Leserunde zu "Zwei unter einem Schirm" von Anton Badinger

Zwei Frauen, zwei Welten, eine Freundschaft
Cover-Bild Zwei unter einem Schirm
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Anton Badinger (Autor)

Zwei unter einem Schirm

Roman

Lotta ist in ihren Trafikanten verliebt und kauft ihm jede Woche ein Los ab. Doch als sie den Hauptgewinn macht, geht alles schief: Ihre neue Villa entpuppt sich als renovierungsbedürftig, ihre neuen Freunde als Betrüger. Gülcan aus Istanbul wiederum hat den falschen Mann geheiratet. Nun lebt sie in einer trostlosen Wohnung in Salzburg, und statt in die versprochene Ausbildung steckt Cemil sie in SÜPER CHICKEN, seinen Hühnerimbiss. Eines Tages gelingt ihr die Flucht nach Wien, dort trifft sie Lotta, die von ihrer eigenen Housewarming-Party geflohen ist. Die beiden Frauen schließen Freundschaft und merken schnell, dass gemeinsam alles leichter geht und dass das Glück nicht immer dort liegt, wo man es vermutet.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 09.07.2018 - 29.07.2018
  2. Lesen 13.08.2018 - 02.09.2018
  3. Rezensieren 03.09.2018 - 16.09.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 1, KW 33, Seite 1 bis 158

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katrin297

Mitglied seit 27.01.2017

"Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste“ – Heinrich Heine

Veröffentlicht am 19.08.2018 um 19:47 Uhr

Also erst ein Mal muss ich sagen, mir gefallen die Sprichwörter sehr, vor allem das aller erste türkische Sprichwort. Darüberhinaus habe ich mich in den malerischen ja schon fast poetischen Schreibstil verliebt. Und ich finde es toll, dass es einen Perspektivwechsel gibt. Die zwei Mädels sind nun wirklich verschieden so wohl von der Art als auch kulturell. Mir sind beide sehr sympathisch.
Mir gefällt vor allem der Humor im Buch. Ich bin gespannt wie es weiter geht.

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katrin297

Mitglied seit 27.01.2017

"Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste“ – Heinrich Heine

Veröffentlicht am 19.08.2018 um 19:51 Uhr

uli123 schrieb am 13.08.2018 um 10:08 Uhr

Abwechselnd aus Lottas und Gülcans Leben zu lesen, gefällt mir. Beide Frauen sind so unterschiedlich - Lotta erscheint etwas oberflächlich und sie will das Leben genießen (was sicherlich eine Folge ihrer schweren Kindheit als vernachlässigtes Kind einer alkoholkranken Mutter ist). Hierzu ist sie nun durch den Lottogewinn in der Lage, den sie in diverse Luxusgüter investiert, ohne ihn bereits erhalten zu haben. Gülcan ist gebildet, vernünftig, strebt nach einer guten Ausbildung. Ich bin schon gespannt darauf, wie sich ihre Wege kreuzen. Gülcan hat den größten Fehler ihres Lebens begangen, der Brautwerbung ihres ostanatolischen Landsmannes Celim so überstürzt nachzugeben. Das passt so gar nicht zu ihrer Lebenseinstellung. Aber sie hat sich wohl ihren Eltern verpflichtet gefühlt, die ihre einzige Tochter versorgt wissen wollen, bevor sie aus Istanbul in ihr Dorf zurückkehren. Celim ist ein Blender und Taugenichts, der von Gülcan Gehorsam erwartet. Sein Schritt in die Selbständigkeit mit dem Hähnchenimbiss, der ihn hoch verschuldet hat, wird sicherlich ein Reinfall. Gülcan hat es schon richtig erkannt - sie ist eine billige Arbeitskraft für ihn. Als ich gelesen habe, dass er ihren Reisepass in einer Kommode einschließt, sind bei mir gleich die Alarmglocken angegangen. So ist ihr ein heimliche Ausreise zurück in die Türkei nicht möglich. Im Gegensatz zu Gülkan hat Lotta in Herrn Konrad wohl die wahre Liebe gefunden, wenngleich er mit seiner melancholischen und pessimistischen Grundeinstellung nicht so recht zu der lebensfrohen Lotta passt. Schade finde ich es, dass die Freundschaft von Lotta und Betty einen Knacks weg hat.

Mich erschreckt es immer wieder wie aktuell die Brautwerbung in der Türkei noch ist. Eigentlich will Gülcan gar nicht heiraten, doch es ist wahrscheinlich der gesellschaftliche Druck und der größte Fehler.
Lotte empfinde ich nicht als oberflächlich , sie sehr sich halt nach mehr im Leben, sie wird bald 30 , da kriegt man ab und zu Panik , dass man noch nichts erlebt hat.

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Amaya92

Mitglied seit 07.04.2018

Veröffentlicht am 19.08.2018 um 20:03 Uhr

Ich hatte den Abschnitt am Freitag durch und musste viel darüber nachdenken.
Zuerst ist es mir verdammt schwer gefallen, die ersten 100 Seiten zu lesen.
Ich musste mich fast dazu zwingen, weiterzulesen. Es hat sich einfach alles so hingezogen. Andererseits bin ich so wahnsinnig froh, dass es sich hingezogen hat.
Man hat in diesen ersten 100 Seiten so viel von den Beiden erfahren und es war auch tiefgründig. Ich fand es mega, dass man dank dem Autor in die Kultur von Gülcan hereinschnuppern konnte.
Am meisten hat mich die Sache mit ihrem Ehemann geärgert, wie er sie behandelt. Und als dann die Szene mit dem Gürtel kam, da war ich so unglaublich wütend.
Das sowas eben auch in Familien vorkommt,worüber keiner spricht. Ich hatte das Gefühl, dass sie es auch verdrängt,zumindest hat sie ihrem Vater nur von den 2 Ohrfeigen erzählt.
Lotta fand ich anfangs sehr sympathisch, aber man sieht auch, wie stark man sich unter Geldeinfluss verändert. Plötzlich hat sie kein Interesse mehr an ihrer besten Freundin.
Ich denke, sie war nicht immer sehr nett zu Lotta, aber in Not hätte man sich sicher auf sie verlassen können. Und kaum ist Geld da, wird sie stehen gelassen.
Ich hoffe so sehr, dass Lotta merkt, wer gut für sie ist.
Ich finde die Perspektivenwechsel mehr als gelungen, das gibt dem ganzen Buch doch viel Abwechslung. Und ich bin schon ganz gespannt, wie es mit den Beiden weitergeht und wann sie sich über den Weg laufen werden....

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Amaya92

Mitglied seit 07.04.2018

Veröffentlicht am 19.08.2018 um 20:05 Uhr

julia_buchverliebt schrieb am 18.08.2018 um 19:04 Uhr

Ich bin heute mit dem ersten Abschnitt fertig geworden und bisher gefällt es mir wirklich gut. Lotta und Gülcan sind mir total sympathisch aber dafür Konrad und der Ehemann von Gülcan bis jetzt gar nicht. Ich finde die abwechselnden Perspektiven und den Schreibsti toll. Spannend ist auch, wie der Lottogewinn Lotta und ihr Verhalten beeinflusst, auch wenn das Verhalten von Lotta sehr unüblergt wirkt(sie kauft teure Sachen obwohl sie den Gewinn noch nicht hat) Ich weiß noch nicht was ich von Betty halten soll aber auch sie ist mir bis jetzt noch nicht sympathisch.
Was mich auch interessiert ob es bei dem Gewinn nicht noch einen Hacken gibt.. es wurde ja nie erwähnt, dass sie den Schein eingelöst hat oder ob sie die Einzige Gewinnerin ist.

Bei ihrem Verhalten war ich echt verwundert.. Gibt schon soo viel Geld aus, obwohl das noch nicht einmal auf dem Konto ist. Und erst danach fängt sie leicht an zu zweifeln.

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schnaeppchenjaegerin

Mitglied seit 25.10.2016

... Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat.

Veröffentlicht am 19.08.2018 um 22:26 Uhr

KleineHexe schrieb am 17.08.2018 um 16:56 Uhr

Zitat von unbekannter Nutzer

Bin auf S. 124 und habe nie Lotto gespielt, ich frage mich ja, ob Lotta ihren Gewinn nicht irgendwie einreichen muss? Oder geht das heutzutage automatisch?


Man muss sich selbstständig melden, man spielt ja anonym. Aber bei Großgewinnen dauert es dann schon länger bis das Geld wirklich am Konto ist. (Eine Freundin von mir hat mal 1300 Euro im Lotto gewonnen, wenn ich mich richtig erinnere, musste sie ca 3 Monate auf das Geld warten.). Aber woher weiß Lotta eigentlich, dass sie Einzelgewinner war, vielleicht muss sie den Gewinn noch teilen? Stand das im Buch?

Stimmt, Daran hatte ich als Nicht-Lottospielerin gar nicht gedacht. So kann sie in ihrer Naivität leicht Geld ausgeben und am Ende könnte sich herausstellen, dass der Gewinn gar nicht so groß ist wie erhofft... In ihrer Euphorie handelt sie wirklich leichtsinnig.

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lxna_lx

Mitglied seit 08.04.2018

Veröffentlicht am 19.08.2018 um 22:40 Uhr

Mir hat der erste Abschnitt des Buches sehr gut gefallen. Die beiden total unterschiedlichen Frauen Lotta und Gülcan sind sehr unterschiedlich und doch auf irgendeine Weise sich auch ähnlich. Gülcan tut mir total Leid da sie in ihre Ehe gezwängt wurde, dann nach Salzburg ziehen musste, ihre Zukunft aufgeben musste um schlussendlich in einer Imbissbude zu landen und Hühnerschenkel zu braten.
Lotta die nicht wirklich auffällige oder beliebte Mintarbeiterin einer großen Firma gewinnt im Lotto und das nur weil die in den Trafikanten verliebt ist und deswegen die Lottoscheine einkaufen geht. Nach ihren Lottogewinn übernimmt sie sich in gewisser Weise und geht von ihrem neu erworbenen Geld erstmals einkaufen. Was hinter ihrem Verhalten steckt findet man noch nicht heraus, will sie jemandem etwas beweisen oder auch sich selbst.
Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Abschnitt und hoffe, dass sich Gülcan und Lotta bald treffen und die Geschichte ähnlich gut oder besser weiter geht.

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VaniHH

Mitglied seit 18.05.2016

Es kommt darauf an, einem Buch im richtigen Augenblick zu begegnen (Hans Derendinger)

Veröffentlicht am 19.08.2018 um 22:57 Uhr

Dem Wochenende auf dem Campingplatz sei Dank bin ich nun auch mit dem ersten Abschnitt durch. Es ist so ein bißchen wie bei Titanic. Da schaut man den Film an und wartet darauf, wann denn der Eisberg kommt.
Hier weiß man,dass die Protagonistinnen sich treffen werde und fragt sich wann und wo und wie.
Ich finde, dem Autor ist der Spannungsbogen ganz gut gelungen. Beide Frauen machen eine Wandlung durch. Die Zahllenliebhaberin Lotta wirft mit Geld um sich, nachdem sie im Lotto gewonnen hat und sieht sich plötzlich als etwas Besseres. Gülcan folgt ihrem Mann nach Salzburg und erfüllt damit die Erwartungen der Familie. Da sie das recht bereitwillig tut, finde ich nach den ersten Beschreibungen ihres Charkters erstaunlich, bildet jedoch offenkundig die Realität in diesem Kulturkreis ab. So langsam fährt die Geschichte hoffentlich in Richtung Eisberg.

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JuliaAgricola

Mitglied seit 27.04.2017

Veröffentlicht am 22.08.2018 um 08:23 Uhr

Der Einstieg in das Buch hat mir auch durch das türkische Sprichwort sehr gut gefallen.
Die beiden Protagonistinnen sind ja sehr unterschiedlich. Während Lotta so lebensfroh wirkt, ist Gülkan immer sehr vernünftig und kontrolliert.
Dennoch fällt es mir manchmal schwer, das Handeln von Lotta zu verstehen und ich finde es sehr schade, dass die Freundschaft zu Betty einen Knacks bekommen hat. Ob ihre neue Liebe tatsächlich ein Glücksgriff sein wird wird sich ja noch rausstellen...

Mit Gülkan habe ich jetzt schon Mitleid. Cemil hat mit seinem Werben sie ja tatsächlich überzeugen können (obwohl ich denke, dass sie es hauptsächlich für Ihre Eltern und die Tochter tut). Das er ihr den Pass wegnimmt fand ich sehr heftig. Sie ist nun wirklich an ihn gebunden und sein Imbiss scheint für mich nicht sonderlich erfolgversprechend.

Ich bin gespannt wie sich die Wege von Öotta und Gülkan kreuzen.