Leserunde zu "Die Tote von Dresden" von Julius Kron

Wer weiß, vielleicht steckt einer dieser Sorgerechtsfälle dahinter. Wir haben ja schon gelesen, dass sich nicht jeder gerecht behandelt fühlt. Wenn's um die Kinder geht, ist vielfach jedes Mittel recht.

Ich bin gestern regelrecht durch die Seiten geflogen, dabei wollte ich doch nur schon mal anfagen. Ist für mich ein gutes Zeichen.

Die Zusammenfassungen hier sind ja schon so gut, da muss ich wohl nichts mehr zu schreiben.

Am meisten mitgenommen und berührt habe mich die Abschnitte von Jennie Flagant.
Meine Vermutung ist da ja, sie hat bestimmt keinen Selbstmord begangen und der Innenminister steckte tief mit drin in der ganzen Sache.

Sascha Solbert wird wohl ein Kollateralschaden sein, ich denke nicht, dass er dahinter steckte.

Das Kommissarengespann finde ich ok, ist ein bisschen typisch charakterisiert.

Vor dem Gesetz sind alle gleich. Und die Würde des Menschen ist unantastbar. Aber wie steht es um die Würde eines Zuhälters? Einer der Frauen geschlagen, vergewaltigt und zur Prostitution bis in den Tod gezwungen hat? Hat der Zuhälter die Würde der Frauen beachtet? Anna-Maria Slakow hat zuerst den Angriff des Zuhälters abgewehrt und dann den Frauen etwas von ihrer Würde zurückgegeben, die der Zuhälter mit Füßen getreten hatte. Wahrscheinlich darf man in einem Rechtsstaat nicht so denken. Aber ich bin Team Anna-Maria Slakow.
Hat Frank Haberking auf der To Do Liste ein Häkchen gesetzt zum Verhör der Zeugin oder hat er nicht? Wenn er das Häkchen gesetzt hat aber die Zeugin nie vernommen wurde, kann das in einem Prozess weitreichende Folgen haben. Das Häkchen ist da, auf der Liste, die Zeugin hat nie ausgesagt. Frank Haberking ist gewissenhaft und penibel genau, ein sogenannter Paragraphenreiter. Er achtet auf Kleinigkeiten. Schwer vorzustellen, dass ihm ein solcher Fehler passiert. Aber ein Zweifel bleibt.

Wie dem auch sei, Anna-Maria Slakow und Frank Haberking erhalten noch eine Chance im Polizeidienst. Sie rollen einen alten Fall auf zu lösen, den einer verschwundenen Richterin.Ich bin gespannt, was die beiden herausfinden werden.

Vor allem, in einer Rückblende erfahren wir, was Jennie Flagant 1995 bewegt hat, wen sie geliebt hat, an welchen Fällen sie gearbeitet hat. Jennie Flagant ist eine besondere Frau. Im privaten Leben eher schüchtern, von vielen Selbstzweifeln geplagt, aber beruflich sehr engagiert und immer auf das Wohl der Kinder bedacht, über deren Wohlergehen sie entscheiden muss in den Sorgerechtsstreitigkeiten der Eltern. Was für eine Rolle spielt ihr neuer Freund und Liebhaber?

Ich bin auch gestartet - bin aber noch am Anfang. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut.

Das mit dem Häkchen setzen bei Befragungen, habe ich bisher noch nie gehört und ich habe schon viele Krimis gelesen und gesehen. Schade, dass Haberking allein dafür die Verantwortung übernehmen muss.

Er scheint sich für seinen Job bisher nicht sehr aus dem Fenster zu lehnen, wenn sein Chef ihm schon vorwirft, niemals Überstunden zu machen, kommt aber am Rande dann zur Sprache, dass dafür seine Ehe gut läuft - also entweder oder !!!

Ja und woher das mit den Drogen? Damals wirkt er mal noch nicht so.

Ich denke die Häkchen laufen heutzutage eher online zusammen. Aber das gibts sicher, eine digitale Gruppe wo alle Zugriff haben, wo man sieht wer woran arbeitet und sieht wer was abgehakt hat und bei Bedarf auch schon die Ergebnisse.

Ja, das könnte ich mir auch vorstellen.

Das mit den Drogen ist noch total undurchsichtig. Was wir von ihm jetzt wissen, ist er eher der sehr engagierte menschliche Typ. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie er in diese LSD-induzierte paranoide Schizophrenie (hab ich mir aufgeschrieben) geraten konnte.

Nennen wir sie LSDIPS

Okay 😉