Leserunde zu "Die Pilotin" von Amelia Carr

Ein mitreißender Roman über Liebe und Treue
Cover-Bild Die Pilotin
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Amelia Carr (Autor)

Die Pilotin

Roman .

Ute Leibmann (Übersetzer)

Frühjahr 1942

Als Bruchpilotin landet die junge Amerikanerin Nancy im Zweiten Weltkrieg auf einer Wiese in der englischen Provinz - und mitten im Herzen ihres Vorgesetzten Mac. Da beide bereits gebunden sind, kämpfen sie gegen ihre Gefühle an ...

Sommer 2006

Nancy vertraut ihrer Enkelin Sarah ihre herzzerreißende Lebensgeschichte an. Was Sarah dabei erfährt, erschüttert die Fundamente der Familie. Es ist die Geschichte einer großen Liebe, die Sarah so tief beeindruckt, dass sie ihr eigenes Leben überdenkt ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 14.12.2020 - 03.01.2021
  2. Lesen 18.01.2021 - 07.02.2021
  3. Rezensieren 08.02.2021 - 21.02.2021

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 3, KW 5, Seite 419 bis Ende

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Azyria_Sun

Mitglied seit 02.05.2020

A reader lives a thousand lives before he dies -George R.R. Martin-

Veröffentlicht am 01.02.2021 um 06:42 Uhr

Hmmm… ok… also: Der erste Leseabschnitt hatte mich ja nicht so begeistert, da mir der Teil der Vergangenheit, der mit Nancy und Mac spielte, oft doch etwas zu „schnulzig“ war. Der zweite Teil hatte mir dann sehr gut gefallen. Da wurde es richtig spannend und ich hatte gehofft, dass sich das im letzten Leseabschnitt fortsetzen würde.

Und mir hat auch der Teil, als Mac erzählte, wie es ihm in Frankreich gefallen hat, sehr gut gefallen. Den habe ich wirklich mit Spannung gelesen.

Das Wiedersehen zwischen Mac und Nancy hatte ich irgendwie erwartet, das war daher keine Überraschung. Hochachtung vor Joe, der Ellen als eigenes Kind akzeptiert hat. Nancy selbst – ok. Vielleicht haben sie die Gefühle überwältigt, die sie beim Wiedersehen von Mac gehabt hat. Dennoch hat sie Joe hintergangen. Und nicht nur das, sie hat diese Wahrheit bis fast zum Ende ihres Lebens vor Ellen verheimlicht und auch die Umstände von Johns Tod, sodass Ellen gedacht hat, Ritchie wäre schuld. So gesehen hat Nancy – sei es wegen Joe, aber doch wohl eher, weil es für sie angenehmer war – mit ihrem Verhalten die komplette Familie entzweit. Auch der Teil, dass John schwul ist – das war mir dann doch ein bisschen zu viel des Guten…

Das Ende selbst war für mich ebenfalls etwas enttäuschend und zu sehr Heile-Welt-Schnulze. Gefallen hat mir die Geschichte um Roy und Monica – sie hat es verdient, einen Mann wie ihn zu bekommen. Mir hat auch gefallen, dass Ellen durch Nancys Geständnis gesehen hat, was sie an Bob hat.

Der Rest – na ja. Dass Chris nicht das richtige Kind von Mac ist, hatte ich irgendwann kommen sehen. Nancys Freitod…

Ich bin sehr hin- und hergerissen von dem Buch. Die geschichtlichen Teile fand ich wie gesagt sehr spannend geschrieben und die haben ich gefesselt und mitgerissen. Auch die Erzählung aus den verschiedenen Perspektiven fand ich gut. Der Teil dazwischen, mit dem Familiengeheimnis, konnte mich allerdings absolut nicht überzeugen. Leider. Aber das ist wie gesagt nur meine Meinung, ich bin gespannt, wie ihr das Ende findet.

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Sonnenblumenkerne

Mitglied seit 06.08.2020

Erst zu Ende lesen, dann werten.

Veröffentlicht am 01.02.2021 um 07:16 Uhr

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Es war spannend, die Handlung war interessant und gespickt mit Wendungen. Immer wenn ich dachte, ich könnte das Ende erahnen, war es wieder ganz anders.
Das hat mir gut gefallen.

Die unterschiedlichen Perspektiven waren toll.
Ich habe das Buch gerne und schnell gelesen.
Im Grunde haben wir auch ein Happy End, auch wenn Nancy stirbt.
Ellen konnte sich mit ihrer Mutter aussöhnen, Ritchie bekommt einen Neustart, Monica und Roy planen eine Zukunft und Sarah findet mit Chris vermutlich ihre große Liebe.

Dass Sarah ausgerechnet in Chris ihren Traummann findet, gefällt mir immer noch nicht. Es ist mir erstens zu kitschig und zweitens hat es für mich doch einen faden Beigeschmack, auch wenn die beiden nicht blutsverwandt sind und nicht miteinander aufgewachsen sind.
Sarahs Großvater hat Chris aufgezogen und wie einen Sohn geliebt.
Teilweise blieb bei mir das Gefühl, dass Nancys rührselige Liebe mit Mac Sarah an Chris anzieht. Weil sie sich selbst schon so lange danach sehnt.
Und das ist mir persönlich etwas zu viel des Guten.
Da hätte es mir besser gefallen, wenn sie bei der Suche nach Chris jemanden kennen gelernt hätte.

Nancy war immer eine Löwenmutter, die alles getan hat um ihre Kinder zu schützen, bis zum Schluss.
Sie hat Johns Andenken geschützt, hat versucht Ellens Herkunft zu schützen und hat Ritchie eine neue Zukunft gegeben.
Da ich selbst Mutter bin, kann ich ihre Taten bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen und bewundere sie dafür.
Jedoch verstehe ich nicht, warum Nancy Ellen nie darauf angesprochen hat, dass diese sich entfremdet hat. Sie vermutete es wäre wegen John, aber auch dann hätte man sich aussprechen können.
Als Mutter tut es einem doch von Herzen weh, wenn das Kind so weit weg ist und der Kontakt zu brechen droht. Andersrum verstehe ich auch Ellen nicht, ich hätte spätestens als Erwachsene die Aussprache gesucht.
Beide haben dadurch soviel Zeit verloren, was sehr tragisch ist.
Was Nancy und die Männer angeht hat sie ebenfalls oftmals falsche Entscheidungen getroffen. Durch ihre Fehler fand ich sie aber sehr nahbar und ich habe mich oftmals selbst hinterfragt, was ich an ihrer Stelle getan hätte.

Joe muss Nancy wirklich zutiefst geliebt haben.
Er hat ihr soviel verziehen.
Da hätte ich mich an seiner Stelle schwer getan. Er hat Größe gezeigt, dadurch dass er Ellen als sein Kind angenommen hat.
Ein guter Mensch durch und durch, wenn auch etwas zu treuherzig, manchmal schon naiv.

Die Passage mit Mac und Dai hat mir gut gefallen, da hat man etwas Einblick in den Krieg und die damaligen Zustände gewonnen.
Das fand ich sehr interessant.

Ein gelungener Roman mit vielen Facetten, der zum Nachdenken anregt.

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ClaudiasBuecherhoehle

Mitglied seit 10.05.2016

Veröffentlicht am 01.02.2021 um 08:49 Uhr

Ja, das war´s dann wohl und alle Geheimnisse sind aufgeklärt worden. Ich fand den letzten Teil von der Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart noch einmal richtig klasse!
Dass sich Nancy doch mit Joe eingelassen hat und in ihm ihre stabile Konstante sah, kann ich einerseits verstehen. Andererseits ist ihr Verhalten schon schäbig gewesen. Ihr Herz gehört einem Anderen und sie ist zu feige, es Joe zu sagen. Dieser ahnt etwas, kommt sie überraschend am Geburtstag besuchen und erfährt mehr durch Zufall die ganze Geschichte. Natürlich sieht er einen Hoffnungsschimmer jetzt, wo Mac vermisst wird und wahrscheinlich tot ist. Trotzdem nimmt er Nancy ohne zu zögern wieder auf, schläft sogar mit ihr. Für ihn ist sie wohl die große Liebe gewesen, jeder andere hätte sie wahrscheinlich in den Wind geschossen … Für Nancy ja eigentlich ein großes Glück, dass John wirklich Joes Sohn ist – macht das Leben wesentlich einfacher. Versteht mich nicht falsch – ich mochte Nancy, aber gerade was Betrug in einer Beziehung angeht und wenn dann noch Kinder ins Spiel kommen finde ich unverzeihlich. Daher mag ich diese Seite von ihr gar nicht. Aber auch Macs selbstherrliches Gehabe, als er plötzlich auftaucht und meint wie selbstverständlich, dass John sein Kind ist und ihn und Nancy einfach „mitnehmen“ kann, mochte ich gar nicht. Ebenso wenig seine Reaktion darauf, dass Nancy sich ja schnell mit Joe getröstet hat und John nicht von ihm ist. Ich denke insofern, dass Nancy und Mac quitt und im Grunde aus demselben Holz geschnitzt sind.
Dass Ellen Macs Kind ist, überraschte mich. Ich hatte dann beim Lesen den Verdacht, dass es Ritchie ist. Auf den letzten Seiten haut die Autorin noch einmal ganz schön einige Dinge raus, die im Grunde ein wenig zu viel des Guten sind (Vergewaltigung von Nancy mit 17, erneutes Verhältnis mit Mac, Macs Frau tot, John schwul und sein Suizid, Chris „nur“ Macs Stiefsohn und dann noch Nancys Suizid). Aber ich muss sagen, dass ich von der Story echt gefangengenommen wurde und ich sie mitreißend fand. Auch die Einteilung der einzelnen Buchteile, die ja nicht chronologisch angelegt sind, mochte ich. Nancy hat ein bewegtes Leben geführt mit Höhen und Tiefen und diversen Fehlern. Deshalb ist sie die Frau geworden, die mit 84 Jahren freiwillig in den Tod geht. Eine bewegende Geschichte, die sich für mich zum Highlight entwickelt hat.
Vielen Dank, dass ich dabei sein und mit euch diskutieren durfte. Es hat echt Spaß gemacht! 😊

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luckynelli

Mitglied seit 02.10.2016

Reisen in tolle Geschichten mit unterschiedlichsten Menschen.

Veröffentlicht am 01.02.2021 um 08:52 Uhr

Ich bin von Anfang an von diesem Buch begeistert gewesen - Geschichten aus der Vergangenheit, die bis in die Gegenwart eine große Relevanz haben. Irrungen und Wirrungen, die sich erst im Laufe der Geschichte auflösen. Nancy, eine für die Kriegsgeneration außergewöhnliche Frau - eine Pilotin mit Leib und Seele. Eine Frau, die für ihre Liebe und ihre Kinder kämpft, aber nie den Mut findet sich mit ihrer Tochter, die sich entfremdet hat, auszusprechen. Nancy, die in ihrer letzten Tat, ihren Sohn, der so leichtgläubig und beeinflussbar ist, rettet, indem sie sich mit der mit Drogen beladenen Maschine in den Tod stürzt. Wie gut, dass sich ihre Enkelin Sarah auf den Weg gemacht hat und die Familiengeschichte ausgräbt. Ellen, die endlich den Mut findet zu ihrer Mutter zu fliegen und damit die letzte Chance nutzt, um sich mit ihr auszusprechen.
Ich finde das Buch außerordentlich gelungen und so gut auf viele Familien übertragbar. Gibt es nicht überall Geschichten, die nicht erzählt wurden bzw. werden? Ein Buch, dass zum Nachdenken anregt. Unbedingt lesenswert.

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Miamai

Mitglied seit 09.09.2020

Veröffentlicht am 01.02.2021 um 10:33 Uhr


Im letzten Drittel erfährt man gefühlt so viel wie in den beiden anderen Kapiteln zuvor. Es liest sich ähnlich und auch auf die Ausschmückung wird nach wie vor Wert gelegt. Jedoch empfand ich die Ereignisse und Lösungen als kompakter aufeinander folgend. Besonders gefallen hat mir, dass hier mit Hilfe der Information zu Nancys Gesundheit, die sie bereits hat, ein Spannungsbogen entsteht. Bisher waren dafür oft Dinge in der Vergangenheit genutzt worden. Ebenso sorgt Sarahs Interesse an Macs Sohn dafür, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte und öfter denkt „es wird doch wohl nicht...“

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Mari_Na

Mitglied seit 06.01.2020

Veröffentlicht am 01.02.2021 um 12:55 Uhr

Soo, die Geheimnisse sind gelüftet und ich bin etwas zwiegespalten. Zum einen habe ich nach dem zweiten Teil wirklich darauf gebrannt, dass die Geheimnisse gelüftet werden; zum anderen war mir der dritte Teil teilweise etwas überladen. Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass die "Bilder", die man sich von den Charakteren im Laufe der ersten beiden Kapitel gemacht hat, völlig durcheinandergeworfen wurden. Macs Verhalten als er Nancy überraschend besucht hat und auf einmal so zornig und verständnislos wurde; Nancy, die auf einmal vor einem Leben mit ihrer großen Liebe zurückschreckte; John, der auf einmal schwul war (obwohl die Geschichte doch recht plausibel klang); Ritchie, der auf einmal wieder etwas mit seiner Ex anfing und dessen Reaktion auf die Tatsache, dass Ellen seine Halbschwester ist, meines Erachtens nach zu kurz gekommen ist, dafür, dass dem Thema der Minderwertigkeitskomplexe doch relativ viel Bedeutung zugemessen wird; Nancys etwas übereilter Selbstmord (gerade kurz nach der Eröffnung, dass auch John sich umgebracht hat, etwas bizarr...). Und dass Chris doch nicht Mac's Sohn ist, das fand ich dann viel zu viel; schließlich hätte man das direkt beim ersten Treffen klären können als Sarah ihm den Orden hingelegt hatte.

Dass Ellen Mac's Tochter ist, hätte ich zwar nicht geglaubt, aber dass Ritchie sein Sohn gewesen wäre, hätte einfach nicht gepasst. ;) Daher finde ich das in Ordnung, aber warum beide so lange geschwiegen haben... Daher fand ich es auch toll, dass Mac's Familie so anders und offen mit Nancy's und Mac's Affäre umgegangen sind - zumal bei ihm ja fast keine Notwendigkeit bestand, hatten Nancy und er ja keinen Kontakt während Ellens Kindheit.

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Barbara98

Mitglied seit 31.08.2020

Lesen ist mehr als nur eine Leidenschaft.

Veröffentlicht am 01.02.2021 um 16:00 Uhr

Mmm, ich weiß leider nicht genau wie ich das Buch bewerte soll.

Positves :

1. die Idee der Handlung

2. verschiede Charakter mit positiven also auch
"negativen" Eigenschaften starke Frauenfiguren

3. Gesellschaftskritische Punkte werden angesprochen
wie z.B. Frauen als Pilotin

4. Geschichts-/Handlungsaufbau; das die
Vergangenheit in der Erzählform geschrieben ist (wie
eine Geschichte) und die Gegenwart aus den
verschieden Sichten der Einzelnen Charaktere


Negative:

1. startet gut verliert an Spannung und konnte mich
dann nicht mehr fesseln

2. ende zu viele "Auflösungen"
das Chris dann doch nicht Sara´s Onkel ist
da Mac nur sein "Adoptivvater/ Stiefvater" war. war
eigentlich schon Klar und dies war ein unnötiger
Handlungsstrang.

3. Leider war mir in manchen Stellen das Buch zu lang
gezogen und so habe ich leider nicht mehr richtig in
die Geschichte eintauchen können und habe , muss
ich dann auch zugeben stellen übersprungen.


Ich hatte ja auch die Befürchtung das die Geschichte 0-8-15 endet, dies war aber zum Glück nicht so.

Hätte nie gedacht das Ellen Mac´s Tochter ist.

Es endet auch nicht alles mit einem Happy End
wie Nancys Freitod.


Aber wie oben schon genannt konnte mich das Buch nicht weiter fesseln und so kann ich nicht ganz rezensieren.

Aber auch bei Büchern sind die Geschmäcker verschieden und man kann nicht alle mögen.

Trotzdem bedanke ich mich das ich bei der Leserunde mitmachen dürfte und das Buch kennenlernen konnte.







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Barbara98

Mitglied seit 31.08.2020

Lesen ist mehr als nur eine Leidenschaft.

Veröffentlicht am 01.02.2021 um 16:04 Uhr

ClaudiasBuecherhoehle schrieb am 01.02.2021 um 08:49 Uhr

Ja, das war´s dann wohl und alle Geheimnisse sind aufgeklärt worden. Ich fand den letzten Teil von der Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart noch einmal richtig klasse!
Dass sich Nancy doch mit Joe eingelassen hat und in ihm ihre stabile Konstante sah, kann ich einerseits verstehen. Andererseits ist ihr Verhalten schon schäbig gewesen. Ihr Herz gehört einem Anderen und sie ist zu feige, es Joe zu sagen. Dieser ahnt etwas, kommt sie überraschend am Geburtstag besuchen und erfährt mehr durch Zufall die ganze Geschichte. Natürlich sieht er einen Hoffnungsschimmer jetzt, wo Mac vermisst wird und wahrscheinlich tot ist. Trotzdem nimmt er Nancy ohne zu zögern wieder auf, schläft sogar mit ihr. Für ihn ist sie wohl die große Liebe gewesen, jeder andere hätte sie wahrscheinlich in den Wind geschossen … Für Nancy ja eigentlich ein großes Glück, dass John wirklich Joes Sohn ist – macht das Leben wesentlich einfacher. Versteht mich nicht falsch – ich mochte Nancy, aber gerade was Betrug in einer Beziehung angeht und wenn dann noch Kinder ins Spiel kommen finde ich unverzeihlich. Daher mag ich diese Seite von ihr gar nicht. Aber auch Macs selbstherrliches Gehabe, als er plötzlich auftaucht und meint wie selbstverständlich, dass John sein Kind ist und ihn und Nancy einfach „mitnehmen“ kann, mochte ich gar nicht. Ebenso wenig seine Reaktion darauf, dass Nancy sich ja schnell mit Joe getröstet hat und John nicht von ihm ist. Ich denke insofern, dass Nancy und Mac quitt und im Grunde aus demselben Holz geschnitzt sind.
Dass Ellen Macs Kind ist, überraschte mich. Ich hatte dann beim Lesen den Verdacht, dass es Ritchie ist. Auf den letzten Seiten haut die Autorin noch einmal ganz schön einige Dinge raus, die im Grunde ein wenig zu viel des Guten sind (Vergewaltigung von Nancy mit 17, erneutes Verhältnis mit Mac, Macs Frau tot, John schwul und sein Suizid, Chris „nur“ Macs Stiefsohn und dann noch Nancys Suizid). Aber ich muss sagen, dass ich von der Story echt gefangengenommen wurde und ich sie mitreißend fand. Auch die Einteilung der einzelnen Buchteile, die ja nicht chronologisch angelegt sind, mochte ich. Nancy hat ein bewegtes Leben geführt mit Höhen und Tiefen und diversen Fehlern. Deshalb ist sie die Frau geworden, die mit 84 Jahren freiwillig in den Tod geht. Eine bewegende Geschichte, die sich für mich zum Highlight entwickelt hat.
Vielen Dank, dass ich dabei sein und mit euch diskutieren durfte. Es hat echt Spaß gemacht! 😊

ich stimme dir grade beim Ende hin zu da kam viel zu viel zusammen.

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Sabrina26788

Mitglied seit 21.10.2020

Es muss mich packen!

Veröffentlicht am 01.02.2021 um 21:03 Uhr

Der letzte Abschnitt war nochmal ein Auf und Ab der Gefühle. Ständig hat man mit den Protagonisten mitgefiebert - Sarah kann sich mit Chris nichts aufbauen, da er ihr Onkel ist. Dann kommt raus, dass sie doch keine gemeinsamen Wurzeln haben, was echt nochmal ein schönes Ende war im Vergleich zum restlichen Drama. Wir haben erfahren, wie sich Mac im Krieg durchgekämpft und überlebt hat, obwohl er als vermisst galt. In der damaligen Zeit musste auch geheiratet werden und so hat Nancy Joe geheiratet, obwohl Mac ihre größere Liebe war. Joe hat so vieles aus Liebe über sich ergehen lassen. Dieser Charakter wurde echt warmherzig und liebevoll dargestellt. Auch Nancy, die am Schluss lieber Selbstmord begeht, als dass Ritchie ins Gefängnis kommen könnte, fand ich nochmal sehr dramatisch. Auch wenn es nur ein Grund und der andere ihr Krebs war.

Insgesamt ein sehr turbulentes, aber sehr schönes Buch mit einer taffen Frau, die das Fliegen geliebt hat. Ich mochte es sehr.

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Minigini

Mitglied seit 14.05.2016

Veröffentlicht am 01.02.2021 um 21:54 Uhr

Den ersten Teil des Buches fand ich ganz ok, auch wenn es mir fast ein wenig zu kitschig war. Im zweiten Teil wurde dann mehr Spannung aufgebaut und ich fand vor allem die Teile in der Vergangenheit sehr spannend. Beim dritten Teil bin ich ein wenig hin und her gerissen. Besonders gut hat auch mir Macs Erzählung über Frankreich gefallen.

Dass Ellen Macs Kind ist und nicht Joe, hat meine Meinung über die beiden dann doch geschmälert. Ich kann verstehen, dass sie nicht mir Mac nach Deutschland gehen wollte, nachdem er so eigenartig darauf reagiert hat, dass John nicht sein Sohn ist. Es wäre immer die Gefahr gewesen, dass er ihn nicht so behandelt hätte wie spätere Kinder. Außerdem hätte Joe um sein Kind gekämpft - das hat er auch gesagt. Joe zu verlassen war also auch nicht wirklich eine Alternative. Meine Achtung gegenüber Joe ist mächtig gestiegen, als er Ellen als sein Kind angenommen hat.

Ich kann jetzt auch verstehen, warum Nancy Ellen nie von Mac erzählt hat - aus Achtung vor Joe, dass sie allerdings nie versucht hat herauszufinden warum Ellen sich so abgekapselt hat, kann ich immer noch nicht verstehen. Spätestens als sie ihre Enkelkinder in England besucht hat (zu Beginn scheinbar regelmäßig), hätte sie versuchen können sich mit ihrer Tochter auszusprechen. Zu ihrem Schwiegersohn scheint sie auch ein ganz gutes Verhältnis gehabt zu haben.

Das Ende fand ich dann auch etwas zu viel. Nancys Ende kann ich noch verstehen. Durch ihren Freitod konnte sie einerseits Ritchie helfen und hat sich selbst auch Schmerzen und Leid erspart. Sie war eine unabhängige und selbständige Frau und hätte es als besonders schmerzvoll erlebt von der Pflege anderer abhängig zu sein. Außerdem hätte die Tatsache, dass Ritchie im Gefängnis landet, noch kränker gemacht, das Fortschreiten der Krankheit vielleicht noch beschleunigt.

Ritchie - ob er die Chance nutzt, die ihm seine Mutter nochmals gegeben hat, bzw. versteht, was sie für ihn getan hat? Ich befürchte, sein Erbe wird bald weg sein.

Johns Selbstmord hatte ich fast erwartet - die Tatsache dass er schwul war, war meiner Meinung nach zu viel des Guten - aber gut...

Das Ende von Sarah und Chris hat mir nicht so gut gefallen. Sarah hätte genug Gelegenheit gehabt jemanden kennen zu lernen (während eines ihrer Flüge, auf der Suche nach Mac...)

Fazit: vor allem die Teile in der Vergangenheit haben mir sehr gut gefallen. Mit den Personen der Gegenwart konnte ich dann wieder weniger anfangen. Am Schluss gab es für meinen Geschmack etwas zu viele "Auflösungen".