Leserunde zu "Die Inselschwimmerin" von Lorraine Kelly

Ein bewegender Roman über Heimkehr und Vergebung
Cover-Bild Die Inselschwimmerin
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Lorraine Kelly (Autor)

Die Inselschwimmerin

Roman. Wie eine warme Umarmung an einem eiskalten Tag. Für Leserinnen von Miranda Cowley Heller und Carley Fortune

Angela Koonen (Übersetzer)

Zwei Schwestern. Ein Geheimnis. Eine Insel von rauer Schönheit

Ein mitreißender Roman voller Zuversicht über Zugehörigkeit und Vergebung - wie eine warme Umarmung an einem eiskalten Tag

Als ihr Vater schwer erkrankt, kehrt Evie in ihre Heimat auf den schottischen Orkneyinseln zurück. Nicht alle sind glücklich über ihr Auftauchen, vor allem ihre Schwester Liv nicht, denn nach einem traumatischen Vorfall in der Kindheit ist die Beziehung der Schwestern zerrüttet. Während Evie das Haus ihres Vaters für den Verkauf entrümpelt, fühlt sie sich zu einer Gruppe von Kaltwasserschwimmerinnen hingezogen, die in den rauen Wellen innere Ruhe finden. Gemeinsam helfen sie Evie, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Dabei drängen nach und nach Wahrheiten ans Licht, die folgenreich für die Dorfgemeinschaft sind und Evies Familie tief erschüttern ...

Unter den Top 10 der Sunday Times Jahresbestsellerliste 2024

»So warmherzig und mitreißend. Ein absoluter Genuss« Beth O'Leary

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 03.03.2025 - 23.03.2025
  2. Lesen 14.04.2025 - 04.05.2025
  3. Rezensieren 05.05.2025 - 18.05.2025

Bereits beendet

Schlagworte

Kaltwasserschwimmen Mental health Gesundheit Schuld toxisch Schwestern Familie female revenge Tod Rache Freundschaft Solidarität Zugehörigkeit Heimat Second Chance Schottland Orkneyinseln Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 05.05.2025

Schatten der Vergangenheit

7

Lorraine Kelly erzählt die Geschichte der 38-jährigen Evie, die 20 Jahre nach ihrer überstürzten Flucht von den Orkneys nach London zurückkehrt, um sich von ihrem sterbenden Vater zu verabschieden. Sie ...

Lorraine Kelly erzählt die Geschichte der 38-jährigen Evie, die 20 Jahre nach ihrer überstürzten Flucht von den Orkneys nach London zurückkehrt, um sich von ihrem sterbenden Vater zu verabschieden. Sie kommt zu spät, beschließt aber zu bleiben und sich endlich ihrer Vergangenheit zu stellen. Die Geschichte spielt auf drei Zeitebenen. Da ist zunächst das Kennenlernen und die ersten gemeinsamen Jahre der Eltern und Evies Kindheit ab den 1960-er Jahren. Der zweite Strang spielt 2004 und handelt von den dramatischen Ereignissen, die zu Evies Flucht geführt haben. 2024 begleiten wir Evie ein Stück in ihrem Leben in London und bei ihrer Rückkehr und der Konfrontation mit ihren alten Freunden, ihrer feindseligen Schwester Liv und den Geheimnissen, die sie zurückgelassen hat.

Der einfache, einfühlsame Schreibstil gefällt mir gut, obwohl er an manchen Stellen etwas antiquiert anmutet. Evies seelische Nöte, ihre Schuldgefühle und Ängste sind gut spürbar, aber auch Livs Verletzungen kann ich ein Stück weit nachvollziehen. Der gute Geist des Buches ist Freya, eine alte Freundin von Evies Vater und auch Evie liebevoll zugetan. Ihre Herzensgüte und ihre Bereitschaft, für andere da zu sein zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Hier liegt für mich auch die eigentliche Botschaft des Romans: Er ist eine Aufforderung, in einer Gemeinschaft füreinander da zu sein, immer offen für die Nöte der Mitmenschen zu bleiben.
Die zentrale Frage, was Evie in die Flucht getrieben hat, ist der Motor der Geschichte und führt zu großer Spannung. Nach Aufklärung dieses Geheimnisses flacht die Spannung gegen Ende des Buches ein wenig ab, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tut. Einige kleine Unstimmigkeiten könnte man noch hinterfragen, sie spielen aber keine allzu große Rolle für die Handlung.
Für mich ist dieses Buch rund mit all seinen Facetten, ich habe es von Anfang bis Ende gerne gelesen und kann es aus ganzem Herzen weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.05.2025

Böse Schwester

6

In ihrem neuesten Roman “Die Inselschwimmerin” behandelt die bekannte Autorin Lorraine Kelly ein schwieriges Thema. Kann gelebte Schuld ein ganzes weiteres Leben beeinflussen oder ist es möglich, sich ...

In ihrem neuesten Roman “Die Inselschwimmerin” behandelt die bekannte Autorin Lorraine Kelly ein schwieriges Thema. Kann gelebte Schuld ein ganzes weiteres Leben beeinflussen oder ist es möglich, sich selbst zu verzeihen und Vergebung von seinem Umfeld zu erhalten?

Schon auf dem gelungenen Hardcover dieses hochwertig ausgestatteten Buches sieht man Evie und ihren größten Schrecken- Wasser. Denn als Kind wäre sie beinahe ertrunken Auch in ihrem weiteren jungen Leben spielt das Meer eine wichtige Rolle und hat Anteil an der Schuld, die ihr Leben zu zerstören droht.

Nach langen Jahren in London kehrt Evie auf die schottischen Orkneyinseln zurück, ihre Heimat, die sie vor zwanzig Jahren überstürzt verlassen hat. Ihr Vater liegt im Sterben und Evie hofft, rechtzeitig zu kommen. Doch dann ist alles anders: Evie erbt sein Haus. Bei der Testamentseröffnung trifft sie auf ihre Schwester Liv. Liv hasst Evie seit ihrer Kindheit und will nur eines von ihr: Geld. Denn sonst wird sie Evies Geheimnis verraten. Glücklicherweise wird Evie von der warmherzigen, großmütigen Freya unterstützt. Sie war die Einzige, die Evies Aufenthaltsort kannte. Jetzt möchte Freya, dass Evie bleibt. Doch Evie weiß: Wenn sie bleibt, muss sie reinen Tisch machen und ihr Geheimnis preisgeben. Dann kann Evie auch den letzten Wunsch ihres Vaters erfüllen, ihr Elternhaus renovieren und schwimmen lernen.

Mit” Die Inselschwimmerin” hat Lorraine Kelly ein Thema aufgegriffen, das die Frage stellt, ob man vor Schuld- sei sie tatsächlich oder eingebildet- davon laufen kann. Evie, die unter dem traumatischen Ereignis ihrer Jugend leidet, macht sich beständig Vorwürfe. Sie ist überzeugt, kein Glück zu verdienen und nimmt daher ein langweiliges Arbeitsleben und sogar eine toxische Beziehung in Kauf. So wird Evie das Opfer ihrer Vorstellung und ihrer hinterhältigen, boshaften und verkommenen Schwester Liv, die Evie erpresst und sie bedroht. Wird Evie genug Rückhalt finden, um aus der Opferrolle herauszutreten, sich selbst zu ermächtigen und ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen?

Die Autorin hat Evie bemerkenswerte Protagonisten an die Seite gestellt. Freya, die ursprünglich Magnus hieß, ist ein liebvoller Mensch und eine wundervolle Freundin. Sie ermutigt Evie, zu bleiben und sich mit den Freunden ihrer Jugendjahre auszusöhnen. Besonders hat mich in diesem Buch die Großmut, Hilfsbereitschaft und selbstverständliche Toleranz beeindruckt, mit der die Inselbewohner miteinander umgehen. Trotzdem- Evie muss warten, bis ihre Freunde die Ereignisse, die vor zwanzig Jahren alles verändert haben, bewältigt haben. Und wenn sich herausstellt, dass doch alles ganz anders war?

Neben Evies schwieriger Familiengeschichte hat Lorraine Kelly noch eine zarte Liebesgeschichte in das Geschehen verwoben. Hier können alle Inselbewohner helfen, ein Paar glücklich zu machen, das vielleicht nicht mehr viel Zeit miteinander verbringen wird. Und jetzt erkennt auch Evie, wie wichtig es ist, jeden Augenblick im Leben zu genießen und die Vergangenheit ruhen zu lassen.

In klarer, manchmal tiefgründiger Sprache und flüssigem Erzählstil führt uns die Autorin auf wechselnden Zeitebenen durch das Leben von Evie und ihrer Familie, detailliert entsteht hier einerseits ein Bild von wunschlosem Unglück und Selbstverleugnung bei Evie, andererseits bleibt das eigentliche Rätsel um Vergangenes lange im Dunklen. Dadurch erhält dieser gut ausgearbeitete Roman die Spannung, denn letztlich erscheint das Geschehen in völlig neuem Licht.

“Die Inselschwimmerin” ist ein bemerkenswertes Buch, das dazu anregt, Schuld zu hinterfragen und mit gelebter Schuld abzuschließen. Lorraine Kelly, die als Sachbuchautorin bekannt ist, hat mit “Die Inselschwimmerin” eine bewegende Erzählung geschrieben, die im Jahr 2024 unter den Top 10 der Sunday Times Bestsellerliste war. Auch ich gebe für diesen Roman eine absolute Leseempfehlung ab und verdiente fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 09.05.2025

Ein Roman über Freundschaft, mit deren Hilfe man alles überwinden kann

1

Evie ist mit 18 Jahren überstürzt von den Orkney-Inseln nach London geflohen, wo sie 20 Jahre lang gelebt hat und nun nach Hause zurückkehrt, um sich von ihrem sterbenden Vater zu verabschieden. Leider ...

Evie ist mit 18 Jahren überstürzt von den Orkney-Inseln nach London geflohen, wo sie 20 Jahre lang gelebt hat und nun nach Hause zurückkehrt, um sich von ihrem sterbenden Vater zu verabschieden. Leider kommt sie zu spät, aber dennoch bleibt sie, um ihre Vergangenheit endlich aufzuarbeiten. Die größte Hilfe dabei ist Freya, eine gute Freundin ihres Vaters und die gute Seele der Insel.

Das Buch ist in 3 Zeitebenen unterteilt. Die erste erzählt die Geschichte von Evies Eltern und die Kindheit und Jugend von Evie und ihrer Schwester Liv. Die zweite spielt ab 2004, als Evie nach London flieht, und die dritte ab 2024, als Evie nach Orkney zurückkehrt und nach und nach ihre Probleme in den Griff bekommt und sich damit ihr Leben zurückholt. Dabei wird sie mit ihren alten Freunden und ihrer Schwester Liv konfrontiert.

Die Landschaft der Orkneys als Setting ist gut gewählt, das kalte Meer, der Wind, die raue Landschaft, alles symbolisiert die Schwierigkeiten, mit denen Evie zu kämpfen hat, in der Vergangenheit und der Gegenwart. Aber da ist auch die wärmende Sonne, die Freyas Freundschaft, Hilfe und Unterstützung symbolisiert.

Lorraine Kelly beschreibt sehr einfühlsam die seelischen Qualen, unter denen Evie leidet, ihre Schuldgefühle, die Selbstzweifel und das Trauma, unter dem sie seit ihrer Kindheit leidet. Aber auch der Weg, wie ihre Schwester Liv zu der hasserfüllten Frau werden konnte, die ihr Leben durch Alkohol und Drogen erträglich zu machen versucht, und ansonsten nur an Evies Geld interessiert ist, wird nicht vergessen.

Der Dreh- und Angelpunkt des Buches sind die Ereignisse, die Evie dazu brachten, ihre Heimat zu verlassen. Sobald dieses Rätsel gelöst ist, nimmt die Spannung ab, und der Rest ist mehr oder weniger nur noch sehr unterhaltsam.
Durch den angenehmen Schreibstil habe ich das Buch bis zur letzten Seite geliebt und hatte nicht ein einziges Mal das Bedürfnis, es zur Seite zu legen.

Das Buch vermittelt mir die Botschaft, dass man mit Freundschaft und Hilfsbereitschaft alles erreichen kann. Es gibt nur einen Punkt, den ich hier auch noch erwähnen möchte. In diesem Roman werden jede Menge interessanter Themen behandelt, aber leider nicht wirklich ausgeführt, manches gar nur am Rande erwähnt. Das hat mich etwas enttäuscht, der Unterhaltung hat es aber in keinster Weise geschadet.

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Veröffentlicht am 07.05.2025

Familienträgödie in malerischer Kulisse

0

Die Inselschwimmerin von Lorraine Kelly erzählt uns die Geschichte von Evie und Ihrer Familie. Eine Geschichte voller Lügen, Hass, Tragik aber auch Liebe.

Die Kapitel erzählen uns verschiedene Handlungsstränge. ...

Die Inselschwimmerin von Lorraine Kelly erzählt uns die Geschichte von Evie und Ihrer Familie. Eine Geschichte voller Lügen, Hass, Tragik aber auch Liebe.

Die Kapitel erzählen uns verschiedene Handlungsstränge. So erfahren wir wie Evies Eltern sich kennen und lieben gelernt haben, aber auch mit was für schwierigen Situationen Evie bereits im Kindsalter konfrontiert wurde. Nach einem tragischen Schicksalsschlag verlässt sie Hals über Kopf ihr zuhause die Orkney Inseln, kehrt erst Jahre später dorthin zurück, auch um sich den Dämonen der Vergangenheit zu stellen.

Besonders gut hat mir an dem Buch gefallen das erst im letzten drittel die Geheimnisse gelüftet werden und es für den Leser bis zu letzte spannend bleibt. Sicherlich hätte die ein oder andere Gesichte etwas mehr ausgebaut werden und dafür eher nebensächliche Themen nicht so viel platz einnehmen müssen. Auch der Buchtitel kam mir persönlich etwas zu kurz.
Dennoch hat mir das Buch im großen und ganzen gefallen. Auch auf Grund der Landschaft Beschreibungen und des versöhnlichen Endes.

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Veröffentlicht am 06.05.2025

Ein Roman über das Loslassen, Überleben und Verzeihen

1

Lorraine Kelly, bekannt als Moderatorin und Journalistin, legt mit „Die Inselschwimmerin“ ihr Romandebüt vor – nach mehreren erfolgreichen Sachbüchern. Ihre Liebe zu den Orkneyinseln ist in jeder Zeile ...

Lorraine Kelly, bekannt als Moderatorin und Journalistin, legt mit „Die Inselschwimmerin“ ihr Romandebüt vor – nach mehreren erfolgreichen Sachbüchern. Ihre Liebe zu den Orkneyinseln ist in jeder Zeile spürbar; besonders die Landschaftsbeschreibungen sind eindrucksvoll und voller Atmosphäre.

Inspiriert von dieser Liebe erzählt sie eine bewegende Geschichte über Heimkehr, Vergebung und Selbstfindung. Die Inseln spiegeln die innere Zerrissenheit der Protagonistin Evie wider, die nach vielen Jahren der Abwesenheit auf die Insel zurückkehrt, auf der sie einst aufwuchs- und auf der sich ein schicksalhafter Vorfall ereignete, der ihr Leben für immer veränderte. Eine Lüge, ausgesprochen aus Eifersucht und verletztem Stolz, hat damals alles zerstört. Stück für Stück entfaltet sich die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen, wobei sich nach und nach erschließt, was damals wirklich geschehen ist.

Der Titel steht sinnbildlich für Evies Weg zurück ins Leben. Es geht weniger um das Schwimmen im wörtlichen Sinn, sondern vielmehr um ihr inneres Freischwimmen – das Loslassen von Schuld, das Sich-Lösen von zerstörerischen Beziehungen und das Wiederfinden von Selbstvertrauen.

Besonders die erste Hälfte des Romans hat mich durch ihre Tiefe und emotionale Intensität gefesselt. Die Charaktere sind vielschichtig gezeichnet, wobei besonders Freya durch ihre Warmherzigkeit hervorsticht. Livs Verhalten hingegen ist erschütternd und zeigt, wie tiefgreifend familiäre Konflikte sein können. Gleichzeitig beeindruckt Evies innere Stärke, mit der sie sich aus dieser Dunkelheit befreit.

Die Inselschwimmerin - ein sehr gutes Buch – emotional, atmosphärisch dicht und mit einer starken Botschaft: Man kann sich auch aus der tiefsten Dunkelheit befreien, wenn man bereit ist, loszulassen.

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