Leserunde zu "Die Frau aus Oslo" von Kjell Ola Dahl

Hochspannung aus Norwegen
Cover-Bild Die Frau aus Oslo
Produktdarstellung
(28)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Kjell Ola Dahl (Autor)

Die Frau aus Oslo

Kriminalroman

Thorsten Alms (Übersetzer)

Oslo, 1942. Die Stadt ist von den Nazis besetzt. Die Jüdin Esther kämpft im Widerstand - bis sie verraten wird. In letzter Sekunde gelingt ihr die Flucht nach Schweden. Ihre Familie jedoch wird deportiert. In Stockholm trifft Esther den Widerstandskämpfer Gerhard Falkum, der ebenfalls aus Oslo geflohen ist. Er steht unter Mordverdacht an seiner Frau. Ein Verdacht, der nie ausgeräumt werden kann und Esther Jahrzehnte später noch beschäftigt. Denn zurück in Oslo will sie herausfinden, wer ihre Familie damals in den sicheren Tod geschickt hat ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 08.05.2019 - 28.05.2019
  2. Lesen 12.06.2019 - 02.07.2019
  3. Rezensieren 03.07.2019 - 16.07.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 04.07.2019

Das Armband

0

Oslo 2015:

Die Norwegerin Turid entdeckt eine Anzeige in der
Aftenposten. Ein kostbares Armband soll versteigert werden.
Ein Armband das sie vor 48 Jahren das letzte mal gesehen hat.
Sie hat es als gestohlen ...

Oslo 2015:

Die Norwegerin Turid entdeckt eine Anzeige in der
Aftenposten. Ein kostbares Armband soll versteigert werden.
Ein Armband das sie vor 48 Jahren das letzte mal gesehen hat.
Sie hat es als gestohlen gemeldet. Wie kommt das Armband in
die Versteigerung?

Oslo 1942:

Die Jüdin Ester arbeitet für den Widerstand.
Sie muss miterleben wie ihr Vater festgenommen und
die Wohnung der Familie geplündert wird.
Ihr beste Freundin Ase, eine junge Mutter, wird ermordet.
Am selben Tag, an dem sie als Widerstandskämpferin enttarnt
wird. Ester flüchtet nach Schweden und lernt dort den
Widerstandskämpfer Gerhard Falkum, der ebenfalls aus Oslo geflohen ist.
Er steht unter Mordverdacht an seiner Frau. Ein Verdacht,
der nie ausgeräumt werden kann und Esther Jahrzehnte später noch beschäftigt.
Zurück in Oslo will sie herausfinden, wer ihre Familie damals in den sicheren Tod
geschickt und sie verraten hat.

Fazit:

Ein Kriminalroman der in drei verschiedenen Zeitebenen spielt.
Die Erzählweise ist etwas spröde und betulich.
Da gibt es keinen großen Spannungsbogen,
die sehr schwierige Zeit in dem Kriegsjahr wird aber sehr gut wiedergegeben.
Norwegen ist fünf Jahre unter deutscher Besatzung und diese Besatzungszeit
hinterlässt deutliche Spuren im Bewusstsein der Charaktere.
Das kommt sehr gut rüber.
Jeder verdächtig jeden und alle schleichen umeinander herum.
Z. B. die Nöte der Jüdin Ester die nach Schweden flüchten muss, treibt die
Sorge um ihre Familie um.
Die Charaktere sind überhaupt alle sehr gut dargestellt.
Man lebt und leidet mit ihnen.
Außerdem erhält dieser Krimi sehr viel Lokalkolorit.
Die Orte sind sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.
Mein Kopfkino lief die ganze Zeit in schwarz/weiß...
Es gibt viele lose Fäden, die aber nicht alle verknüpft werden.
Einige wichtige Fragen, die sich während des Lesens ergeben, werden bis zum Schluss nicht beantwortet und bleiben der Fantasie des Lesers überlassen.

Ein solider Krimi, der in sehr unschöne Zeiten führt.
Gut geschrieben, aber mit Erklärungsbedarf und damit doch etwas Spannungsarm.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 15.07.2019

Widerstand in Norwegen

0

1942, Nazis in Norwegen, die Jüdin Esther im Widerstand, der Tod von Esthers Eltern, der Mord an ihrer Freundin Äse: hört sich nach einer tollen, spannenden Geschichte an. Leider hat mich die Geschichte ...

1942, Nazis in Norwegen, die Jüdin Esther im Widerstand, der Tod von Esthers Eltern, der Mord an ihrer Freundin Äse: hört sich nach einer tollen, spannenden Geschichte an. Leider hat mich die Geschichte nicht so mitgenommen, wie ich es erwartet habe. Man hätte wesentlich mehr daraus machen können.

Die Geschichte beginnt im Jahre 2015 mit einem Armband, das auf einer Auktion versteigert werden soll. Turid erkennt dieses Armband und reklamiert dieses als ihr Eigentum. Es gehörte Turids Mutter, bis es 1967 spurlos verschwand.

Auf zwei weiteren Zeitebenen (1942 und 1967) werden die Ereignisse erzählt, in dessen Verlauf auch dieses Armband eine Rolle spielt.
1942 ist Esther aktives Mitglied im Widerstand, muß jedoch überraschend nach Schweden fliehen, als sie verraten wurde. Gerhard Falkum, der Mann ihrer Freundin Äse, flieht ebenfalls aus Norwegen. Er wird bezichtigt, seine Frau Äse ermordet zu haben. Er bestreitet dies vehement, hat sogar ein Alibi. Sverre, ebenfalls beim Widerstand, bittet Esther, Gerhard in Schweden zu helfen.
1967 taucht der totgeglaubte Gerhard Falkum wieder in Norwegen auf. Er möchte Kontakt zu seiner Tochter Turid aufnehmen, die nach dem Mord an ihrer Mutter und der Flucht ihres Vaters adoptiert wurde. Es läßt sich nicht vermeiden, daß sich Gerhard, Esther und Sverre bei dieser Gelegenheit wiedersehen. Doch keiner scheint erfreut zu sein, den anderen wiederzusehen.

Das Buch wirft im Lauf der Geschichte viele Fragen auf. Leider sind für mich einige wesentliche Fragen offen geblieben. So wird z.B. eine Narbe so oft erwähnt, daß man annimmt, das diese eine besondere Bedeutung hat. Man wartet förmlich drauf, daß man erfährt, woher diese Verletzung stammt und welche Bedeutung sie für die Geschichte hat. Aber das wird leider nicht aufgeklärt. Dafür werden aber bestimmte Wegbeschreibungen derart aufgebauscht, was für die Geschichte überhaupt keine Rolle spielt.

Das Ende der Geschichte wird sehr schnell erzählt, die Auflösung einiger Punkte, die man nun endlich erwartet, bleibt aus.

Mich hat das Buch unbefriedigt zurückgelassen. Man hätte aus der Geschichte mehr machen können. Daß dieses Buch in Norwegen ein Bestseller sein soll, kann ich nicht nachvollziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 10.07.2019

Verwirrend mit spannenden Abschnitten

0

Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, leider hat es mir dann nicht so gut gefallen wie erhofft.
Einerseits kann es daran gelegen haben, dass das Lesen in 3 Teilen dem Buch mit seinen vielen Sprüngen ...

Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, leider hat es mir dann nicht so gut gefallen wie erhofft.
Einerseits kann es daran gelegen haben, dass das Lesen in 3 Teilen dem Buch mit seinen vielen Sprüngen zwischen den Schauplätzen und den Jahren nicht gut getan hat.
Andererseits fand ich die Geschichte an sich auch phasenweise nicht spannend. Ich habe sie definitiv nicht verschlungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 09.07.2019

Ein etwas unstimmiges Geflecht aus Liebe und Widerstand im Norwegen des 2. Weltkrieges

0

Dieses Buch lässt mich leider etwas ratlos zurück, obwohl die Vorstellung vielversprechend klingt. Allerdings ist die gute Idee für meine Begriffe zu schwach ausgebaut.
Auf drei verschiedenen Zeitebenen ...

Dieses Buch lässt mich leider etwas ratlos zurück, obwohl die Vorstellung vielversprechend klingt. Allerdings ist die gute Idee für meine Begriffe zu schwach ausgebaut.
Auf drei verschiedenen Zeitebenen (1942, 1967 und 2015) wird das Schicksal der Jüdin Ester geschildert die im norwegischen Widerstand kämpfte, verraten wurde und der dennoch die Flucht nach Schweden gelang, während ihre Familie deportiert und umgebracht wurde. Ihre Freundin Äse wurde brutal ermordet – deren Freund Gerhard gilt als Verdächtiger, kann jedoch ebenfalls fliehen und die Ermittlungen laufen ins Leere. Das gemeinsame Baby von Äse und Gerhard, Turid, wird später adoptiert.
Daneben spielt ein goldenes Armband eine wichtige Rolle, die das Schicksal der genannten Hauptfiguren (tragisch) verbindet.
Das Buch verliert sich leider in ausführlichen Schilderungen von Nichtigkeiten wie Wegbeschreibungen oder Alltagshandlungen, welche es sehr erschweren, der eigentlichen Handlung folgen zu können. Dazu kommt eine Vielzahl von Personen, die eigentlich für das Geschehen unerheblich sind. Damit geht der rote Faden für mich etwas verloren und ich musste des Öfteren zurückblättern um nochmal nachzulesen was genau passiert ist.
Dieses Buch hat meiner Meinung nach großes Potential, nur wurde es leider nicht konsequent genug umgesetzt. Die Handlung verliert sich in Nebensächlichkeiten und am Ende bleiben – zu mindestens für mich – mehr Fragen als Antworten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 08.07.2019

Bestseller Idee, aber die Umsetzung überzeugte mich nicht

0

1942 muss Ester mit ansehen, wir ihr Vater von den Nazis gefangen genommen wird und auch für sie wird es in Olso zu gefährlich, da sie sich im Widerstand engagiert. Darum muss sie nach Schweden fliehen ...

1942 muss Ester mit ansehen, wir ihr Vater von den Nazis gefangen genommen wird und auch für sie wird es in Olso zu gefährlich, da sie sich im Widerstand engagiert. Darum muss sie nach Schweden fliehen und ihre restliche Familie zurücklassen. In Schweden erhält sie manche Hiobsbotschaft, darunter die Information zum Tod ihrer langjährigen Freundin Ase. Diese sei ermordet worden. Wer sie getötet hat, bleibt lange im Dunklen....

Dieser Krimi spielt auf drei Zeitebenen, mitten im zweiten Weltkrieg werden die Grundlagen für die kommenden Ereignisse gelegt, die bis ins Jahr 2015 ihre Schatten werfen. Für 2015 gibt es recht wenige Sequenzen, aber die anderen beiden Zeitebenen haben mir gleichermaßen - mehr oder weniger- gefallen. Gerade die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg sind schon ziemlich hart, aber auch in 1967 geschieht manches, was sprachlos macht.

Die Charaktere fand ich sehr gut gezeichnet, insbesondere Ester gefiel mir ausgesprochen gut. Der Schreibstil hat mich nicht komplett überzeugt. Die kurzen Sätze machen es an sich gut lesbar, aber trotzdem muss man immer auf der Hut sein, denn sonst entgeht einem schnell etwas entscheidendes.

Der Spionage-Krimi hat mich am Anfang oft gefesselt, in der Mitte interessante Fragen aufgeworfen und zum Ende hin zwar teilweise gut unterhalten, aber auch mit vielen offenen Fragen zurückgelassen.

Leider hatte ich nach dem Beenden das Gefühl, dass der Autor über seine Vielzahl an aufgeworfenen Fragen gestolpert ist (ich habe überprüft und festgestellt, dass tatsächlich manches einfach nicht geklärt wurden) und auch mancher Handlungsstrang am Ende nicht weitererzählt wurde, dabei hätte manches mit nur wenigen Sätzen noch geklärt werden können.

Natürlich kann es sein, dass der Leser sich sein eigenes Bild machen soll, aber hier gab es einfach zu vieles, was dann dem Leser überlassen wird.

Das Ende des Buches hat mir auch inhaltlich nicht ganz zugesagt, wenn es sich auch immer deutlicher abgezeichnet hat, aber das fällt unter den Punkt Geschmackssache.

Unter dem Strich hat mich das Buch nicht begeistert, aber auch nicht maßlos enttäuscht. Mit einer Empfehlung habe ich entsprechend meine Schwierigkeiten. Wer Krimis mag, die zwischen den Zeilen lesen und aufmerksames Mitdenken erfordern sowie auf eigenes Interpretieren setzen, wird mit diesem Buch sicher gut beraten sein. Wer hingegen den üblichen kurzweiligen Krimi sucht, sollte nicht zu diesem Buch greifen.

Für mich war die Idee zum Buch bestsellerwürdig, die Umsetzung allerdings weniger.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil