Leserunde zu "Depression abzugeben" von Uwe Hauck

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Uwe Hauck (Autor)

Depression abzugeben

Erfahrungen aus der Klapse

Seelische Erkrankungen verschleppt man oft und das kann schiefgehen. Uwe Hauck möchte über das Tabuthema Depressionen aufklären, den Betroffenen die Angst vor Psychiatrien nehmen und einen Einblick in das geben, was einem in der Klapse erwartet. Offen, schonungslos und unterhaltsam lässt er den Leser an seinem Therapieverlauf teilnehmen und spart nicht mit Anekdoten über Beschäftigungsmaßnahmen, wie Korbflechten, Maltherapien oder Ausdruckstänzen.

Denn die Klapse ist nichts anderes als ein Krankenhaus für gebrochene Seelen, und eigentlich sind in der Klapse eher normale Menschen, die mit dem Wahnsinn da draußen nicht mehr fertig werden, so der Autor.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 06.03.2017 - 02.04.2017
  2. Lesen 24.04.2017 - 14.05.2017
  3. Rezensieren 15.05.2017 - 28.05.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 15.05.2017

Bericht eines depressiven Menschen

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Uwe Hauck berichtet #ausderklapse. Der Autor erzählt zunächst von der Zeit bevor er im Krankenhaus gelandet ist und erzählt danach von den verschiedenen Behandlungen, die er durchlaufen hat. Auch seine ...

Uwe Hauck berichtet #ausderklapse. Der Autor erzählt zunächst von der Zeit bevor er im Krankenhaus gelandet ist und erzählt danach von den verschiedenen Behandlungen, die er durchlaufen hat. Auch seine Familie und die Mitpatienten sind Teil dieser Welt und kommen nicht zu kurz.

Ich war schon länger auf der Suche nach einem Buch, dass das Innenleben eines Depressiven gut erklären kann und habe dies hier gefunden. Uwe Hauck lässt den Leser nah an sich ran, näher als die Therapeuten während der Therapie. Er schafft es mit Worten die Welt und das Verständnis von sich in der dunklen Welt des Depressiven zu beschreiben und ich finde sogar teilweise mit sehr poetischen Worten. Besonders zu Beginn hat man nicht das Gefühl, dass es sich um ein Sachbuch handelt.

Einige Situationen haben mir Tränen in die Augen getrieben, weil ich viel mitfühlen konnte. Auch eine Leistung vom Autor, dass er sich so öffnen konnte, dass der Leser mit ihm fühlen kann. Wie auch ihm haben mir die Begegnungen mit den anderen Patienten mehr geholfen beim Verständnis als die Berichte von den Therapien.

Einziger Negativpunkt waren für mich die Längen, die manches Mal da waren, wenn es um verschiedene Therapien ging. Und ich hätte mir Zeitangaben gewünscht. Deswegen vergebe ich 4 Punkte und werde das Buch weiterempfehlen, besonders an Angehörige, die sich zum Thema Depressionen informieren möchten.

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Veröffentlicht am 15.05.2017

Keine leichte Kost...

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Puh. Also das muss ich erstmal sacken lassen.
Meine Erwartungen, was die Tiefe und Intensität angeht, wurden mehr als übertroffen!
Tatsächlich ein hautnah-dabei-Gefühl. Und das habe ich wiederum unterschätzt. ...

Puh. Also das muss ich erstmal sacken lassen.
Meine Erwartungen, was die Tiefe und Intensität angeht, wurden mehr als übertroffen!
Tatsächlich ein hautnah-dabei-Gefühl. Und das habe ich wiederum unterschätzt.

Es hat mich teilweise ganz schön mitgenommen. Aber das war gut so, denn es soll uns Nichtbetroffene wachrütteln und einen verständnisvolleren Umgang mit Betroffenen fördern. Die Einblicke in das Denken von Uwe reflektieren viel von dem, was ich persönlich als Nichtbetroffene zu diesem Thema denke bzw. fühle. Vor allem das Unverständnis, auf das die Betroffenen immer wieder stoßen.

Es ist tatsächlich wahnsinnig schwierig die Schwere der Krankheit nachzuvollziehen. Ich möchte damit wirklich niemanden vor den Kopf stoßen, bitte versteht mich nicht falsch!

Ich fühle mich jetzt besser aufgeklärt, auch wenn es tausend verschiedene Varianten der Krankheit gibt. Ich fühle mich sensibilisiert und werde dieses Buch jedem empfehlen, der auch nur geahnt mit der Krankheit in Kontakt steht.

Der lockere Schreibstil, in Kombination mit schwarzem Humor, hat diesen Sachbuch-Charme schnell verschwinden lassen.

Ich erwischte mich immer wieder, wie ich mir gedanklich die Hand vor dem Mund hielt, weil ich schmunzeln musste. Und irgendwie kam ich mir dabei schäbig vor, weil ich das Tagebuch eines Menschen lese, der schlimme Depressionen hat. Und dann kommt dieser Satz:

"Mein Eindruck ist sogar, dass der beste schwarze Humor von uns Depribrüdern und -schwestern kommt." Ja. Das kann ich so bestätigen.

Ich kam schnell voran und was noch wichtiger ist: kein Fachgesimpel. Eindeutige Formulierungen und Begriffe, die jeder versteht.

Nach wenigen Seiten wusste ich sofort wie es um Uwe bestellt ist. Er redet nicht um den heißen Brei, sondern benennt alles beim Name, unverschönt und ehrlich. Das ist mir persönlich sehr sympathisch. Es nützt ja auch nix... weder in dieser, noch einer anderen Situation.

Ich meine in den ersten Seiten laute Kritik an Behandlung und Umgebung deutlich zu lesen. Und dies bleibt bis zum Schluss so.

Ich hoffe, dass dieses Buch all die Menschen erreicht, denen es eine wahrlich große Stütze sein kann. Eine Hilfe. Oder vielleicht auch einfach das Gefühl vermittelt, nicht allein mit seiner Krankheit zu sein.

Lieber Uwe, vielen Dank, dass du uns in diesem Umfang daran teilhaben lässt!

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Veröffentlicht am 18.05.2017

Konnte mich leider nicht überzeugen

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Allgemeine Information:
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
Seitenzahl: 432
Ersterscheinung: 13.01.2017
ISBN: 9783404609222
Einband: Paperback

Worum handelt das ...

Allgemeine Information:
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
Seitenzahl: 432
Ersterscheinung: 13.01.2017
ISBN: 9783404609222
Einband: Paperback

Worum handelt das Buch?
In diesem Buch erzählt der AUtor von seinen Erlebnissen in der Psychatrie und den dortigen Therapien.
Dabei erzählt er von Anfang an detailliert wie es zu seinem Selbstmordversuch kam, der Krankenhausaufenthalt danach und schließlich die Behandlung in den verschiedenen Psychatrien, und wie seine Familie auf diese Umstellung der Zustände reagiert hat.

Diese Rezension möchte ich dieses Mal in positive und negative Punkte einteilen, da ich dieses Buch nicht zu Ende gelesen habe und somit nur bis zur Hälfte des Buches Stellung beziehen kann.

Negative Punkte:
Gleich zu aller erst, die Erklärung warum ich das Buch in den 3 Wochen nicht bis zum Schluss gelesen habe.
Anfangs war der Schreibstil noch sehr angenehm und leicht verständlich, doch mit der Zeit fand ich ihn sehr zäh. Mir gefällt nicht, wie zwischen Ereignissen einfach ziemlich schnell hin und her gesprungen wird, oder beim Aufzählen fehlt mir öfters ein und dazwischen, weil ich da noch etwas erwarte und der Satz dann sogesagt "unerwartet" endet, so dass der Lesefluss gestoppt wird.
Es wird zwar anfangs erwähnt wird, dass depressive Menschen doch eigentlich wie alle andere "gesunden" Menschen sind und die Bezeichnungen "Bekloppte", "Verrückte" oder sonstiges für diese eigentlich ja nicht nötig ist, doch trotzdem werden diese stets meiner Meinung nach im negativen Kontext in Verbindung gebracht, auch wenn es doch ab und an doch humorvolle Passagen wie auf Seite 200 gibt. Dadurch wird es meiner Meinung nach der Eindruck erweckt, dass dies nicht der Fall ist, dass depressive Menschen nicht "normal" sind.

Positive Punkte:
Das Bucht hat trotz des zähen Schreibstils auch einige humorvolle Stellen und schön gesagte Passagen.

Fazit:
Das Buch hat mich in dieser Zeit leider nicht sonderlich überzeugt und ich bin mir nicht sicher, ob ich es noch einmal in die Hand nehmen würde, um es zu Ende zu lesen.

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