Leserunde zu "Melmoth" von Sarah Perry

Ein Buch, das einen packt und nicht mehr loslässt.
Cover-Bild Melmoth
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Sarah Perry (Autor)

Melmoth

Roman

Ein fesselnder und wunderbar unheimlicher Roman


Helen Franklins Leben nimmt eine jähe Wende, als sie in Prag auf ein seltsames Manuskript stößt. Es handelt von Melmoth - einer mysteriösen Frau in Schwarz, der Legende nach dazu verdammt, auf ewig über die Erde zu wandeln. Helen findet immer neue Hinweise auf Melmoth in geheimnisvollen Briefen und Tagebüchern - und sie fühlt sich gleichzeitig verfolgt. Liegt die Antwort, ob es Melmoth wirklich gibt, in Helens eigener Vergangenheit?


Ein Buch, das einen packt und nicht mehr loslässt. Ein weiteres Meisterwerk von Sarah Perry.



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 05.08.2019 - 25.08.2019
  2. Lesen 09.09.2019 - 29.09.2019
  3. Rezensieren 30.09.2019 - 13.10.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 11.10.2019

Melmoth (Gut)

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Karel und Helen treffen sich, wobei Karels Äußeres direkt ins Auge fällt, denn er ist schwer gezeichnet. Er erzählt Helen, dass er die letzten Tage nicht schlafen konnte. Außerdem erzählt er von einem ...

Karel und Helen treffen sich, wobei Karels Äußeres direkt ins Auge fällt, denn er ist schwer gezeichnet. Er erzählt Helen, dass er die letzten Tage nicht schlafen konnte. Außerdem erzählt er von einem Brief, wobei auch der Name “Melmoth” fällt und wie das Manuskript in seine Hände gelangen ist. Helen bekommt das Manuskript von Karel, damit sie es ebenfalls lesen kann. Daraufhin macht sich Helen auf den Weg nach Hause, geht in ihr Zimmer und beginnt sofort mit dem Lesen.

Der Roman von Autorin Sarah Perry verzichtet vollständig auf Kapitel ist allerdings in drei Teile aufgeteilt. Überschriften gibt es allein dort, wo ein Brief oder Manuskript gelesen wird und von denen gibt es im Verlauf des Buches, so einige. Dadurch ist es so, dass uns das Buch mehrere kleine Geschichten erzählt, und einen immer tiefer in die Geschichte um “Melmoth” zieht. Für meinen Geschmack wurde es allerdings irgendwann etwas zu viel mit Manuskripten und Briefen, auch wenn man dadurch viele Informationen zu den Charakteren erhalten hat, wirkte es ein wenig aufgebläht und hat das Buch in die Länge gezogen (dabei ist das Buch mit 332 Seiten schon nicht recht lang).
Schon zu Beginn des Buches, bekommt man gleich einen Brief zu lesen, welcher nicht mit Spannung geizt. Hier ist mir besonders der letzte Satz im Gedächtnis geblieben, denn dieser erzeugte bei mir eine Menge an Spannung und das allein durch zwei Wörter, “Sie Kommt”. Sofort möchte man wissen, wen oder was durch diese Andeutung gemeint ist. Weitere Elemente, um diese Spannung zu halten, begegnen einem immer wieder in Form von erneuten Andeutungen, unbekannten Verfolgern oder dem Auftauchen von Vögeln. Grusel oder sogar Horror, wie man es eventuell bei dem Buch vermuten würde, blieben bei mir allerdings aus. Es wird zwar einiges versucht, um einige Momente zu erzeugen, allerdings haben diese bei mir nicht gewirkt (bei zartbesaiteten kann dies da schon anders aussehen). So ist die Stimmung im Verlauf des gesamten Buches, immer dunkel und düster oder aber es geschehen mysteriöse Dinge. Einen besonderen Moment, der durchaus gruselig wirken kann, kommt dann am Ende des Buches. Hier wird der ein oder andere Leser sicherlich Gänsehaut an sich bemerken, denn hier beweist die Autorin ihr Handwerk und überzeugt zum Schluss nochmals (auf eine genauere Beschreibung verzichte ich, da ich niemanden diesen Moment spoilern möchte).
Eine besondere “Herausforderung” hält das Buch durch seinen Schreibstil bereit. Dieser ist sicherlich nicht für jeden geeignet und erfordert mitunter ein wenig an Zeit. Wenn man allerdings offen an das Buch herangeht, sollte man schon nach einiger Zeit ins Buch gefunden haben.



Cover: Das Cover von “Melmoth” wirkt auf den ersten Blick recht dunkel und düster. Dies passt auch gut zur Stimmung, welche es im Buch gibt. Auf dem Cover sind einige Federn zu sehen, welche sich auch farblich vom Hintergrund abheben. Diese Federn deuten auf einen Vogel hin, welcher ebenfalls im Buch eine Rolle spielt. Darüber hinaus, sieht man auch einige kleine Vögel, die im Nachthimmel fliegen. Der Titel des Buches, steht in heller Schrift geschrieben und hebt sich perfekt vom Hintergrund ab. Der Titel ist gleichzeitig der Name der mysteriösen Frau, um die sich das gesamte Buch dreht.
Das Cover gefällt mir sehr gut und spricht mich optisch auch an. Düster und dunkel gehalten, spiegelt es den Inhalt gut wieder. Ein wirklich passendes Cover.

Fazit: “Melmoth” wirkt von Außen schon recht düster, was sich im inneren auch fortsetzt. Auch wenn es anders wirken mag, versteckt sich hinter “Melmoth” ein Roman, welchem man etwas Zeit widmen sollte. Hinsetzen und einfach lesen ist da nicht. Dies hat allerdings auch zur Folge, dass der ein oder andere sicherlich enttäuscht sein wird. Wer sich allerdings auf das Buch einlässt und bis zum Schluss durchhält, wird womöglich belohnt. Ich selbst habe mir anfangs etwas völlig anderes vorgestellt und musste mich erst in Buch finden. Einige Stellen konnten mich dabei zwar nicht überzeugen, im Großen und Ganzen allerdings, wurde ich gut unterhalten. Besonders das Ende hat mir sehr gut gefallen. Von mir bekommt “Melmoth” 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.10.2019

Undurchsichtig

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Undurchsichtig

Melmoth von Sarah Perry

Helen Franklin gelangt an ein Manuskript das Rätsel aufgibt. In ihm wird von Melmoth erzählt die seit Jahrhunderten auf Erden wandelt.
Durch das verschwinden ihres ...

Undurchsichtig

Melmoth von Sarah Perry

Helen Franklin gelangt an ein Manuskript das Rätsel aufgibt. In ihm wird von Melmoth erzählt die seit Jahrhunderten auf Erden wandelt.
Durch das verschwinden ihres Freundes Karel, setzt sie sich extrem mit dieser Thematik auseinander und ihre anfänglichen Zweifel verschwinden. Nun scheinen überall Schatten auf Helen in Prag zu warten, sie ahnt, dass Melmoth tatsächlich auf Erden wandelt als ruhelose Gestalt.

Die Geschichte lässt sich nur schwer greifen, genauso schwer fällt es mir zu beschreiben, was für Empfindungen während des Lesens entstehen. Es gruselte mich häufig, doch war es kein Horror im Sinne von erschrecken, es ist eher etwas unbekanntes das dieses Gefühl auslöst. Die Charaktere blieben mir größtenteils suspekt. Helen geißelt sich selbst, wohnt mit einer schrulligen Vermieterin zusammen, alles sehr merkwürdig in Szene gesetzt. Der Ausgang der Handlung überraschte mich, da ich einfach was anderes erwartet habe. Ich habe keinen Null-Acht-Fünfzig Roman erwartet, aber teilweise war es einfach zu undurchsichtig für mich. Ich muss allerdings dazu sagen, dass es mir nicht möglich war das Buch zügig zu lesen, vielleicht hätte ich so besser in die Geschichte gefunden.

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Veröffentlicht am 10.10.2019

Die Zeugin sieht alles...

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Helen Franklins Leben nimmt eine jähe Wende, als sie in Prag auf ein seltsames Manuskript stößt. Es handelt von Melmoth - einer mysteriösen Frau in Schwarz, der Legende nach dazu verdammt, auf ewig über ...

Helen Franklins Leben nimmt eine jähe Wende, als sie in Prag auf ein seltsames Manuskript stößt. Es handelt von Melmoth - einer mysteriösen Frau in Schwarz, der Legende nach dazu verdammt, auf ewig über die Erde zu wandeln. Helen findet immer neue Hinweise auf Melmoth in geheimnisvollen Briefen und Tagebüchern - und sie fühlt sich gleichzeitig verfolgt. Liegt die Antwort, ob es Melmoth wirklich gibt, in Helens eigener Vergangenheit?

Melmoth ist, außer das ein wunderschönes Buch ist, auch eine wunderschöne Sprache. Sarah Perry schreibt unglaublich schöne, lyrische Sätze. Dies verlangt dem Leser zwar etwas an Konzentration ab, hat mir aber sehr gut gefallen, da es mal ein anderes Leseerlebnis war.

Die Story, an sich, ist sehr interessant und mystisch. Einzelne Kapiteln sind Erzählungen aus der Vergangenheit von Menschen die Melmoth gesehen haben und bietet einen "historischen" Hintergrund für die Geschehnisse in Helen Franklin's Zeit. Dieser Teil hat mir immer besonders gut gefallen, da es für mich persönlich etwas interessanter als Helen's Story war.

Helen war für mich leider etwas gewöhnungsbedürftig. Sie wird als ein tragischer Charakter dargestellt, die eine geheimnisvolle Vergangenheit hat. Ich bin irgendwie nicht mit ihr und ihrer Geschichte warm geworden. Zwischendurch habe ich auch gedacht, dass sie in der falschen Zeit platziert ist, da sie für mich sehr wie Charaktere aus den Anfängen des 20. Jahrhundert wirkte und ich mich manchmal erinnern musste, dass die Geschichte in der jetzt-Zeit spielt.

Ich kann dieses Buch Lesern empfehlen, die gerne tragische Charaktere lesen und die auch gerne etwas mystischere Bücher lesen. Das schöne Cover hilft auf jeden Fall bei der Kaufentscheidung!

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Veröffentlicht am 09.10.2019

Alte Sünden

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Es ist Winter in Prag und die Übersetzerin Helen Franklin (42) ist gerade zu Fuß in der Stadt unterwegs, als sie auf Dr. Karel Pražan, einen guten Freund, trifft. Er hat ein seltsames, in deutscher Sprache ...

Es ist Winter in Prag und die Übersetzerin Helen Franklin (42) ist gerade zu Fuß in der Stadt unterwegs, als sie auf Dr. Karel Pražan, einen guten Freund, trifft. Er hat ein seltsames, in deutscher Sprache verfasstes Manuskript dabei, das das Leben der Engländerin verändern wird. Es handelt von Melmoth, einer mysteriösen Frau in Schwarz. Laut einer Legende ist sie dazu verdammt, ewig über die Erde zu wandeln. Helen findet Hinweise auf Melmoth in geheimnisvollen Briefen und Tagebüchern. Sie fühlt sich verfolgt. Doch gibt es die Gestalt wirklich? Und, falls ja, was hat diese mit Helens Vergangenheit zu tun?

„Melmoth“ ist ein Roman von Sarah Perry.

Meine Meinung:
Der Roman beginnt mit einem Prolog, der aus einem mysteriösen Brief besteht. Im Anschluss ist die Geschichte in drei Teile untergliedert. Erzählt wird aus der Perspektive eines auktorialen Erzählers, der den Leser immer wieder persönlich anspricht und einige Vorausdeutungen macht. Darüber hinaus gibt es auch eine Geschichte in der Geschichte, da auch Teile des Manuskripttextes enthalten sind. Und es sind ein Auszug aus einem Tagebuch, Briefe und andere Quellen eingefügt. Die Struktur des Romans ist also recht komplex. Dennoch erschließt sich der Aufbau schnell.

Der besondere Schreibstil konnte mich begeistern. Die bildgewaltige und poetische Sprache sind eine große Stärke des Romans, der atmosphärisch dicht ist. Viele Metaphern und Symbole sind im Text zu finden. Ein aufmerksames Lesen empfiehlt sich. Allerdings fiel mir der Einstieg in die Geschichte nicht schwer.

Im Vordergrund stehen drei Protagonisten. Neben Helen und Karel spielt der Deutsche Josef Adelmar Hoffmann eine wichtige Rolle, der das Manuskript geschrieben hat. Die Charaktere sind allesamt etwas sonderbar und speziell, aber auch interessant.

Inhaltlich verfügt das Buch zwar über viel Tiefe, hat mich jedoch zum Teil ein wenig enttäuscht. An einigen Stellen fällt die zuvor aufgebaute Spannung immer wieder ab und die Handlung wird langatmig. Thematisch finde ich den Roman darüber hinaus leider etwas überfrachtet, vor allem angesichts der recht überschaubaren Anzahl von kaum mehr als 300 Seiten. Gleichwohl kann mich die Grundthematik der Geschichte begeistern. Die Sagengestalt Melmoth ist zwar in der Literatur keine gänzlich neue Figur. Dennoch ist sie ein reizvolles Sujet. Gut gefallen hat mir auch, dass die Aspekte Schuld und Sühne ebenfalls im Fokus stehen. Insgesamt hatte ich allerdings den Eindruck, dass die Autorin ein bisschen zu viel wollte und daher noch einiges mehr nur anreißt, was die Lektüre bisweilen verwirrend macht.

Optisch ist die gebundene Ausgabe ein äußerst hübsches Schmuckstück. Die etwas düstere und doch sehr geschmackvolle Gestaltung passt gut. Schön finde ich auch, dass sich das Federmotiv nicht nur auf dem Schutzumschlag findet. Der prägnante Titel bietet sich an und wurde 1:1 vom englischsprachigen Original übernommen.

Mein Fazit:
„Melmoth“ von Sarah Perry ist ein in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlicher Roman. Zwar konnte mich die Geschichte nicht in allen Punkten überzeugen. Dennoch wird die Lektüre wohl noch einige Zeit nachhallen.

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Veröffentlicht am 09.10.2019

Zweigeteilt

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„Melmoth“ von Sarah Perry ist definitiv kein Mainstream-Roman, denn das Lesen benötigt viel Aufmerksamkeit und Geduld. Doch die Geschichte kann sehr packend sein…

Die zweiundvierzig Jahre alte Helen Franklin ...

„Melmoth“ von Sarah Perry ist definitiv kein Mainstream-Roman, denn das Lesen benötigt viel Aufmerksamkeit und Geduld. Doch die Geschichte kann sehr packend sein…

Die zweiundvierzig Jahre alte Helen Franklin lebt in Prag in einem kleinen, trostlosen Zimmer. Die einsame Dame ißt nur das nötigste und hält sich auch so gut wie es geht von anderen Menschen fern. Dies ändert sich, als einer der wenigen Freunde Helen ein geheimnisvolles Manuskript bringt. Das Manuskript handelt von Melmoth der Zeugin. Sie wird Helens Leben auf den Kopf stellen und löst bei ihr Verfolgungswahn aus.

Meinung:
Beim Lesen von „Melmoth“ benötigt man definitiv Durchhaltevermögen und einen freien Kopf. Der teilweise komplexe Schreibstil führt dazu, dass man gewisse Stellen zweimal lesen muss, um die Quintessenz zu erkennen. Dazu kommt, dass die Auflösung der Mysterien erst sehr spät erfolgt und der Leser daher sehr viel Geduld aufbringen muss. Ich war mehrere Male versucht, dass Buch zur Seite zu legen, bin nun aber sehr glücklich, dass ich es doch bis zum Ende gelesen habe. Es lohnt sich aber sehr!
Die Geschichte um Melmoth ist nicht alltäglich und dem Leser daher auf keine Art und Weise bekannt. Dies führt dazu, dass man sich schlecht mit den Charakteren identifizieren kann, was das Eintauchen in die Geschichte deutlich erschwert. Wer also eine leichte Lektüre sucht, wird mit diesem Roman leider nicht glücklich.

Fazit:
Wer bereits ist, sich auf diesen geheimnisvollen Roman mit allen Sinnen einzulassen, der wird mit dem Buch viel Spaß haben!

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