Leserunde zu "Die Tote von Dresden" von Julius Kron

Der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe
Cover-Bild Die Tote von Dresden
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Julius Kron (Autor)

Die Tote von Dresden

Slakow und Haberking ermitteln

Die Kommissare Frank Haberking und Anna-Maria Slakow haben nur eines gemeinsam: nichts zu verlieren. Sie wurden strafversetzt und sollen die zehn Jahre zurückliegende Entführung der Dresdner Familienrichterin Jennie Flagant aufklären. Ein Fall, an dem bisher alle Ermittler gescheitert sind. Jennie Flagant wurde damals in die Zwangsprostitution verschleppt. Da sie wenige Tage nach ihrer Befreiung durch die Polizei Selbstmord beging, blieben viele Fragen offen. Wer hat sie durch diese Hölle gehen lassen und vor allem: Warum? Auf der Suche nach Antworten geraten Slakow und Haberking in einen Fall mit ungeahnten politischen Dimensionen, der sie in höchste Gefahr bringt ...


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 15.07.2020 - 04.08.2020
  2. Lesen 19.08.2020 - 08.09.2020
  3. Rezensieren 09.09.2020 - 22.09.2020

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 1, KW 34, Seite 1 bis 122 (inkl. Kapitel 4)

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Schmoekerkopp

Mitglied seit 10.10.2018

Schmökern war schon immer meine Leidenschaft. Jetzt - im Ruhestand - habe ich die Zeit dazu.

Veröffentlicht am 19.08.2020 um 21:22 Uhr

Klar, wer arbeitet macht Fehler. Man kann es aber auch übertreiben. Er verschlampt eine Ermittlung, so dass ein Mörder und Vergewaltiger ungestraft davonkommt, sie verprügelt einen Zuhälter, schlägt ihn krankenhausreif.

So finden sich die beiden gefallenen Helden strafversetzt im Keller einer Kleinstadtwache an der tschechischen Grenze wieder und werden notgedrungen zu einem Team, abgestellt für uralte, ungelöste Fälle.

Julius Kron arbeitet sehr schön heraus wie sich zwei Kripo-Kommissare, die unterschiedlicher kaum sein könnten, langsam annähern. Frank Haberking, nur noch wenig ambitioniert und streng an den Vorschriften orientiert, Anna-Maria Slakow, ehrgeiziger Wirbelwind mit Comeback-Ambitionen und bestenfalls am äußersten Rand der Vorschriften unterwegs.

Da bedurfte es schon eines kräftigen Anstoßes durch Ehefrau Diana, um Frank dazu zu bewegen, sich gemeinsam mit Anna-Maria in dem Fall der Familienrichterin Jennie Flagant zu engagieren, die auf fragwürdige Weise zu Tode gekommen ist. Nach Entführung, Folter und Zwangsprostitution soll sie in der Psychiatrie Selbstmord begangen haben.

In der Psychiatrie sitzt in einem jämmerlichen Zustand auch der Sozialarbeiter Sascha Solberts, auf dessen Namen die beiden Kommissare im Zuge ihrer Recherchen im Zuhältermilieu gestoßen sind.

In einem Flashback erfahren wir, dass die Richterin und der Sozialarbeiter liiert waren; soweit wir bisher wissen waren sie glücklich miteinander.

Das sollte die beiden also eigentlich nicht in die Psychiatrie gebracht haben.
Verband die beiden mehr als nur die berufliche Zusammenarbeit und ihre Liason?

Und wieso bekommen die beiden in die tiefste Provinz abgeschobenen schwarzen Schafe der Dresdener Kripo plötzlich Unterstüzung von oben?



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yesterday

Mitglied seit 02.05.2016

Die Zeit ist zu schade für schlechte Bücher

Veröffentlicht am 19.08.2020 um 22:29 Uhr

Ich habs mir noch geschnappt vor dem Einschlafen und zack war ich auch schon bei der Markierung

Die Ausgangsposition ist spannend, als dann Jennie dazukommt in der Geschichte (also auch schon vor Abschnitt 4) wirds auch ein bisschen heftiger.

Bin gespannt ob Sascha noch mal etwas sagt und überhaupt erreichbar ist und wie er tatsächlich in der Sache mit drinnenhängt.

Aktuell ist ja quasi noch alles möglich.

Zudem der cliffhanger mit Slakow! Sehr fies!

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yesterday

Mitglied seit 02.05.2016

Die Zeit ist zu schade für schlechte Bücher

Veröffentlicht am 19.08.2020 um 22:32 Uhr

Schmoekerkopp schrieb am 19.08.2020 um 21:22 Uhr

Klar, wer arbeitet macht Fehler. Man kann es aber auch übertreiben. Er verschlampt eine Ermittlung, so dass ein Mörder und Vergewaltiger ungestraft davonkommt, sie verprügelt einen Zuhälter, schlägt ihn krankenhausreif.

So finden sich die beiden gefallenen Helden strafversetzt im Keller einer Kleinstadtwache an der tschechischen Grenze wieder und werden notgedrungen zu einem Team, abgestellt für uralte, ungelöste Fälle.

Julius Kron arbeitet sehr schön heraus wie sich zwei Kripo-Kommissare, die unterschiedlicher kaum sein könnten, langsam annähern. Frank Haberking, nur noch wenig ambitioniert und streng an den Vorschriften orientiert, Anna-Maria Slakow, ehrgeiziger Wirbelwind mit Comeback-Ambitionen und bestenfalls am äußersten Rand der Vorschriften unterwegs.

Da bedurfte es schon eines kräftigen Anstoßes durch Ehefrau Diana, um Frank dazu zu bewegen, sich gemeinsam mit Anna-Maria in dem Fall der Familienrichterin Jennie Flagant zu engagieren, die auf fragwürdige Weise zu Tode gekommen ist. Nach Entführung, Folter und Zwangsprostitution soll sie in der Psychiatrie Selbstmord begangen haben.

In der Psychiatrie sitzt in einem jämmerlichen Zustand auch der Sozialarbeiter Sascha Solberts, auf dessen Namen die beiden Kommissare im Zuge ihrer Recherchen im Zuhältermilieu gestoßen sind.

In einem Flashback erfahren wir, dass die Richterin und der Sozialarbeiter liiert waren; soweit wir bisher wissen waren sie glücklich miteinander.

Das sollte die beiden also eigentlich nicht in die Psychiatrie gebracht haben.
Verband die beiden mehr als nur die berufliche Zusammenarbeit und ihre Liason?

Und wieso bekommen die beiden in die tiefste Provinz abgeschobenen schwarzen Schafe der Dresdener Kripo plötzlich Unterstüzung von oben?



Hallo, das ist ja eine schöne Zusammenfassung. Aber was denkst du? Wie liest sich das für dich - gibt es weitere Vermutungen?

Stichwort "von oben": ich hatte das Gefühl, dass es da zwei verschiedene "Stellen" gibt, oder? Das eine war der Innenminister aber die spätere Hilfe beim Staatsanwalt schien auf jemand anderes zurückzuführen zu sein?

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Schmoekerkopp

Mitglied seit 10.10.2018

Schmökern war schon immer meine Leidenschaft. Jetzt - im Ruhestand - habe ich die Zeit dazu.

Veröffentlicht am 20.08.2020 um 09:25 Uhr

yesterday schrieb am 19.08.2020 um 22:32 Uhr

Hallo, das ist ja eine schöne Zusammenfassung. Aber was denkst du? Wie liest sich das für dich - gibt es weitere Vermutungen?

Stichwort "von oben": ich hatte das Gefühl, dass es da zwei verschiedene "Stellen" gibt, oder? Das eine war der Innenminister aber die spätere Hilfe beim Staatsanwalt schien auf jemand anderes zurückzuführen zu sein?

Unterstützung von oben.
Ich denke auch, dass es neben dem Innenminister eine weitere Unterstützungsquelle gibt, denn der Staatsanwalt untersteht dem Innenminister nicht, sondern dem Justizressort.

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misterh

Mitglied seit 17.05.2018

Veröffentlicht am 20.08.2020 um 12:40 Uhr

Ich habe gestern Abend gleich den 1. Abschnitt gelesen.
Im ersten Kapitel waren die Gefühle von Frank Haberking sehr lebendig geschildert worden.
Er hat eine Ermittlung total vermasselt, weil er eine Zeugin nicht befragt hatte. Jetzt wird ein Mörder mangels Beweise freigesprochen. Und das nur weil er pünktlich zu Hause sein wollte.
Haberking scheint kein ambitionierter Polizist zu sein. Er macht nur Dienst nach Vorschrift. Hat eine Position inne die ihm und seiner Familie ein gutes Leben sichert und mehr will er nicht.
Er wird aber nicht gekündigt, der Innenminister hält eine schützende Hand über ihn damit es nicht noch mehr Schlagzeilen gibt.
Allerding wird er Strafversetzt.
Auch Anna-Maria Slakow wurde Strafversetzt da sie Gewalttätig wurde.
Zusammen sollen sie einen alten Fall wieder aufrollen. Anna-Maria sieht das als Chance wieder auf ihren alten Posten zurückzukommen.
Haberking hat auch hier wenig Ambitionen.
Zum Glück ändert sich das und er besinnt sich darauf, dass er Polizist ist.
Der erste Hinweis ist ein Name den sie an der Wand des Schuppens freilegen, Sascha Solberts. Hat die Richterin den Namen an die Wand geschrieben?
Schrecklich was mit der Richterin passiert ist.
Im letzten Kapitel des Abschnitts lernt man dann die Richterin Jennie Flagant und auch Sascha Solberts kennen.
Die erste Verhandlung die in dem Kapitel beschrieben wird geht einen schon nahe. Der Vater verliert das Sorgerecht, verständlich wenn er sich aufregt. Aber eine Richterin bedrohen, da hat er doch gar keine Chancen mehr auf ein Sorgerecht.
Mich hat die Drohung erschreckt. Meine Frau ist Schöffin am Landesgericht. Da sitzen immer 2-3 Richter und 2 Schöffen auf der Richterbank. Wenn ich mir vorstelle, dass ein Verurteilter da eine Drohung ausspricht, nein, dass möchte ich mir nicht vorstellen.
Solberts macht auf mich einen netten Eindruck. Sollte er wirklich dahinterstecken, dass die Richterin zur Prostitution gezwungen wurde?
Ich kann es mir im Moment nicht vorstellen.

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misterh

Mitglied seit 17.05.2018

Veröffentlicht am 20.08.2020 um 12:42 Uhr

Zitat von Schmoekerkopp

In einem Flashback erfahren wir, dass die Richterin und der Sozialarbeiter liiert waren; soweit wir bisher wissen waren sie glücklich miteinander.


Ich finde Sascha Solberts bisher sympathisch und kann mir noch nicht vorstellen, dass er hinter allem steckt.

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misterh

Mitglied seit 17.05.2018

Veröffentlicht am 20.08.2020 um 12:42 Uhr

Zitat von yesterday

Aktuell ist ja quasi noch alles möglich.



ja man ahnt noch nicht wohin die Reise geht. Ich bin auch gespannt.

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schnaeppchenjaegerin

Mitglied seit 25.10.2016

... Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat.

Veröffentlicht am 20.08.2020 um 14:30 Uhr

Der Inhalt des ersten Abschnittes wurde hier ja bereits ganz gut zusammengefasst. Frank Haberking und Anna-Maria Starkow sind Kriminalkommissare, die Mist gebaut haben, strafversetzt wurden und nun einen alten Fall bearbeiten müssen. Mir persönlich gefällt Starkow als Figur besser. Haberking ist mir für einen Polizisten zu weich. Er musste ja geradezu von seiner Frau animiert werden, an dem Fall um die Richterin Jennie Flagant zu arbeiten. Ich frage mich allerdings, warum ihn Diana so massiv dazu drängt. Möchte sie ihn einfach nur dazu animieren, sich zu rehabilitieren oder möchte sie verhindern, dass er arbeitslos zu Hause rumsitzt?
Bislang finde ich die Aufklärung des Falls wenig spannend. Die Rückblende in das Jahr 1995 fand ich interessanter. Ich kann mir vorstellen, wie schwierig es für Jennie sein muss, die Sorgerechtsstreitigkeiten am Dresdner Gericht zu verhandeln und dabei die richtige Entscheidung zu treffen, die für andere lebensverändernd sein kann. Sie verliebt sich in Sascha, einen Vertreter der Jugendhilfe, der offenbar ein Drogenproblem hat. Sie würde alles für ihn tun. Musste sie sich für ihn prostituieren?

Mal sehen, wie die Fallaufklärung weitergeht. Ich hoffe, die nächsten beiden Abschnitte werden spannender und es werden nicht mehr so viele Nebensächlichkeiten geschildert.

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Magnolia

Mitglied seit 21.10.2018

Veröffentlicht am 20.08.2020 um 14:30 Uhr

Den ersten Abschnitt hab ich jetzt auch gelesen. Das ist schon ein Gespann: Haberking, der "Dienst nach Vorschrift" macht und die Slakow - von Ehrgeiz regelrecht zerfressen. Beides ein wenig überspitzt dargestellt.

Auf jeden Fall finde ich, dass die zwei trotz ihren Gegensätzlichkeiten ganz gut harmonieren.

Im Fall Jenny Flagant steckt wohl mehr dahinter. Wenn da von einem serbisch-albanischen Menschenhändlerring die Rede ist.

Was Sascha Solberts ausser seiner Liaison mit der Richterin sonst noch für eine Rolle spielt, bin ich mal gespannt. Irgend jemanden musste er zu gefährlich geworden sein. Warum sonst ist er in der Psychiatrie?

Der erste Abschnitt endet ja sehr romantisch. Wann das alles wohl kippt?

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Magnolia

Mitglied seit 21.10.2018

Veröffentlicht am 20.08.2020 um 14:35 Uhr

Zitat von misterh

Solberts macht auf mich einen netten Eindruck. Sollte er wirklich dahinterstecken, dass die Richterin zur Prostitution gezwungen wurde?



Wissen kann man das natürlich nie. Die nettesten sind oft gar nicht so nett. Trotzdem glaube ich, dass auch er ein Opfer ist.