal Streicher spielt, denn er weiß ja nicht von Victorias gutem Personengedächtnis. Auf ihre Frage hin, wie die Dame denn umgekommen sei, erhält sie von Morton jedoch die Antwort, dass sie erschlagen und später erst in die Themse entsorgt wurde. Wäre sie ertrunken, hätte sie Wasser in der Lunge gehabt und das war hier nicht der Fall. 

Wieder zu Hause erzählt Victoria Hopkins von der Befragung bei ihrem Großvater und der Wasserleiche von Sunderlands Sekretärin. Hopkins glaubt ihr sofort, denn bereits als Kind hatte Victoria laut seiner Aussage ein wunderbares Personengedächtnis hatte. Sie erzählt Hopkins auch von ihren Nachforschungen über den Brand und dass sie aufgrund der Dinge, die sie über über ihren Vater herausgefunden hat, nicht mehr weiß, was sie von ihm halten soll. Da Sunderland so gut über den Brand Bescheid wusste, geht Victoria nun davon aus, dass seine Sekretärin vermutlich die Frau ist, die mit der Geliebten ihres Vaters befreundet war und diese nach den Brand weggebracht hat, bevor die Polizei Annie Shanwick befragen konnte. Vielleicht stehen die Morde von Sunderland und seiner Sekretärin auch im Zusammenhang mit dem Geheimnis ihres Vaters, also beschließt Victoria, den Mörder zu finden. Hopkins bietet seine Hilfe an und so beschließen die beiden, gemeinsam nach dem Mörder zu ermitteln. 

Am Ende überreicht ihr Hopkins noch einen mit dem Namen ihrer Freundin Cpnstance getarnten Brief von Randolph, dem Duke of Montague, der Victoria zu einem Ausritt einlädt.

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Xanaka

Mitglied seit 11.05.2016

Bücher sind Freunde. Man kann mit ihnen lernen. Sie sind oft unterhaltsam doch genügsam im Unterhalt

Veröffentlicht am 04.07.2016 um 18:19 Uhr

Ich habe mich heute gleich in das Buch gestürzt. Es war am Anfang ganz komisch, weil es mir so bekannt vorkam. Aber ich habe ja die Leseprobe ausführlich gelesen und später fiel es mir dann wieder ein.
Ich bin wirklich gut in das Buch gekommen. Mir gefällt die Schreibweise ausgesprochen gut. Die Protagonisten werden so anschaulich beschrieben, dass ich sie quasi vor Augen habe.
Victoria ist für die damalige Zeit ja eine recht muntere, selbstbewusste Frau, die sich offensichtlich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Die Konstellation, dass sie gemeinsam mit ihrem Butler zusammenlebt, eher in einer Art Familienbeziehung macht sie nur noch sympathischer. Und mir gefällt es, wie sie mit den nun plötzlich auftretenden Fragen zu ihrer Herkunft, bzw. die Umstände des Brandes, umgeht. Ich glaube, damals waren es nicht die üblichen Handlungsweisen einer jungen Dame aus gutem Haus. Und sie hat ja schon einiges heraus gefunden. Dadurch ergeben sich ja auch für mich viele offene Fragen, die es spannender machen, weiterzulesen. Und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

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Siobhan

Mitglied seit 02.05.2016

Mit einem Buch in vergangene Zeiten eintauchen ist Balsam für die Seele.

Veröffentlicht am 04.07.2016 um 19:38 Uhr

Xanaka schrieb am 04.07.2016 um 18:19 Uhr

Ich habe mich heute gleich in das Buch gestürzt. Es war am Anfang ganz komisch, weil es mir so bekannt vorkam. Aber ich habe ja die Leseprobe ausführlich gelesen und später fiel es mir dann wieder ein.
Ich bin wirklich gut in das Buch gekommen. Mir gefällt die Schreibweise ausgesprochen gut. Die Protagonisten werden so anschaulich beschrieben, dass ich sie quasi vor Augen habe.
Victoria ist für die damalige Zeit ja eine recht muntere, selbstbewusste Frau, die sich offensichtlich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Die Konstellation, dass sie gemeinsam mit ihrem Butler zusammenlebt, eher in einer Art Familienbeziehung macht sie nur noch sympathischer. Und mir gefällt es, wie sie mit den nun plötzlich auftretenden Fragen zu ihrer Herkunft, bzw. die Umstände des Brandes, umgeht. Ich glaube, damals waren es nicht die üblichen Handlungsweisen einer jungen Dame aus gutem Haus. Und sie hat ja schon einiges heraus gefunden. Dadurch ergeben sich ja auch für mich viele offene Fragen, die es spannender machen, weiterzulesen. Und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Abschnitt. Habe aber gut in die Geschichte reingefunden. Eine ausführliche Inhaltsangabe mag ich jetzt nicht machen.

Sehr geheimnisvoll finde ich, dass Victoria von einer Frau, einer Geliebten ihres Vaters, aus den Flammen gerettet worden ist. Der Vater hatte ja ein reges Liebesleben. Da finde ich es schon seltsam, dass er ausgerechnet diese Frau unbedingt verschweigen musste.

Sehr schön fand ich die Szene, als Victoria und ihre Cousine bei Hofe eingeführt wurden. Das hat mich sehr an Downton Abbey erinnert.

Victoria ist Fotografin. Ich fand die Fotos so gut beschrieben, dass ich sie mir richtig gut vorstellen konnte. Wie so Quellenfotos im Geschichtsunterricht. Mich nimmt wunder, ob die Autorin echte Fotos als Grundlage verwendet hat.

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uli123

Mitglied seit 06.05.2016

Veröffentlicht am 05.07.2016 um 10:39 Uhr

Das Buch ordne ich als eine gelungene Mischung zwischen Liebesgeschichte und Krimi ein, das Ganze vor historischem Hintergrund im London des Jahres 1907. Liebesgeschichte deshalb, weil sich Victoria später bestimmt zwischen dem Journalisten Jeremy und dem Adligen Randolph zu entscheiden haben wird. Ich hoffe nur, dass Jeremy das Rennen gewinnt. Er scheint nicht versnobt zu sein und taucht immer in Situationen auf, in denen Victoria Hilfe gut gebrauchen kann. Was sie an Randolph findet, wo sie doch dem ganzen Adelsgehabe nicht viel abgewinnen kann, ist mir rätselhaft. Überhaupt ist Victoria eine interessante Persönlichkeit für eine Frau ihrer Zeit – sie ist Suffragette, berufstätig, alleine lebend. Sicherlich ist dies auf die liberale Erziehung ihres Vaters zurückzuführen, der ja mit seinem Beruf als Rechtsmediziner seiner Zeit auch voraus gewesen ist. Der Krimieinschlag gefällt mir ebenfalls recht gut. Ich bin gespannt, ob Victoria mit Hopkins Hilfe das Rätsel um den Tod von Sir Francis und der unbekannten Frau lösen wird und die Umstände ihrer eigenen Rettung aus der brennenden Wohnung 14 Jahre zuvor aufklären wird. Ebenso gefällt mir, dass die Geschichte in London spielt. Es werden so viele markante Orte dieser Stadt erwähnt, dass man sich alles bildlich gut vorstellen kann. Etwas Mühe hatte ich, die vielen Adelstitel auseinanderzuhalten, mit denen die Romanfiguren belegt sind. Was etwa ein Peer, ein Duke oder ein Sir sind, versteht wohl nur, wer sich in die englische Geschichte hineinkniet.

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uli123

Mitglied seit 06.05.2016

Veröffentlicht am 05.07.2016 um 10:42 Uhr

FreydisNehelenia schrieb am 04.07.2016 um 14:13 Uhr

!Vorsicht, könnte Spoiler enthalten!

Ich mach mal den Anfang, denn ich konnte die Finger schon vor Beginn der Leserunde nicht von dem Manuskript lassen und habe mir dazu etliche Notizen gemacht. Der erste Leseabschnitt des Buches ist schon sehr spannend. Hier lernt man die Protagonisten kennen, erfährt Einiges zu dem angespannten Verhältnis Victorias Familie und es ereignen sich zwei Morde und ein Familiengeheimnis rückt in den Mittelpunkt, dem nachgegangen werden muss.

Bis jetzt gefällt es mir sehr gut. Ich hoffe, dass es weiterhin so spannend bleibt und hege schon einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte. Aber dazu später. Hier folgt jetzt erst einmal die Zusammenfassung des ersten Leseabschnittes. Wer nicht gespoilert werden möchte, sollte ihn jetzt besser noch nicht lesen.



Victoria Bredon, eine junge Adlige und Tochter des berühmten Gerichtsmediziners Bernard Bredon, lebt seit dem Tod ihres Vaters zusammen mit dem Butler Hopkins alleine in der väterlichen Wohnung. Um sich finanziell über Wasser zu halten, arbeitet Victoria als Fotografin, unter anderen für das Journal Morning Star. Außerdem unterstützt sie als Suffragette die Frauenbewegung, die für das Wahlrecht der englischen Damenwelt kämpft. Bei einer Demonstration Gerät sie in Schwierigkeiten, als ein Schlägertrupp die Frauen aufmischt. Dabei kommt ihr der charmante Jeremy Ryder zu Hilfe, der als Journalist beim Magazin Spectator arbeitet. 

Aufgrund der Demonstration hat Victoria völlig vergessen, dass sie mit ihrer Großtante verabredet war und wird von Räder in der Kutsche zum Hotel Ritz mitgenommen, wo ihr ihre Großtante das Versprechen abnimmt, das Victoria den Ball im Buckingham Palace besucht, bei dem junge Damen mit adligen Wurzeln in die Gesellschaft eingeführt werden. Im Gegenzug wird ihre Großtante dafür sorgen, dass das Buch, an dem ihr Vater zuletzt gearbeitet hat und welches Hopkins, der bei den Bredons nicht nur Diener war, sondern auch der Assistent von Victorias Vater, nun fertig stellt. 

Als Victoria das Ritz verlässt, wird sie von einem Polizisten angesprochen und gebeten, ihm zu Folgen. Dieser bringt sie zu Sir Francis Sunderland. Zuerst glaubt Victoria, dass Sunderland sie wegen ihrem Engagement bei den Suffragetten belangen will, denn dieser Herr ist als Mitglied der konservativen Partei dafür bekannt, dass er gegen die Frauenrechtlerinnen hart durchgreift. Während Victoria im Vorraum von Sunderlands Büro darauf wartet Maß genommen zu werden und ins Gefängnis gesteckt zu werden, sieht sie eine Dame mit einem Muttermal auf der rechten Wange aus Sir Francis Büro kommen, die im stehen Verlauf der Geschichte noch eine Rolle spielen wird. Sunderland will Victoria wider Erwartens nicht wegen der Demonstration belangen, sondern stellt ihr aller Hand seltsame Fragen über ihren Vater und behauptet, dass ihr Vater nicht der Held war, für den sie ihn hält und auch nicht derjenige war, der Victoria bei dem Brand in ihrer alten Wohnung aus dem Feuer gerettet hat. Victoria erleidet daraufhin einen Anfall von Atemnot, der sie immer dann überkommt, wenn sie an den Brand denken muss. Es scheint, als wollte sie Sunderland mit Absicht kränken, demütigen und in einen Anfall treiben, denn er hat ihre Atemnot ganz explizit erwähnt.

Victoria kommt völlig fertig nach Hause und vertraut sich Hopkins an, der ihr gut zuredet, dass ihr Vater sicherlich niemals belogen hätte und das Sunderland das mit dem Brand nur gesagt hätte, um sie aus welchem Grund auch immer zu demütigen. Hopkins erzählt Victoria, was er über Sunderland und dessen gesellschaftlichen Aufstieg weiß und erzählt, dass dieser ein Landhaus in Cirencester besitzt, in der Nachbarschaft zu der Familie Hogarth, mit der Victoria seit einer Reise nach Rom befreundet ist. Daraufhin sucht Victoria ihre Freundin Constance Hogarth auf, die sie darüber austragen, was diese über Sunderland weiß und bekommt zur Antwort, dass Sir Frances Bedienstete diverser Adlige ausgehorcht und bestochen hat, um Dinge über seine adeligen Stammesgenossen herauszufinden, mit denen er sie erpressen kann.  Auch Constance kann diese "Made" nicht leiden, wie sie Sunderland liebevoll bezeichnet. Im Laufe des Gesprächs kommen Constance und Victoria noch auf Randolph, den jungen Duke of Montague, mit dem Victoria gleich bei ihrer ersten Begegnung geglättet hat, obwohl dieser wahrscheinlich keine festen Absichten bei ihr hegt. 

Victoria sucht die Polizei in dem Viertel Kensington auf, in dem die Bredons zu dem Zeitpunkt gewohnt haben, als in ihrer alten Wohnung Brand ausbrach und versucht herauszufinden, was damals passiert war. Ein Polizist, Sergeant Sinclair, der damals zu dem Brand gerufen wurde, berichtet, dass es eine Frau war, die Victoria aus den Flammen rettete. Ihr Name war Annie Shanwick. Der Polizist gibt Victoria die Adresse, wo damals Annies Mutter gewohnt haben soll, aber als Victoria der Spur nachgeht, bekommt sie nur vom Vermieter des Hauses zu hören, dass niemals eine Familie mit Namen Shanwick in seinem Haus gelebt haben. Victoria kehrt nach Hause zurück und versucht, in den Tagebüchern ihres Vaters etwas über den Brand und ihre Retterin zu erfahren, doch die Tagebücher, die ihr Vater zwischen 1891, dem Todesjahr ihrer Mutter und 1894, dem Jahr, in dem sie bei dem Wohnungsbaugesellschaft beinahe ums Leben kamen, fehlen vollständig. 

Kurz darauf besucht Victoria mit ihrer Cousine, die sie nicht ausstehen kann, den Debütantinnenball, um in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Auf dem Ball begenet sie Jeremy Ryder und ihrem Flirt Randolph wieder und macht vor dem Königspaar eine gute Figur, dann läuft sie aber Sunderland über den Weg, der sie wieder mit den Wohnungsbrand traktiert. Er behauptet weiter, dass das Leben, das Victoria mit ihrem Vater führte, auf einer Lüge aufgebaut war und bietet ihr an, ihr die Wahrheit zu erzählen, wenn sie ihm abermals in seinem Büro in White Hall aufsucht. Daraufhin fährt Victoria ihn vor der gesamten Gesellschaft an, er solle verschwinden und verlässt dann fluchtartig den Palast, weil sie wieder von einem Anfall heimgesucht wird. Nachdem sie sich wieder beruhigt hat und den Heimweg antreten will, bekommt sie zufällig einen Disput zwischen Sunderland und dem Marquess von Blackenwell. Anscheinend wird auch Blackenwell von Sir Francis unter Druck gesetzt. Victoria verzichtet auf eine Kutsche und geht zu Fuß heim, um wieder zu Atem zu kommen.

Am nächsten Tag gibt es für sie ein böses Erwachen. Sunderland wurde ermordet und nun soll sie polizeilich befragt werden, weil die gesamte gehobene Gesellschaft ihren Streit mit Sunderland mitgehört hat. Zu diesem Zweck holt ihre Großtante sie ins Haus ihres Großvaters, wo schon ein Commisioner von Scotland Yard auf sie wartet. Victoria hat für den Zeitpunkt des Mordes. Sie erzählt dem Commisioner, der sie auf den Streit mit Sunderland anspricht, dass es sich dabei um einen Disput bezüglich Ihres Engagements bei den Suffragetten handelte und berichtet von dem Streit zwischen Sir Francis und Blackenwell, die sie belauscht hat und darüber, dass Sunderland eines von Constance Hogarths Festen verwiesen wurde, weil er dort die Gäste ausgehorcht und bestochen hätte, um an Informationen zu gelangen, mit denen er diverse Adlige erpressen könne . Leider will ihr keiner glauben, zum einen, weil auch Blackenwell ein großer Gegner der Suffragetten ist und man Victoria nun unterstellt, sie wolle ihn nur in Misskredit bringen, um der Frauenbewegung zu helfen, zum anderen zweifelt man an Constance Hogarths Glaubwürdigkeit, da sie eine gewöhnliche Amerikanerin mit einem losen Mundwerk sei. Die Befragungen setzt anschließend ein Inspektor Armitage fort, der sogar mit seinen Unterstellungen noch weiter geht und behauptet, dass die Suffragetten einen Anschlag geplant hätten und Victoria etwas darüber wüsste. Ihr Großvater droht ihr daraufhin an, dafür zu sorgen, dass ihrem Vormund, dem Anwalt ihres Vaters die Vormundschaft entzogen würde, wenn sie der Frauenbewegung nicht fernbleibe und sich nicht endlich wieder eine junge Dame ihres Standes benehmen würde, sowie, dass er dann die Wohnung ihres Vaters verkaufen würde, in der sie mit Hopkins alleine lebt und fortan für ihre Erziehung Sorge trägt. 

Als Victoria das Haus ihres Großvaters endlich verlassen kann, kommt ihr auf der Kutsche nach Hause in den Sinn, den Tatort, an dem Sunderland mit mehreren Schüssen hingerichtet wurde, aufzusuchen. Am St. James Square trifft Victoria wieder auf Sergeant Sinclair, der ihr bereits in Kensington einige Dinge über den Brand verraten hat. Dieser hatte sich kürzlich mit einem Kollegen ausgetauscht, der damals ebenfalls zum Brand gerufen wurde und dieser habe ihm erzählt, dass Victorias Vater Annie Shanwick auf offener Straße um den Hals gefallen war und Sir geküsst habe, nachdem sie mit Victoria im Arm aus dem brennenden Haus kam. Jetzt glaubt sie den Grund zu wissen, weshalb ihr Vater die Tagebücher nach dem Tod ihrer Mutter hat verschwinden lassen. War das Leben mit ihrem Vater tatsächlich auf einer Lüge aufgebaut? Wieder erleidet sie einen ihrer Anfälle, läuft dabei aber glücklicherweise Jeremy Ryder vom Spectator in die Arme, der sich ebenfalls am Tatort befindet, um für den Spectator eine Story zu erhaschen. Da Victoria vorgibt, dass ihr lediglich schwindelig geworden zu sein, weil sie nicht gefrühstückt habe, lädt Ryder sie auf einen Besuch in der Teestube ein. Sie reden über den Ball und kommen dabei auf die Auseinandersetzung Victorias mit Sunderland. Sie erzählt ihm daraufhin von ihrer lächerlichen Befragung, dass Sunderland Blackenwell unter Druck gesetzt habe und dass Constance ihr berichtet habe, dass Sunderland seine Standesgenossen bespitzeln lässt und sie mit dem erworbenen Wissen erpresst. Ryder hält es für außergewöhnlich, dass ein Mitglied der englischen Oberschicht so etwas tut und daraufhin auch noch erfordert wird, glaubt Victoria aber. Anschließend wird Ryder von Victoria über den Tathergang und nach Zeugen befragt, wobei sie erfährt, dass Sunderlands Leiche von Dr. Ash obduziert wurde, ein guter Freund und Kollege ihres Vaters, dem die Konservativen wegen seiner Mitgliedschaft in der Labour Party unterstellen wollen, dass er Untersuchungsergebnisse fälscht. 

Victoria begibt sich zum Morning Star, um einen neuen Auftrag einzuholen. Dort bekommt sie durch Zufall das Bild einer Wasserleiche zu Gesicht, auf dem sie zweifelsfrei die Sekretärin Sunderlands durch das Muttermal auf der rechten Wange identifizieren kann. Dr. Morton, der die pathologischen Untersuchungen an der Dame durchgeführt hat, war ein Schüler ihres Vaters. Er konnte die Leiche bisher nicht identifizieren. Victoria begibt sich auf den Weg zu Morton, um mehr über die Leiche herauszufinden. Es kann unmöglich Zufall sein, dass beide so kurz nacheinander ermordet wurden. Bei Dr. Morton angekommen, fällt Victoria gleich mit der Tür ins Haus, dass sie weiß, dass es sich bei der Leiche um Sunderlands Sekretärin handelt. Morton glaubt ihr nicht, denn auf die Frage hin, woher sie das wissen will, antwortet Victoria ihm, dass sie die Dame kurz im Vorraum von Sunderlands Büro gesehen habe. Er ist der Meinung, dass die Wahrnehmung einem manchmal Streicher spielt, denn er weiß ja nicht von Victorias gutem Personengedächtnis. Auf ihre Frage hin, wie die Dame denn umgekommen sei, erhält sie von Morton jedoch die Antwort, dass sie erschlagen und später erst in die Themse entsorgt wurde. Wäre sie ertrunken, hätte sie Wasser in der Lunge gehabt und das war hier nicht der Fall. 

Wieder zu Hause erzählt Victoria Hopkins von der Befragung bei ihrem Großvater und der Wasserleiche von Sunderlands Sekretärin. Hopkins glaubt ihr sofort, denn bereits als Kind hatte Victoria laut seiner Aussage ein wunderbares Personengedächtnis hatte. Sie erzählt Hopkins auch von ihren Nachforschungen über den Brand und dass sie aufgrund der Dinge, die sie über über ihren Vater herausgefunden hat, nicht mehr weiß, was sie von ihm halten soll. Da Sunderland so gut über den Brand Bescheid wusste, geht Victoria nun davon aus, dass seine Sekretärin vermutlich die Frau ist, die mit der Geliebten ihres Vaters befreundet war und diese nach den Brand weggebracht hat, bevor die Polizei Annie Shanwick befragen konnte. Vielleicht stehen die Morde von Sunderland und seiner Sekretärin auch im Zusammenhang mit dem Geheimnis ihres Vaters, also beschließt Victoria, den Mörder zu finden. Hopkins bietet seine Hilfe an und so beschließen die beiden, gemeinsam nach dem Mörder zu ermitteln. 

Am Ende überreicht ihr Hopkins noch einen mit dem Namen ihrer Freundin Cpnstance getarnten Brief von Randolph, dem Duke of Montague, der Victoria zu einem Ausritt einlädt.

Wen verdächtigst du denn als Mörder? Ich habe noch keinerlei konkreten Verdacht.

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uli123

Mitglied seit 06.05.2016

Veröffentlicht am 05.07.2016 um 10:44 Uhr

Siobhan schrieb am 04.07.2016 um 19:38 Uhr

Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Abschnitt. Habe aber gut in die Geschichte reingefunden. Eine ausführliche Inhaltsangabe mag ich jetzt nicht machen.

Sehr geheimnisvoll finde ich, dass Victoria von einer Frau, einer Geliebten ihres Vaters, aus den Flammen gerettet worden ist. Der Vater hatte ja ein reges Liebesleben. Da finde ich es schon seltsam, dass er ausgerechnet diese Frau unbedingt verschweigen musste.

Sehr schön fand ich die Szene, als Victoria und ihre Cousine bei Hofe eingeführt wurden. Das hat mich sehr an Downton Abbey erinnert.

Victoria ist Fotografin. Ich fand die Fotos so gut beschrieben, dass ich sie mir richtig gut vorstellen konnte. Wie so Quellenfotos im Geschichtsunterricht. Mich nimmt wunder, ob die Autorin echte Fotos als Grundlage verwendet hat.

Ich bin mir noch gar nicht sicher, ob es wirklich eine Geliebte des Vaters war, die Victoria aus den Flammen gerettet hat. Da werden sich bestimmt noch interessante Wendungen ergeben.

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Hortensia13

Mitglied seit 10.05.2016

Wer beim Lesen die Welt vergisst, hat sich eine zweite geschaffen. <<Dr. E. Mittelberg>>

Veröffentlicht am 05.07.2016 um 11:09 Uhr

FreydisNehelenia schrieb am 04.07.2016 um 14:13 Uhr

!Vorsicht, könnte Spoiler enthalten!

Ich mach mal den Anfang, denn ich konnte die Finger schon vor Beginn der Leserunde nicht von dem Manuskript lassen und habe mir dazu etliche Notizen gemacht. Der erste Leseabschnitt des Buches ist schon sehr spannend. Hier lernt man die Protagonisten kennen, erfährt Einiges zu dem angespannten Verhältnis Victorias Familie und es ereignen sich zwei Morde und ein Familiengeheimnis rückt in den Mittelpunkt, dem nachgegangen werden muss.

Bis jetzt gefällt es mir sehr gut. Ich hoffe, dass es weiterhin so spannend bleibt und hege schon einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte. Aber dazu später. Hier folgt jetzt erst einmal die Zusammenfassung des ersten Leseabschnittes. Wer nicht gespoilert werden möchte, sollte ihn jetzt besser noch nicht lesen.



Victoria Bredon, eine junge Adlige und Tochter des berühmten Gerichtsmediziners Bernard Bredon, lebt seit dem Tod ihres Vaters zusammen mit dem Butler Hopkins alleine in der väterlichen Wohnung. Um sich finanziell über Wasser zu halten, arbeitet Victoria als Fotografin, unter anderen für das Journal Morning Star. Außerdem unterstützt sie als Suffragette die Frauenbewegung, die für das Wahlrecht der englischen Damenwelt kämpft. Bei einer Demonstration Gerät sie in Schwierigkeiten, als ein Schlägertrupp die Frauen aufmischt. Dabei kommt ihr der charmante Jeremy Ryder zu Hilfe, der als Journalist beim Magazin Spectator arbeitet. 

Aufgrund der Demonstration hat Victoria völlig vergessen, dass sie mit ihrer Großtante verabredet war und wird von Räder in der Kutsche zum Hotel Ritz mitgenommen, wo ihr ihre Großtante das Versprechen abnimmt, das Victoria den Ball im Buckingham Palace besucht, bei dem junge Damen mit adligen Wurzeln in die Gesellschaft eingeführt werden. Im Gegenzug wird ihre Großtante dafür sorgen, dass das Buch, an dem ihr Vater zuletzt gearbeitet hat und welches Hopkins, der bei den Bredons nicht nur Diener war, sondern auch der Assistent von Victorias Vater, nun fertig stellt. 

Als Victoria das Ritz verlässt, wird sie von einem Polizisten angesprochen und gebeten, ihm zu Folgen. Dieser bringt sie zu Sir Francis Sunderland. Zuerst glaubt Victoria, dass Sunderland sie wegen ihrem Engagement bei den Suffragetten belangen will, denn dieser Herr ist als Mitglied der konservativen Partei dafür bekannt, dass er gegen die Frauenrechtlerinnen hart durchgreift. Während Victoria im Vorraum von Sunderlands Büro darauf wartet Maß genommen zu werden und ins Gefängnis gesteckt zu werden, sieht sie eine Dame mit einem Muttermal auf der rechten Wange aus Sir Francis Büro kommen, die im stehen Verlauf der Geschichte noch eine Rolle spielen wird. Sunderland will Victoria wider Erwartens nicht wegen der Demonstration belangen, sondern stellt ihr aller Hand seltsame Fragen über ihren Vater und behauptet, dass ihr Vater nicht der Held war, für den sie ihn hält und auch nicht derjenige war, der Victoria bei dem Brand in ihrer alten Wohnung aus dem Feuer gerettet hat. Victoria erleidet daraufhin einen Anfall von Atemnot, der sie immer dann überkommt, wenn sie an den Brand denken muss. Es scheint, als wollte sie Sunderland mit Absicht kränken, demütigen und in einen Anfall treiben, denn er hat ihre Atemnot ganz explizit erwähnt.

Victoria kommt völlig fertig nach Hause und vertraut sich Hopkins an, der ihr gut zuredet, dass ihr Vater sicherlich niemals belogen hätte und das Sunderland das mit dem Brand nur gesagt hätte, um sie aus welchem Grund auch immer zu demütigen. Hopkins erzählt Victoria, was er über Sunderland und dessen gesellschaftlichen Aufstieg weiß und erzählt, dass dieser ein Landhaus in Cirencester besitzt, in der Nachbarschaft zu der Familie Hogarth, mit der Victoria seit einer Reise nach Rom befreundet ist. Daraufhin sucht Victoria ihre Freundin Constance Hogarth auf, die sie darüber austragen, was diese über Sunderland weiß und bekommt zur Antwort, dass Sir Frances Bedienstete diverser Adlige ausgehorcht und bestochen hat, um Dinge über seine adeligen Stammesgenossen herauszufinden, mit denen er sie erpressen kann.  Auch Constance kann diese "Made" nicht leiden, wie sie Sunderland liebevoll bezeichnet. Im Laufe des Gesprächs kommen Constance und Victoria noch auf Randolph, den jungen Duke of Montague, mit dem Victoria gleich bei ihrer ersten Begegnung geglättet hat, obwohl dieser wahrscheinlich keine festen Absichten bei ihr hegt. 

Victoria sucht die Polizei in dem Viertel Kensington auf, in dem die Bredons zu dem Zeitpunkt gewohnt haben, als in ihrer alten Wohnung Brand ausbrach und versucht herauszufinden, was damals passiert war. Ein Polizist, Sergeant Sinclair, der damals zu dem Brand gerufen wurde, berichtet, dass es eine Frau war, die Victoria aus den Flammen rettete. Ihr Name war Annie Shanwick. Der Polizist gibt Victoria die Adresse, wo damals Annies Mutter gewohnt haben soll, aber als Victoria der Spur nachgeht, bekommt sie nur vom Vermieter des Hauses zu hören, dass niemals eine Familie mit Namen Shanwick in seinem Haus gelebt haben. Victoria kehrt nach Hause zurück und versucht, in den Tagebüchern ihres Vaters etwas über den Brand und ihre Retterin zu erfahren, doch die Tagebücher, die ihr Vater zwischen 1891, dem Todesjahr ihrer Mutter und 1894, dem Jahr, in dem sie bei dem Wohnungsbaugesellschaft beinahe ums Leben kamen, fehlen vollständig. 

Kurz darauf besucht Victoria mit ihrer Cousine, die sie nicht ausstehen kann, den Debütantinnenball, um in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Auf dem Ball begenet sie Jeremy Ryder und ihrem Flirt Randolph wieder und macht vor dem Königspaar eine gute Figur, dann läuft sie aber Sunderland über den Weg, der sie wieder mit den Wohnungsbrand traktiert. Er behauptet weiter, dass das Leben, das Victoria mit ihrem Vater führte, auf einer Lüge aufgebaut war und bietet ihr an, ihr die Wahrheit zu erzählen, wenn sie ihm abermals in seinem Büro in White Hall aufsucht. Daraufhin fährt Victoria ihn vor der gesamten Gesellschaft an, er solle verschwinden und verlässt dann fluchtartig den Palast, weil sie wieder von einem Anfall heimgesucht wird. Nachdem sie sich wieder beruhigt hat und den Heimweg antreten will, bekommt sie zufällig einen Disput zwischen Sunderland und dem Marquess von Blackenwell. Anscheinend wird auch Blackenwell von Sir Francis unter Druck gesetzt. Victoria verzichtet auf eine Kutsche und geht zu Fuß heim, um wieder zu Atem zu kommen.

Am nächsten Tag gibt es für sie ein böses Erwachen. Sunderland wurde ermordet und nun soll sie polizeilich befragt werden, weil die gesamte gehobene Gesellschaft ihren Streit mit Sunderland mitgehört hat. Zu diesem Zweck holt ihre Großtante sie ins Haus ihres Großvaters, wo schon ein Commisioner von Scotland Yard auf sie wartet. Victoria hat für den Zeitpunkt des Mordes. Sie erzählt dem Commisioner, der sie auf den Streit mit Sunderland anspricht, dass es sich dabei um einen Disput bezüglich Ihres Engagements bei den Suffragetten handelte und berichtet von dem Streit zwischen Sir Francis und Blackenwell, die sie belauscht hat und darüber, dass Sunderland eines von Constance Hogarths Festen verwiesen wurde, weil er dort die Gäste ausgehorcht und bestochen hätte, um an Informationen zu gelangen, mit denen er diverse Adlige erpressen könne . Leider will ihr keiner glauben, zum einen, weil auch Blackenwell ein großer Gegner der Suffragetten ist und man Victoria nun unterstellt, sie wolle ihn nur in Misskredit bringen, um der Frauenbewegung zu helfen, zum anderen zweifelt man an Constance Hogarths Glaubwürdigkeit, da sie eine gewöhnliche Amerikanerin mit einem losen Mundwerk sei. Die Befragungen setzt anschließend ein Inspektor Armitage fort, der sogar mit seinen Unterstellungen noch weiter geht und behauptet, dass die Suffragetten einen Anschlag geplant hätten und Victoria etwas darüber wüsste. Ihr Großvater droht ihr daraufhin an, dafür zu sorgen, dass ihrem Vormund, dem Anwalt ihres Vaters die Vormundschaft entzogen würde, wenn sie der Frauenbewegung nicht fernbleibe und sich nicht endlich wieder eine junge Dame ihres Standes benehmen würde, sowie, dass er dann die Wohnung ihres Vaters verkaufen würde, in der sie mit Hopkins alleine lebt und fortan für ihre Erziehung Sorge trägt. 

Als Victoria das Haus ihres Großvaters endlich verlassen kann, kommt ihr auf der Kutsche nach Hause in den Sinn, den Tatort, an dem Sunderland mit mehreren Schüssen hingerichtet wurde, aufzusuchen. Am St. James Square trifft Victoria wieder auf Sergeant Sinclair, der ihr bereits in Kensington einige Dinge über den Brand verraten hat. Dieser hatte sich kürzlich mit einem Kollegen ausgetauscht, der damals ebenfalls zum Brand gerufen wurde und dieser habe ihm erzählt, dass Victorias Vater Annie Shanwick auf offener Straße um den Hals gefallen war und Sir geküsst habe, nachdem sie mit Victoria im Arm aus dem brennenden Haus kam. Jetzt glaubt sie den Grund zu wissen, weshalb ihr Vater die Tagebücher nach dem Tod ihrer Mutter hat verschwinden lassen. War das Leben mit ihrem Vater tatsächlich auf einer Lüge aufgebaut? Wieder erleidet sie einen ihrer Anfälle, läuft dabei aber glücklicherweise Jeremy Ryder vom Spectator in die Arme, der sich ebenfalls am Tatort befindet, um für den Spectator eine Story zu erhaschen. Da Victoria vorgibt, dass ihr lediglich schwindelig geworden zu sein, weil sie nicht gefrühstückt habe, lädt Ryder sie auf einen Besuch in der Teestube ein. Sie reden über den Ball und kommen dabei auf die Auseinandersetzung Victorias mit Sunderland. Sie erzählt ihm daraufhin von ihrer lächerlichen Befragung, dass Sunderland Blackenwell unter Druck gesetzt habe und dass Constance ihr berichtet habe, dass Sunderland seine Standesgenossen bespitzeln lässt und sie mit dem erworbenen Wissen erpresst. Ryder hält es für außergewöhnlich, dass ein Mitglied der englischen Oberschicht so etwas tut und daraufhin auch noch erfordert wird, glaubt Victoria aber. Anschließend wird Ryder von Victoria über den Tathergang und nach Zeugen befragt, wobei sie erfährt, dass Sunderlands Leiche von Dr. Ash obduziert wurde, ein guter Freund und Kollege ihres Vaters, dem die Konservativen wegen seiner Mitgliedschaft in der Labour Party unterstellen wollen, dass er Untersuchungsergebnisse fälscht. 

Victoria begibt sich zum Morning Star, um einen neuen Auftrag einzuholen. Dort bekommt sie durch Zufall das Bild einer Wasserleiche zu Gesicht, auf dem sie zweifelsfrei die Sekretärin Sunderlands durch das Muttermal auf der rechten Wange identifizieren kann. Dr. Morton, der die pathologischen Untersuchungen an der Dame durchgeführt hat, war ein Schüler ihres Vaters. Er konnte die Leiche bisher nicht identifizieren. Victoria begibt sich auf den Weg zu Morton, um mehr über die Leiche herauszufinden. Es kann unmöglich Zufall sein, dass beide so kurz nacheinander ermordet wurden. Bei Dr. Morton angekommen, fällt Victoria gleich mit der Tür ins Haus, dass sie weiß, dass es sich bei der Leiche um Sunderlands Sekretärin handelt. Morton glaubt ihr nicht, denn auf die Frage hin, woher sie das wissen will, antwortet Victoria ihm, dass sie die Dame kurz im Vorraum von Sunderlands Büro gesehen habe. Er ist der Meinung, dass die Wahrnehmung einem manchmal Streicher spielt, denn er weiß ja nicht von Victorias gutem Personengedächtnis. Auf ihre Frage hin, wie die Dame denn umgekommen sei, erhält sie von Morton jedoch die Antwort, dass sie erschlagen und später erst in die Themse entsorgt wurde. Wäre sie ertrunken, hätte sie Wasser in der Lunge gehabt und das war hier nicht der Fall. 

Wieder zu Hause erzählt Victoria Hopkins von der Befragung bei ihrem Großvater und der Wasserleiche von Sunderlands Sekretärin. Hopkins glaubt ihr sofort, denn bereits als Kind hatte Victoria laut seiner Aussage ein wunderbares Personengedächtnis hatte. Sie erzählt Hopkins auch von ihren Nachforschungen über den Brand und dass sie aufgrund der Dinge, die sie über über ihren Vater herausgefunden hat, nicht mehr weiß, was sie von ihm halten soll. Da Sunderland so gut über den Brand Bescheid wusste, geht Victoria nun davon aus, dass seine Sekretärin vermutlich die Frau ist, die mit der Geliebten ihres Vaters befreundet war und diese nach den Brand weggebracht hat, bevor die Polizei Annie Shanwick befragen konnte. Vielleicht stehen die Morde von Sunderland und seiner Sekretärin auch im Zusammenhang mit dem Geheimnis ihres Vaters, also beschließt Victoria, den Mörder zu finden. Hopkins bietet seine Hilfe an und so beschließen die beiden, gemeinsam nach dem Mörder zu ermitteln. 

Am Ende überreicht ihr Hopkins noch einen mit dem Namen ihrer Freundin Cpnstance getarnten Brief von Randolph, dem Duke of Montague, der Victoria zu einem Ausritt einlädt.

Wow, du hast ja fast einen Roman aus dem Roman gemacht. Hut ab!

Nur eine kleine Frage nebenbei: heisst es nicht Spoiler anstatt Spieler?

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Hortensia13

Mitglied seit 10.05.2016

Wer beim Lesen die Welt vergisst, hat sich eine zweite geschaffen. <<Dr. E. Mittelberg>>

Veröffentlicht am 05.07.2016 um 11:13 Uhr

Victoria versucht sich Anfang des 20. Jahrhunderts als Frau zu behaupten. Einerseits als Waise, anderseits politisch als Suffragette. Für ihre 19 Jahre finde ich sie schon sehr emanzipiert. Ein Wunder, dass sie ihre Familie nicht noch strenger unter ihre Fittiche nimmt. Sie versuchen es zwar (z.B. mit dem Debütantinnenball), aber trotzdem lassen sie ihr noch einiges an Leine. Ich denke, dass im weiteren Verlauf dies noch etwas ändert, da sie nicht mehr so unter dem Radar fliegt, wie bislang, sondern sogar zum Mord von Sir Francis vernommen wurde.

Die Beziehung zum alten Hopkins finde ich schön. Ich denke, er ist so etwas wie eine Vater- bzw. Grossvaterfigur für sie. Dass sie sich zusammenschliessen, um die Morde zu lösen, finde ich toll. Gemeinsam werden sie sicher des Rätsels Lösung finden.

Liebestechnisch bin ich gespannt, ob sich schlussendlich Victoria zwischen Jeremy und Randolph entscheiden muss. Jeremy ist mir etwas sympathischer als der aristrokatische Randolph. Es hat mich erstaunt, dass der letztere Victoria nach dem misslungenen Ball nun eingeladen hatte. Ich habe den Verdacht, dass er vielleicht mit Sir Francis o.ä. zu tun hat. Mal schauen.

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uli123

Mitglied seit 06.05.2016

Veröffentlicht am 05.07.2016 um 11:22 Uhr

Hortensia13 schrieb am 05.07.2016 um 11:13 Uhr

Victoria versucht sich Anfang des 20. Jahrhunderts als Frau zu behaupten. Einerseits als Waise, anderseits politisch als Suffragette. Für ihre 19 Jahre finde ich sie schon sehr emanzipiert. Ein Wunder, dass sie ihre Familie nicht noch strenger unter ihre Fittiche nimmt. Sie versuchen es zwar (z.B. mit dem Debütantinnenball), aber trotzdem lassen sie ihr noch einiges an Leine. Ich denke, dass im weiteren Verlauf dies noch etwas ändert, da sie nicht mehr so unter dem Radar fliegt, wie bislang, sondern sogar zum Mord von Sir Francis vernommen wurde.

Die Beziehung zum alten Hopkins finde ich schön. Ich denke, er ist so etwas wie eine Vater- bzw. Grossvaterfigur für sie. Dass sie sich zusammenschliessen, um die Morde zu lösen, finde ich toll. Gemeinsam werden sie sicher des Rätsels Lösung finden.

Liebestechnisch bin ich gespannt, ob sich schlussendlich Victoria zwischen Jeremy und Randolph entscheiden muss. Jeremy ist mir etwas sympathischer als der aristrokatische Randolph. Es hat mich erstaunt, dass der letztere Victoria nach dem misslungenen Ball nun eingeladen hatte. Ich habe den Verdacht, dass er vielleicht mit Sir Francis o.ä. zu tun hat. Mal schauen.

Deine am Ende geäußerte Vermutung ist interessant. Darauf bin ich gar nicht gekommen.

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MsChili

Mitglied seit 02.05.2016

Ich lese für mein Leben gern, alles was mir in die Hände fällt!

Veröffentlicht am 05.07.2016 um 13:07 Uhr

FreydisNehelenia schrieb am 04.07.2016 um 14:13 Uhr

!Vorsicht, könnte Spoiler enthalten!

Ich mach mal den Anfang, denn ich konnte die Finger schon vor Beginn der Leserunde nicht von dem Manuskript lassen und habe mir dazu etliche Notizen gemacht. Der erste Leseabschnitt des Buches ist schon sehr spannend. Hier lernt man die Protagonisten kennen, erfährt Einiges zu dem angespannten Verhältnis Victorias Familie und es ereignen sich zwei Morde und ein Familiengeheimnis rückt in den Mittelpunkt, dem nachgegangen werden muss.

Bis jetzt gefällt es mir sehr gut. Ich hoffe, dass es weiterhin so spannend bleibt und hege schon einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte. Aber dazu später. Hier folgt jetzt erst einmal die Zusammenfassung des ersten Leseabschnittes. Wer nicht gespoilert werden möchte, sollte ihn jetzt besser noch nicht lesen.



Victoria Bredon, eine junge Adlige und Tochter des berühmten Gerichtsmediziners Bernard Bredon, lebt seit dem Tod ihres Vaters zusammen mit dem Butler Hopkins alleine in der väterlichen Wohnung. Um sich finanziell über Wasser zu halten, arbeitet Victoria als Fotografin, unter anderen für das Journal Morning Star. Außerdem unterstützt sie als Suffragette die Frauenbewegung, die für das Wahlrecht der englischen Damenwelt kämpft. Bei einer Demonstration Gerät sie in Schwierigkeiten, als ein Schlägertrupp die Frauen aufmischt. Dabei kommt ihr der charmante Jeremy Ryder zu Hilfe, der als Journalist beim Magazin Spectator arbeitet. 

Aufgrund der Demonstration hat Victoria völlig vergessen, dass sie mit ihrer Großtante verabredet war und wird von Räder in der Kutsche zum Hotel Ritz mitgenommen, wo ihr ihre Großtante das Versprechen abnimmt, das Victoria den Ball im Buckingham Palace besucht, bei dem junge Damen mit adligen Wurzeln in die Gesellschaft eingeführt werden. Im Gegenzug wird ihre Großtante dafür sorgen, dass das Buch, an dem ihr Vater zuletzt gearbeitet hat und welches Hopkins, der bei den Bredons nicht nur Diener war, sondern auch der Assistent von Victorias Vater, nun fertig stellt. 

Als Victoria das Ritz verlässt, wird sie von einem Polizisten angesprochen und gebeten, ihm zu Folgen. Dieser bringt sie zu Sir Francis Sunderland. Zuerst glaubt Victoria, dass Sunderland sie wegen ihrem Engagement bei den Suffragetten belangen will, denn dieser Herr ist als Mitglied der konservativen Partei dafür bekannt, dass er gegen die Frauenrechtlerinnen hart durchgreift. Während Victoria im Vorraum von Sunderlands Büro darauf wartet Maß genommen zu werden und ins Gefängnis gesteckt zu werden, sieht sie eine Dame mit einem Muttermal auf der rechten Wange aus Sir Francis Büro kommen, die im stehen Verlauf der Geschichte noch eine Rolle spielen wird. Sunderland will Victoria wider Erwartens nicht wegen der Demonstration belangen, sondern stellt ihr aller Hand seltsame Fragen über ihren Vater und behauptet, dass ihr Vater nicht der Held war, für den sie ihn hält und auch nicht derjenige war, der Victoria bei dem Brand in ihrer alten Wohnung aus dem Feuer gerettet hat. Victoria erleidet daraufhin einen Anfall von Atemnot, der sie immer dann überkommt, wenn sie an den Brand denken muss. Es scheint, als wollte sie Sunderland mit Absicht kränken, demütigen und in einen Anfall treiben, denn er hat ihre Atemnot ganz explizit erwähnt.

Victoria kommt völlig fertig nach Hause und vertraut sich Hopkins an, der ihr gut zuredet, dass ihr Vater sicherlich niemals belogen hätte und das Sunderland das mit dem Brand nur gesagt hätte, um sie aus welchem Grund auch immer zu demütigen. Hopkins erzählt Victoria, was er über Sunderland und dessen gesellschaftlichen Aufstieg weiß und erzählt, dass dieser ein Landhaus in Cirencester besitzt, in der Nachbarschaft zu der Familie Hogarth, mit der Victoria seit einer Reise nach Rom befreundet ist. Daraufhin sucht Victoria ihre Freundin Constance Hogarth auf, die sie darüber austragen, was diese über Sunderland weiß und bekommt zur Antwort, dass Sir Frances Bedienstete diverser Adlige ausgehorcht und bestochen hat, um Dinge über seine adeligen Stammesgenossen herauszufinden, mit denen er sie erpressen kann.  Auch Constance kann diese "Made" nicht leiden, wie sie Sunderland liebevoll bezeichnet. Im Laufe des Gesprächs kommen Constance und Victoria noch auf Randolph, den jungen Duke of Montague, mit dem Victoria gleich bei ihrer ersten Begegnung geglättet hat, obwohl dieser wahrscheinlich keine festen Absichten bei ihr hegt. 

Victoria sucht die Polizei in dem Viertel Kensington auf, in dem die Bredons zu dem Zeitpunkt gewohnt haben, als in ihrer alten Wohnung Brand ausbrach und versucht herauszufinden, was damals passiert war. Ein Polizist, Sergeant Sinclair, der damals zu dem Brand gerufen wurde, berichtet, dass es eine Frau war, die Victoria aus den Flammen rettete. Ihr Name war Annie Shanwick. Der Polizist gibt Victoria die Adresse, wo damals Annies Mutter gewohnt haben soll, aber als Victoria der Spur nachgeht, bekommt sie nur vom Vermieter des Hauses zu hören, dass niemals eine Familie mit Namen Shanwick in seinem Haus gelebt haben. Victoria kehrt nach Hause zurück und versucht, in den Tagebüchern ihres Vaters etwas über den Brand und ihre Retterin zu erfahren, doch die Tagebücher, die ihr Vater zwischen 1891, dem Todesjahr ihrer Mutter und 1894, dem Jahr, in dem sie bei dem Wohnungsbaugesellschaft beinahe ums Leben kamen, fehlen vollständig. 

Kurz darauf besucht Victoria mit ihrer Cousine, die sie nicht ausstehen kann, den Debütantinnenball, um in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Auf dem Ball begenet sie Jeremy Ryder und ihrem Flirt Randolph wieder und macht vor dem Königspaar eine gute Figur, dann läuft sie aber Sunderland über den Weg, der sie wieder mit den Wohnungsbrand traktiert. Er behauptet weiter, dass das Leben, das Victoria mit ihrem Vater führte, auf einer Lüge aufgebaut war und bietet ihr an, ihr die Wahrheit zu erzählen, wenn sie ihm abermals in seinem Büro in White Hall aufsucht. Daraufhin fährt Victoria ihn vor der gesamten Gesellschaft an, er solle verschwinden und verlässt dann fluchtartig den Palast, weil sie wieder von einem Anfall heimgesucht wird. Nachdem sie sich wieder beruhigt hat und den Heimweg antreten will, bekommt sie zufällig einen Disput zwischen Sunderland und dem Marquess von Blackenwell. Anscheinend wird auch Blackenwell von Sir Francis unter Druck gesetzt. Victoria verzichtet auf eine Kutsche und geht zu Fuß heim, um wieder zu Atem zu kommen.

Am nächsten Tag gibt es für sie ein böses Erwachen. Sunderland wurde ermordet und nun soll sie polizeilich befragt werden, weil die gesamte gehobene Gesellschaft ihren Streit mit Sunderland mitgehört hat. Zu diesem Zweck holt ihre Großtante sie ins Haus ihres Großvaters, wo schon ein Commisioner von Scotland Yard auf sie wartet. Victoria hat für den Zeitpunkt des Mordes. Sie erzählt dem Commisioner, der sie auf den Streit mit Sunderland anspricht, dass es sich dabei um einen Disput bezüglich Ihres Engagements bei den Suffragetten handelte und berichtet von dem Streit zwischen Sir Francis und Blackenwell, die sie belauscht hat und darüber, dass Sunderland eines von Constance Hogarths Festen verwiesen wurde, weil er dort die Gäste ausgehorcht und bestochen hätte, um an Informationen zu gelangen, mit denen er diverse Adlige erpressen könne . Leider will ihr keiner glauben, zum einen, weil auch Blackenwell ein großer Gegner der Suffragetten ist und man Victoria nun unterstellt, sie wolle ihn nur in Misskredit bringen, um der Frauenbewegung zu helfen, zum anderen zweifelt man an Constance Hogarths Glaubwürdigkeit, da sie eine gewöhnliche Amerikanerin mit einem losen Mundwerk sei. Die Befragungen setzt anschließend ein Inspektor Armitage fort, der sogar mit seinen Unterstellungen noch weiter geht und behauptet, dass die Suffragetten einen Anschlag geplant hätten und Victoria etwas darüber wüsste. Ihr Großvater droht ihr daraufhin an, dafür zu sorgen, dass ihrem Vormund, dem Anwalt ihres Vaters die Vormundschaft entzogen würde, wenn sie der Frauenbewegung nicht fernbleibe und sich nicht endlich wieder eine junge Dame ihres Standes benehmen würde, sowie, dass er dann die Wohnung ihres Vaters verkaufen würde, in der sie mit Hopkins alleine lebt und fortan für ihre Erziehung Sorge trägt. 

Als Victoria das Haus ihres Großvaters endlich verlassen kann, kommt ihr auf der Kutsche nach Hause in den Sinn, den Tatort, an dem Sunderland mit mehreren Schüssen hingerichtet wurde, aufzusuchen. Am St. James Square trifft Victoria wieder auf Sergeant Sinclair, der ihr bereits in Kensington einige Dinge über den Brand verraten hat. Dieser hatte sich kürzlich mit einem Kollegen ausgetauscht, der damals ebenfalls zum Brand gerufen wurde und dieser habe ihm erzählt, dass Victorias Vater Annie Shanwick auf offener Straße um den Hals gefallen war und Sir geküsst habe, nachdem sie mit Victoria im Arm aus dem brennenden Haus kam. Jetzt glaubt sie den Grund zu wissen, weshalb ihr Vater die Tagebücher nach dem Tod ihrer Mutter hat verschwinden lassen. War das Leben mit ihrem Vater tatsächlich auf einer Lüge aufgebaut? Wieder erleidet sie einen ihrer Anfälle, läuft dabei aber glücklicherweise Jeremy Ryder vom Spectator in die Arme, der sich ebenfalls am Tatort befindet, um für den Spectator eine Story zu erhaschen. Da Victoria vorgibt, dass ihr lediglich schwindelig geworden zu sein, weil sie nicht gefrühstückt habe, lädt Ryder sie auf einen Besuch in der Teestube ein. Sie reden über den Ball und kommen dabei auf die Auseinandersetzung Victorias mit Sunderland. Sie erzählt ihm daraufhin von ihrer lächerlichen Befragung, dass Sunderland Blackenwell unter Druck gesetzt habe und dass Constance ihr berichtet habe, dass Sunderland seine Standesgenossen bespitzeln lässt und sie mit dem erworbenen Wissen erpresst. Ryder hält es für außergewöhnlich, dass ein Mitglied der englischen Oberschicht so etwas tut und daraufhin auch noch erfordert wird, glaubt Victoria aber. Anschließend wird Ryder von Victoria über den Tathergang und nach Zeugen befragt, wobei sie erfährt, dass Sunderlands Leiche von Dr. Ash obduziert wurde, ein guter Freund und Kollege ihres Vaters, dem die Konservativen wegen seiner Mitgliedschaft in der Labour Party unterstellen wollen, dass er Untersuchungsergebnisse fälscht. 

Victoria begibt sich zum Morning Star, um einen neuen Auftrag einzuholen. Dort bekommt sie durch Zufall das Bild einer Wasserleiche zu Gesicht, auf dem sie zweifelsfrei die Sekretärin Sunderlands durch das Muttermal auf der rechten Wange identifizieren kann. Dr. Morton, der die pathologischen Untersuchungen an der Dame durchgeführt hat, war ein Schüler ihres Vaters. Er konnte die Leiche bisher nicht identifizieren. Victoria begibt sich auf den Weg zu Morton, um mehr über die Leiche herauszufinden. Es kann unmöglich Zufall sein, dass beide so kurz nacheinander ermordet wurden. Bei Dr. Morton angekommen, fällt Victoria gleich mit der Tür ins Haus, dass sie weiß, dass es sich bei der Leiche um Sunderlands Sekretärin handelt. Morton glaubt ihr nicht, denn auf die Frage hin, woher sie das wissen will, antwortet Victoria ihm, dass sie die Dame kurz im Vorraum von Sunderlands Büro gesehen habe. Er ist der Meinung, dass die Wahrnehmung einem manchmal Streicher spielt, denn er weiß ja nicht von Victorias gutem Personengedächtnis. Auf ihre Frage hin, wie die Dame denn umgekommen sei, erhält sie von Morton jedoch die Antwort, dass sie erschlagen und später erst in die Themse entsorgt wurde. Wäre sie ertrunken, hätte sie Wasser in der Lunge gehabt und das war hier nicht der Fall. 

Wieder zu Hause erzählt Victoria Hopkins von der Befragung bei ihrem Großvater und der Wasserleiche von Sunderlands Sekretärin. Hopkins glaubt ihr sofort, denn bereits als Kind hatte Victoria laut seiner Aussage ein wunderbares Personengedächtnis hatte. Sie erzählt Hopkins auch von ihren Nachforschungen über den Brand und dass sie aufgrund der Dinge, die sie über über ihren Vater herausgefunden hat, nicht mehr weiß, was sie von ihm halten soll. Da Sunderland so gut über den Brand Bescheid wusste, geht Victoria nun davon aus, dass seine Sekretärin vermutlich die Frau ist, die mit der Geliebten ihres Vaters befreundet war und diese nach den Brand weggebracht hat, bevor die Polizei Annie Shanwick befragen konnte. Vielleicht stehen die Morde von Sunderland und seiner Sekretärin auch im Zusammenhang mit dem Geheimnis ihres Vaters, also beschließt Victoria, den Mörder zu finden. Hopkins bietet seine Hilfe an und so beschließen die beiden, gemeinsam nach dem Mörder zu ermitteln. 

Am Ende überreicht ihr Hopkins noch einen mit dem Namen ihrer Freundin Cpnstance getarnten Brief von Randolph, dem Duke of Montague, der Victoria zu einem Ausritt einlädt.

Warum machst du hier eine Inhaltsangabe? Bitte schreibt doch deine Meinung..lesen tun wir das Buch alle selbst, wir brauchen also den Inhalt nicht zusammen gefasst. Und nur ein Hinweis: Der Sinn der Leserunde ist der Meinungsaustausch und nicht die Inhaltszusammenfassung. Das ist nicht böse gemeint, also nicht falsch verstehen. :)