Veröffentlicht am 29.07.2018
Meine erste Leseprobe bei der Jury (jeder fängt ja mal irgendwann klein an) und scheinbar gleich ein Volltreffer.
Das Cover ist schlicht, aber gerade das macht neugierig. “Stille Wasser sind tief“ und ...
Meine erste Leseprobe bei der Jury (jeder fängt ja mal irgendwann klein an) und scheinbar gleich ein Volltreffer.
Das Cover ist schlicht, aber gerade das macht neugierig. “Stille Wasser sind tief“ und so... Der rote Schirm sorgt für eine gewisse Spannung in der Gestaltung, die mehr verspricht.
Der erste Gedanke ab Seite 1: “Endlich mal wieder eine Protagonistin, mit der man sich identifizieren kann.“ Der Kampf mit der Kleidergröße. Das träumen von schönen Dingen, die unerreichbar scheinen. Kein glamouröser Beruf. Eben wie die meisten von uns.
Lotta schaut von außen zu und will wie viele von uns doch nur zum inneren Kreis des Lebens dazu gehören. Ach Gott... und dann schaut sie auch noch abends alleine zu Hause Serien. Hat da jemand mein Leben gestohlen?
Sicherlich nicht. Wenn man die kommende Wendung bedenkt. (Welche das ist? Mehr als auf dem Klappentext steht wird hier jedenfalls nicht verraten.)
Die zweite Protagonistin führt uns in eine ganz andere Welt, eine die aber für so viele junge Frauen auf unserer Welt normal ist. Der Versuch, Familie, Kultur und eigenen Lebensentwurf unter einen Hut zu bekommen.
Das alles wird beschrieben in einer wunderbar lebendigen Sprache, die direkt Bilder in Kopf heraufbeschwört.
Man sieht Lottas etwas tristen Arbeitsplatz im Plattenbau. Man fühlt sich als säße man selber mit Gülcan, ihrer Familie und ihrem Verehrer in Istanbul im Wohnzimmer.
Die in jedem Kapitel wechselnde Erzählperspektive verspricht viel und scheint auf baldige Überschneidungen der Lebenslinien hinzudeuten. Ob es ein Happy End wird?
Das Cover scheint nun zum Inhalt zu passen. Es geht in der Geschichte nicht um großen Schnick-Schnack. Es geht um die elementaren Dinge des Lebens. Egal wo man ist oder her kommt.