Leserunde zu "Ich will dein Leben" von Amanda Jennings

Eine Villa am Meer, zwei ungleiche Mädchen und eine fatale Obsession …
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Amanda Jennings (Autor)

Ich will dein Leben

Roman

Christina Neuhaus (Übersetzer)

Cornwall im Sommer 1986. Fasziniert beobachtet die sechzehnjährige Tamsyn ihre neuen Nachbarn: den attraktiven Mr. Davenport, seine wunderschöne Ehefrau und ihre schillernde Tochter Edie, die etwa in Tamsyns Alter ist. Als sich die ungleichen Mädchen schließlich kennenlernen, hat dies ungeahnte Folgen. Denn hinter dem scheinbar perfekten Familienidyll der Davenports verbergen sich dunkle Abgründe, und Tamsyns neidvoller Blick auf ihre Nachbarn wird immer mehr zur unheilvollen Obsession ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 03.06.2020 - 23.06.2020
  2. Lesen 08.07.2020 - 28.07.2020
  3. Rezensieren 29.07.2020 - 11.08.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Cornwall Freundin Freundschaft Stalker Neid Obsession Küste Sommer Thriller

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 2, KW 29, Seite 150 bis 306 (inkl. Kapitel 34)

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Jukebook_juliet

Mitglied seit 27.05.2017

Lesen heißt träumen <3

Veröffentlicht am 15.07.2020 um 06:51 Uhr

Mich hat Edies Faszination über den Fast-Tod des kleinen Jungen am Strand echt verstört. Wiederum fand ich Tamsyns Reaktion sehr nachvollziehbar, gerade wegen ihres Vaters. Das hat mich ihr ein Stückchen näher gebracht, denn bisher mochte ich sie eher weniger.
Ihre Gewaltfantasien, nun auch auf Eleanor bezogen, machen mir immer noch ein wenig Angst ;o)

Zu Anfang des Buches mochte ich Eleanor so gar nicht. Nun, nach ihrem Zusammenbruch, habe ich schon etwas Mitleid mit ihr. Ich vermute mal, sie trinkt soviel, um Maxes Eskapaden zu vergessen. Auch wenn er sagt, er betrügt sie nicht, glaube ich ihm nicht. Wenn man sieht wie er mit Tamsyns Mutter Angie, und sogar mit Tamsyn selbst, flirtet, weiß man doch was Sache ist. Ich finde sein Verhalten abstoßend. Wahrscheinlich bleibt Eleanor bei ihm, weil er soviel Geld mit seinen Büchern macht und sie ohne ihn mittellos wäre.

Ich bin gespannt, was sich aus der "Freundschaft" zwischen Edie und Jago entwickelt. Ich glaube nicht, dass sie gut füreinander sind, aber es scheint mir, sie haben viel für den anderen übrig

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Suedhessin

Mitglied seit 01.09.2019

Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele.

Veröffentlicht am 15.07.2020 um 07:53 Uhr

Jetzt bin ich mit dem 2. Abschnitt zu Ende und das große Drama mit dem ich fest rechne ist immer noch ausgeblieben. Allerdings entwickelt sich die Geschichte meiner Meinung nach in die entsprechende Richtung.

Die ersten Verletzungen durch Edie hat Tamsyn schon erlitten. Besonders die „Einladung“ zur Party war eine unverzeihliche Unverschämtheit – ich verstehe nicht, dass Tamsyn diese verletzende Herablassung nicht bemerkt. Edie schaut so sehr auf ihre Eltern herab, verhält sich aber kein bisschen besser. Tamsyn sollte langsam merken, in was für eine unmögliche Situation sie sich durch ihre Tagträumereien bringt. Sie steigert sich immer weiter in ihre Besessenheit vom vermeintlich perfekten Leben der Davenports hinein, fast bis zum Wahn. In der Situation in der Ruine, als sie Edie damit konfrontiert, wie glücklich sie eigentlich sein müsste, dachte ich für einen kurzen Moment „Jetzt merkt sie es, Edie wird es ihr schon klarmachen.“ Wieder nix!

Besonders gruselig fand ich die Szene, als Edie sensationslüstern auf den Tod des kleinen Jungen wartet, der vom Rettungsschwimmer wieder belebt wurde. Ihre Enttäuschung, als der Junge wieder atmete, war ja fast zu greifen. Diese Kälte und der Mangel an Mitgefühl erschrecken mich mehr als Tamsyns Mordphantasien. An dieser Stelle muss ich nochmal den Schreibstil loben - Amanda Jennings beschreibt die Emotionen der Beteiligten so detailliert, dass ich sie fast selbst fühlen kann - großartig!

Tamsyns Bruder Jago allerdings ist ein toller junger Mann. Wie einfühlsam er mit den beiden unterschiedlichen Mädchen umgeht, imponiert mir sehr. Auch er wird von den Davenports sehr herablassend behandelt, was seinen Zorn und seine Resignation noch verstärkt.

Auch Angie, Tamsyns Mutter, imponiert mir sehr. Sie hält die Familie zusammen, trotz ihrer eigenen Trauer versucht sie für alle da zu sein und stellt ihr eigenes Leben hintenan. Von ihr könnten Edies dekadente, egoistische, kaputte Eltern einiges lernen. Ich glaube nicht, dass Max mit seinen schleimigen Flirtversuchen bei ihr landen wird. Und Eleanor sollte aufhören, so kindisch eifersüchtig zu sein und versuchen, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie hat eine Tochter, die sie trotz aller zur gestellten Ablehnung sehr liebt. Um die sollte sie sich endlich kümmern!

Ich bin gespannt, ob und wie es im 3. Abschnitt zum großen Showdown kommt. Ich bin sicher, dass etwas Schlimmes passieren wird, denn hier demütigt jeder jeden. Das wird sich auf die eine oder andere Weise rächen.

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Jukebook_juliet

Mitglied seit 27.05.2017

Lesen heißt träumen <3

Veröffentlicht am 15.07.2020 um 08:43 Uhr

Suedhessin schrieb am 15.07.2020 um 07:53 Uhr

Jetzt bin ich mit dem 2. Abschnitt zu Ende und das große Drama mit dem ich fest rechne ist immer noch ausgeblieben. Allerdings entwickelt sich die Geschichte meiner Meinung nach in die entsprechende Richtung.

Die ersten Verletzungen durch Edie hat Tamsyn schon erlitten. Besonders die „Einladung“ zur Party war eine unverzeihliche Unverschämtheit – ich verstehe nicht, dass Tamsyn diese verletzende Herablassung nicht bemerkt. Edie schaut so sehr auf ihre Eltern herab, verhält sich aber kein bisschen besser. Tamsyn sollte langsam merken, in was für eine unmögliche Situation sie sich durch ihre Tagträumereien bringt. Sie steigert sich immer weiter in ihre Besessenheit vom vermeintlich perfekten Leben der Davenports hinein, fast bis zum Wahn. In der Situation in der Ruine, als sie Edie damit konfrontiert, wie glücklich sie eigentlich sein müsste, dachte ich für einen kurzen Moment „Jetzt merkt sie es, Edie wird es ihr schon klarmachen.“ Wieder nix!

Besonders gruselig fand ich die Szene, als Edie sensationslüstern auf den Tod des kleinen Jungen wartet, der vom Rettungsschwimmer wieder belebt wurde. Ihre Enttäuschung, als der Junge wieder atmete, war ja fast zu greifen. Diese Kälte und der Mangel an Mitgefühl erschrecken mich mehr als Tamsyns Mordphantasien. An dieser Stelle muss ich nochmal den Schreibstil loben - Amanda Jennings beschreibt die Emotionen der Beteiligten so detailliert, dass ich sie fast selbst fühlen kann - großartig!

Tamsyns Bruder Jago allerdings ist ein toller junger Mann. Wie einfühlsam er mit den beiden unterschiedlichen Mädchen umgeht, imponiert mir sehr. Auch er wird von den Davenports sehr herablassend behandelt, was seinen Zorn und seine Resignation noch verstärkt.

Auch Angie, Tamsyns Mutter, imponiert mir sehr. Sie hält die Familie zusammen, trotz ihrer eigenen Trauer versucht sie für alle da zu sein und stellt ihr eigenes Leben hintenan. Von ihr könnten Edies dekadente, egoistische, kaputte Eltern einiges lernen. Ich glaube nicht, dass Max mit seinen schleimigen Flirtversuchen bei ihr landen wird. Und Eleanor sollte aufhören, so kindisch eifersüchtig zu sein und versuchen, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie hat eine Tochter, die sie trotz aller zur gestellten Ablehnung sehr liebt. Um die sollte sie sich endlich kümmern!

Ich bin gespannt, ob und wie es im 3. Abschnitt zum großen Showdown kommt. Ich bin sicher, dass etwas Schlimmes passieren wird, denn hier demütigt jeder jeden. Das wird sich auf die eine oder andere Weise rächen.

Ich muss sagen, als Tamsyn die "Einladung" zur Party bekam, habe ich mir schon etwas derartiges gedacht. Dass sie sie lediglich als Hilfe haben wollen...
Aber Tamsyn, mit ihren gerade mal 16 Jahren, war das nun mal nicht bewusst. Sie glaubte mittlerweile fast "Teil der Familie" zu sein. Mich selbst hätte das an Tamsyns Stelle auch sehr getroffen! Sie tat mir beim Lesen sehr leid.

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buechertraumzeiten

Mitglied seit 24.05.2020

Immer auf der Suche nach der nächsten Büchertraumzeit!

Veröffentlicht am 15.07.2020 um 10:29 Uhr

Ich bin nach diesem Abschnitt richtig gespannt, wie der letzte Teil sein wird und hoffe auf ein großes spannendes und vielleicht auch unerwartetes Finale.

Mich hat es auf jeden Fall erschreckt wie Edie darauf reagiert hat, als der Junge am Strand gerettet wurde. Meiner Meinung nach hat auch die Einladung von Tamsyn zur Party, bei der sie kellnern soll, den Vogel abgeschossen. Mir das das arme Mädchen richtig leid, weil sie sich doch so sehr gefreut hatte. Ich vermute stark, dass sich eine Romanze zwischen Jago und Edie oder Eleanor anbahnt und das Tamsyn sich sehr von Edie angezogen fühlt. Dies hat man vor allem in der Szene vor der Party gemerkt, als Edie als sehr verführerisch beschrieben wurde. Ich bin außerdem noch gespannt, welche Rolle der Rabe am Ende der Geschichte haben wird.

Es bleibt also spannend und vor allem nicht voraussehbar.

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kayla

Mitglied seit 26.06.2016

Some books should be tasted, some devoured, but only a few should be chewed & digested thoroughly.

Veröffentlicht am 15.07.2020 um 10:52 Uhr

Zitat von Suedhessin

Edie schaut so sehr auf ihre Eltern herab, verhält sich aber kein bisschen besser.



Sehr klug beobachtet.

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kayla

Mitglied seit 26.06.2016

Some books should be tasted, some devoured, but only a few should be chewed & digested thoroughly.

Veröffentlicht am 15.07.2020 um 10:57 Uhr

Jukebook_juliet schrieb am 15.07.2020 um 08:43 Uhr

Ich muss sagen, als Tamsyn die "Einladung" zur Party bekam, habe ich mir schon etwas derartiges gedacht. Dass sie sie lediglich als Hilfe haben wollen...
Aber Tamsyn, mit ihren gerade mal 16 Jahren, war das nun mal nicht bewusst. Sie glaubte mittlerweile fast "Teil der Familie" zu sein. Mich selbst hätte das an Tamsyns Stelle auch sehr getroffen! Sie tat mir beim Lesen sehr leid.

Das habe ich auch so empfunden. Diesen Leseabschnitt fand ich generell sehr stark. Ich mochte auch Jago sehr gern, aber ein wenig hat ihn die Autorin auch auf den hormongesteuerten Teen reduziert, was ich schade fand. Eleanors Verhalten ....kindisch, verzweifelt...aber sowas kennt man schon, insofern war das beim Lesen jetzt nicht überraschend für mich. Edie ist schon sehr berechnend, Angie fand ich große klasse, aber auch der Opa ist eine Figur, die mich rührt.

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kayla

Mitglied seit 26.06.2016

Some books should be tasted, some devoured, but only a few should be chewed & digested thoroughly.

Veröffentlicht am 15.07.2020 um 10:58 Uhr

Zitat von buechertraumzeiten

vermute stark, dass sich eine Romanze zwischen Jago und Edie oder Eleanor anbahnt und das Tamsyn sich sehr von Edie angezogen fühlt. Dies hat man vor allem in der Szene vor der Party gemerkt, als Edie als sehr verführerisch beschrieben wurde.



Gib's zu, du hast doch schon den nächsten Abschnitt gelesen! :D

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LilaLullaby70

Mitglied seit 19.10.2019

Bücher sind wie Kekse! Hat man einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören, sie zu verschlingen!

Veröffentlicht am 15.07.2020 um 12:05 Uhr

Ja, in diesem Abschnitt geht´s ganz schön zur Sache.

Wie sich Edie beim Badeunfall des kleine Jungen verhält ist, echt erschreckend. Mit kommt Edie auch nicht gerade sehr empathisch vor. Nur wenn sie sich einen Vorteil verspricht, kann sie empathisch sein.

Aber auch Tam verhält sich manchmal sehr unreif, mag sie auch ein einfaches Mädchen sein. Wie sie mit den Zurückweisungen von Edie umgeht, wenn diese mal keine Zeit für sie hat, ist für mich ziemlich bedenklich.
Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht richtig, auf was das Ganze rausläuft. Eine Katastrophe für alle Beteiligten bahnt sich irgendwie an.

Ich hab aber noch einen Fehler entdeckt, wem ist das auch aufgefallen:
Kapitel 20 ist im Text meiner Meinung nach aus Edies Sicht geschrieben. Aber im Titel steht Tamsyn. Oder sehe ich das falsch?

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fernweh_nach_Zamonien

Mitglied seit 10.10.2017

Das Wichtigste ist, dass Kinder Bücher lesen, dass ein Kind mit seinem Buch allein sein kann. Astrid Lindgren

Veröffentlicht am 15.07.2020 um 12:09 Uhr

Zitat von Jukebook_juliet

Mich hat Edies Faszination über den Fast-Tod des kleinen Jungen am Strand echt verstört. Wiederum fand ich Tamsyns Reaktion sehr nachvollziehbar, gerade wegen ihres Vaters. Das hat mich ihr ein Stückchen näher gebracht, denn bisher mochte ich sie eher weniger.
Ihre Gewaltfantasien, nun auch auf Eleanor bezogen, machen mir immer noch ein wenig Angst ;o)

Zu Anfang des Buches mochte ich Eleanor so gar nicht. Nun, nach ihrem Zusammenbruch, habe ich schon etwas Mitleid mit ihr. Ich vermute mal, sie trinkt soviel, um Maxes Eskapaden zu vergessen.




Mich hat Edies Reaktion sowohl am Strand wie später auf den Zeitungsartikel auch sehr verstört. Wer denk so?! Das im ersten Teil der Diskussion aufgekomme Wort "creepy" passt erneut nur allzugut.
Ich frage mich noch immer, in welche Richtung sich diese Gewaltfantasien und die Faszination für den Tod entwickeln.

Eleanor haftet etwas Tragisches an. Sie ist ein alterndes Model und ihre einzigen Freunde sind scheinbar Tabletten und Alkohol. Sie hat aber nur kurz Sympathiepunkte gewonnen. Ihr Verhalten gegenüber Tamsyn bei der Party hat diese Punkte wieder verpuffen lassen.

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fernweh_nach_Zamonien

Mitglied seit 10.10.2017

Das Wichtigste ist, dass Kinder Bücher lesen, dass ein Kind mit seinem Buch allein sein kann. Astrid Lindgren

Veröffentlicht am 15.07.2020 um 12:18 Uhr

Zitat von LilaLullaby70

Kapitel 20 ist im Text meiner Meinung nach aus Edies Sicht geschrieben. Aber im Titel steht Tamsyn. Oder sehe ich das falsch?



Stimmt. Es sind Edies Erlebnisse.
Erst auf Seite 193 kommt Tamsyn hinzu und es müsste sonst aus ihrer Perspektive geschrieben sein.

Mir ist aufgefallen, dass im Kapitel 25 (Jago) plötzlich im Präsens erzählt wird obwohl es unverändert 1986 ist. Müsste es hier nicht im Imperfekt (wie bei allen anderen Szenen in der Vergangenheit) sein? Präsens wurde bisher sonst nur für die "Heute" -Kapitel genutzt.