Leserunde zu "Das verborgene Paradies" von Luca Di Fulvio

Fesselnde Geschichte um Selbstfindung, Liebe und Freundschaft
Cover-Bild Das verborgene Paradies
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Luca Di Fulvio (Autor)

Das verborgene Paradies

Roman

Elisa Harnischmacher (Übersetzer)

Ein kleines Dorf. Eine epochale Entdeckung. Eine große Liebe.

Borgo San Michele, ein Alpendorf umgeben vom Panorama majestätischer Berge. Dort verbinden sich die Schicksale von Daniele, einem jungen Mann, der mit einer besonderen Gabe zur Welt kam, und Susanna, die unter dramatischen Umständen geboren wurde. Es ist das Jahr 1633, und die Inquisition verfolgt gnadenlos jeden, der ihre Lehre anzweifelt. So auch den Universalgelehrten Galileo Galilei, der das Weltbild der Kirche mit einem spektakulären Beweis ins Wanken gebracht hatte: Nicht die Erde ist Mittelpunkt des Universums, sondern die Sonne. Eine atemraubende Mission bringt auch Susanna und Daniele in tödliche Gefahr. Doch sind die Menschen um sie herum überhaupt bereit für eine neue Zeit? Und ist die Zeit bereit für eine Liebe über Grenzen hinweg?

Ein bildgewaltiges Epos, in dem Tradition und Aberglaube mit Fortschritt und Visionen von einer besseren Welt ringen, eine mitreißende Geschichte um mutige Entscheidungen, die Macht der Liebe und den unerschütterlichen Glauben an den Sieg der Gerechtigkeit

»Luca Di Fulvio erzählt eine atmosphärisch dichte Schicksalsgeschichte, die von der ersten bis zur letzten Seite fesselt!« Taschenbuch-Magazin

»Di Fulvio versteht es meisterhaft, die Angst der Menschen vor allem Neuen, ihren Aberglauben und den Würgegriff der Inquisition darzustellen. Sehr gut!« Mainhattan Kurier

»In zwei parallelen Erzählsträngen bewegt sich dieser fesselnde, atmosphärisch dichte Roman auf sein dramatisches Ende zu und hält bis zur letzten Seite seine Leser:innen in Atem« BUCHJOURNAL

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 25.07.2022 - 14.08.2022
  2. Lesen 19.09.2022 - 16.10.2022
  3. Rezensieren 17.10.2022 - 30.10.2022

Bereits beendet

Schlagworte

Selbstfindung Lebenstraum Familie Rebellion Freiheit Literatur Bildung Meinungsfreiheit Feminismus Häresie Inquisition Aberglaube Natur Naturwissenschaft Galileo Galileo Kloster Hexe Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 17.10.2022

Die Kirche als übermächtiger Gegner

1

Inhalt:
Susanna kommt in einem Kloster unter dramatischen Umständen zur Welt. Fra' Thevet nimmt sich ihrer an. Jedoch verschweigt er, dass sie ein Mädchen ist.

Daniele wird nach dem Tod seiner Mutter ...

Inhalt:
Susanna kommt in einem Kloster unter dramatischen Umständen zur Welt. Fra' Thevet nimmt sich ihrer an. Jedoch verschweigt er, dass sie ein Mädchen ist.

Daniele wird nach dem Tod seiner Mutter vom Vater ins selbe Kloster abgeschoben. Noch völlig traumatisiert entwickelt er zu dem Baby eine zarte Bindung. Diese wird jäh auseinandergerissen als durch einen dummen Zufall das wahre Geschlecht von Susanna bekannt wird.

Jahre später treffen sich beide wieder. Susanna ist als Hexe angeklagt. Daniele übernimmt ihre Verteidigung. Ein unmögliches Unterfangen.....

Leseeindruck:
Ich habe versucht den Inhalt von "Das verborgene Paradies" so wiederzugeben wie er wirklich ist, ohne zu spoilern. Denn auffällig ist, dass der Klappentext auf Themen anspricht, die eher nur am Rand vorkommen. Sehr viel Raum, sprich fast dreiviertel des Romanes, nimmt der Hexenprozess in Anspruch. Der bringt in der Erkenntnis nichts neues. Wen die Kirche damals einmal in den Fängen hatte, hatte keine Chance. Also ist Danieles Unterfangen, die Unschuld von Susanna zu beweisen, ein Kampf gegen Windmühlen. Trotzdem versucht er es zusammen mit einem ehemaligen Soldaten. Diese Verhandlung hat mir anfangs sehr gut gefallen. War ich doch gespannt, ob Daniele noch ein Ass aus dem Ärmel zaubert. Mit der Zeit war sie mir aber zu lang. Es hat sich einfach alles im Kreis gedreht. Die Figuren haben wie immer bei Luca di Fulvio etwas besonderes. So konnte ich mich gut in sie hineinversetzen, lieben oder auch hassen. Zudem schafft es der Autor wie kein anderer die Handlung bildgewaltig in Szene zu setzen. Man fühlt sich gleich in eine andere Zeit katapultiert. Ich weiß zwar nicht, ob es das damals wirklich schon gab, jedoch waren einige Figuren ihrer Zeit weit voraus und hatten moderne Denkweisen. Hier ein Zitat: "Ich weiß, dass in unserer Welt für eine Frau noch nicht der Moment gekommen ist, ein Mensch zu sein und als solcher anerkannt zu werden". Wohlgemerkt war das 1615! Wie dem auch sei. Dieser Aspekt in der Geschichte hat mir gut gefallen. Und dann komme ich auch schon zum Ende. Das fand ich eher nur durchschnittlich. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, weil es sonst spoilern würde.

Fazit:
Das Lesen von "Das verborgene Paradies" war für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Einmal habe ich gebannt an den Zeilen gehangen, dann wiederum war mir alles zu ausschweifend. Es hat sich, gerade im Prozess, viel wiederholt. So ging es teilweise nur schleppend voran. Trotzdem hat mir der neue Roman von Luca di Fulvio gefallen, wenn auch nicht ganz so gut wie die Vorgänger.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Ergreifender historischer Roman

3

Ich liebe Bücher von Luca Di Fulvio, in denen Außenseiter zu Helden werden und ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. Mit „Das verborgene Paradies“ nimmt er nun eins der für mich interessantesten und ...

Ich liebe Bücher von Luca Di Fulvio, in denen Außenseiter zu Helden werden und ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. Mit „Das verborgene Paradies“ nimmt er nun eins der für mich interessantesten und zugleich schockierendsten historischen Themen auf: die Hexenprozesse. Ein ergreifender, schockierend düsterer Roman, der mich von Beginn an in seinen Bann geschlagen hat.

Zum Inhalt: Susannas Geburt stand bereits unter einem schlechten Stern, in Blut geboren wird sie bereits als Säugling von der Hebamme als Hexe bezeichnet. Nur durch die Güte des Priors kann sie im Kloster aufwachsen und ihren wachen Geist mit Wissen füttern. Zwanzig Jahre später scheint ihre Geschichte sie einzuholen, als sie wegen Hexerei und Mordes angeklagt wird. Zur Seite steht ihr Daniele, ebenfalls ein Mündel des Klosters und Susannas erste Liebe. Können die beiden dem Schicksal erneut ein Schnippchen schlagen?

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt in welcher der Leser einerseits den Hexenprozess gegen Susanna erlebt während in der zweiten die Geschichte um Susanna und Daniele aufgeschlüsselt wird. Die Zeitebenen wechseln einander ab, sodass man nach und nach alle Hintergrundinformationen bekommt und erfährt, wie Susanna und Daniele zu diesen bemerkenswerten Menschen herangewachsen sind.

Der Hexenprozess wird in all seiner Grausamkeit und Sinnlosigkeit beschrieben und egal was Daniele aus dem Hut zaubert, es scheint völlig aussichtslos zu sein, Susanna vor dem Feuer zu retten. Besonders Danieles Findigkeit und wacher Geist in diesem Prozess sind wirklich bemerkenswert, demgegenüber stehen aber die dümmliche Naivität der Dorfbewohner, sowie die List und Boshaftigkeit des Inquisitors. Die Gegenspieler sind hier toll gewählt und der Prozess war für mich als Leser ein echtes Bangen und Hoffen.

Das Ende hat mir persönlich nicht gefallen, auch wenn es gut zur Handlung und zum Buch gepasst hat. Aber es fügte sich dann noch plötzlich alles ziemlich schnell, nachdem der Prozess selbst sich so ewig in die Länge zog.
Trotzdem hat mir das Buch insgesamt gut gefallen, wirkte authentisch und wieder sehr emotional ergreifend

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Eine bildgewaltige Reise in die Vergangenheit

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Das Buch „Das verlorene Paradies“ von Luca di Fulvio ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Das Buch spielt in einem kleinen italienischen Dorf zur Zeit der Inquisition, 400 Jahre in der Vergangenheit. ...

Das Buch „Das verlorene Paradies“ von Luca di Fulvio ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Das Buch spielt in einem kleinen italienischen Dorf zur Zeit der Inquisition, 400 Jahre in der Vergangenheit. In einer schicksalhaften Nacht kreuzen sich die Wege von Susanna und Daniele. Während die eine geboren wird, verliert der andere seine Mutter. Beide wachsen im Kloster auf und laufen sich im Laufe ihres Lebens immer wieder über den Weg.
Doch der klugen Susanna wird übel mitgespielt, denn sie wird der Hexerei und des Mordes an ihrem Ehemann bezichtigt. Der Scheiterhaufen droht. Kann Daniele sie davor bewahren?

Wie in vielen Büchern des Autors stehen wieder einmal Kinder im Mittelpunkt der Geschichte, die sich im Laufe der Zeit gegen die Widrigkeiten des Lebens durchsetzen und ihren steinigen Weg gehen müssen. Wieder einmal wird einem Mädchen übel mitgespielt, hier bleibt sich di Fulvio treu. Doch obwohl es oft ein männlicher Retter ist, wirken die Charaktere nicht stereotyp, sondern lebendig, mutig und stark, was den Leser mit den Protagonisten mitfiebern lässt.
Luca di Fulvios Schreibstil und seine bildhafte Sprache schaffen es, dass der Leser vollkommen in das Buch versinkt. Schnell entstehen die Landschaften, Spielorte und Charaktere vor dem inneren Auge. Das Buch ist eines der düstersten Bücher, die ich vom Autoren kenne und die präzisen Schilderungen lassen Schauer über den Rücken laufen.

Obwohl das Buch 400 Jahre in der Vergangenheit spielt, sind manche Themen aktuell wie nie. Noch immer werden Frauen unter dem Deckmantel der Religion unterdrückt. Noch immer dürfen Frauen in vielen Teilen der Welt keine Bildung genießen. Noch immer werden sie teilweise der Verführung bezichtigt und sein selbst schuld an Verbrechen ihnen gegenüber.

Luca di Fulvio gelingt mit der Erzählung, auch der heutigen Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten und daran zu erinnern, dass frau auch heute nicht gleichbehandelt wird – lange nachdem wir das Mittelalter hinter uns gelassen haben.

Auch „Das verlorene Paradies“ ist wieder ein bildgewaltiges Werk von Luca di Fulvio, welches Spaß macht zu lesen, auch wenn viel Unschönes passiert.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Nicht das beste Buch von di Fulvio...

1

Das Buch hat so gut begonnen! Es war spannend, fesselnd und die Geschichte hatte so viel Potential. Leider, hat sich jedoch die Story (für meinen Geschmack) stellenweise ziemlich gezogen. Einige Ereignisse ...

Das Buch hat so gut begonnen! Es war spannend, fesselnd und die Geschichte hatte so viel Potential. Leider, hat sich jedoch die Story (für meinen Geschmack) stellenweise ziemlich gezogen. Einige Ereignisse erschienen mir unlogisch und irgendwie unpassend. Oft hatte ich das Gefühl, dass ich ein Buch von McCammon a la Matthew Corbett lesen würde. Der ganze Prozess wirkte einfach nicht realistisch. Vom Ende war ich einfach enttäuscht.
Wenn man dieses Buch mit den anderen Büchern von di Fulvio vergleicht, kann man folgendes feststellen:
Zwar war dieses Buch von der Geschichte her weniger brutal, jedoch nicht so gelungen wie die Anderen.

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