Leserunde zu "Die Stadt der Tränen" von Kate Mosse

Mut ist die mächtigste aller Waffen
Cover-Bild Die Stadt der Tränen
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Kate Mosse (Autor)

Die Stadt der Tränen

Historischer Roman

Dietmar Schmidt (Übersetzer)

Juni 1572. Die Religionskriege machten aus Nachbarn Feinde und forderten zahllose Tote. Aber nun gibt es Hoffnung auf Frieden, denn die Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois soll die Lager versöhnen. Im fernen Puivert erhalten Minou Reydon und ihre Familie die Einladung zum großen Fest nach Paris. Was Minou nicht weiß: Auch ihr Erzfeind Vidal wird anwesend sein. Und sie ahnt nicht, dass es nur kurz nach der Hochzeit, in der Nacht auf den Bartholomäustag, zu blutigen Kämpfen kommen wird, die Minous Familie brutal auseinanderreißen werden ...

Band 2 des farbenprächtigen Epos rund um das Schicksal der Hugenotten

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 08.02.2021 - 28.02.2021
  2. Lesen 15.03.2021 - 04.04.2021
  3. Rezensieren 05.04.2021 - 18.04.2021

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 2, KW 12, Seite 199 bis 402 (inkl. Kapitel 65)

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Eule

Mitglied seit 20.05.2016

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 17:07 Uhr

kiranight2016 schrieb am 22.03.2021 um 14:07 Uhr

Zitat von Sorko

Die „Stadt der Tränen“ ist also Amsterdam. Ich hatte bis hierhin vermutet, dass damit Paris gemeint ist. Hätte meiner Ansicht nach auch etwas besser gepasst.



Ich finde aber die Begründung, warum es gerade Amsterdam ist, sehr gut. Dass Minou die Stadt der Tränen mit Amsterdem wegen ihrem gebrochenem Herzen verbindet, mit dem sie dort angekommen ist und sicher den vielen tausend Tränen, die sie dort noch wegen ihrer verschollenen Tochter vergossen hat. Das passte für mich.

deine Erklärung - bezüglich gebrochenem Herzen und vergossener Tränen - sehr schlüssig

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Eule

Mitglied seit 20.05.2016

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 17:11 Uhr

Zitat von kiranight2016

Sie hat eine weitere Tochter bekommen – Bernarda – die sie aber nicht lieben kann. Zu sehr schmerzt sie der Verlust von Marta. Sie kann die Hoffnung nicht aufgeben, dass sie noch lebt



Vielleicht fühlt sie sich auch schuldig - da sie die Suche eingestellt hat und sich in der Fremde eine neue Existenz aufgebaut hat

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Eule

Mitglied seit 20.05.2016

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 17:12 Uhr

Zitat von kiranight2016

Ich fand diesen Leseabschnitt wieder super zu lesen. Sehr flüssig und spannend. Man will wissen, wie es der Familie ergeht und ist teilweise fassungslos ob der damaligen Geschehnisse.



die Seiten sind nur so dahingeflogen
sehr spannend und packend

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Nordwind

Mitglied seit 30.12.2020

"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." – James Daniel -

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 17:15 Uhr

Eule schrieb am 22.03.2021 um 17:07 Uhr

deine Erklärung - bezüglich gebrochenem Herzen und vergossener Tränen - sehr schlüssig

Ich habe es eben noch mal nachgelesen, so steht es auch im Buch, das Minou ob ihrer vergossenen Tränen Amsterdam so nennt.

Ich hatte dem Satz mehr Bedeutung beigemessen, weil KM ihrem Buch diesen Titel gegeben hatte

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kiranight2016

Mitglied seit 04.10.2016

Eintauchen in fremde Welten und die Zeit für einen Augenblick vergessen... :)

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 18:09 Uhr

Eule schrieb am 22.03.2021 um 17:07 Uhr

deine Erklärung - bezüglich gebrochenem Herzen und vergossener Tränen - sehr schlüssig

Das ist gar nicht meine Erklärung... Steht genauso im Buch. :)

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kiranight2016

Mitglied seit 04.10.2016

Eintauchen in fremde Welten und die Zeit für einen Augenblick vergessen... :)

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 18:11 Uhr

Sorko schrieb am 22.03.2021 um 15:41 Uhr

Zitat von kiranight2016

wenn sie nicht ganz so unangepasst gewesen und ausgebüxt,könnte ihr Onkel noch leben. Klar ist das in dieser Nacht auch nicht sicher, aber sie war in diesem Moment ausschlaggebend dafür, dass Aimeric diesen Schergen zum Opfer gefallen ist. Ich fand das sehr schade und so sinnlos.


Ich hatte auch gehofft, das Aimeric es lebend schafft, aber ich würde nicht so weit gehen, Marta nun die Schuld für seinen Tod zu geben (abgesehen davon, dass sie das selbst wohl ihr Leben lang tun wird). In dieser Nacht hätte alles passieren können. A hätte an jeder nächsten Ecke sterben können, auch wenn er sie nicht hätte retten wollen. Und er hätte für jedes kleine Mädchen das getan, was er für Marta getan hat (er wusste ja zunächst nicht, dass es sich um Marta handelte).
Außerdem war jeder Tod in dieser Nacht sinnlos.

Da gebe ich dir vollkommen recht. Man weiß nicht, ob Aimeric es ohne diesen Zwischenfall überhaupt raus geschafft hätte. Aber KM hat diesen Zwischenfall so eingebaut, dass einem dieses Gefühl bleibt, dass es ohne den Ungehorsam von Marta vielleicht nicht zu diesem Schicksalsschlag gekommen wäre.
Wie du schon schreibst, wird Marta diese Situation in ihrem Leben wohl auch ewig verfolgen. Das vergisst man nicht.

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stella_melodie

Mitglied seit 13.01.2021

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 20:18 Uhr

Ich schließe mich gleich an die Beiträge meiner MitleserInnen an😀

Zuerst zum Titel: da ich nicht davon ausgehe, dass es in Amsterdam zu grausamen Auseinandersetzungen kommt, hätte der Titel „Stadt der Tränen“ für Paris besser gepasst. Hier hat Minou und ihre Familie auch das tragische Schicksal erlebt.

Marta ist zwar altklug, aber auch sehr wissbegierig. Niemand schenkt ihr die nötige Aufmerksamkeit, deshalb erkundet sie auf eigene Faust. Schuld an Aimerics Tod hat sie nicht. Schuld trägt allein derjenige, der ihm die Kehle durchgeschnitten hat. Ich bin froh, dass sie überlebt hat und allzu schlecht wird es ihr nicht gegangen sein. Ich vermute, dass sie davon ausgeht, dass ihre Familie noch lebt und sie wird sich auf die Suche nach ihnen machen.

Gut, dass Alis den Weg zurück gefunden hat. Es wird noch schwierig genug für die Schwestern, wenn sie von Aimerics Tod erfahren.

Minou und Piet haben etwas schreckliches erlebt - sie mussten ihr verschollenes Kind zurücklassen. Keiner sollte so etwas erleben. Ich bin froh, dass sie langsam wieder zueinander finden. Und durch Piets Erbe werden sie sicher wieder ihren Weg nach Frankreich finden und hoffentlich auch Marta wieder finden.

Piet wird sicher Vidal suchen und sein Erbe antreten. Es hat mich auch sehr verwundert, dass sich Vidal zurückgezogen und einen anderen Namen angenommen hat. Aber er versucht mit den Reliquien nicht nur einen Schatz für sich zu sammeln, sondern damit sich Wertschätzung und Respekt bei seinen Gläubigern zu sichern. Sollte er wirklich von allen Stationen der Passion Christi eine Reliquie besitzen, kann er seine Macht später gut behaupten.

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Magnolia

Mitglied seit 21.10.2018

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 20:49 Uhr

Das Schicksal hat gleich mehrfach zugeschlagen in der Bartholomäusnacht. Dass Marta mit ihrer Neugier und ihrem Ungehorsam etwa schreckliches passiert, habe ich befürchtet. Und ausgerechnet Louis muss sie finden. Der Rosenkranz hilft ihr auch nur insofern, dass sie als Katholikin durchgeht. Das ist aber auch das einzig Positive, alles weitere ist so furchtbar. Wie muss Minou gelitten haben, als sie fliehen mussten und ihr Kind ist unauffindbar. Dass sie diesen Verlust nie überwinden wird, auch wenn viel Zeit vergeht, ist nachvollziehbar.

Um bei der Familie zu bleiben: Sie haben Glück im Unglück, dass ausgerechnet Cornelia bei ihnen war. Sie müssen weg, Paris ist die Hölle. Keine Spur von Aimeric, über sein Schicksal wissen sie auch nach Jahren noch nichts. Wenigstens Alis schlägt sich durch, findet Minou wieder. Dass sie als Junge verkleidet den weiten Weg nach Amsterdam geschafft hat – Respekt. War sie nicht schon immer die forschere?

Diese Glaubenskriege waren furchtbar, da waren Fanatiker unter sich. Jetzt geht es in Amsterdam auch so richtig los. Dass Minou mithilfe von Alis und Piet Houtman aufhalten kann, das ist ziemlich unwahrscheinlich. Da hilft das ganze Wissen um seine zwei Ehen nicht viel – könnte ich mir vorstellen.

Vidal – jetzt Seigneur de Evreux, haben wir auch wieder gefunden. Er kommt mir schon etwas entrückt vor. Wozu braucht er all diese Reliquien? Will Louis ihm bei der Beschaffung der Dornenkrone helfen, um endlich von ihm so richtig anerkannt zu werden?

Da Piet jetzt das Testament seines Vaters hat, wird er wohl dessen Erbe einfordern. Was wiederum Vidal so gar nicht gefallen wird. Und Marta – wird sie wiederkommen, die Marie?

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Magnolia

Mitglied seit 21.10.2018

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 21:00 Uhr

Zitat von Nordwind

Vidal wollte vermutlich die Aufregung um die Bluthochzeit nutzen, um sich ein weiteres Reliquien anzueignen. Er ist Reliquiar. Die Frage ist nur, wie finanziert er das alles?



Von dem Erbe Philippe du Plessis?

Zitat von Nordwind

Allerdings denkt sowohl Marta an Louis und umgekehrt Louis an Marta. Also was, wenn aus den Beiden ein Paar wird, wenn Piet und Minou Marta nicht finden und diese die Identität von Cabanel trägt?



Interessant - von dieser Seite hab ich die beiden noch gar nicht gesehen. Wäre aber auch etwas früh, beide waren Kinder, als sie sich in Paris trafen.

Zitat von Nordwind

Wäre Marta also nicht ausgebüxt und hätte Aimeric sie nicht am Fenster gesehen, so hätte er zumindest den Schergen von Cabanel entkommen können.



Eine Kettenreaktion, man könnte es auch Schicksal nennen. So kommt eins zum anderen und nichts kann man dagegen machen.

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Magnolia

Mitglied seit 21.10.2018

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 21:05 Uhr

Zitat von Suedhessin

Ich gehe davon aus, dass Cabanel sie als seine Tochter aufgenommen hat und sie das Mädchen ist, dass er später dabei hat, als er bei seinem Dienstherrn de Guise Bericht erstattet.



Davon gehe ich auch aus, hab es eigentlich nie angezweifelt. So forsch, wie Marie da auftritt, das kann nur Marta sein.

Zitat von Suedhessin

Ich hätte gedacht, dass Vidal Marta als Geisel nutzt, um Piet in seine Gewalt zu bekommen, wo sie schonmal in seinem Haus war.



Dachte ich auch. Hätte er nur mal Louis zugehört, dann hätte Vidal einen Trumpf gegen Piet in der Hand gehabt. Wenigstens das ist Marta erspart geblieben.