Leserunde zu "Die Kamelien-Insel" von Tabea Bach

Der Klappentext hat mich ja schon neugierig auf das Buch gemacht. Mein Lieblingsgenre. Ich meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen.

Der Schreibstil der Autorin hat mich von der ersten Seite an total begeistert und ich bin sofort in die Geschichte um Tante Lucie und ihre Kamelieninsel eingetaucht (habe mir sofort die Blumen angeschaut, sie sehen einfach traumhaft schön aus).

Und dann diese Fahrt in die Bretagne. Es sind so wunderbare Landschaftsbeschreibungen, man glaubt selbst vor Ort zu sein.

Und nun zu den Protagonisten. Sylvia und Holger. Beiden leben für die Arbeit, fahren schicke Autos haben eine tolle Wohnung. Aber ich hatte von Anfang an das Gefühl es handelt sich bei den beiden um eine Art Zweckgemeinschaft. Durch ihre Jobs sehen sie sich ja kaum. Und Sylvia scheint in Holgers Gegenwart zu funktionieren.

Holger war mir von Anfang an unsympathisch. Und mein Eindruck hat sich im Laufe des ersten Kaptitels ja bestätigt. Er hat Syliva ja ganz schön belogen. Bin neugierig wie sie jetzt reagiert. Ich könnte mir vorstellen auf dieser Insel zu leben. Ein absoluter Traum.

Von der Kurzbeschreibung des Buches als auch dann von der Leseprobe her, musste ich das Buch „Die Kamelieninsel“ unbedingt lesen, denn es verspricht alles, was ich an Büchern mag und gern lese … Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht, Familiengeschichten und -geheimnisse, tolle Landschaften etc.

Der Einstieg in das Buch ist mir leichtgefallen und es hat sich von Anfang an für mich sehr flüssig gelesen. Bereits auf den ersten Seiten lernt man Sylvia sehr gut kennen und kann mit ihr fühlen. Sie ist mir sehr sympathisch - ganz im Gegenteil zur ihrem Mann Holger. Schon bei seinem ersten „Auftritt“ dachte ich mir, dass Sylvia etwas Besseres verdient hätte. Beide Ehepartner sind ihren Jobs sehr erfolgreich und absolute Karrieremenschen, sie sehen sich eher selten und wenn, scheint Sylvia eher ein nettes Aushängeschild für Holger zu sein. Sylvia ist ihr Status sehr wichtig, aber trotz allem, was sie sich beruflich aufgebaut hat, scheint sie mit ihrem Leben nicht wirklich glücklich zu sein. Als Leser fragt sich man sich deshalb schnell, ob sie es schaffen wird „auszubrechen“ und ihr Glück zu finden. Umso mehr freut man sich mit, als ihr die überraschende Erbschaft der Gärtnerei in der Bretagne und die plötzliche Auszeit aufgrund einer Klientenabsage hierzu eine Möglichkeit bietet. Die Autorin schafft es durch ihre flüssige, bildhafte und treffende Schreibweise den Leser mit auf Sylvia´s Reise zu nehmen. Ich konnte mich sehr schnell in die Leidenschaft Sylvia´s für die Kamelieninsel einfinden. Ein Problem habe ich mit der Beziehung zu Maël, dem Gärtner. Die Leidenschaft für ihn kam für mich zu plötzlich und ich konnte diese als Leser überhaupt nicht nachempfinden. Für mich hat „sich das Feuer“ nicht entfacht. Dies wurde mir irgendwie zu wenig beschrieben und ich kann die Figur des Maël noch nicht „fassen“. Es hat mich eher überrumpelt und ich empfinde ihn mehr als störend. Ich bin dennoch sehr gespannt, wie die Geschichte um Sylvia weitergeht, ob sie mehr über ihre Tante Lucie erfahren kann, ob Solenn irgendwann auftaut und ob sie die Kamelieninsel retten kann und ihr Glück findet. Vielleicht kann ich ja auch irgendwann noch zu Maël mehr Bezug finden. Es bleibt spannend ?

Uh das ist eine gute Idee, ich sollte auch mal die Blume googeln und schauen ob sie ähnlichkeiten mit meinen vorstellungen hat

Das stimmt, es ist wirklich eine sehr schöne Pflanze. Habe sie damals auch gleich gegoogelt

Ich bin sehr gut in die Geschichte gekommen. Mir gefällt der leichte Schreibstil.

Die Landschaftsbeschreibungen sind so richtig farbenfroh und plastisch, da möchte man am liebsten selbst sofort nach Frankreich.

Sylvia ist für mich eine Geschäftsfrau, die in ihrem Alltag gefangen ist und vor lauter Geschäftigkeit nichts anderes mehr wahrnimmt. Tja... kennt man das im Kleinen nicht auch selbst? Diese Parallele macht sie nochmal sympathischer. Doch auch so ist sie ein starker Charakter, der langsam beginnt ihre Welt zu hinterfragen.

Gut, dass sie ihre Freundin Vero hat. Ich glaube, die wird ihr noch so manches mal hilfreich zur Seite stehen. Schön.

Holger wiederum ist mir nicht gelegen. Der zeigt mir irgendwie narzisstische Tendenzen. So selbstgefällig und arrogant wie er sich Sylvia gegenüber benimmt, wundert es mich, dass sie noch nicht früher aufgewacht ist. Es ist IHR Erbe! Wie er darüber schon von der ersten Minute weg bestimmt hat. Furchtbar.

Dafür hat sich – wie sollte es anders sein – Mael sehr, sehr positiv bei mir eingeschlichen. Es ist Sylvia zu vergönnen, dass sie diesen Gärtner beschäftigt. Und wer weiß was noch kommt.......

Ich bin gespannt, wann sich Sylvia endlich zu erkennen gibt. Wobei ich irgendwie glaube, dass Solenn ahnt, wen sie in Sylvia vor sich hat, da ja selbst Sylvia eine Ähnlichkeit zu ihrer Tante festgestellt hat.

Was mir noch im Magen liegt, ist, dass Sylvia ja alle Unterschriften für eine Vollmachtsübertragung an Holger unterschrieben hat. Hoffentlich kommt sie da raus und kann die Insel retten.

Ja, Zweckgemeinschaft. Das ist ein gutes Wort für die Beziehung der beiden. Gefällt mir.

:) Ich auch. Muss gestehen, dass mich die Vielfalt der Kamelienarten überwältigt hat. War mir so nicht bewußt.

Ich werde mir sicher eine für meinen Garten kaufen. Diese Kamelien sehen einfach traumhaft aus.

Kann dich da verstehen...Mir geht es mit Mael so. Ich kann die Begeisterung für ihn bis dato so gar nicht nachvollziehen. Aber vielleicht klappt es ja auf den nächsten Seiten.

Oh ja, ich hoffe nur, dass Sylvia durch seine Lügen nicht zu viel verliert.