Leserunde zu "Ich will dein Leben" von Amanda Jennings

Eine Villa am Meer, zwei ungleiche Mädchen und eine fatale Obsession …
Cover-Bild Ich will dein Leben
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Amanda Jennings (Autor)

Ich will dein Leben

Roman

Christina Neuhaus (Übersetzer)

Cornwall im Sommer 1986. Fasziniert beobachtet die sechzehnjährige Tamsyn ihre neuen Nachbarn: den attraktiven Mr. Davenport, seine wunderschöne Ehefrau und ihre schillernde Tochter Edie, die etwa in Tamsyns Alter ist. Als sich die ungleichen Mädchen schließlich kennenlernen, hat dies ungeahnte Folgen. Denn hinter dem scheinbar perfekten Familienidyll der Davenports verbergen sich dunkle Abgründe, und Tamsyns neidvoller Blick auf ihre Nachbarn wird immer mehr zur unheilvollen Obsession ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 03.06.2020 - 23.06.2020
  2. Lesen 08.07.2020 - 28.07.2020
  3. Rezensieren 29.07.2020 - 11.08.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Cornwall Freundin Freundschaft Stalker Neid Obsession Küste Sommer Thriller

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 1, KW 28, Seite 1 bis 149 (inkl. Kapitel 15)

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kayla

Mitglied seit 26.06.2016

Some books should be tasted, some devoured, but only a few should be chewed & digested thoroughly.

Veröffentlicht am 08.07.2020 um 18:10 Uhr

Tamagotchi schrieb am 08.07.2020 um 14:35 Uhr

Zitat von Jukebook_juliet

Als Tamsyn zum ersten Mal mit den Davenports sprach, hatte ich kurz den Verdacht, dass Edie gar nicht ihre richtige Tochter wäre. Mittlerweile glaube ich aber, Edie nennt ihre Eltern einfach nur aus Trotz beim Vornamen.



Ach, das war in den 80er Jahren sehr verbreitet, dass die Kinder die Eltern mit Vornamen anredeten. Viele Eltern wollten das auch so, um zu zeigen, dass sie die Kumpel ihrer Kinder sind, also auf einer Stufe stehen.

Das war doch nicht nur eine Sache der Achtziger, sondern eher ein Ausläufer der 68'er ...antiautoritäre Erziehung. Der erste Leseabschnitt war eher spannungsarm, finde ich. Tamsyn tut mir leid, der Tod ihres Vaters hat sie traumatisiert. Die Raben - Sache war für mich zum Augenrollen, ein Versuch, ein dunkles Thriller-Element einzubauen, der mE misslungen ist. Sehr gut zeigt die Autorin, wie der wirtschaftliche Niedergang, Minenschliessungen etc. eine ehemals blühende Industrie fernab von London getroffen hat. Auch, wie der Verlust des Hauptverdieners eine working class Familie nicht nur emotional, sondern auch finanziell ins Unglück stürzen kann. Die Davenports - alles schon gesehen bei St. Aubyn. Moralisch verdorben, Wohlstandsverwahrlosung...das hat mich null überrascht. Die wechselnden Perspektiven finde ich aber gut. Auch Cornwall wird gut beschrieben...

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Jukebook_juliet

Mitglied seit 27.05.2017

Lesen heißt träumen <3

Veröffentlicht am 08.07.2020 um 18:38 Uhr

Tamagotchi schrieb am 08.07.2020 um 14:35 Uhr

Zitat von Jukebook_juliet

Als Tamsyn zum ersten Mal mit den Davenports sprach, hatte ich kurz den Verdacht, dass Edie gar nicht ihre richtige Tochter wäre. Mittlerweile glaube ich aber, Edie nennt ihre Eltern einfach nur aus Trotz beim Vornamen.



Ach, das war in den 80er Jahren sehr verbreitet, dass die Kinder die Eltern mit Vornamen anredeten. Viele Eltern wollten das auch so, um zu zeigen, dass sie die Kumpel ihrer Kinder sind, also auf einer Stufe stehen.

Das wusste ich gar nicht ;o)

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Stefanie-T

Mitglied seit 11.09.2017

Egal wie es Dir geht, mit einem guten Buch, geht es Dir besser!!

Veröffentlicht am 09.07.2020 um 10:33 Uhr

Sooo, nun bin ich auch durch mit dem ersten Abschnitt.

Ich muss sagen, bislang war das Buch, wie hier auch schon öfter erwähnt wurde, sehr ruhig. Das ist aber nicht negativ gemeint, sondern eher positiv. Der Schreibstil und der ruhige Fortgang der Handlung beruhigen mich sehr beim Lesen. Ich bin sehr entspannt und somit lässt es sich auch ruck zuck lesen.

Bislang kam noch nicht wirklich Spannung auf, was ich aber ehrlich gesagt nicht schlimm finde. Ich mag Bücher, die langsam beginnen und man erstmal richtig reinkommt und sich an die Protagonisten gewöhnt.

Zu den Charakteren kann ich bislang nicht wirklich viel sagen, es fällt mir dieses Mal außergewöhnlich schwer, mich auf die Seite jemandem zu schlagen, denn jeder ist auf seine Art und Weise seltsam. Tamsyn ist mir leider nicht so sympathisch, denn ich finde sie sehr seltsam. Manchmal denke ich, sie ist total psychopathisch mit ihrer Stalkerei und mit den Mordgedanken, die sie hat wenn sie Edie ansieht und plötzlich ist sie doch wieder nur das Kind, das nichts hat und ihren Vater höllisch vermisst. Bei ihr bin ich ganz hin- und hergerissen.

Edie tut mir einfach nur leid. Sie ist gegenüber Tamsyn sehr herrisch, wer aber kann es ihr bei dem Elternhaus verdenken. Sie ist eigentlich eine genauso arme Seele, wenn nicht gar ärmer, als Tamsyn. Sie hat zwar beide Elternteile, aber was bringt das, wenn diese sich nicht für einen Interessieren. Tamsyn hat ja noch ihre Mutter, die sich um sie kümmert, auch wenn nicht allzu viel Zeit und Geld da ist.

Die einzigen beiden Sympathieträger bislang sind für mich Jago und Tamsyns Großvater. Obwohl Jago wohl auch nicht ganz gesetzkonform zu sein scheint, ist er mir menschlich bislang sehr sympathisch und der Großvater sowieso.

Ich bin gespannt wie die Geschichte weitergeht und frage mich, wieso sich Tamsyn das ein oder andere Mal vorstellt wie es wäre, Edie zu erwürgen.

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber ich bin sehr froh dabei sein zu dürfen, denn mir gefällt das Buch bislang ausgesprochen gut, obwohl noch nicht einmal großartig etwas passiert ist.

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Stefanie-T

Mitglied seit 11.09.2017

Egal wie es Dir geht, mit einem guten Buch, geht es Dir besser!!

Veröffentlicht am 09.07.2020 um 10:40 Uhr

Jukebook_juliet schrieb am 08.07.2020 um 10:21 Uhr

So, dann bin ich mal die Erste
Ich habe den ersten Leseabschnitt als sehr ruhig empfunden.
Die verschiedenen Sichtweisen in den einzelnen Kapiteln finde ich eine gute Lösung, denn so erfährt man mehr aus den Köpfen der unterschiedlichen Protagonisten.
Ich muss sagen, dass mir Tamsyns Mutter Angie als einzige normal vorkommt. Besonders ihre Tochter Tamsyn erscheint mir traumatisiert vom Tod des Vaters und ehrlich gesagt macht sie mir auch ein wenig Angst. Wie sie sich zum Beispiel beim ersten Treffen mit Edie vorstellt, sie würde ihr die Kehle zudrücken... ohne (für mich) jeglichen Grund. Einfach creepy.
Als Tamsyn zum ersten Mal mit den Davenports sprach, hatte ich kurz den Verdacht, dass Edie gar nicht ihre richtige Tochter wäre. Mittlerweile glaube ich aber, Edie nennt ihre Eltern einfach nur aus Trotz beim Vornamen.

Wem kommt es auch komisch vor, dass Tamsyn für ihr Teenie-Alter noch ziemlich kindlich (zurückgeblieben klingt falsch) ist??

Ich bin nun gespannt, wie sich die Geschichte noch entwickelt und erhoffe mir im weiteren Verlauf etwas mehr Spannung...

Ja mir kommt es auch so vor als sei sie ein wenig zurückgeblieben. Allerdings muss ich sagen, dass mir lediglich ihr Verhalten anderen gegenüber so vorkommt. Ihre Gedankengänge allerdings kommen mir teilweise sehr erwachsen vor. Also Tamsyn ist eine Person, die mich total spaltet. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich sie einordnen soll und normalerweise ist das das erste, was ich bei einem Buch tue und zwar innerhalb der ersten paar Seiten. Ich bin wirklich gespannt, ich denke da wird uns der Fortgang und die Weiterentwicklung der Charaktere noch sehr überraschen.

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kayla

Mitglied seit 26.06.2016

Some books should be tasted, some devoured, but only a few should be chewed & digested thoroughly.

Veröffentlicht am 09.07.2020 um 11:16 Uhr

Stefanie-T schrieb am 09.07.2020 um 10:40 Uhr

Ja mir kommt es auch so vor als sei sie ein wenig zurückgeblieben. Allerdings muss ich sagen, dass mir lediglich ihr Verhalten anderen gegenüber so vorkommt. Ihre Gedankengänge allerdings kommen mir teilweise sehr erwachsen vor. Also Tamsyn ist eine Person, die mich total spaltet. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich sie einordnen soll und normalerweise ist das das erste, was ich bei einem Buch tue und zwar innerhalb der ersten paar Seiten. Ich bin wirklich gespannt, ich denke da wird uns der Fortgang und die Weiterentwicklung der Charaktere noch sehr überraschen.

Das liegt vielleicht daran, dass Tamsyn nicht wirklich gut charakterisiert ist und daher als Figur nicht glaubwürdig. Die Mordgedanken fand ich auch gruselig und sehr abstossend.

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Suedhessin

Mitglied seit 01.09.2019

Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele.

Veröffentlicht am 09.07.2020 um 12:40 Uhr

Dieser erste Abschnitt hat mich schon sehr gefesselt. Es gefällt mir sehr gut, dass die Geschichte aus der Sicht verschiedener Personen so einfühlsam geschildert wird. Trotz der krausen Gedanken der beiden Mädchen kann ich auf diese Weise ganz gut mitfühlen.

Tamsyn und Edie tun mir beide sehr leid. Obwohl sie quasi in verschiedenen Welten leben, haben beide doch das gleiche Problem - sie sind einsam! Tamsyn kann sich in ihrer Trauer um den ertrunkenen Vater nicht mitteilen und zieht sich in sich selbst und in die Klippen zurück. Ihr größtes Vergnügen ist es, Leute zu beobachten, die ihrer Meinung nach ein perfektes Leben leben. Wann wird sie merken, dass dieses Leben alles andere ist als perfekt?

Edie ist gefangen in diesem "perfekten Leben" mit einer Trinkerin als Mutter und einem Workaholic als Vater, abgeschoben ins Internat und nicht einmal in den gemeinsamen Ferien von den Eltern wahrgenommen. Sie bedauere ich fast noch mehr als Tamsyn, sie ist das sprichwörtliche "arme reiche Mädchen".

Ich bin gespannt, wo die Freundschaft der beiden Mädchen hinführen wird. Ich befürchte, daraus entsteht nichts Gutes, ihre Gesprächsthemen sind teilweise schon gruselig! Auch dass Tamsyns Mutter und Bruder jetzt verstärkt in ihre Traumwelt eindringen, wird wahrscheinlich kein gutes Ende nehmen.

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Suedhessin

Mitglied seit 01.09.2019

Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele.

Veröffentlicht am 09.07.2020 um 12:49 Uhr

Zitat von chuckipop

Ich bin mir sicher, Raben werden hier noch eine grössere Bedeutung bekommen...



Ach ja, die Raben! Viele Menschen haben Angst vor Raben, sie gelten ja auch als Totenvögel. Ob sie noch eine größere Rolle spielen werden wage ich zu bezweifeln. Aber wir werden sehen!

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Suedhessin

Mitglied seit 01.09.2019

Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele.

Veröffentlicht am 09.07.2020 um 12:50 Uhr

Zitat von vipfoto

Da ich nicht mehr, als 5 Sätze aus diesem Buch beschreiben darf,



Warum????

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Jukebook_juliet

Mitglied seit 27.05.2017

Lesen heißt träumen <3

Veröffentlicht am 09.07.2020 um 13:44 Uhr

Suedhessin schrieb am 09.07.2020 um 12:50 Uhr

Zitat von vipfoto

Da ich nicht mehr, als 5 Sätze aus diesem Buch beschreiben darf,



Warum????

Habe ich mich auch schon gefragt...

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Jukebook_juliet

Mitglied seit 27.05.2017

Lesen heißt träumen <3

Veröffentlicht am 09.07.2020 um 13:45 Uhr

Suedhessin schrieb am 09.07.2020 um 12:40 Uhr

Dieser erste Abschnitt hat mich schon sehr gefesselt. Es gefällt mir sehr gut, dass die Geschichte aus der Sicht verschiedener Personen so einfühlsam geschildert wird. Trotz der krausen Gedanken der beiden Mädchen kann ich auf diese Weise ganz gut mitfühlen.

Tamsyn und Edie tun mir beide sehr leid. Obwohl sie quasi in verschiedenen Welten leben, haben beide doch das gleiche Problem - sie sind einsam! Tamsyn kann sich in ihrer Trauer um den ertrunkenen Vater nicht mitteilen und zieht sich in sich selbst und in die Klippen zurück. Ihr größtes Vergnügen ist es, Leute zu beobachten, die ihrer Meinung nach ein perfektes Leben leben. Wann wird sie merken, dass dieses Leben alles andere ist als perfekt?

Edie ist gefangen in diesem "perfekten Leben" mit einer Trinkerin als Mutter und einem Workaholic als Vater, abgeschoben ins Internat und nicht einmal in den gemeinsamen Ferien von den Eltern wahrgenommen. Sie bedauere ich fast noch mehr als Tamsyn, sie ist das sprichwörtliche "arme reiche Mädchen".

Ich bin gespannt, wo die Freundschaft der beiden Mädchen hinführen wird. Ich befürchte, daraus entsteht nichts Gutes, ihre Gesprächsthemen sind teilweise schon gruselig! Auch dass Tamsyns Mutter und Bruder jetzt verstärkt in ihre Traumwelt eindringen, wird wahrscheinlich kein gutes Ende nehmen.

Mir tun die beiden Töchter auch sehr leid. Beide sind auf ihre eigene Weise irgendwie verkorkst.
Deshalb haben sie sich wahrscheinlich auch "gefunden".