Leserunde zu "Das verborgene Paradies" von Luca Di Fulvio

Fesselnde Geschichte um Selbstfindung, Liebe und Freundschaft
Cover-Bild Das verborgene Paradies
Produktdarstellung
(24)
  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Luca Di Fulvio (Autor)

Das verborgene Paradies

Roman

Elisa Harnischmacher (Übersetzer)

Ein kleines Dorf. Eine epochale Entdeckung. Eine große Liebe.

Borgo San Michele, ein Alpendorf umgeben vom Panorama majestätischer Berge. Dort verbinden sich die Schicksale von Daniele, einem jungen Mann, der mit einer besonderen Gabe zur Welt kam, und Susanna, die unter dramatischen Umständen geboren wurde. Es ist das Jahr 1633, und die Inquisition verfolgt gnadenlos jeden, der ihre Lehre anzweifelt. So auch den Universalgelehrten Galileo Galilei, der das Weltbild der Kirche mit einem spektakulären Beweis ins Wanken gebracht hatte: Nicht die Erde ist Mittelpunkt des Universums, sondern die Sonne. Eine atemraubende Mission bringt auch Susanna und Daniele in tödliche Gefahr. Doch sind die Menschen um sie herum überhaupt bereit für eine neue Zeit? Und ist die Zeit bereit für eine Liebe über Grenzen hinweg?

Ein bildgewaltiges Epos, in dem Tradition und Aberglaube mit Fortschritt und Visionen von einer besseren Welt ringen, eine mitreißende Geschichte um mutige Entscheidungen, die Macht der Liebe und den unerschütterlichen Glauben an den Sieg der Gerechtigkeit

»Luca Di Fulvio erzählt eine atmosphärisch dichte Schicksalsgeschichte, die von der ersten bis zur letzten Seite fesselt!« Taschenbuch-Magazin

»Di Fulvio versteht es meisterhaft, die Angst der Menschen vor allem Neuen, ihren Aberglauben und den Würgegriff der Inquisition darzustellen. Sehr gut!« Mainhattan Kurier

»In zwei parallelen Erzählsträngen bewegt sich dieser fesselnde, atmosphärisch dichte Roman auf sein dramatisches Ende zu und hält bis zur letzten Seite seine Leser:innen in Atem« BUCHJOURNAL

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 25.07.2022 - 14.08.2022
  2. Lesen 19.09.2022 - 16.10.2022
  3. Rezensieren 17.10.2022 - 30.10.2022

Bereits beendet

Schlagworte

Selbstfindung Lebenstraum Familie Rebellion Freiheit Literatur Bildung Meinungsfreiheit Feminismus Häresie Inquisition Aberglaube Natur Naturwissenschaft Galileo Galileo Kloster Hexe Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 30.10.2022

Lesehighlight! Ein fesselndes, aufwühlendes und dramaturgisches Meisterwerk!

0

Was für ein unglaublich mitreißendes Leseerlebnis! Ein Roman, der dramaturgisch und erzählerisch hervorragend aufgebaut wurde, voller überraschender Wendungen steckte, mich des Öfteren einfach nur fassungslos ...

Was für ein unglaublich mitreißendes Leseerlebnis! Ein Roman, der dramaturgisch und erzählerisch hervorragend aufgebaut wurde, voller überraschender Wendungen steckte, mich des Öfteren einfach nur fassungslos gemacht und emotional auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen hat. Ein großes Lob gebührt Luca di Fulvio, der so außergewöhnlich gut dargestellte Charaktere erschaffen hat, die all diese Reaktionen bei mir während des Lesens auslösen konnten!

Die Geschichte spielt im Jahr 1633 in dem kleinen Bergdorf Borgo San Michele, dass zum Schauplatz von tragischen Geschehnissen wird, bei denen Liebe, Glaube, Hoffnung, Verrat, Wahnsinn, Besessenheit, Neid, Eifersucht und Feigheit eine Rolle spielen. Daniele und Susanna, deren Schicksal schon von Kindesbeinen an verknüpft war, müssen sich nach jahrelanger Trennung einer großen Herausforderung stellen, der einem aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen gleicht. Gemeinsam gehen sie mutig ihren Weg, lehnen sich gegen die Macht der Inquisition auf, fordern Gerechtigkeit und versuchen dabei den Aberglauben, der fest in den Köpfen der Menschen steckt, zu durchbrechen um ihnen aufzuzeigen, was geistige Freiheit bewirken kann. Beider Leben hängt an einem seidenen Faden. Wird es ihnen gelingen und ist es ihnen vergönnt sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen zu können?

Als Fan von Luca di Fulvios Büchern habe ich seinem neuen Roman schon sehr entgegengefiebert und der Meister der Erzählkunst hat mich auch dieses Mal wieder von der ersten Seite an begeistert. Die Atmosphäre ist düster, mystisch und bildgewaltig. Eine perfekte Kulisse für die zwei sich ständig abwechselnden Erzählstränge, bei denen mich die unfassbaren Geschehnisse in der Gegenwart, genauso wie die Rückblicke auf Danieles und Susannas Vergangenheit nicht mehr losgelassen haben. Dem Autor gelingt es hierbei vortrefflich die guten und bösen Seiten der menschlichen Seelen, ihre vom Aberglauben bestimmten Ängste, die untergeordnete Rolle der Frauen und die Macht der Kirche mit einzuflechten. Der Kontrast zwischen den Guten und den Bösen macht hier einen großen Reiz in der Geschichte aus. Was haben mich der Inquisitor Constantin Tron und sein Gehilfe Paolo mit ihrer intriganten, niederträchtigen, skrupellosen und gewaltbereiten Art polarisiert. Ihre krankhafte Vorgehensweise bei der Hexenverfolgung, der Gerichtsverhandlung von Susanna und noch so vielem mehr waren mir Zuwider und haben kaltes Grauen bei mir ausgelöst. Doch neben all der Ungerechtigkeit und Grausamkeit gab es auch viele Lichtblicke und herzerwärmende Momente, zu denen ich die väterliche und selbstlose Liebe von Fra Thevet für seine beiden Schützlinge, die Weisheit und Güte der Äbtissin Artemesia und die Seelenverbindung und Liebe zwischen Daniele und Susanna zähle. Alles ganz wunderbare Charaktere, die noch an das Gute im Menschen Glauben, füreinander da sind, sich unterstützen und für eine bessere Welt sorgen wollen. Susanna war für mich der herausragende Charakter in diesem Buch. Mit ihrer reinen Seele, ihrer Hilfsbereitschaft, Güte und ihrem unbändigen Wissensdurst hat sie mich für sich eingenommen und meine Bewunderung für ihr Durchhaltevermögen gewonnen. Daniele hat sich erst mit der Zeit in mein Herz geschlichen, nachdem er eine ganze Zeit lang brauchte um seinen Weg und seine Bestimmung zu finden.

Richtig geschockt hat mich Luca di Fulvio mit der aufwühlenden und dramatischen Entwicklung zum Ende der Geschichte hin. Ich sag nur, haltet eure Taschentücher bereit!

Mein Fazit:

„Das verborgene Paradies“ zähle ich mit zu meinen Lesehighlights 2022 und ich kann für den Roman nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und hochverdiente 5 Sterne vergeben!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.10.2022

Susanna und Daniele - eine Liebe im Mittelalter

0

Luca Di Fulvia hat mit seinem Buch "Das verborgene Paradies" ein sprachgewaltiges Epos erschaffen, welches die Bedeutung der Kirche und vor allem die Rolle der Inquisitoren im Mittelalter sehr genau beschreibt. ...

Luca Di Fulvia hat mit seinem Buch "Das verborgene Paradies" ein sprachgewaltiges Epos erschaffen, welches die Bedeutung der Kirche und vor allem die Rolle der Inquisitoren im Mittelalter sehr genau beschreibt. Eine Zeit in der Ketzerei und das Hexentum noch zum Alltag der Menschen gehörten. Genau wie der Aberglaube und die Einschüchterung der Menschen sowie Hexenverbrennungen gang und gäbe waren und die Angst schürten. Viele Menschen waren ungebildet und glaubten die Lehren der Kirche und seiner Gefolgsleute.
In diese Zeit hineingeboren wurde Susanna als Tochter der Hure Berna. Genau vor den Toren des Klosters brachte sie das Kind zur Welt, und das unschuldige Kind wurde aufgrund der Umstände während der Geburt von der Hebamme als Kind des Teufels und somit als Hexe verschrien. Das begleitete sie ein Leben lang.
Zeitgleich erlebte Daniele den Tod seiner Mutter und wurde vom eigenen Vater, einem ehemaligen Priester, ins Kloster gebracht. Der Vater gab dem Jungen die Schuld am Tod seiner Frau. Er hätte sie nicht errettet obwohl er ein Glückskind sei, wie ihm die Hebamme prophezeite und die Daniele dann seine Glückshaube (eingetrocknete Fruchtblase) übergab..

Somit wuchsen Susanna und Daniele im Kloster auf. Eine Zeitlang lebten sie zusammen im gleichen Kloster unter der Obhut von Pater Fra Thevet , der sich um die Beiden kümmerte und darauf achtete, dass sie lesen und schreiben lernten und ihnen eine gute Bildung zuteil wurde.Als bekannt wurde, dass Susanna ein Mädchen war, musste sie in ein anderes Kloster. Sie hatte dennoch Glück, denn die damalige Äbtissin ließ ihr ebenso eine gute Bildung zukommen.

Schon von kleinauf verband Susanna und Danile eine besondere Bindung. Leider bemerkten die Beiden, dass sie sich im Laufe des Erwachsenwerden ineinander verliebt hatten. Das warf besonders Daniele aus der Bahn.
Er vertraute sich Paolo an und fragte auch Fra Thevet um Rat. Durch die Lehren der Kirche war er jedoch seinen Zweifeln unterlegen und ging Susanna aus dem Weg.
Paolo, der von seiner Mutter verhätschelt und wie ein Mädchen erzogen worden war, ging von sich aus ins Kloster, lebte eine Zeitlang mit Daniele zusammen. Er hatte als Kind einen Scheiterhaufen entzünden dürfen, war davon fasziniert und wollte dem Inquisitor näher sein. Er blickte zu diesem auf und war ihm hörig. Getrieben von seiner Eifersucht und der Gier nach Annerkennung und Liebe, spielte Paolo ein falsches Spiel.

Durch widrige Umstände und Intrigien wurde Sausanna aus dem Kloster vertriebn, lebte kurzfristig alleine in einer einsamen Hütte und sah es als ihre Aufgabe anderen Frauen Bildung nahezubringen. Ein alter Gelehrter nahm sich ihrer an. Um sie und sich auch selbst zu schützen schlossen sie den Bund der Ehe.

Leider wurde Susannas Ehemann und die Dienstmagd ermordet und man hängte Susanna den Mord an, um sie auf dem Scheiterhaufen als Hexe zu verbrennen.
Federführend waren da Paolo und der Inquisitor Constantin Tron am Werk. Paolo aus Gründen der Eifersucht und der Inquisitor konnte seine Gefühle, die Susanna in ihm hervorrief nicht unter Kontrolle bringen.

Im Prozess, der Susanna gemacht wird kommt auch Daniele wieder ins Spiel. Er verteidigt Susanna, hat es aber schwer die richtigen Beweise zu erbringen. Die Macht der Kirche ist klar erkennbar und das Urteil unumstößlich. Das Ende des Buches hat dann doch noch eine Überraschung parat, die man so nicht erwartet hätte.

Ein vielschichtiges Buch, mit sehr vielen unterschiedlichen Charakteren, die aber ganz genau die Zeit widerspiegeln in der die Handlung angesiedelt ist.
Vor allem die Rolle der Kirche, der Klöster und die des Inquisitors sind sehr sprachgewaltig beschrieben, so dass ein Kopfkino entsteht und man sich in die Zeit hineinversetzt fühlt. Eine Zeit, wo Wissenschaftler, wie Gallileo zu neuen Erkenntnissen gelangen, das damalige Weltbid ins Wanken gerät und die Kirche sich unter Druck versetz fühlt. Aber auch die Ungebildetheit der Menschen, das Manipulieren, sie gefügig machen und die Angst zu schüren beschreibt der Autor sehr bildlich und mit sehr guten sprachlichen Ausdruck. Er zeigt ein detailiertes Bild des 17. Jahrhunderts, mit dem oft schweren Leben und auch den vorherrschenden Grausamkeiten. Man mag sich gar nicht vorstellen, selbst in dieser Zeit gelebt zu haben, so sehr gehen manche Szenen emotional unter die Haut und regen zum nachdenken an.

Das Buch ist in einzelne Kapitel unterteilt, die mit Jahreszahlen versehen sind. Die Zeiten spielen im Prozess gegen Susanna und durch rückblendende Kapitel erfährt man die gesamten Zusammenhänge.

Das Cover ist cremfarbig gehalten und zeigt eine sehr schöne junge Frau sowie im Hintergrund einen Berg mit dem Ort Borgo San Michele, wo die Handlung angesiedelt ist.

Danke, dass ich mitlesen durfte..

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.10.2022

Liebe in der Zeit der Hexenprozesse

0

Susanna kommt als Tochter einer Hure in einem Kloster zur Welt. Alle sind gegen sie, aber Fra Thevet hält seine schützende Hand über sie.
Zur gleichen Zeit wird auch der 5-jährige Daniele von seinem Vater, ...

Susanna kommt als Tochter einer Hure in einem Kloster zur Welt. Alle sind gegen sie, aber Fra Thevet hält seine schützende Hand über sie.
Zur gleichen Zeit wird auch der 5-jährige Daniele von seinem Vater, einem ehemaligen Priester, dort abgegeben, da er nach dem Tod seiner Frau mit dem Leben nicht mehr klarkommt. Dadurch entsteht ein Band zwischen den Kindern, das ein Leben lang bestehen bleibt. Auch wenn Susanna kurz darauf in ein Nonnenkloster kommt, nachdem durch eine Zufall bekannt wird, dass sie ein Mädchen ist. Beide Kinder sind sehr wissbegierig und befassen sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen dieser Zeit, die den Lehren der Kirche stark widersprechen.

Durch den grausamen Mord an ihrem Ehemann und der Dienstmagd gerät Susanna in den Fokus des Inquisitors Constantin Tron und steht wegen Mord und Hexerei vor Gericht. Er und sein Gehilfe Paolo Tahler, der gemeinsam mit Daniele im Kloster aufgewachsen ist, setzen alles daran, Susanna auf den Scheiterhaufen zu bringen, sie manipulieren die ungebildete Bevölkerung und schüchtern auch die wenigen Menschen ein, die dank Susanna ein wenig Bildung genießen durften. Nur Daniele steht Susanna als Instructor Daemonii zur Seite und versucht, den grausamen Mord aufzuklären.

Die einzelnen Charaktere sind sehr lebensnah dargestellt, der Autor hat es perfekt verstanden, diese düstere, lebensgefährliche, frauenverachtende Zeit vor meinen Augen entstehen zu lassen. Ich habe mit Susanna und Daniele mitgefiebert, gebangt und gehofft, und habe den Inquisitor und Paolo aus tiefstem Herzen gehasst.
Das Ende des Buches ist schlüssig und realistisch, wenn auch nicht unbedingt so, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber im realen Leben ist es ja auch nicht anders.
Das Buch hat mich von Beginn an mitgerissen, und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es war bis zum letzten Satz sehr spannend und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen an jeden, der in diese finstere Epoche eintauchen und mehr Informationen darüber bekommen möchte.

Dies war mein erstes Buch von Luca di Fulvio, aber sicher nicht das letzte, das ich von ihm lesen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 22.10.2022

Finstere Zeiten

2

Luca Di Fulvio nimmt mich mit in „Das verborgene Paradies“, ein bildgewaltiges Epos, geprägt von Tradition und Aberglaube.

Suzanna erblickt unter dramatischen Umständen das Licht dieser Welt. Es ist eher ...

Luca Di Fulvio nimmt mich mit in „Das verborgene Paradies“, ein bildgewaltiges Epos, geprägt von Tradition und Aberglaube.

Suzanna erblickt unter dramatischen Umständen das Licht dieser Welt. Es ist eher eine düstere Welt, in die sie hineingeboren wird. Einzig Fra‘ Thevet nimmt sich ihrer an, allen anderen ist sie eher suspekt. Auch der kleine Daniele hat ein schweres Los, das ihn schier zu erdrücken droht. Die Kirche hat einen hohen Stellenwert, ihre Inquisitoren verfolgen jeden, der sich ihrer Lehre widersetzt. Der Aberglaube ist weit verbreitet, auch in Borgo San Michele, dem kleinen Dorf in den Ostalpen, halten sie daran fest. Sie sind weitgehend ungebildet und so soll es auch bleiben.

In zwei Zeitebenen begleite ich Susanna und Daniele und so manch anderen. 1610 ist das Jahr, in dem Susanna geboren wird, Daniele ist da schon fünf Jahre alt. Beide sind sie etwas besonderes, sie sind wissbegierig, haben ihren eigenen Kopf, sie lassen sich nicht verbiegen. Was so manchem gar nicht gefällt. Im Jahre 1633 ist der Prozess, der sich durchs Buch zieht, in vollem Gange, geleitet von dem Inquisitor Constantin Tron. Er, der Instructor Domini, klagt an. Der Verteidiger in diesem Prozess, in dem es um eine Mordanklage geht, ist der Instructor Daomonii, er ist der Anwalt des Teufels. Schon diese beiden Titel sagen viel aus, die Gerechtigkeit bleibt eher außen vor.

Mir gefällt wieder sehr, was ich von Luca Di Fulvio lese. Die beiden Zeitebenen, die sich immer wieder abwechseln, sind gut lesbar, wenn auch anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Kirche und ihre weltlichen Vertreter haben viel Macht, ihre Lehre darf nicht angezweifelt werden. Wer es dennoch wagt, bracht viel Mut und einen eisernen Willen dazu. Hexenprozesse sind weit verbreitet, es braucht nicht viel, um in die Fänge der Inquisition zu geraten. Es muss einen nicht wundern, wenn sich viele wegducken, einfach nichts gesehen und gehört haben wollen.

Die einzelnen Charaktere sind eindrucksvoll und lebensnah dargestellt. Mich hat der Autor mit seinem neuesten Werk wieder sehr gefesselt, ich bin regelrecht abgetaucht, habe den Prozess mit Schaudern und Bangen und einem Fünkchen Hoffnung verfolgt. Wie ist es dazu gekommen? Wer ist der wahre Mörder und warum? Wird die Gerechtigkeit siegen?

„Lass dir niemals die Flügel stutzen.“ Dies hat eine ihr wohlgesonnene Äbtissin Susanna mit auf den Weg gegeben. Und Susanna, das „verrückte Köpfchen“, ist immer aufrecht gegangen.

„Das verborgene Paradies“ war nicht paradiesisch. Es war eine grausame Zeit, geprägt von der Lehre der Kirche und deren gnadenloser Durchsetzung. Der historische Roman hat diese finstere Epoche gut eingefangen und auch das Ende war für mich erwartbar, ja nachvollziehbar. Luca Di Fulvio hat mich mit seinem neuesten Werk wiederum gut unterhalten, er hat mir viel von der damaligen Zeit erzählt, er hat mich mitgerissen. Ich habe mit ihnen allen gefühlt im Guten wie im Bösen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 21.10.2022

Lass dir nicht die Flügel stutzen

0

Die Hure Berna bringt die Susanna in einem Kloster zur Welt und stirbt dabei. Danieles Muttter stirbt ebenso bei der Geburt ihres nächsten Kindes. Da der Vater sich in seiner Trauer nicht mehr um Danielle ...

Die Hure Berna bringt die Susanna in einem Kloster zur Welt und stirbt dabei. Danieles Muttter stirbt ebenso bei der Geburt ihres nächsten Kindes. Da der Vater sich in seiner Trauer nicht mehr um Danielle kümmern kann schickt er seinen Sohn auch ins Kloster. Die beiden Kinder wachsen zusammen auf und entwickeln eine starke Bindung zueinander.

Über die Jahre haben sich Susanna und Danielle auseinander gelebt. Sie treffen wieder aufeinander, als Susanna vor Gericht wegen Mordes und Hexerei. Wird es Danielle schaffen Susanna vor der Inquisition und dem Scheiterhaufen zu retten?

Wir erfahren in abwechselnden Kapitel über den Prozess und den Ereignissen aus der Vergangenheit. Luca di Fulvio gelingt es uns in die Zeit der Inquisition mitzunehmen und das harte Leben zu dieser Zeit kennenzulernen. Dabei ist sein Schreibstil wieder sehr wortgewandt, lebendig und fesselnd.

Mich hat Luca di Fulvio wieder überzeugt. Konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe bis zum Schluss mitgefiebert. Das Buch gibt einem Mut für das richtige einzustehen und die richtigen Ideale zu kämpfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre