Leserunde zu "Krone der Welt" von Sabine Weiß

Der letzte Abschnitt umfasst mit einem Zeitsprung wieder mehrere Jahre, in denen in Vincents Leben und dem seiner Geschwister viel passiert ist. Wie erwartet, musste Betje im Hause van Vleet unter Pijke sehr leiden. Betje konnte nichts dafür, ist aber in aller Augen schuldig und sündhaft, und Vincent verliert van Vleets Auftrag und sein Ansehen. Schlimm, dass der Pfarrer Betje die Schuld gab. Und auch Aletta musste schwer für ihre „Sünde“ büßen. Es hat mich gefreut, dass Betje später über ihre Marktbekanntschaft doch noch eine gute Anstellung als Köchin gefunden hat und noch später dann mit Nathaniel auch ihr Glück.

Ruben fuhr für die neue Gesellschaft von van Os nach Ostindien. Rubens erste Reise in den Orient lief nicht wie erwartet. Mir gefiel, dass das nur in kurzen Tagebucheintragungen zu lesen war, das ausführlicher zu schildern hätte wahrscheinlich den Rahmen gesprengt. Später hat der Ostindienhandel Amsterdam reich gemacht. Privat ist Ruben mit Annemieke glücklich.

Traurig, dass Sandrines Schwester, die Mutter von Rubens Kind, gestorben ist. Vincent nimmt sich des Jungen an, zusammen mit Sandrine. Mit Sandrine hat auch er ein neues Glück gefunden. Sandrine gefällt mir als Charakter sehr gut. Für die damalige Zeit recht eigenwillig, sie will unbedingt weiter Künstlerin sein. Gut, dass sie an den liberalen Vincent geraten ist, der ihre Karriere sogar fördert.

Im Gegensatz dazu Aletta, die unglücklich in ihrer Ehe ist, was bei Diegos Neigungen zu erwarten war. Diego hat Syphilis und Aletta lässt sich von Lazarus verführen, was sie selbst verwerflich findet, denn zum Schluss verrät sie Lazarus und seine Pläne an Vincent und kann so Schlimmeres verhindern. Und Vincent weiß dadurch, wer seinen Vater ermordet hat.

Es geht nun mit der Handlung aus dem Prolog weiter, wir erfahren, was van Vleet und Lazarus geplant hatten. Ein Zweikampf mit Lazarus kostet Vincent fast das Leben. Lazarus soll angeblich tot sein, ich hätte mir hier einen Beweis dafür gewünscht, z.B. einen Satz, dass man später seine Leiche gefunden hat. Nur Blut im Wasser heißt ja nicht, dass er tödlich verletzt wurde.

Ich hätte mir auch gewünscht, dass Oetgens nicht davonkommt mit seinen Machenschaften. Nun macht er Vincent das Leben schwer. Aber man bekommt als Leser ja leider nicht immer, was man möchte.

Sehr interessant zu lesen fand ich, wie Amsterdam sich entwickelt hat und die Herengracht, Keizersgracht und Prinsengracht damals entstanden sind und neues Stadtgebiet außerhalb der alten Stadtmauern wurden, wo sie heute doch ganz im Zentrum sind. Ich habe mir mal die Karte von Amsterdam angeschaut und das bildlich nachvollzogen.

Insgesamt war das Buch sehr unterhaltsam, mir haben allerdings vorangegangene Bücher der Autorin, wie die Reihe um die Hansetochter und" die Perlenfischerin" besser gefallen. Die hatten mich einfach mehr gepackt und waren meiner Meinung nach spannender. Die Leserunde hat aber Spaß gemacht. Ich wünsche euch schöne Weihnachten und kommt gut ins neue Jahr. Vielleicht lesen wir uns mal wieder hier in einer Leserunde. Bis zum nächsten Mal viele Grüße aus dem Norden!

Ich habe den letzten Abschnitt sehr schnell gelesen, da ich gespannt darauf war, wie es weitergehen und enden wird.
Alles in allem hat mich auch dieser Teil überzeugt und ich bin mit dem Ausgang der Geschichte zufrieden.
Vincent hat mit Sandrine seine Glück gefunden und hat es geschafft, sich eine angesehene Stellung zu erarbeiten. Ich habe mich auch über ihre Kinder sehr gefreut und die Tatsache, dass sich Michiel für Architektur und Kris für die Seefahrt interessiert fand ich amüsant.
Auch Ruben hat es gut getroffen und ich glaube an der Seite von Annemieke ist er zu Ruhe gekommen.
Besonders gefreut hat mich die Beziehung zwischen Betje und Natan, die ich schon in der Mitte des Buches vermutet hatte. Das Betje Natan auf seinen Reisen begleitet hat mir gut gefallen, das sie so ein wenig von der Welt kennenlernen konnte, was ihr bisher nicht möglich war.
Erwartet hatte ich schon, dass es mit Lazarus zum Show-down kommt, jedoch ist sein Ende dann ziemlich unspektakulär gewesen.

Negativ fand ich in diesem Abschnitt, dass die Handlung teilweise sehr rasant weitergeht und gewisse Situationen sehr kurz dargestellt wurden. Gerade bei Betje und Natan war es für meinen Geschmack zu schnell, gerade hatten sie noch heimlich Händchen gehalten, eine Seite später wird in einem Halbsatz erwähnt, dass sie geheiratet haben. Da mir Betje sehr ans Herz gewachsen war und ich auch Natan sehr gerne möchte, hätte ihre Beziehung ein wenig mehr ausgeschmückt werden können.

Insgesamt hat es mir jedoch gut gefallen, es sind keine Fragen offen geblieben und für die Protagonisten hat sich alles zum Guten gewandt. Man muss natürlich auch verstehen,  dass ein Autor gezwungen ist die Handlung an einigen Stellen zu raffen und dass man persönlich gewisse Dinge lieber ausführlich hätte.

Das gesamte Buch war gut, jedoch hätte es noch ein wenig spannender sein können.

Ich habe die Leserunde und den Austausch mit euch sehr genossen. Vielleicht sehe ich ja den ein oder anderen mal wieder.
Ich wünsche euch jetzt schonmal frohe Weihnachten und einen guten Rusch.

Ich bin so ein bisschen zwiegespalten nachdem ich das Buch jetzt beendet habe. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, aber andere Bücher, der Autorin fand ich vom Gesamtkonzept runder.
Das Ende ist sehr offen gehalten und ich bin mir sicher, es wird noch ein zweiter Teil folgen. Die Geschichte in diesem Roman ist zu einem guten Ende gekommen. Vincent, Betje und Ruben hatten es sehr schwer als Kinder und alle haben ihren Platz gefunden.
Ich habe allerdings das Gefühl, dass die Themen fast scho zu viele waren für diesen einen Roman. Manche Passagen sind sehr abgehackt erzählt und da hatte ich echt Probleme in der Geschichte drinnen zu bleiben, andererseits hätte ich mir bei für Ruben und Betje größere Anteile gewünscht und der Religionskonflikt wurde schon gut erklärt, aber dieser wurde für mich nicht wirklich greifbar.
Mich persönlich hätte es nicht gestört, wäre der Roman noch 300 Seiten länger gewesen. Ich glaube mit mehr Seiten hätte dieser Roman noch runder werden können. Für mich wirkt es ein bisschen so, dass die Autorin alle Themen gerne untergebracht hätte, aber dafür die Seiten einfach zu wenig waren, denn die Begeisterung für Amsterdam und die tolle Recherche merkt man auch. Ich werde über Weihnachten sicher nochmal auf der Seite der Autorin stöbern.
Alettas Entwicklung hat mir in diesem Abschnitt überhaupt nicht gefallen. Lazarus? Wirklich? Dass sie mit ihrem Schicksal hadert und durch ihre Erziehung ich-bezogener ist, ist zwar schade, aber das ist auch irgendwo nachvollziehbar, aber diese Abhängigkeit von Lazarus fand ich ein wenig konstruiert...
Ansonsten habe ich jetzt glaube ich genug geschrieben und bin gespannt auf eure Gedanken zum Buch.

Mir hat dieser Abschnitt sehr gut gefallen und ich bin sehr schnell vorangekommen.

Mich erschüttert es immer wieder, wie man damals mit Vergewaltigungen umging. Die Frau war Schuld und da gab es keine Diskussion. Alettas Vater gab ja sogar seiner Tochter die Schuld dafür, das ihre Ehe nicht vollzogen worden ist.

Das Vincent mit Sandrine sein Glück gefunden hat, hat mich sehr gefreut. Ich denke die Beiden haben eine wirklich glückliche Ehe geführt.

Sehr traurig fand ich den Tod von Majken.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Auch wenn ich am Anfang etwas gebraucht habe in die Geschichte hineinzukommen.

Das ging mir auch so. Ich könnte Betje gut verstehen, als sie Aletta vorgeworfen hat, nur an sich selbst zu denken.

Den letzten Abschnitt habe ich nun auch schneller als gedacht beendet.
Es war aber auch interessant und ich wollte wissen wie es weitergeht- endet.
Und so Einiges ist passiert.
Die arme Betje…das hat mich berührt, aber ist wohl der Realität damals geschuldet.
Aber gefreut hat es mich das es trotzdem am Ende so verlief- wenn ich es auch etwas zu schnell abgehandelt empfand.
Ebenso erging es mir mit Ruben und Vincent, ebenso das auch Aletta ausgepackt hat.
Aber ist Lazarus wirklich tod? Unkraut vergeht ja nicht… und eigentlich würde das nicht so recht passen. ;o)
Das nicht alles so gut endet war ja klar – aber ich bin recht zufrieden mit dem Ende- auch wenn es die Möglichkeit eines weiteren Buches bieten würde.
Nun werde ich mir mal Gedanken zu meiner Rezension machen und vorher mal sehen was ihr so meint. :o)

genau das hätte ich auch nicht erwartet....

ich denke da gleich denn eigentlich passt es in meinen Augen nicht ... ;o)

Dann muss ich wohl doch da einen Blick reinwerfen denn ich kenne andere Werke leider nicht...

Das wäre schön!
Grüße von Norden zu Norden ;o)