Leserunde zu "Jahre aus Seide" von Ulrike Renk

Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.
Cover-Bild Jahre aus Seide
Produktdarstellung
(26)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
  • Authentizität
Ulrike Renk (Autor)

Jahre aus Seide

Das Schicksal einer Familie

Träume aus Seide in Zeiten des Aufruhrs.

1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt, ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an dem das Schicksal ihrer Familie in Ruths Händen liegt.

Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 08.10.2018 - 28.10.2018
  2. Lesen 19.11.2018 - 30.12.2018
  3. Rezensieren 31.12.2018 - 13.01.2019

Bereits beendet

Schlagworte

Ostpreußensaga Ostpreußen-Saga Seide Seidenweberei Familiensaga wahre Begebenheit Familiengeschichte Familienschicksal Familienepos Familien-Saga Generationenroman Drittes Reich Verfolgung Anne Jacobs

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 02.01.2019

Die Jahre vor dem Krieg

0

„Es ist nicht wichtig, wo Menschen herkommen, welche Rasse, welche Hautfarbe sie haben. Es ist wichtig, was für Menschen sie sind.“

Inhalt: 1926. Die kleine Ruth Meyer führt mit ihren Eltern und ihrer ...

„Es ist nicht wichtig, wo Menschen herkommen, welche Rasse, welche Hautfarbe sie haben. Es ist wichtig, was für Menschen sie sind.“

Inhalt: 1926. Die kleine Ruth Meyer führt mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester Ilse ein behütetes Leben in Wohlstand. Nach dem Umzug in ein neues Haus wohnen sie direkt neben dem bekannten Seidenhändler Merländer und Ruth ist häufiger Gast in seiner Villa und begeistert von den bunten Seidenstoffen. Schon sehr früh zeigt sich ihr Talent Schnittmuster zu entwerfen und zu nähen. Doch die Familie ist jüdisch und Jahr für Jahr spitzt sich die Situation in Deutschland für die Juden immer weiter zu. Viele Freunde denken an Auswanderung, doch Karl, Ruths Vater, zögert noch…

Meine Meinung: „Jahre aus Seide“ ist der erste Teil einer Trilogie und basiert auf Tatsachen. Das Buch beginnt mit einem berührenden Auszug aus Ruths Tagebuch. Ulrike Renk hat sehr intensiv recherchiert und die wahren Begebenheiten in eine Romanform gebracht.
Durch die große Schrift und den leichten und angenehmen Schreibstil der Autorin lässt sich das Buch sehr schnell lesen. Leider plätschert in den ersten sechs Jahren (bis 1932) die Handlung etwas dahin und konnte mich nicht wirklich fesseln. Man lernt hauptsächlich die Familie Meyer und ihre Angestellten kennen, die in einer (noch) heilen Welt leben. Durch diese heile Welt wird aber die Veränderung, die ihnen bevorsteht umso deutlicher.
Der zweite Teil des Buches beginnt 1932 und die Handlung nimmt an Fahrt auf. Ganz besonders interessant fand ich die ausführlichen Erklärungen von jüdischen Traditionen, Hitlers Einstellung zu den Juden als Rasse und die Diskussion über das Für und Wider nach Palästina oder Amerika auszuwandern. Viele Juden, so wie auch die Familie Meyer, lebten nicht nach den alten Regeln, sondern praktizierten nur noch die wichtigsten Feiertage, wie das Chanukka Fest. Und immer wieder die Aussage „So schlimm wird es schon nicht.“ Das hat mich sehr berührt, denn wie hätten sie ahnen können - was ich als Leser schon weiß - was geschehen wird.
Mit Ruth konnte ich mich bis zum Schluss nicht richtig anfreunden. Von Anfang an fand ich sie ihrem Alter entsprechend nicht authentisch. Ihre Mutter Martha gefiel mir dagegen im Laufe der Geschichte immer besser und auch Karls Fahrer Hans Aretz war mir sehr sympathisch. Er und seine Familie erweisen sich als echte Freunde.
Gegen Ende des Buches wird das Leben der Familie Meyer immer eingeschränkter und bedrohlicher und die Geschichte endet mit einem Cliffhanger - der Reichsprogromnacht.

Fazit: Dieser erste Teil hat durchaus einige sehr interessante und fesselnde Kapitel, hat mich aber insgesamt leider nicht ganz überzeugen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
  • Authentizität