Leserunde zu "Der erste Tote" von Tim MacGabhann

"Ein heftiges Teil." Ian Rankin
Cover-Bild Der erste Tote
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Tim MacGabhann (Autor)

Der erste Tote

Thriller

Thomas Wörtche (Herausgeber), Conny Lösch (Übersetzer)

Mexiko, heute. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos sollen eigentlich nur ein Routinestück über die Ölindustrie in Poza Rica, Veracruz, machen, wo ein amerikanischer Konzern groß einsteigt. Zufällig finden sie die furchtbar verstümmelte Leiche eines jungen Umweltaktivisten, Julían Gallardo. Während Carlos noch fotografiert, trifft die Guardia Civil ein und scheucht beide aus der Stadt. Trotz massiver Drohungen stellen die beiden weitere Nachforschungen an, bevor sie nach Mexico City zurückkehren. Als Carlos dort umgebracht wird, flieht Andrew außer Landes. Aber der Tod von Carlos, der nicht nur sein Kollege und Freund war, sondern auch sein Lover, lässt ihn nicht los. Er kehrt nach Poza Rica zurück und recherchiert die Geschichte von Julían Gallardo und bringt damit nicht nur Polizei, Militär und Kartelle gegen sich auf ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 12.10.2020 - 01.11.2020
  2. Lesen 16.11.2020 - 06.12.2020
  3. Rezensieren 07.12.2020 - 20.12.2020

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 19.12.2020

Eine interessante Geschichte mit wahrem Kern

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Das ist das erste Buch, bei dem die Anmerkungen des Autors meine Meinung über das Buch insgesamt geändert haben.

Das Buch hat einen sehr starken und spannenden Anfang, der erste Abschnitt ist sehr interessant ...

Das ist das erste Buch, bei dem die Anmerkungen des Autors meine Meinung über das Buch insgesamt geändert haben.

Das Buch hat einen sehr starken und spannenden Anfang, der erste Abschnitt ist sehr interessant und aufregend. Im Laufe des zweiten Abschnitts lässt die Spannung nach, während Andrew für seine Story recherchiert und Zeugen befragt. Dann folgt der dritte Abschnitt, in dem eine neue Figur auftaucht, die offenbar der Hauptfigur sehr nahe steht, weil das Erzählte sich teilweise an diese Figur richtet.
Am besten gefielen mir die Anmerkungen des Autors. Während ich zuvor aufgrund der teilweise fehlenden Spannung nur 4 Sterne vergeben wollte, weil das Buch sehr gut geschrieben ist und 3 Sterne für diese Leistung zu wenig wären, überzeugte mich die Ehrlichkeit des Autors am Ende derart, dass ich mich doch für 5 Sterne entschieden habe. Ich liebe Geschichten, die einen wahren Kern haben und finde es wichtig, dass solche Geschichten erzählt werden, damit man „die echten Menschen“, die dahinter stecken, nie vergisst. Dank den Anmerkungen des Autors hatte ich ein ganz anderes Verständnis für das Buch und möchte die Leistung des Autors gerne mit 5 Sternen honorieren.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Schockierende Jagd nach Gerechtigkeit

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"Der erste Tote" ist ein gelungenes Erstlingswerk und zieht einen schon mit seinem Cover in seinen Bann. Die Farben und Motive sind ein wahrer Hingucker und lassen einen wirklich neugierig nach dem Buch ...

"Der erste Tote" ist ein gelungenes Erstlingswerk und zieht einen schon mit seinem Cover in seinen Bann. Die Farben und Motive sind ein wahrer Hingucker und lassen einen wirklich neugierig nach dem Buch greifen. Der Schreibstil ist fast genauso hypnotisierend. Die bildhafte und bildgewaltige Sprache, die direkt, offen und so kaltschnäuzig ehrlich ist, wie man es selten liest, nehmen den Leser mit in die düsteren und dreckigen Straßen der Vororte Mexikos und mit hinein in das üble Treiben der Narcos, Großkonzerne und Korruption innerhalb der Behörden, die eigentlich für Sicherheit und Ordnung sorgen sollen.
Die Protagonisten, Andrew und Carlos sind einem gleich sympathisch. Ihre eigentliche Story, die sie als Journalist und Photograph recherchieren sollen, erhält einen kleinen Dämpfer, als die beiden mit ansehen, wie die Polizei die Leiche eines ermordeten Studenten verschwinden lassen. Bei der Aktion Blut geleckt, geht Carlos der Sache alleine weiter nach, was verhängnisvolle Folgen hat. Nun steht Andrew allein da, seines Freundes auf brutale Weise beraubt und versucht die Wahrheit ans Licht zu bringen. Für Carlos und alle anderen unschuldigen Opfer. Ein übles Katz und Maus Spiel beginnt, dass auch Andrew's Leben in Gefahr bringt. Wird er es schaffen, die dunklen Geschäfte und Machenschaften, die sich hinter den Konzernen und in den Reihen der Behörden verbergen, aufzudecken?
Ihr solltet das wirklich herausfinden. Das Buch ist mit seiner düsteren und gehetzt wirkenden Atmosphäre ein wirklich genialer Thriller mit Gänsehautgarantie. Selbst als Leser bekam ich öfter das Gefühl, über die Schulter blicken zu müssen, ob mir nicht jemand nachstellt. Das Buch, Andrew, die Story, sie gehen einem wirklich unter die Haut. Noch dazu gibt es einem Einblicke in eine Welt, bei der man hofft, dass sie wirklich nur Fiktion und erdacht ist, aber dennoch in ähnlicher Form ständig in den Nachrichten zu sehen ist. Was das traurige, makabere, aber auch faszinierende an diesem Werk ist.
Alles in allem fand ich das Buch wirklich gelungen und spannend gemacht. Die Anmerkungen am Ende und somit die Bestätigung dafür, dass die Inhalte auch autobiographische sind, ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen, machte das Gelesene aber auch gleich authentischer und noch düsterer. Auch wenn viel Fiktion ist, steckt auch ein Körnchen Wahrheit darin. Daher bin ich gespannt, ob es wirklich zu einer Trilogie kommen wird!
Ich kann das Buch wirklich empfehlen!

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Ein mitreissender Crónica-Thriller

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In seinem Debüt-Roman hat mich Tim MacGabhann von der ersten Seite an gefesselt.
Seine Protagonisten Andrew & Carlos, Juornalist und Fotograf, haben mich mit genommen auf ihre Reise in ein Mexiko voller ...

In seinem Debüt-Roman hat mich Tim MacGabhann von der ersten Seite an gefesselt.
Seine Protagonisten Andrew & Carlos, Juornalist und Fotograf, haben mich mit genommen auf ihre Reise in ein Mexiko voller Korruption, Drogenkriege, Umweltzerstörung und brutalsten Ermordungen an vielen Menschen in vor allem Poza Rica.
Denn diese Stadt wurde und wird immer wieder durch seine Rohölvorkommen zum Schauplatz oben genannter Gewalttaten.
Eher zufällig gerät MacGabhann's Journalisten-Duo mitten hinein in diese Welt und das bleibt nicht ohne Folgen für die beiden.

Der Autor baut in seinem 1. Crónica-Thriller von Beginn an einen kontinuierlichen Spannungsbogen auf, welcher zum Ende der Geschichte langsam wieder abflacht.
Auch in den eher ruhigeren Abschnitten ist es mir sehr schwer gefallen das Buch aus der Hand zu legen.
Insbesondere Andrew entwickelt sich im Laufe des Geschehens weiter.
Ebenso die Nebenfiguren der Handlung hat der Autor äußerst authentisch gezeichnet.
Insgesamt sind Charaktere, Schauplätze und Szenen sehr intensiv beschrieben ohne dass der rote Faden verloren geht.

"Der erste Tote" zählt nun zu meinen absoluten Lieblingsromanen.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Ein spannendes Buch über die Abgründe in Mexiko

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"Der erste Tote" von Tim Macgabhann spielt in Poza Rica, Mexiko und handelt von dem Journalisten Andrew, sowie dem Fotografen Carlos, die durch Zufall auf eine große Story stoßen, als sie die verstümmelte ...

"Der erste Tote" von Tim Macgabhann spielt in Poza Rica, Mexiko und handelt von dem Journalisten Andrew, sowie dem Fotografen Carlos, die durch Zufall auf eine große Story stoßen, als sie die verstümmelte Leiche eines Umweltaktivisten finden.
Die beiden Männer, die nicht nur arbeitstechnisch miteinander verbunden sind, begeben sich durch ihre Recherchen immer tiefer in den Sumpf aus Korruption, Kartellarbeit, Politik und Macht, bis Carlos zu tief gräbt und getötet wird. Andrew versucht seinen Verlust zu bewältigen und setzt alles daran, um den Mord an Carlos aufzuklären und die gesellschaftlichen Missstände aufzudecken.
Unter Lebensgefahr ermittelt er weiter und wird dabei zur Zielscheibe der Ölindustrie, der Kartelle und der Polizei.

Meine Meinung:
Tim Macgabhann ist mit seinem Debüt ein wirklich spannender Thriller gelungen, der mehrere gesellschaftliche Themen in einem Buch abhandelt: David gegen Goliath (ein Journalist gegen den Staatsapparat und die Ölindustrie), eine homosexuelle Beziehung, die tragisch endet, sowie die Durchleuchtung der in Mexiko vorherrschenden Drogenkartelle.
Das Buch steigt mit der ersten Leiche bereits spannungsgeladen ein, weshalb es im Mittelteil durch die erforderliche Recherchearbeit Andrews teilweise zu langatmigeren Passagen kommt.
Der Autor überzeugt jedoch mit seinen detaillierten, teilweise poetischen Beschreibungen und arbeitet die Emotionen der Protagonisten so wirkungsvoll heraus, dass man den Eindruck hat selbst vor Ort oder in der Situation zu sein.
Die dargestellten politischen Strukturen sind zum Teil wirklichkeitsgetreu und regen zum nachdenken an. Ein Land in dem man selbst der Polizei nicht trauen kann, als Journalist stetig in Lebensgefahr schwebt, als Heranwachsender kaum nennenswerte Perspektiven hat.
Tim Macgabhann gelingt ein gutes Gleichgewicht zwischen Brutalität und Liebe und lockert an manchen Stellen die bedrückende Stimmung des Buches durch Humor auf.
Der Roman liest sich stellenweise dreckig, auch in der Wortwahl, was jedoch zur Handlung passt. Die Liebesbeziehung wird erst nach dem Tode Carlos nach und nach Thema, findet aber genau das richtige Maß an Aufmerksamkeit.
Andrew ist ein teils in sich gekehrter, symphatischer, junger Mann mit dem ich erst warm werden musste. Zum Schluss habe ich ihn jedoch gerne auf seiner Reise vom Verlust seines Freundes bis zur Verarbeitung begleitet. Andrew ist ein Paradebeispiel dafür, dass man nicht aufgeben darf und ein Vorbild für viele.
Störrend waren die teilweise sehr häufig vorkommenden spanischen Begriffe, die leider an keiner Stelle im Buch übersetzt werden, hier wäre ein Verzeichnis hilfreich.

Fazit:
Ich fühlte mich zu jederzeit gut unterhalten, war oftmals gespannt wie es weitergeht, oftmals berührt und oftmals überrascht über die ein oder andere Wendung.
"Der erste Tote" ist als erster Teil einer Triologie angedacht. Die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen und das Buch kann durchaus für sich alleine stehen, ohne Band 2 und 3 lesen zu müssen.
Ich persönlich werde weiterlesen, da mir der Erzählstil des Autors gefällt.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Thriller? Reportage? Cronica?

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In Tim MacGabhanns Debütroman finden die beiden Journalisten Andrew und Carlos die Leiche eines jungen Studenten in Mexiko. Schnell wird diese von der Polizei weggebracht. Carlos geht der Sache nach und ...

In Tim MacGabhanns Debütroman finden die beiden Journalisten Andrew und Carlos die Leiche eines jungen Studenten in Mexiko. Schnell wird diese von der Polizei weggebracht. Carlos geht der Sache nach und bezahlt dies mit seinem eigenen Leben.
MacGabhann nimmt die Leser.innen mit auf eine Reise in ein Mexiko, das sich so normalerweise nicht der Öffentlichkeit zeigt. Er zeigt die dunkle Seite, von der die meisten vermutlich bescheid wissen, dies aber bewusst verdrängen. Er zeigt auf, wie wenig ein Menschenleben in Mexiko wert ist, vor allem wenn dieses Leben einem neugierigen Journalisten gehört. Der Autor berichtet von den noch immer anhaltenten Kriegen rund um die Ölvorkommen in einem der umstrittensten Länder der Welt. Hierbei hilft seine jahrelange Erfahrung als Journalist, bei der er selbst aus Mexiko berichtet hat.
Sein Roman ist somit auch eine Mischform, die am Anfang etwas fremd auf die Leser.innen wirkt, jedoch perfekt zu dem Thema und den Protagonisten passt. Sein Buch präsentiert sich als Thriller, der jedoch nicht von einem unzerstörbaren Polizisten oder Detektiv vorangetrieben wird, sondern von einem Journalisten, der selbst unsicher ist und Angst hat vor dem Wespennest, in das er sticht. Durch den journalistischen Protagonisten ist der Roman geprägt von Gesprächen, Recherchen und Interviews. Actionszenen muss man suchen, doch sie fehlen auch nicht. MacGabhann selbst bezeichnet seinen Roman als Mischung aus Thriller und Cronica, einer literarischen Form aus Mexiko, bei der Reportage und Roman vermischt werden, um über die Realität berichten zu können, ohne die Kartelle und den Tod fürchten zu müssen. Dies ist MacGabhann meisterhaft gelungen.
Sein Schreibstil erinnert an Hunter S. Thompson und passt somit perfekt in die Unterwelt von Mexiko. "Der erste Tote" liest sich als Hard-Boiled-Crime-Novel mit einen sensiblen Protagonisten und ganz viel Poesie. Diese Poesie mag dreckig und verkommen sein, doch dies macht sie nur noch viel schöner, denn sie bricht durch den ganzen Dreck und die verpestete Luft und bringt etwas Sonne und einen schönen Atemzug, zwischen dem ganzen Tod und der Gewalt.
Dazu kommt Andrew, der als Protagonist erst total fehl am Platz scheint. Andrew ist unsicher, möchte lieber nicht eingreifen um sich selbst zu schützen. Doch nach dem brutalen Mord an seinem Partner kann er nicht mehr wegschauen. Trotzdem bleibt Andrew sensibel, die Bilder an den Mord verfolgen ihn und oft versinkt er in seiner Trauer und seinen Gefühlen. Als Mann der Schwäche, Liebe und Unsicherheit zeigt, ist er etwas ganz besonderes in der Literatur, das es leider viel zu selten gibt, obwohl es doch so wichtig ist!

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