Mord im Münsterland
Ein Mord im Münsterland - hinter dem viel mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet. Das wird auch durch den Aufbau des Buches deutlich. Kapitel in denen von "Damals" und "Heute" erzählt wird ...
Ein Mord im Münsterland - hinter dem viel mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet. Das wird auch durch den Aufbau des Buches deutlich. Kapitel in denen von "Damals" und "Heute" erzählt wird lassen vermuten, dass die Hintergründe der Tat in der Vergangenheit liegen.
Als der Tote in der Gegenwart gefunden wird, tritt der Ermittler Bertram auf den Plan. Auch sein ehemaliger Partner Tenbrink ist inoffiziell mit dabei, den eigentlich ist er noch krankgeschrieben. Es ist der zweite Fall der Beiden, doch man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Ich kannte den ersten Teil nicht, habe aber trotzdem alles verstanden und wenn Informationen aus dem Vorgänger wichtig waren, wurden sie aufgegriffen. Gefehlt hat mir an dieser Stelle nichts.
Nachdem man in einem Vergangenheitsabschnitt auf Kreta in die Gegenwart springt und der erste Tote auftaucht, kann man zunächst keinen Zusammenhang erkennen - deswegen muss ich gestehen, ist bei mir das "Damals" auch etwas in den Hinterkopf geraten. Ich glaube es hätte mir deswegen ein bisschen besser gefallen, wenn die einzelnen Passagen zwischen früher und heute kürzer gewesen wären und man so öfter gesprungen wäre.
Die Haupthandlung findet aber in der Gegenwart statt. Dabei erfährt man auch viel über den ehemaligen Ermittler Tenbrink und dessen Vergangenheit. Auch Bertram wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Das fand ich sehr interessant, hat auch insgesamt die Story abgerundet, hat aber für meinen Geschmack etwas zu viel Raum eingenommen. Man ging mehrmals von den eigentlichen Ermittlungen weg, um etwas über das Privatleben der Ermittler zu erfahren. Das ist natürlich schön, wenn man über die verschiedenen Bücher bzw. Fälle bei den Kommissaren bleibt und so die Entwicklung mitbekommt. Wenn man nur ein Buch liest so wie ich an dieser Stelle, war es mir zu viel.
Gut gefallen hat mir der Schreibstil. Er ist sehr lebendig, vor allem weil auch Dialekte verwendet werden. So wird man richtig ins Münsterland versetzt wird. Außerdem gibt es keine langatmigen Passagen, die Handlung geht flott voran, auch wenn die Ermittler lange im Dunkel tappen.
Sehr gut war auch das Ende, denn den eigentlichen Täter hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Hier dreht sich die Handlung nochmal komplett und es gibt einen richtigen Showdown. Hier erreicht die Spannung ihren Höhepunkt, das entschädigt für einige ruhigeren Abschnitte in der Mitte des Buches.
Insgesamt hat mir dieser Regionalkrimi gut gefallen, trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Teilweise war man für meinen Geschmack zu weit weg vom eigentlichen Fall. Deswegen gibt es von mir 3,5 Sterne!