Leserunde zu "Kaleidra - Wer die Seele berührt" von Kira Licht

Liebe Kira Licht,
was mich mal interessieren würde, die ganzen Exkursionen, die Ben und Emilia gemacht haben, um die Zutaten zu beschaffen, also an die Orte die sie gereist sind, sind die frei erfunden, oder haben die einen realen Bezug irgendwo auf der Welt? Besonders interessiert mich das bezogen auf die letzte Exkusion, wo die drei in dem Labyrinth landen. Und interessieren würde mich auch, wie du darauf gekommen bist, die alchemistischen Interessen mit dem ägyptischen Totenkult zu verbinden. :)
Ich studiere zwar Klassische Archäologie und hab somit wenig Bezug zur Ägyptologie, aber auf Grund meinen Studiums habe ich ein großen Interesse an Totenkulten, -stätten und längst vergesserner Orte in Zusammenhang mit Göttern, Statuen, Mythen.
Sonnige Grüße Roos.

Guten Morgen liebe Kira, liebe alle,

Zur frühen Stunde: haben Klone eigentlich auch Kräfte und eine Schlange? :)

Bunte Grüße
Leini

Guten Morgen, liebe Leini! :)

Spoileralarm Tut mir leid, aber das möchte ich hier nicht aufklären. :)

Dann besser wirklich nicht!

Grüße!

Liebe Roos,

hier kommt deine Antwort, die ich mal ein zwei Teile teile, damit ich hier nicht das System sprenge. 😉

Ich verwebe ja gerne Realität mit Fiktion. :)
Bei den 10 Schauplätzen /den Missionen sieht es folgendermaßen aus:

1.) Die Katakomben von Palermo sind ja ein beliebter Besucher-Hotspot, die gibt es also natürlich wirklich. Rosalia Lombardi, das kleine mumifizierte Mädchen in dem Glassarg, das Ben und Emilia in einem der Räume entdecken, gibt es ebenfalls wirklich. Auch der Boden des Raumes, der dann für den weiteren Verlauf des Buches eine wichtige Rolle spielt, sieht so aus. Rosalias Geschichte wird ja von Ben auch ein wenig nacherzählt. Auch das Amulett der Heiligen, das auf ihrer Brust ruht, gibt es in Wirklichkeit und kann im Glassarg angesehen werden. Auch den Alchemisten, den Ben und Emilia unter dem Raum in der Gruft finden, gab es wirklich. Bernhardus Trevisanus hat sogar einen eigenen Wikipedia Eintrag. Ich habe extra ihn gewählt, nicht nur, weil er Italiener (er stammte aus Padua) war, sondern weil er zur richtigen Zeit wie Maria di Luca und die anderen der Tria lebte und weil er ebenfalls ausgedehnte Reisen nach Spanien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Griechenland, sowie dem Orient (auch Ägypten) unternommen hat.

2.) Die Piscina Mirabilis existiert ebenfalls, sie ist ein unterirdisches Trinkwasserreservoir aus römischer Zeit. Auch sie kann von Touristen besichtigt werden, obwohl sie sich im Privatbesitz befindet.

3.) Die Parker-Library gibt es ebenfalls, sie ist die Bibliothek des Corpus Christi College in Cambridge und ein Teil der Universität von Cambridge. Ihr Sammlungsursprung geht auf das Jahr 1376 zurück, weshalb sie als mittelalterliche Bibliothek gilt. Auch das passte für mich zeitlich sehr gut zu der ursprünglichen Tria.

4.) Auch Palmyra, das in Syrien liegt, existiert tatsächlich. Erste archäologische Funde stammen aus der Jungsteinzeit. Ihre erste schriftliche Erwähnung erfolgte in altorientalischer Zeit. Auch die Säulen aus rosa Marmor, die Ben und Emilia dort suchen müssen, gab/gibt es wirklich. Sie bildeten ursprünglich das Tetrapylon, das allerdings Stück für Stück, bedingt durch den Zerfall des Steins, durch weißen Marmor ersetzt wurde. Es gibt noch genau eine Säule aus rosa Marmor, genau nach der müssen Ben und Emilia suchen. Im Jahre 2016 wurden große Teile des Tetrapylons durch den IS zerstört.

5.) Auch das „Haus des tragischen Dichters“ in Pompeji gibt es wirklich. Es handelt sich hierbei um ein mittelgroßes Wohnhaus, an dessen Eingang sich rechts und links jeweils ein Geschäft befand. Am Eingang zum Flur befindet sich das berühmte schwarz-weiße Mosaik eines Wachhundes, mit der Inschrift „Cave Canem“ (Vorsicht vor dem Hund), das vielen sicherlich bekannt sein dürfte. Wir haben es in Form einer Fußmatte vor der Haustür liegen. :)

6.) Auch das Tal Norangsadalen in Norwegen ist ein beliebter Touristen-Hotspot. Auch die Tatsache, dass das Tal 1908 erst zu seinem See gekommen ist, wird ja im Buch von Ben erwähnt und ist geschichtlich korrekt. Schuld war hier, wie auch im Buch erwähnt, eine Steinlawine, die den Wildbach staute. Ein ganzes Dorf versank bis zur Kirchturmspitze im Wasser. Ben und Emilia sind ja in genauso einem Gebäude gefangen, wobei sie hier auch schon erwähnen, dass es vermutlich an diesem Ort öfter zu Steinlawinen kam, da die oberen Dachfenster durch Eisengitter geschützt waren, weshalb ihnen eine Flucht aus dem Gebäude zunächst unmöglich ist. Das war keine Absicht der ersten Tria, da der See zu ihrer Zeit (15. Jahrhundert) noch gar nicht existierte und sie den Baustein einfach nur dort ein einem Gebäude/in der Tür versteckt hatten.

7.) Auch den Schauplatz Calakmul gibt es wirklich und er kann heute noch besichtigt werden. Calakmul war während der klassischen Periode eine mächtige Stadt der Maya. Sie erstreckte sich auf einer Fläche von ca. 30 km² und besaß über 100 Kolossalbauten. Auch die Malereien und Zeichnungen, die Emilia und Ben im Inneren der Hauptpyramide von Calakmul finden, sind typische Figuren und Motive der Maya.

8.) Der Vatikan/Petersdom als Schauplatz ist ja jedem bekannt. Unterhalb der Vatikanischen Grotten gibt es eine Nekropole. In ihnen vermutet man das Grab des Apostels Petrus. Wenn du dich für Nekropolen interessierst, sie bieten Führungen an, allerdings muss man sich dafür online anmelden und die Zahl der Besucher pro Tag ist begrenzt.

9.) Das Chateau d`Avrille, der Stammsitz der Familie von Justine Avrille, trägt natürlich nicht diesen Namen. Vorlage war hierfür das Chateau d` Allemagne en Provence, das im Herzen der Provence in einem Naturpark liegt. Obwohl es aus dem Mittelalter stammt, ist es im Stil der Renaissance renoviert worden und seitdem kontinuierlich modernisiert worden. Es ist mittlerweile ein Hotel, das Zimmer in verschiedenen Preisklassen anbietet.

10.) Auch die Hawara-Pyramide gibt es tatsächlich. Außerdem gilt sie tatsächlich als das Grabmal des altägyptischen Königs Amenemhet III aus der zwölften Dynastie im mittleren Reich.


Und dann war da noch die Frage, wie ich darauf gekommen bin, die alchemistischen Interessen mit dem ägyptischen Totenkult zu verbinden. Also zuerst einmal war es ja so, dass der erste Tria Bund in Ägypten geschlossen wurde. Ägypten gilt als Wiege der Magie. Hier ist es so, dass die Alchemie als die naturwissenschaftliche Abspaltung von der Magie gilt. Für die Geschichte bedeutet das: Magie im Alten Ägypten gab es wirklich, doch jetzt gibt es sie nicht mehr. Die Alchemie gibt es aber immer noch. Wenn man viel über Ägypten liest, dann kommt man um das Thema Magie einfach nicht herum. Und da die Geschichte der Alchemie für mich im Alten Ägypten beginnt, war es für mich ein interessanter Twist, diesen Bezug zur klassischen Magie herzustellen.

So, ich hoffe ich konnte dir helfen. 😊
Viele Grüße,
Kira

Diese Informationen wären schön in dem Buch. So als Anhang. Ich finde es unglaublich interessant.

Danke.

Danke dir, das ist eine tolle Idee! Vielleicht können wir das ja in Band 3 als Anhang realisieren. :)

Diese Idee finde ich auch super!

Das habe ich auch gerade gedacht, super spannend!
Vielleicht wäre das in Form eines Interviews (im Anhang) realisierbar, in dem Kira erzählt, wie sie zu den verschiedenen Ideen zum Buch gekommen ist.