Leserunde zu "Die Stadt der Tränen" von Kate Mosse

Mut ist die mächtigste aller Waffen
Cover-Bild Die Stadt der Tränen
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Kate Mosse (Autor)

Die Stadt der Tränen

Historischer Roman

Dietmar Schmidt (Übersetzer)

Juni 1572. Die Religionskriege machten aus Nachbarn Feinde und forderten zahllose Tote. Aber nun gibt es Hoffnung auf Frieden, denn die Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois soll die Lager versöhnen. Im fernen Puivert erhalten Minou Reydon und ihre Familie die Einladung zum großen Fest nach Paris. Was Minou nicht weiß: Auch ihr Erzfeind Vidal wird anwesend sein. Und sie ahnt nicht, dass es nur kurz nach der Hochzeit, in der Nacht auf den Bartholomäustag, zu blutigen Kämpfen kommen wird, die Minous Familie brutal auseinanderreißen werden ...

Band 2 des farbenprächtigen Epos rund um das Schicksal der Hugenotten

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 08.02.2021 - 28.02.2021
  2. Lesen 15.03.2021 - 04.04.2021
  3. Rezensieren 05.04.2021 - 18.04.2021

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 3, KW 13, Seite 403 bis Ende

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Tinchen13

Mitglied seit 10.05.2016

So many books - so little time

Veröffentlicht am 30.03.2021 um 17:48 Uhr

Und schon ist Band 2 beendet.
Die Seiten sind nur so dahingeflogen.

Ich finde es super interessant, was Marta für eine Entwicklung gemacht hat. Ihre neugierige, fast aufmüpfige Art hat sie auf jeden Fall nicht eingebüßt beim Erwachsenwerden.

Auch wenn Louis unter Vidals Einfluss steht, hab ich ihn irgendwie trotzdem gern. Er hat als Kind schon so viel gelitten und trotz allem ist er weitestgehend rechtschaffen.

Schon im 2. Abschnitt habe ich vermutet, dass Alis und Cornelia sich zueinander hingezogen fühlen werden, was sich nun ja bestätigt hat.

Es war für alle Beteiligten nochmal eine turbulente Zeit, aber ein Stück weit auch ein Happy End, weil Vidal tot ist, Marta wiedergefunden wird ...
Und dann natürlich noch ein wundervoller Cliffhanger, als Marta schwanger von Louis bei Ihren Eltern auftaucht.

Von daher bin ich schon sehr gespannt auf Band 3.

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Tinchen13

Mitglied seit 10.05.2016

So many books - so little time

Veröffentlicht am 30.03.2021 um 17:51 Uhr

Zitat von Sorko

Interessanter Abschluss, der natürlich viele Fragen offen lässt. Wieso wirkte Marta so schockiert, als sie Louis im Gefolge des Königs erkannte? Hat er sie möglicherweise vergewaltigt? Wenn es aber ein Kind der Liebe war, wieso ist sie dann nicht bei ihm geblieben oder er bei ihr? Was wird nun aus dem Landgut von Vidal, auf das ja eigentlich Piet Anspruch erheben kann. Was macht Louis im Gefolge des Königs, und wie kam er dahin? Durch die Zeitsprünge bleibt doch so manches im Dunkeln. Unter anderem ja auch, wie die Reaktion der Familie auf den Tod von Aimeric ausfiel. Oder hat Marta davon gar nichts erzählt, dann betrachten sie ihn immer noch als vermisst?



Da bin ich voll bei dir. Nicht alle Fragen wurden aufgelöst.

Zitat von Suedhessin

Tja, ich habe fertig und weiß immer noch nicht, was es mit der Nachfahrin Minous in Südafrika genau auf sich hat. Das wird sich wohl erst im Folgeband aufklären.



Der Zusammenhang hat mir auch noch gefehlt.

Zitat von Nordwind

Piet hat seinen Dolch an Aimeric gegeben, nach dessen Tod war es der Glücksbringer von Cabanel. Anschließend hat Marta ihn an sich genommen, Louis hat damit seinen Vater getötet, bevor er wieder in den Besitz von Piet gelangte.



Sehr schön zusammengefasst. Irgendwie toll, dass ein Gegenstand auch so eine "wichtige Rolle" gespielt hat und im Verlauf der Handlung von Hand zu Hand wechselt.

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Nordwind

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"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." – James Daniel -

Veröffentlicht am 30.03.2021 um 18:15 Uhr

Tinchen13 schrieb am 30.03.2021 um 17:51 Uhr

Zitat von Sorko

Interessanter Abschluss, der natürlich viele Fragen offen lässt. Wieso wirkte Marta so schockiert, als sie Louis im Gefolge des Königs erkannte? Hat er sie möglicherweise vergewaltigt? Wenn es aber ein Kind der Liebe war, wieso ist sie dann nicht bei ihm geblieben oder er bei ihr? Was wird nun aus dem Landgut von Vidal, auf das ja eigentlich Piet Anspruch erheben kann. Was macht Louis im Gefolge des Königs, und wie kam er dahin? Durch die Zeitsprünge bleibt doch so manches im Dunkeln. Unter anderem ja auch, wie die Reaktion der Familie auf den Tod von Aimeric ausfiel. Oder hat Marta davon gar nichts erzählt, dann betrachten sie ihn immer noch als vermisst?



Da bin ich voll bei dir. Nicht alle Fragen wurden aufgelöst.

Zitat von Suedhessin

Tja, ich habe fertig und weiß immer noch nicht, was es mit der Nachfahrin Minous in Südafrika genau auf sich hat. Das wird sich wohl erst im Folgeband aufklären.



Der Zusammenhang hat mir auch noch gefehlt.

Zitat von Nordwind

Piet hat seinen Dolch an Aimeric gegeben, nach dessen Tod war es der Glücksbringer von Cabanel. Anschließend hat Marta ihn an sich genommen, Louis hat damit seinen Vater getötet, bevor er wieder in den Besitz von Piet gelangte.



Sehr schön zusammengefasst. Irgendwie toll, dass ein Gegenstand auch so eine "wichtige Rolle" gespielt hat und im Verlauf der Handlung von Hand zu Hand wechselt.

Das muss man wirklich sagen, dass KM auf bestimmten Gegenständen eine Bedeutung beimisst.
Genauso wie der Rosenkranz, den Marta beiläufig in die Tasche steckte und der ihr später das Leben gerettet hat.
Das ist alles sehr durchdacht👍

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Nordwind

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"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." – James Daniel -

Veröffentlicht am 30.03.2021 um 18:18 Uhr

Suedhessin schrieb am 30.03.2021 um 09:17 Uhr

Tja, ich habe fertig und weiß immer noch nicht, was es mit der Nachfahrin Minous in Südafrika genau auf sich hat. Das wird sich wohl erst im Folgeband aufklären.

Eine erstklassige Zusammenfassung hat Sorko ja wie immer schon geliefert, da ist nichts hinzuzufügen, deshalb gebe ich gleich meinen Kommentar ab. Hut ab, Sorko, Du bringst es immer auf den Punkt!

Dass Piet und Minou mit ihrer Suche nach Vidal nicht locker lassen, versteht sich von selbst. Dabei stolpern sie auch über eine Spur von Marta, die mit ihrem Ziehvater zusammen auch Vidals Spur verfolgt und gefunden hat. Nun kommt es zu einem dramatischen Zusammentreffen auf Vidals geheimem Landsitz, bei dem sie gemeinsam in große Gefahr geraten. Hier gibt es zahlreiche Parallelen zum Showdown von Band 1. Allerdings haben sie alle zusammen auch sehr unbedacht gehandelt. Besonders Marta hat sich sehr blauäugig verhalten. Hier zeigt sich, dass Louis doch nicht ganz so ein übler Kerl ist. Ich bin gespannt, wie er sich weiter entwickeln wird. Obwohl die Sache gut ausgeht, wird nichts aus der großen Familienzusammenführung. Marta traut dem Braten nicht so recht und verschwindet. Kein Wunder, dass sie völlig überfordert ist. Zum zweiten Mal ist ihr gesamtes Leben zusammengebrochen.

Dass sie zwei Monate später doch unverhofft in Amsterdam auftaucht, war meiner Meinung nach vorhersehbar. Durch die dramatischen Ereignisse in Chartres hat sie wohl ihr Gedächtnis und damit ihre richtige Familie wieder gefunden. Vielleicht wusste sie auch nur nicht, wohin, schließlich muss sie ja wohl schwanger gewesen sein. Ohne Mann in dieser Zeit war sie da auf die Hilfe ihrer Familie angewiesen. Hier bleibt die Frage unbeantwortet, ob sie sich mit Louis freiwillig eingelassen hat oder ob er sie vergewaltigt hat.

Habe ich das eigentlich richtig verstanden, deutet Kate Mosse ein gleichgeschlechtliches Verhältnis zwischen Cornelia und Alis an? Das wäre auch eine sehr moderne Facette der Familie. Davon haben wir ja nun schon einige gesammelt.

Was mir insgesamt nicht gefallen hat, sind die zahlreichen Parallelen zu Band 1. So zum Beispiel, dass jetzt auch Piet plötzlich ein reicher Erbe ist. Es ist doch ein sehr unwahrscheinlicher Zufall, dass die Herkunft beider Eheleute so geheimnisumwittert ist. Auch der Showdown läuft ähnlich ab wie in Band 1. Der Bösewicht ist von Sinnen und wird von unerwarteter Seite getötet, während die Familie in letzter Sekunde kommt, um die Guten zu retten. Wir dürfen gespannt sein, ob Band 3 nach dem gleichen Muster gestrickt ist.

Ich habe heute gelesen, dass vielleicht sogar vier Bände geplant sind. Eigentlich auch logisch wenn man bedenkt dass KM hier für 20 Jahre einen ganzen Band gebraucht hat.

Sollte das Ende schon im nächsten Band kommen würden ja noch erheblich größere Zeitensprünge entstehen

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Sorko

Mitglied seit 18.04.2017

Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - J. R. Kipling

Veröffentlicht am 30.03.2021 um 18:48 Uhr

Zitat von ChattysBuecherblog

Und mal ehrlich, auf ein paar Seiten mehr oder weniger wäre es nicht angekommen.


Das denke ich auch.

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silverlibary

Mitglied seit 18.02.2021

Veröffentlicht am 30.03.2021 um 18:53 Uhr

ChattysBuecherblog schrieb am 30.03.2021 um 05:41 Uhr

Zitat von Sorko

Ich finde, durch die Zeitsprünge fehlen einige Geschichten, die bestimmt erzählenswert gewesen wären. Das ist schade. Ich seh natürlich auch das Problem, dass dadurch das Buch deutlich umfangreicher geworden wäre. Aber warum eigentlich nicht? Bei Gablé oder Follett haben die Bücher ja auch immer rund 1000 Seiten...



Da bin ich voll und ganz bei dir. Ich denke auch, dass manches zu kurz kommt oder gar nicht groß erwähnt wurde, was für mich aber die Geschichte etwas runder gemacht hätte. Und mal ehrlich, auf ein paar Seiten mehr oder weniger wäre es nicht angekommen.

Dem kann ich nur zustimmen, so sind einige Erzählstränge viel zu abrupt geendet.

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silverlibary

Mitglied seit 18.02.2021

Veröffentlicht am 30.03.2021 um 18:55 Uhr

Michael_B_M schrieb am 30.03.2021 um 10:52 Uhr

Zitat von Suedhessin

Was mir insgesamt nicht gefallen hat, sind die zahlreichen Parallelen zu Band 1. So zum Beispiel, dass jetzt auch Piet plötzlich ein reicher Erbe ist. Es ist doch ein sehr unwahrscheinlicher Zufall, dass die Herkunft beider Eheleute so geheimnisumwittert ist. Auch der Showdown läuft ähnlich ab wie in Band 1. Der Bösewicht ist von Sinnen und wird von unerwarteter Seite getötet, während die Familie in letzter Sekunde kommt, um die Guten zu retten. Wir dürfen gespannt sein, ob Band 3 nach dem gleichen Muster gestrickt ist.



Das sehe ich genau so - alles ein bisschen zu ähnlich. Was mir noch gefehlt hat ist, dass Tante Salvadora ankommt und alle rettet.

Haha, das wäre es gewesen!

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Sorko

Mitglied seit 18.04.2017

Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - J. R. Kipling

Veröffentlicht am 30.03.2021 um 19:01 Uhr

Zitat von Suedhessin

Besonders Marta hat sich sehr blauäugig verhalten.


Im Prinzip gebe ich dir recht, sie konnte die Gefahr, die von Vidal ausging aber wohl nicht richtig einschätzen. Sie hat sich den Verkauf der Fälschung einfacher vorgestellt.

Was mir in diesem Zusammenhang noch einfällt, es wurde ja erwähnt, dass Marta/Marie zu Ende bringen wollte, was ihr (vermeintlicher) Vater (also Cabanel) nicht mehr konnte. Das hätte doch aber bedeutet, dass sie Vidal dann hätte umbringen müssen, denn das war ja der Auftrag ihres Vaters. Das hab ich nicht so ganz verstanden.

Zitat von Suedhessin

Hier zeigt sich, dass Louis doch nicht ganz so ein übler Kerl ist. Ich bin gespannt, wie er sich weiter entwickeln wird.


Das scheint zu stimmen, ich hatte ihn da falsch eingeschätzt. Ich dachte, er wäre bösartiger.

Zitat von Suedhessin

Hier bleibt die Frage unbeantwortet, ob sie sich mit Louis freiwillig eingelassen hat oder ob er sie vergewaltigt hat.


Das würde mich auch interessieren.

Zitat von Suedhessin

deutet Kate Mosse ein gleichgeschlechtliches Verhältnis zwischen Cornelia und Alis an?


Das habe ich auch so verstanden.

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Sorko

Mitglied seit 18.04.2017

Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - J. R. Kipling

Veröffentlicht am 30.03.2021 um 19:07 Uhr

Zitat von kiranight2016

In diesem Band fand ich Vidals Krankheitsverlauf doch nachvollziehbarer und dass Luis sich in der Situation wehrt, auch plausibel.


Seh ich auch so. Und wenn man davon ausgeht, dass Vidal und auch Blanche unter Syphilis litten, wäre m. E. sogar das Ende von Blanche erklärbar.

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Sorko

Mitglied seit 18.04.2017

Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - J. R. Kipling

Veröffentlicht am 30.03.2021 um 19:19 Uhr

Zitat von Nordwind

Ich glaube nicht, dass Louis zusammen mit Louise die „schlechte“ Linie von Vidal fortführt. Ich denke Louise ist das Paradepferd der Rheydons. Da 10 Jahre vergangen sind, wird Louis sicherlich eine andere Frau gefunden haben und mir einen Sohn gezeugt haben und der wird der Gegenspieler von Louise sein. Ich denke, dass der nicht weiß, dass er Louises Bruder ist


So hatte ich das auch nicht gemeint. Natürlich führen sie nicht gemeinsam die Linie fort. Ich meinte, Louis führt die Vidal-Linie fort und Louise (oder zunächst Marta und dann Louise) führt die Reydon-Linie fort. Nur sind sie ja nun beide Teil einer Familie. Das macht es interessant. Deine Spekulation könnte durchaus hinkommen, aber das wissen wir noch nicht.