Leserunde zu "Es war einmal in Italien" von Luca Di Fulvio

Der neue Roman von SPIEGEL-Bestsellerautor Luca Di Fulvio
Cover-Bild Es war einmal in Italien
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Luca Di Fulvio (Autor)

Es war einmal in Italien

Roman

Elisa Harnischmacher (Übersetzer)

Ein Waisenjunge, der mit seiner Kamera den Blick auf die Welt verändern will. Ein Zirkusmädchen, das für die Politik brennt. Eine Gräfin, die anderen die Freiheit schenkt. Drei Menschen, die das Schicksal im Jahr 1870 nach Rom führt, das pulsierende Herzstück Italiens auf dem Weg zum Nationalstaat. Inmitten dieser Stadt der Verheißungen kreuzen sich ihre Wege, und ihre Träume scheinen wie durch ein magisches Band miteinander verwoben. Doch das schillernde Rom stellt die drei vor ungeahnte Herausforderungen. Als eines Tages ein dramatisches Ereignis die Ewige Stadt erschüttert, drohen sie alles zu verlieren, was ihnen kostbar ist ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 31.08.2020 - 20.09.2020
  2. Lesen 05.10.2020 - 01.11.2020
  3. Rezensieren 02.11.2020 - 15.11.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Italien Risorgimento Einigkeitsbewegung Rom Ewige Stadt Vatikan Papst Porta Pia Drama Selbstfindung Familie Zirkus Pferde Fotografie Liebe Lebenstraum Widerstand Waise Solidarität Gemeinschaft Europa Sonstige Belletristik

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 4, KW 44, 536 bis Ende

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Alsterschwan

Mitglied seit 06.06.2018

Veröffentlicht am 31.10.2020 um 13:05 Uhr

Zitat von Lesefee2305

Dass die Fotografie zu dieser Zeit noch nicht so weit war wie Luca Di Fulvio beschreibt, erfahren wir ja im Nachwort. Diese kleine Verdrehung finde ich aber nicht schlimm, denn die Fotografie rundet die Geschichte für mich nochmal richtig gut ab.


Nein, ich auch nicht... Ich finde es ein legitimes Stilmittel von Autoren - Hauptsache, sie klären uns hinterher auf

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Alsterschwan

Mitglied seit 06.06.2018

Veröffentlicht am 31.10.2020 um 13:07 Uhr

Zitat von QuinnAnimi

Leone Pompei als Tod einen zweiten Charakter zu geben, fand ich sehr gelungen.


Ja, das fand ich auch sehr interessant und brachte noch eine andere Deutung rein...

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Gina1627

Mitglied seit 01.08.2016

Jeder Tag ist wie eine neue Seite im Roman deines Lebens und nur du bestimmst wie die Geschichte weitergeht.

Veröffentlicht am 31.10.2020 um 19:33 Uhr

Was für ein Meisterwerk! Der vierte Leseabschnitt war einfach nur noch Emotionen pur! Bei der Szene, als Ludovico gestorben ist, sind mir sogar vor lauter Rührung die Tränen gekommen. Was für ein unglaubliches Kopfkino Luca di Fulvio einem in diesem letzen Abschnitt geboten hat. Herausragend dargestellt fand ich den Aufmarsch der Zirkusleute und den Gang durch Pietros Ausstellung. Gefühlt war man Mamma Lucia, die die Szenen auf den Bildern beschrieben bekommt und alles Gelesene bei einem selber dabei noch einmal hochkommt. Sehr gut gefallen hat mir auch der Schluss der Geschichte, bei dem für jeden Charakter ein toller Ausblick für die Zukunft geschaffen wurde.

Auf die weitere Entwicklung bei den Charakteren möchte ich auch noch eingehen.

Als allererstes hat mich der Autor total mit dem Ausgang der verzwickten Situation zwischen Pietro und Albanese überrascht. Pietros Handlung hat ihn mitten ins Herz getroffen und ein bisschen hat er mir sogar dabei Leid getan, weil man seine Einsamkeit, Wut und Enttäuschung gespürt hat. Sein Einsatz im Kampf für Italien hatte etwas animalisches und besessenes und es ist makaber, dass er es genoß, wenn Pietro diese Momente, wie natürlich auch seine Morde vorher, für die Ewigkeit auf Fotos festgehalten hat. Sein Rachetod paßt perfekt zur Geschichte und spiegelt gefühlt auch die Realität in solchen Verbindungen wieder.

Pietro ist der perfekte und wagemutige Schachspieler, der einen unglaublichen Weitblick und Instinkt hat kniffelige Situation zu meistern. Er lässt sich nicht verbiegen und hat sich den Respekt von jedem hier in der Geschichte verdient.

Auch Martas Part vor, während und nach dem Freiheitskampf fand ich spannend geschrieben und ich finde es toll, dass sie die erste Frau in Roms Politik sein wird. Eine revolutionäre Entscheidung und nicht selbstverständlich für die damalige Zeit.

Nellas Herzenswärme und Liebe wurde hier wieder sehr gut herausgestellt. Besonders gut gefallen haben sie mir wieder einmal in den Szenen mit Mamma Lucia. Bei ihren Wortgefächten mußte ich immer Schmunzeln. Ich freue mich, dass sie und Beras auf eine glückliche und gemeinsame Zukunft zugehen.

Príncipe Chiodettis Wandlung seiner Lebensansichten kam leider etwas zu spät für die Beziehung zwischen ihm und Ludovico. Doch so manchen Adeligen gibt er Denkanstöße dadurch. Schön, dass er Pietro so nimmt wie er ist und ihn bei seinen Projekten unterstützt. Hätte er doch auch mal so hinter seinem Sohn gestanden!
Liebe kann, wie in seinem Fall, auch erdrückend und zerstörend sein.

Fast hätte ich noch Leone vergessen. Irgendwie habe ich es geahnt, dass Beras ihn zur Strecke bringt. Er hat seinen Charaktertyp auch sehr gut verkörpert.

Mein Fazit: Für mich war diese Geschichte von Luca di Fulvio wieder ein Lesehighlight!
Vielen Dank, dass ich hier an dieser tollen Leserunde teilnehmen durfte!



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Gina1627

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Veröffentlicht am 31.10.2020 um 19:41 Uhr

Azyria_Sun schrieb am 26.10.2020 um 07:56 Uhr

Wow, was für ein letzter Leseabschnitt! Ich muss sagen, dieser Abschnitt hat mich nochmal so richtig geflasht! Die Beschreibung der Schlacht, Pietro mit der Kamera auf dem Schlachtfeld, Marta und der Zirkus in Kostümierung im Kampf – absolut eindrucksvoll und bildhaft – ich konnte es richtig vor mir sehen!

Auch das Ende hat mir gut gefallen. Zwar fast ein bisschen viel Happy End, aber dennoch ein richtig schönes Happy End, in dem die ganzen Figuren, die mir im Laufe der Geschichte immer mehr ans Herz gewachsen sind, eine große Familie werden. Nella und Henri, Marta und Pietro, Melo und Mamma Lucia. Es ist schön, dass sie sich alle gefunden haben und gemeinsam einen neuen Lebensabschnitt beginnen können. Nella als Designerin, Henri als Verleger, Marta in der Politik, Pietro in seiner Galerie und Mamma Lucia und Melo sind auch dabei. Ein wunderschönes Ende! Genauso die Ausstellung der Bilder von Pietro am Ende.

Um Albanese tut es mir leid. Auch er wurde mir am Ende sympathisch. Trotz aller Härte hat er doch ein gutes Herz. Und am Ende lässt sein treuster Anhänger ihn ermorden. Als Albanese endlich die Chance gehabt hätte auf ein aufrechtes Leben ohne Gesetzesbrüche.

Dieses Buch war der erste Di Fulvio, den ich gelesen habe, aber ich werden mir jetzt definitiv auch alle anderen auf den SuB legen und zeitnah lesen – für mich ist dieses Buch eines der Bücher des Jahres 2020 und ich bin froh, dass ich bei dieser Leserunde dabei sein durfte. Sonst hätte ich vielleicht nie eines der Bücher des Autoren gelesen und damit definitiv etwas versäumt in meinem Leserleben!

Ja, ich fand auch, dass Albanese im weiteren Verlauf der Geschichte immer mehr Herz gezeigt hat. Ich halte ihm auch zugute, dass er seinen grantigen Vater so umsorgt hat.

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Gina1627

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Veröffentlicht am 31.10.2020 um 19:47 Uhr

Lesefee2305 schrieb am 26.10.2020 um 17:07 Uhr

Ohje und da ist das Buch auch schon wieder zu Ende… ☹ Es ging wieder viel zu schnell, da jede einzelne Seit mich unglaublich gefesselt hat.
Vielen Dank liebes Lesejury-Team, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte!!!

Der letzte Abschnitt ist noch einmal ganz anders als die vorherigen. Während in den anderen Abschnitten eher die persönlichen Schicksale der Figuren eine Rolle gespielt hat und der Kampf um Italien eher Nebenschauplatz war, rückt der Kampf um Rom und für das freie Italien nun deutlich mehr ins Zentrum der Handlung.
Die finale Schlacht um Rom beginnt und all unsere liebgewonnenen Personen sind mittendrin. Jeder kämpft auf seine Weise und beweist Mut.
Ich war vor Spannung ziemlich nervös und unglaublich beeindruckt von den unterschiedlichen Handlungen.

Während Albanese zwar aus Leidenschaft kämpft, steht er im Grund überhaupt nicht hinter der Revolution, sondern nutzt sie nur für seine Zwecke. Dass er dann am Ende ums Leben kommt, hat mir aber tatsächlich sehr leidgetan, denn er hatte ja nicht nur schlechte Seiten…

Pietro fotografiert mit seiner Kamera die Wahrheit. Dies hat mir ja schon im gesamten Roman imponiert, der Abschluss hat mir aber nochmal richtig gut gefallen. Seine Ausstellung ist der Wahnsinn und ich muss unbedingt noch herausfinden, ob es wohl wirklich mal eine vergleichbare Ausstellung gegeben hat… Dass die Fotografie zu dieser Zeit noch nicht so weit war wie Luca Di Fulvio beschreibt, erfahren wir ja im Nachwort. Diese kleine Verdrehung finde ich aber nicht schlimm, denn die Fotografie rundet die Geschichte für mich nochmal richtig gut ab.

Auch die Zirkusleute haben mir wieder sehr gut gefallen. Sie beweisen erneut, dass sie eine Familie sind und füreinander in den Kampf ziehen, egal welcher Herkunft sie angehören.
Auch Marta begreift dies nun endlich und als sie sich entschließt bei Pietro zu bleiben, fällt ihr der Schritt nicht gerade leicht. Dass dann aber sogar Melo den Zirkus verlässt hat mich doch sehr überrascht, denn obwohl Marta für ihn wie eine Tochter ist, hätte ich gedacht, dass der Zirkus seine Familie ist und er ihn niemals verlassen würde…

Sogar Nella und Henri bekommen ihr Happy End… Insgesamt also ein sehr rührseliger Abschluss, den nur wenige der Figuren nicht mehr erleben. Armer Ludovico, erst nach seinem Tod versteht sein Vater, was Liebe bedeutet… ☹

Ludovicos Tod und die Reaktion seines Vaters gingen mir auch ein bisschen nahe.

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Veröffentlicht am 31.10.2020 um 19:52 Uhr

CynthiaM94 schrieb am 27.10.2020 um 09:55 Uhr

Da wir ganz am Ende ja sogar noch erfahren, dass Melo Martha auf ihrem Ausweis seinen Nachnamen gegeben hat, war ich nicht verwundert, dass er bei ihr bleibt. Für ihn ist sie das Kind, dass er mit seiner Martha nie haben konnte. Ich finde es schön, dass sie am Ende so eine große Patchwork-Familie sind :)

Da kann ich dir nur zustimmen. Du hast es so schön in Worte gefasst!

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Gina1627

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Veröffentlicht am 31.10.2020 um 19:57 Uhr

Azyria_Sun schrieb am 27.10.2020 um 13:38 Uhr

Und die Ausstellung am Ende war auch schön, weil man in dem Abschnitt das ganze Buch nochmals gedanklich Revue passieren lassen konnte.

Ja, so habe ich es auch empfunden. Luca di Fulvio hat Pietros Bilder so toll beschrieben, dass man alles noch einmal vor seinen Augen hatte.

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Lesebaer

Mitglied seit 20.12.2016

Lesen ist abtauchen in eine andere Welt

Veröffentlicht am 31.10.2020 um 21:12 Uhr

Ich fand den letzten Abschnitt einfach nur grandios. Spannend war das Buch ja für mich von Anfang an, denoch war der letzte Abschnitt am spektakulärsten und auch sehr emotional.
Jede der Charaktere hat zur Geschichte gepasst und kam durch die bildliche Erzählung des Autors gut zur Geltung.
Traurig war ich über den Tod von Ludovico, hätte mir gerne für ihn auch ein Happy End gewünscht.
Pietro war eine der Charaktere, die mir am besten gefallen hat. Besonders seine Art die Welt zu zeigen wie sie ist, hat mich sehr beeindruckt.
Das Ende wurde auch schön abgerundet, Pietro und seine Bilder Galerie
Martha die als Frau in die Politik geht
Nella die alle ihre Lieben um sich hat

So schließt sich für die drei der Kreis, sie sind nun eine große Familie.

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65_buchliebhaber

Mitglied seit 26.12.2018

Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele. (Cicero)

Veröffentlicht am 01.11.2020 um 11:14 Uhr

Zitat von Gina1627

Mein Fazit: Für mich war diese Geschichte von Luca di Fulvio wieder ein Lesehighlight!
Vielen Dank, dass ich hier an dieser tollen Leserunde teilnehmen durfte!



Da kann ich mich nur anschließen, auch für mich war dieses Buch ein Highlight. Die Leserunde war sehr lebendig. Es hat mich total gefreut, dass ich dabei sein durfte.

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MeineLieblingsbuecher

Mitglied seit 18.05.2016

Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. - Kafka

Veröffentlicht am 01.11.2020 um 16:50 Uhr

Der letzte Leseabschnitt war richtig spannend! Hier fließt noch einmal viel Geschichtliches ein und der Kämpfergeist von Martha hat mich wirklich beflügelt! Es ist schön, wie sich die Puzzleteile der Geschichten ineinanderfügen und man von einem wahren Happy End sprechen kann, ausgenommen natürlich Albanese. Ich fand es irgendwie schade, dass er einfach so hinterrücks ermordet wurde. Auch wenn er kein guter Mensch war, so habe ich doch mehr und mehr Seiten an ihm entdeckt, die zeigen, dass kein Mensch nur Gut oder Böse ist. Auf jeden Fall ein interessanter Charakter!

Besonders schön fand ich das Happy End zwischen Henri und der Comtessa. Ich habe es mir so sehr gewünscht, dass die beiden zusammenfinden, da beide so herzensgute Menschen sind, sodass sie sich einander mehr als verdient haben.

Ein sehr emotionales Ende, das mir unglaublich gut gefallen hat!