Leserunde zu "Die Pilotin" von Amelia Carr

Erst einmal war ich überrascht, dass die Geschichte in der Gegenwart mit einer anderen Protagonistin beginnt. Ich hatte eher daran gedacht, dass Nancy ihr Leben von Anfang an des Buches Revue passieren lässt. Aber so konnte ich wenigstens schon einen Blick auf ihre Familienverhältnisse werfen. Ich fand es übrigens ebenfalls überraschend, aber auch gut gewählt, dass der Part in der Gegenwart in der ersten Person, der Vergangenheitspart allerdings in der dritten Person geschildert wird. So unterscheidet man noch ein bisschen mehr und bekommt eher ein Gefühl gerade für das Vergangene. Ich habe hier schon gleich so viele Zitate gefunden, die ich allerdings nicht alle in der späteren Rezension verarbeiten, aber dafür immer in meinem Büchlein verewigen werde ;)
Ich mag Sarah und auch Nancy. Ich finde zwar, dass sie im Gegensatz zu Nancys Aussage doch recht unterschiedlich sind, aber das empfindet ja wohl auch jeder anders. Ich habe Nancy als sehr freiheitsliebend und vielleicht auch relativ wild für die damalige Zeit empfunden. Sarah sehnt sich ja doch eher nach Stabilität und Kindern. Ihre Überlegungen, was jetzt der richtige Zeitpunkt ist, da ihre Uhr langsam zu ticken beginnt und welcher Mann in welcher Konstellation in Frage kommt, hat mich doch berührt. Auf jeden Fall ein Pluspunkt für Sarah, weil sie diese Entscheidung nicht leichtfertig trifft. Warum jetzt in der Gegenwart unbedingt auch die Perspektive von Ritchie sein muss, hat sich mir bisher nicht erschlossen. Ich halte ihn eher für eine Nebenfigur und ich bin mal gespannt, wie sich die Perspektive noch weiter gestaltet.

Die unterschiedlichen Erzählweisen in der Gegenwart und der Vergangenheit fand ich auch sehr gut, habe das in der Form auch nie so gesehen.

Ich finde es auch schön das in den gegenwärtigen Teil die Geschichte aus verschiedenen Sichten der handelnden Personen geschrieben ist.

Durch die Schreibweise in der Ich-Form konnte man sich gut mit den Personen Identifizieren.

Auch finde ich haben die Personen sowohl positive/negative bzw. sympathische und auch ein wenig unsympathischere Charakterzüge. Dies wird aber in meinen Augen von den Charakteren auch selbst bemerkt, da sie in meinen Augen gut selbst reflektierend sind.

Mir hat es gefallen das es auch ein wenig Gesellschaftskritisch ist, z.B. Thema : Typisch Jungs/Mädchen .

Witzig fand ich die Stelle ( aus Nancys Sichtweise geschrieben) wo Nancy fest stellt das man sich Sex von Elter oder Großeltern ungern vorstellt.
Darüber lesen oder in Serien und Filmen sehen (ohne Eltern) kein Problem aber mit oder sich die Eltern dabei vorstellen...

Den wer kennt es nicht wenn man mit den Eltern etwas schaut und da eine Sexszene drin vorkommt, ist dies irgendwie unangenehm.

Besonders gefällt mir der Handlungsaufbau und Verlauf.

Bin gespannt wie es weitergeht und welche Geheimnisse ans Licht kommen.

Einziges Manko finde ich das einige Sätze zu lang sind.

Gestern Abend habe ich den restlichen Abschnitt fertig gelesen, einen Großteil davon in einem Durchgang. Die Geschichte ist authentisch und spricht mich sehr an. Die unterschiedlichen Erzählweisen aus verschiedenen Perspektiven und der Sprung von der Gegenwart in die Vergangenheit fand ich sehr gut. Es macht viel Spaß die Geschichte aus erster Hand, also von Nancy zu erfahren. Ich fand es aber genauso schön in einem Kapitel von Mac direkt zu lesen, was er erlebt hat in seinem Leben und was er für Nancy empfindet. Diese unterschiedlichen Erzählperspektiven zusammen gebracht, ergibt ein sehr stimmiges und schlüssiges Bild mit vielerlei Information. Ebenso finde ich die Nebenpunkte, was alles beim Fliegen und im Krieg drumherum passiert, sehr informativ. Ich bin gespannt was Nancy ihrer Enkelin noch zu offenbaren hat. Auf jeden Fall hinterlässt die Geschichte bei mir bis jetzt einen sehr guten und stimmigen Eindruck und ist auch gehaltvoll und nicht nur eine bloße Liebesgeschichte.

Mir gefällt sehr, dass bei der Einführung die unterschiedlichen Personen separat betrachtet werden und jede Person seine Sichtweise in der Ich-Perspektive schildern darf.
Das hat für mich die Handlung sehr nahbar gemacht und ich habe interessiert und mit Spannung weiter gelesen.
Ein geschickter Schachzug von der Autorin, da man sich somit sofort auf wenigen Seiten einen Eindruck von den unterschiedlichen Charakteren machen konnte.

Sarah fühle ich mich verbunden, da wir in einem ähnlichen Alter sind und auch meine Großeltern, bzw. eher Urgroßeltern den Krieg erlebt haben und auch ich nicht viel darüber weiß, da nicht viel darüber geredet wird.
Ihr Kinderwunsch ist nachvollziehbar und ich wünsche ihr, dass sie ihren Traummann bald findet.

Ritchie ist mir ebenfalls symphatisch, wenngleich er auch etwas planlos wirkt.
Nach außen hat er zwar eine großartige Stellung, da er das Flugunternehmen leitet und von den Schülern angesehen wird, in Wirklichkeit aber fühlt er sich immer seinem verstorbenem Bruder unterlegen.
Das macht ihn zu einem traurigen Charakter, den diesen Fakt wird er leider nie ändern können.

Nancy wird zuallererst als liebevolle Großmutter vorgestellt.
Die Liebeserklärung an Sarah hat mich an meine eigene Oma erinnert, die mir auch sehr nahe steht.

Nancy ermöglicht uns aus ihrer Sicht eine Zeitreise in die Vergangenheit, was ich super spannend finde. Der Erzählstil ist so lebendig, dass ich mich in die Handlung hineinversetzt fühle.

Das erste aufeinander treffen mit Mac hätte nicht spektakulärer sein können - Nancy stürzt ab, wird von Mac "gerettet" und letztendlich stellt sich heraus, dass er ihr neuer Ausbilder sein wird.
Es knistert zwischen den beiden, aber da darf nichts sein, da beide auf ihre eigene Art privat gebunden sind. Später stürzt Nancy wieder ab und entrinnt knapp dem Tod.
Ein Schlüsselerlebnis für beide und sie gestehen sich ihre Zuneigung.

Mir gefallen auch die Informationen rund um Nancys Dienst sehr gut. Für mich ein absolut neues Gebiet. Aber auch als Flug-Laie sind die Fakten nachvollziehbar und spannend dargestellt.

Bislang bin ich wirklich gefesselt von der Geschichte und freue mich auf den zweiten Teil.

Ich hab ein paar Seiten gebraucht, um ganz drin zu sein, aber jetzt hat mich das Fieber gepackt Die Erzählung ist extrem lebendig, das Kopfkino rattert auf Hochtouren und ich sehe die Szenen direkt vor mir.
Die wechselnden Perspektiven erlauben mir einen unglaublich vielfältigen Einblick und dadurch habe ich das Gefühl, dass das Buch zu mir spricht....kennt ihr das auch, dass eine Geschichte dermaßen von einem Besitz ergreift, dass man alles um sich herum vergisst ?

Ich mag Nancy, denn sie ist mit ihrer querschädeligen Dickköpfigkeit vollkommen unangepasst und verkörpert so gar nicht das Heimchen am Herd. Sie sprüht vor Energie und Abenteuerlust, riskiert Kopf und Kragen und verschenkt ihr Herz an Mac. Dass zwischen diesen beiden die Luft regelrecht brennt, ist ganz deutlich zu spüren und ich finde die Szenen sehr gut transportiert.

Das ganze drumherum mit den Infos zum Fliegen im Allgemeinen und der Bedeutung der Frauen als Pilotinnen im Zweiten Weltkrieg im Besonderen finde ich extrem spannend.

Jetzt kann ich es es kaum erwarten, dass es endlich weitergeht...

Da hab ich auch mal kurz grinsen müssen gg

Das hast du gut beschrieben...die Geschichte hinterlässt schon jetzt deutliche Spuren

Hallo rundum, ich lese das eBook und bin mir - wie einige von euch auch - nicht sicher wie weit die Abschnitte gehen. Ich habe die Frage auch schon an die Moderation gestellt und warte noch auf Antwort. Dennoch habe ich schon begonnen zu lesen und habe das erste Drittel hinter mir. Gerade zwinge ich mich dazu nicht weiter zu lesen, denn ich möchte ja nichts versehentlich vorab verraten..
Da ich nicht weiß wie weit der erste Abschnitt im eBook geht halte ich mich hier nun auch allgemein.
Das Buch liest sich sehr gut und hält eine gewisse Spannung aufrecht. Einerseits, da man ja von Beginn an weiß, dass Nancy in der Zwischenzeit eine alte Dame ist und andererseits weil immer wieder auf eine Situation in ihrer Vergangenheit verwiesen wird ohne dass man (bisher) erfährt was es damit auf sich hat. Die Erinnerung daran wird immer dann wieder wach gerüttelt, wenn man sich gerade damit abgefunden hat es nicht zu wissen und nicht weiter dran denkt. Auch spannend ist, dass man ja von Anfang an weiß, dass Joe Großvater wird und es aber gar nicht so aussieht als wollte Nancy mit ihm alt werden...
Kurzum: an einigen Stellen werden Brücken geschlagen, die Spannungsbögen bilden und dazu führen, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte. Auch der Perspektivenwechsel ist bereichernd und gibt einem das Gefühl, sich mit den verschiedenen Personen zu unterhalten. Das macht es insgesamt sehr vielseitig und kurzweilig.
Ich bin gespannt auf das zweite Drittel...
Viele Grüße
Miamai.

Was die Abschnitte betrifft, hoffe ich dir so weiterhelfen zu können:

Abschnitt 2 beginnt bei Kapitel IX
Abschnitt 3 beginnt im 5. Teil mit dem 2. Teil der Sarah-Perspektive. Der letzte Satz von Abschnitt 2 ist "Sie braucht dich."

Vielleicht hilft dir das ein wenig :)

Ich bin super in das Buch gestartet. Die Zeilen fliegen nur so an mir vorbei und ich war von der ersten Seite in der Geschichte. Man kann so unfassbar gut rauslesen, wie sehr die Autorin selbst das Fliegen liebt. Sie erzählt davon so locker und leicht ohne aufdringlich zu sein.
Ich mochte Sarah von der ersten Seite an und bin mir ihr total im reinen.
Leider möchte ich das Kapitel von Ritchie überhaupt nicht. Es kommt mir extrem gekünstelt und zu überladen vor. Ich kann nachempfinden, wie die Autorin den Charakter darstellen wollte. Aber für meinen Geschmack hätte es gar nicht so viel gebraucht um den Charakter unsympathisch zu gestalten. Für mich war es sogar überflüssig, ihm ein ganzes Kapitel zu widmen. Aber das ist nur ein winzuger Punkt, der mir nicht so zugesagt hat.
Ich mag den Zeitsprünge ab Seite 65 sehr, auch wenn ich den Übergang nicht zu 100 Prozent als fließend empfunden habe. Mir. Ging das ein wenig zu schnell und mir fehlte ein wenig der Dialog zwischen Sarah und Nancy.die Geschichte verläuft spannende, wenn auch nicht außerordentlich spannend. Aber sie plätschert so vor sich hin und man hat genug Zeit, sich mit Nancy vertraut zu machen. Die Begegnungen mit Mac sind schon, minimal prickelnd und man kann sich so ganz langsam in Nancy's Gefühlslage steigern, doch dann kommt auf Seite 153 ein kleiner Rückschlag für mich.
Nancy beginnt Mac zu lieben und das harmoniert für meinen Geschmack so gar nicht mit den wenigen Begegnungen und Situationen, in denen sich die beiden kannenlernen konnten. Das mit mir leider ein bisschen zu wenig und ging mir persönlich zu schnell.
Dennoch lese ich das Buch sehr gern. Und ich bin gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird.