Leserunde zu "Der erste Tote" von Tim MacGabhann

"Ein heftiges Teil." Ian Rankin
Cover-Bild Der erste Tote
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Tim MacGabhann (Autor)

Der erste Tote

Thriller

Thomas Wörtche (Herausgeber), Conny Lösch (Übersetzer)

Mexiko, heute. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos sollen eigentlich nur ein Routinestück über die Ölindustrie in Poza Rica, Veracruz, machen, wo ein amerikanischer Konzern groß einsteigt. Zufällig finden sie die furchtbar verstümmelte Leiche eines jungen Umweltaktivisten, Julían Gallardo. Während Carlos noch fotografiert, trifft die Guardia Civil ein und scheucht beide aus der Stadt. Trotz massiver Drohungen stellen die beiden weitere Nachforschungen an, bevor sie nach Mexico City zurückkehren. Als Carlos dort umgebracht wird, flieht Andrew außer Landes. Aber der Tod von Carlos, der nicht nur sein Kollege und Freund war, sondern auch sein Lover, lässt ihn nicht los. Er kehrt nach Poza Rica zurück und recherchiert die Geschichte von Julían Gallardo und bringt damit nicht nur Polizei, Militär und Kartelle gegen sich auf ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 12.10.2020 - 01.11.2020
  2. Lesen 16.11.2020 - 06.12.2020
  3. Rezensieren 07.12.2020 - 20.12.2020

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 1, KW 47, Seite 1 bis 90

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Havers

Mitglied seit 22.10.2018

Man muss sich eine Menge Mist anhören, bevor einem die Ohren abfallen (Pippi Langstrumpf)

Veröffentlicht am 17.11.2020 um 06:58 Uhr

Zitat von Magnolia

Jetzt bin ich mal gespannt, wer Julian Gallardo, der Friedenskämpfer war.



Friedenskämpfer? Ich hatte das eher so verstanden, dass er Umweltaktivist war.

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Havers

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Man muss sich eine Menge Mist anhören, bevor einem die Ohren abfallen (Pippi Langstrumpf)

Veröffentlicht am 17.11.2020 um 06:59 Uhr

Magnolia schrieb am 16.11.2020 um 19:18 Uhr

Zitat von lucyca

Warum sie Andrew nicht mag, ist mir jedoch nicht klar geworden. Liegt wahrscheinlich an der intimen Beziehung, die die beiden hatten.



Das ist auch meine Vermutung.

Na ja, aber das ist doch eher irrelevant für die Story. Darüber habe ich mir jetzt nicht den Kopf zerbrochen.

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Havers

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Man muss sich eine Menge Mist anhören, bevor einem die Ohren abfallen (Pippi Langstrumpf)

Veröffentlicht am 17.11.2020 um 07:01 Uhr

Zitat von Tom_Read4u

Es bleibt auf alle Fälle spannend und hoffe, dass es nicht nur irgendein ein Kartell ist



In Mexiko geht nichts ohne die Kartelle. Von daher gehe ich davon aus, dass sie zumindest die Finger drin haben.

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Havers

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Man muss sich eine Menge Mist anhören, bevor einem die Ohren abfallen (Pippi Langstrumpf)

Veröffentlicht am 17.11.2020 um 07:02 Uhr

Zitat von bookloving

Nur gut, dass er die patente Maya zur Seite hat, die ihn aus seiner Lethargie zu reißen versucht. Sie macht auf jeden Fall einen tatkräftigeren Eindruck auf mich und hat Kontakte zur Unterwelt, was nie verkehrt sein kann.



Ich mag Maya auch. Die scheint in all diesem Chaos einen kühlen Kopf zu bewahren.

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Sonnenblumenkerne

Mitglied seit 06.08.2020

Erst zu Ende lesen, dann werten.

Veröffentlicht am 17.11.2020 um 07:06 Uhr

Ich bin nun auch schon durch mit dem ersten Abschnitt.

Tim Macgabhann begeistert mit einem sehr detailgetreuen Schreibstil.
Er gibt sich sichtlich Mühe dem Leser die Begebenheiten vor Ort nahe zu bringen, oft setzt er dazu Metaphern ein.
Ich konnte mir dadurch alles gut vorstellen und mich somit noch besser in die Geschichte hineinversetzen. Ein Beispiel ist hier auch die Wiedergabe des Songtextes als Carlos und Andrew im Auto sitzen und dieser auf ihren Streit passt.

Aufgefallen sind mir die mitunter teils sehr flätigen Ausdrücke, die oft an einen Männerabend erinnern.
Das war zwar im ersten Moment ungewöhnlich, störte mich jedoch nicht weiter, da das die Charaktere für mich untereinander noch authentischer machte.

Ebenso authentisch finde ich, dass teilweise Ausdrücke aus der spanischen Sprache verwendet werden.
Oft sind diese Ausdrücke selbsterklärend, manchmal hat es mich aber auch gestört, da ich kein spanisch spreche und ich dann doch so neugierig bin, die entsprechenden Worte nachschlagen zu müssen, auch wenn diese unwichtig sind.

Mit Andrew fühle ich einerseits mit, andererseits ist er sehr abgestumpft durch seinen Beruf, was ihn etwas unnahbar macht.
Dass er, nachdem was er über Carlos Tod erfahren musste, nach aussen so ruhig blieb, ist für mich schwer zu verstehen.
Zudem kann ich mir Andrew nicht sonderlich gut vorstellen, hier fehlt mir die genaue Beschreibung, die der Autor bei Carlos oder auch sonstigen anderen Details ausgiebig verwendet.

Das Buch steigt actiongeladen ein, zu diesem Zeitpunkt kennt man die Charaktere noch nicht richtig, daher ist es manchmal schwierig so manche Reaktion zu verstehen, oder eine Beziehung aufzubauen. Ich hoffe, dass sich das durch weitere Rückblenden noch ergibt.

Die homophobe Gesellschaft wird thematisiert, mir fällt dies auf durch die Reaktion von Veronica (Carlos Mutter) auf Andrew, oder dass Andrew sich nicht offiziell zu Carlos bekennt. Er steht bei der Beerdigung abseits, bei den Journalistenkollegen wird ihm das Beileid als Arbeitskollege ausgesprochen, vor der Kommissarin heißt es nur: ER kannte Carlos. Teilweise bin ich mir nicht sicher, ob Maya überhaupt von der Beziehung wusste.

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Havers

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Man muss sich eine Menge Mist anhören, bevor einem die Ohren abfallen (Pippi Langstrumpf)

Veröffentlicht am 17.11.2020 um 07:07 Uhr

Arbade schrieb am 17.11.2020 um 00:10 Uhr

Zitat von Havers

Nix mit Urlaubsparadies, Mariachi-Musik und Maya-Ruinen, dafür jede Menge Gewalt.



Das war auch mein Gedanke.
An Gewalt und Verbrechen habe ich vor dieser Lektüre nicht gedacht.

Echt nicht? Dann hast du wahrscheinlich noch keine Thriller mit diesem Handlungsort glesen. In denen geht es immer sehr blutig zu, denn die Kartelle sind nicht zimperlich.

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Havers

Mitglied seit 22.10.2018

Man muss sich eine Menge Mist anhören, bevor einem die Ohren abfallen (Pippi Langstrumpf)

Veröffentlicht am 17.11.2020 um 07:11 Uhr

Zu der Lektüre ein passender Streaming-Tipp:

"Narcos", läuft auf Netflix und gibt einen guten Überblick zu Macht und Einfluss der Kartelle, die nicht nur die Polizei und Behörden in der Tasche haben und frei agieren können, wie sie wollen.

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Sonnenblumenkerne

Mitglied seit 06.08.2020

Erst zu Ende lesen, dann werten.

Veröffentlicht am 17.11.2020 um 07:13 Uhr

bookloving schrieb am 16.11.2020 um 22:01 Uhr

Zitat von Havers

Schade, dass der unerschrockende Carlos, der sich nicht einschüchtern ließ, ermordet wurde. Er wäre ganz nach meinem Geschmack gewesen.



Ja das fand ich auch sehr schade. ich hätte gern noch mehr von ihm gelesen und ihn nicht nur im Rückblick kennengelernt.

Zitat von Havers

Und jetzt wissen wir auch, wen die Figur auf dem Cover darstellt: Santa Muerte...ist eine weibliche Figur, die vor allem in Mittel- und Lateinamerika um Liebe, Glück, Schutz, Gesundheit oder die Wiedererlangung verlorener Dinge angerufen wird. (lt. Wiki)


Der Bezug ist mir auch gleich beim Lesen aufgefallen und ich musste nachschauen, was es mit ihr auf sich hat. Der allerheiligste Tod - schon ganz schön dekadent.

Das Cover finde ich übrigens absolut genial!
Interessanter Weise ist die Sense hier durch Pistolen ersetzt...

Das mit dem Cover sehe ich auch so. Das Cover macht bereits klar, dass das Buch in Mexiko spielt: Das betende Skelett, erinnerte mich zu allererst an die La Catrina (Totenmaske), oder an den Dia de los Muertos (Tag der Toten - Mexikanischer Feiertag und Tradition dort) - später wird es erklärt als Santa Muerte - da habe ich wieder was gelernt.

Die Rosen und auch die Waffen, erinnern an Mexiko, lassen aber auch schon Teile des Inhalts erahnen. Die Filmrolle spiegelt das Journalistendasein des Hauptcharacters wieder.

Das Cover ist Gelb gestaltet, ich mag kein Gelb, finde es als Buchcover jedoch ansprechend, weil es sich endlich mal von allen anderen Büchern im Thrillerbereich abhebt.

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Sonnenblumenkerne

Mitglied seit 06.08.2020

Erst zu Ende lesen, dann werten.

Veröffentlicht am 17.11.2020 um 07:26 Uhr

Havers schrieb am 17.11.2020 um 07:01 Uhr

Zitat von Tom_Read4u

Es bleibt auf alle Fälle spannend und hoffe, dass es nicht nur irgendein ein Kartell ist



In Mexiko geht nichts ohne die Kartelle. Von daher gehe ich davon aus, dass sie zumindest die Finger drin haben.

Kartelle und korrupte Polizisten.

Ich habe mir genau das von einem Mexiko-Thriller erwartet.

Ich war selbst schon in Mexiko und ja es ist ein wunderschönes Land - natürlich habe ich als Tourist nur die Urlaubsatmosphäre erlebt, aber selbst da war es schon so, dass man aufpassen musste.
Vom Auto fahren als Touri wird einem abgeraten, da bei Unfällen, grundsätzlich der Einheimische Recht bekommt - selbst durch die Polizei.

Die Polizisten waren in Mexiko stehts bis unter die Zähne bewaffnet auf Patrouille - was auch nicht verwunderlich ist anhand der Drogenkriege dort.

Manchmal sind wir mit dem Reisebus an Kontrollstellen gekommen, dort wurde die Polizei von unserer Reiseleiterin immer mit Cola "bestochen" - uns wurde gesagt, dass das nicht schadet, sich etwas gut zu stellen.

Es soll auch Wege geben, an denen Mexikaner Wegzoll verlangen. Hier wurde uns geraten, diesen ohne zu diskutieren zu zahlen, da auch mal schnell eine Waffe gezogen wird. Diese Situation haben wir zum Glück nicht erlebt.

Ich finde das sagt schon etwas aus. Die Polizei selbst kam mir dort ehrlich gesagt auch nicht zu vertrauenserweckend vor.

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bookaddict10

Mitglied seit 06.05.2020

~ So many books, but not enough money ~

Veröffentlicht am 17.11.2020 um 07:39 Uhr

Ich habe nun auch den ersten Abschnitt gelesen.

Das erste Kapitel ist ja schonmal ziemlich brutal und mit dem schönen Mexico kann man hier wohl eher nicht prahlen.
Selbst die Cops scheinen Angst vor etwas oder jemandem zu haben, ich bin gespannt was man darüber noch herausfinden wird.

Es ist wirklich schade, dass Carlos sterben musste und Andrew tut mir total Leid, er scheint ihn sehr gemocht zu haben.
So ein Job wäre allerdings gar nichts für mich, weil ich ziemliche Angst in so einer rauen Gegend hätte, die von Terror nur so überläuft.

Maya wirkt sehr sympathisch und ist Andrew denke ich eine große Stütze. Ich bin gespannt wie sie gemeinsam ermitteln werden und hoffe natürlich, dass sie den Tod von Carlos aufdecken und die beteiligten Personen zur Rechenschaft ziehen können.