Leserunde zu "What if we Drown" von Sarah Sprinz

Auftakt einer mitreißenden New-Adult-Trilogie
Cover-Bild What if we Drown
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Sarah Sprinz (Autor)

What if we Drown

Sie möchte endlich nach vorne blicken. Er macht es ihr unmöglich

Ein Neuanfang - das ist Lauries sehnlichster Wunsch, als sie nach dem tragischen Tod ihres Bruders an die Westküste Kanadas zieht. Noch vor der ersten Vorlesung ihres Medizinstudiums an der University of British Columbia lernt sie Sam kennen und spürt sofort, dass er sie auf eine nie gekannte Weise versteht. Unaufhaltsam schleicht sich der attraktive Jungmediziner in ihr Herz. Bis Laurie erkennt, wie tief er in die Ereignisse der Nacht verstrickt war, die ihren Bruder das Leben kostete ...

"Für mich gleicht diese Geschichte einer Umarmung eines geliebten Menschen, der dir in schlechten Zeiten versichert, dass alles gut werden wird - emotional, einnehmend, wärmend. Ich bin absolut verzaubert." AVA REED , Spiegel -Bestseller-Autorin

Auftakt zur bewegenden und romantischen New-Adult-Trilogie von Sarah Sprinz

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 07.09.2020 - 27.09.2020
  2. Lesen 19.10.2020 - 01.11.2020
  3. Rezensieren 02.11.2020 - 15.11.2020

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 02.11.2020

Eine Reise nach Kanada

6

Ich bedanke mich, dass ich „What if we drown“ von Sarah Sprinz im Rahmen einer Leserunde der „Lesejury“ lesen durfte. Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst.

Inhalt:
Nach dem Tod ihres geliebten Bruders ...

Ich bedanke mich, dass ich „What if we drown“ von Sarah Sprinz im Rahmen einer Leserunde der „Lesejury“ lesen durfte. Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst.

Inhalt:
Nach dem Tod ihres geliebten Bruders Austin hält es Laurie in ihrer alten Heimat Toronto nicht mehr aus und zieht für das Medizinstudium einmal quer durch’s Land nach Vancouver. Obwohl Austin vor über drei Jahren gestorben ist, hat sie seinen Tod und dessen Umstände noch immer nicht verarbeitet.
In Vancouver angekommen, findet sie schnell Freunde und die beste WG, die man sich denken kann. Außerdem verliebt sie sich heftig. In Sam, einen älteren Medizinstudenten, der ihr Tutor an der Uni wird.
Alles könnte also perfekt sein, würde Laurie nicht schon bald herausfinden, dass Sams Geschichte auf schicksalhafte Weise mit Austins Tod verwoben zu sein scheint.

Meine Meinung:
Sarah Sprinz kann schreiben. Und wie sie das kann. Sie schreibt poetisch, atmosphärisch und tief. Für mich gibt es kaum etwas, das man am Schreibstil von „What if we drown“ kritisieren könnte. Ich bin ein großer Fan von ihrem Tonfall und ihrer Wortwahl. Manche Szenen aus diesem Buch werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Und ich habe schon VIELE Liebesromane gelesen.
Allein deswegen würde ich der Autorin immer eine Chance geben.
Auf „What if we drown“ habe ich mich schon seit Monaten gefreut, weil mich das Setting „Medizinstudium in Kanada“ so sehr angesprochen hat. Diesbezüglich bin ich auch nicht enttäuscht worden. Man merkt, dass Sarah Sprinz weiß, wovon sie schreibt, wenn sie von den Hürden eines Medizinstudenten im ersten Semester erzählt. Das ist alles sehr realitätsnah, sehr ehrlich und gefühlvoll beschrieben. Von der Darstellung der kanadischen Landschaften und der University of British Colombia will ich gar nicht erst anfangen. Ich habe es geliebt.
Was ich ein bisschen weniger geliebt habe, ist die Protagonistin.
Laurie hat mich vor einige Herausforderungen gestellt. Ihre Gefühle und das daraus resultierende Verhalten konnte ich vor allem im ersten Teil des Buches manchmal mehr, manchmal weniger nachvollziehen. Es war eine Berg- und Talfahrt mit uns beiden. Des Öfteren war ich wirklich wütend auf sie.
Vor allem zum Ende hin war da jedoch glücklicherweise viel mehr Berg als Tal und ich habe gemerkt, dass auch ich eine Entwicklung mit Laurie durchgemacht habe. Diese Entwicklung war nicht immer leicht, aber auf jeden Fall wertvoll zu lesen. Liebe und ob sie groß genug ist, um dem Anderen seine Fehler zu verzeihen, ist hier ein zentrales Thema, das in meinen Augen sehr schön umgesetzt wurde.
Irgendwie hat sich Lauries innerer Kampf also auch auf mich übertragen. Rückblickend betrachtet, bin ich dankbar für die echten Gefühle, welche die Geschichte in mir heraufbeschworen hat. Und diese Gefühle hätte ich vielleicht nicht gehabt, wenn die Hauptfigur nicht so herausfordernd unperfekt in ihrem Denken und Handeln gewesen wäre.
Zu Sam und den Nebencharakteren gibt es nicht viel zu sagen, außer, dass man sie einfach lieben muss. Ich kann es gar nicht erwarten, die Geschichten von Hope und Emmett im nächsten Jahr zu lesen.
Der Plot von „What if we drown“ ist voller emotionaler Momente und bildreicher Szenen. Manchmal ging die Geschichte ein bisschen rasant vorwärts. Aber darüber kann man hinwegsehen. Schließlich ist der Beginn des Studiums ja auch eine schnelllebige, hochemotionale Zeit. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich niemals mehr im Leben schneller auf Menschen einlässt.
Vielleicht hätte das Buch an der ein oder anderen Stelle auch noch ein paar Seiten mehr vertragen können. Manche Dinge wurden nämlich nur sehr kurz angerissen. Über Lauries Leben vor Austins Tod und ihre Motivation, um Medizin zu studieren, hätte ich z.B. gerne noch mehr erfahren. Geschweige denn, wie es in ihrem Leben weitergeht. Aber da setze ich meine Hoffnung in die Folgebände. Vielleicht erzählen Emmett und Hope uns ja bald noch ein wenig über Laurie und Sam.
Nicht unerwähnt lassen, möchte ich an dieser Stelle das Ende des Buchs. Es war so schön, so passend. Genau das, was diese Geschichte gebraucht hat. Ich habe wirklich die ein oder andere Träne geweint und Laurie fast alles verziehen, womit ich kurz zuvor noch gehadert habe.
Allein das Ende ist Rechtfertigung genug, um „What if we drown“ zu lesen.

Fazit:
Ich hatte riesige Erwartungen an dieses Buch und vielleicht habe ich auch deswegen das ein oder andere Mal mit der Geschichte gekämpft. Abschließend bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass die herausragend guten Seiten mit Abstand überwiegen. Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Reise nach Kanada. Und wie das mit Reisen so ist. Es gibt Etappen, die anstrengend sind und wehtun, aber am Ende zahlt es sich aus.



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Veröffentlicht am 03.11.2020

Ein gutes New Adult Buch mit kleinen Schwächen

3


Ich habe sehr lange auf "What if we Drown" gewartet und habe mich sehr gefreut, dass ich dann für die Leserunde bei der Lesejury ausgewählt wurde. Vorweg gesagt: Ich habe jede Seite dieses Buches genossen, ...


Ich habe sehr lange auf "What if we Drown" gewartet und habe mich sehr gefreut, dass ich dann für die Leserunde bei der Lesejury ausgewählt wurde. Vorweg gesagt: Ich habe jede Seite dieses Buches genossen, allerdings ist es trotzdem kein Highlight geworden, da mich ein paar Sachen gestört haben. Dazu aber später mehr.
Kommen wir erstmal zum Cover. Ich finde der LYX Verlag hat sich auch mit diesem Cover schon wieder selbst übertroffen. Das hellblaue Cover, auf dem Wasser zu sehen ist und die altrosa Schrift passen perfekt zu der Handlung und sehen im Regal wirklich wunderschön aus.

Ich habe bereits auf den ersten Seiten gemerkt, dass Sarah Sprinz schreiben kann. Und wie sie das kann. Ihre Worte sind wunderschön und ich habe mir das ein oder andere Zitat markiert, weil ich diese nochmal irgendwann lesen möchte. Die Sprachgewalt von Sarah Sprinz ist atemberaubend.

Das Buch beginnt direkt damit, dass Laurie in Vancouver ankommt, um ihr Medizinstudium zu beginnen. Man lernt am Anfang auch ihre zwei späteren Mitbewohner Emmett und Hope kennen, die ich direkt ins Herz geschlossen habe. Die Stimmung im Buch ist eher drückend, sehr emotional und ruhig. Als Leser spürt man Lauries Emotionen, man fühlt ihren Schmerz und ihre Trauer. Daher ist es wichtig zu sagen, dass man am Ende des Buches eine Triggerwarnung findet. Diese sollte man sich auf jeden Fall durchlesen, wenn man selbst einen Schicksalsschlag und den Verlust einer geliebten Person erlitten hat.

Die Protagonistin Laurie hat mir ganz gut gefallen, jedoch hat sie meiner Meinung nach ein paar Entscheidungen getroffen, die ich nicht richtig nachvollziehen konnte. In anderen Momenten jedoch wirkte sie sehr authentisch. Sie ist verschlossen und trauert, von daher ist es schon nachvollziehbar, wie sie in manchen Momenten gehandelt hat. Leider kann ich nicht näher darauf eingehen welche Entscheidungen das waren, die für mich nicht nachvollziehbar waren, da ich sonst spoilern würde. Aber grob gesagt: Eine Beziehung mit einer Lüge zu beginnen, ist nicht unbedingt die beste Art. Andererseits machen alle Menschen in ihren Leben Fehler, von daher kann ich es irgendwo doch nachvollziehen. Vielleicht ist genau diese Entscheidung das, was Laurie so authentisch und menschlich macht - weil jeder Mensch Fehler macht und niemand perfekt ist.

Sam hat mir gegen Ende des Buches auch richtig gut gefallen, jedoch hat mir bei ihm der letzte Funke gefehlt, damit ich mich als Leser auch in ihn verliebe. Lange Zeit hatte ich keine richtige Bindung zu Sam, er erschien mir sehr blass und ich habe kaum etwas über ihn erfahren. Das hat es mir schwer gemacht ihn als Charakter zu greifen. Manchmal habe ich mich mehr auf die Szenen mit Emmett (Protagonist Band 2) gefreut, als auf die Szenen mit Sam. In der zweiten Hälfte des Buches wurde uns Sam dann doch ein bisschen mehr vorgestellt und ich habe eine Bindung zu ihm aufbauen können. Er ist ein sehr ehrlicher Charakter, anfangs verschlossen, doch dann taut er immer mehr auf. Besonders gut hat mir jedoch gefallen, dass Sam seine Gefühle zeigt und dazu steht, dass er nicht der typische starke Mann ist, wie man ihn sonst oft aus New Adult Romanen kennt.

Die Beziehung zwischen Laurie und Sam hat sich meiner Meinung nach ein bisschen zu schnell entwickelt. Dadurch, dass ich kaum Bezug zu Sam hatte, fiel es mir auch schwer das Knistern zwischen den Beiden zu spüren. Zudem kam die Sexszene zwischen den Beiden sehr abrupt und passte für mich nicht in den Handlungsstrang, zumindest nicht in diesem detaillierten Ausmaß. Versteht mich nicht falsch, ich fand die Szene an sich wirklich toll geschrieben und da war der erste Moment, wo ich Knistern gespürt habe, aber irgendwie war die Geschichte bis dahin sehr ruhig und emotional und plötzlich kam dann diese Szene und Laurie und Sam waren wie ausgewechselt. Es ist schwierig zu erklären.

Die zweite Hälfte vom Buch hat mir dann tatsächlich noch besser gefallen als die erste, denn die Geschichte hat an Fahrt aufgenommen und wurde zum Page Turner. Der Schreibstil glänzte auch hier wieder in Perfektion und die Protagonisten wurden viel mehr beleuchtet und haben sich so langsam in mein Herz geschlichen. Leider sind die Nebencharaktere dadurch in der zweiten Hälfte etwas verloren gegangen. Hier hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht, aber viele davon werden wir in Band 2 und 3 ja noch wieder treffen. Gegen Ende habe ich tatsächlich in einer Szene gegen meine Tränen angekämpft, weil sie unglaublich schön beschrieben war.
Selten berühren mich Worte so sehr, wie die von Sarah Sprinz es getan haben.
Das Ende im allgemeinen kam mir jedoch ein bisschen zu voreilig. Ich hätte mir ein paar wenige Seiten mehr gewünscht, da es für mich doch sehr abrupt beendet wirkte.

Trotzdem hat mir das Buch unfassbar viel gegeben, hat mich vieles gelehrt und mir gezeigt, dass trauern völlig in Ordnung ist, aber dass das Leben irgendwann weitergeht um man lernt damit umzugehen. Die Welt ist nicht immer schlecht, das Leben ist nicht immer schlecht, nur weil uns was Schlimmes passiert. Die Welt dreht sich weiter und wir sollten auch weiterleben und jede Sekunde des Lebens genießen.

Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich glaube, dass es vielen Menschen da draußen helfen kann und Mut machen wird. Von mir bekommt es 4 Sterne und ist eine große Empfehlung von mir. Und ich freue mich sehr auf die zwei Folgebände und alles Weitere, das Sarah Sprinz (aka Heine) noch schreiben wird.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Ehrliches, emotionales & tiefgründiges Buch mit wunderbaren Charakteren und einem ersten Thema ...

3

"What if we Drown" ist das erste Buch der Autorin, welches ich gelesen und es war ein bisschen wie Liebe auf den ersten Satz. Ich durfte dieses wunderschöne Buch innerhalb einer Leserunde bei der Lesejury ...

"What if we Drown" ist das erste Buch der Autorin, welches ich gelesen und es war ein bisschen wie Liebe auf den ersten Satz. Ich durfte dieses wunderschöne Buch innerhalb einer Leserunde bei der Lesejury vorab lesen und schon die Leseprobe hat es mir absolut angetan. Man beginnt zu lesen, findet sich direkt als Teil der Geschichte mitten im Geschehen wieder und fühlt von der allerersten Sekunde an einfach voll und ganz mit. Der Schreibstil enthält eine gewisse Intensität und eine Tiefe mit der er es schafft, die richtigen Gefühle während des Lesen zu übermitteln und einen somit emotional absolut zu erreichen. Sowas finde ich sehr wichtig und das ist etwas, worauf ich großen Wert lege, weil es einem dabei hilft, eine bessere Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und gleichzeitig so tief in der Geschichte zu versinken, dass man die Realität während des Lesens für einen Augenblick ausblenden kann.

Das erste in diesem Buch, in das ich mich verliebt habe, waren die beiden Mitbewohner von Laurie - Emmett und Hope - die ich auf Anhieb ins Herz geschlossen habe. Ihn mit seiner humorvollen, lockeren und charmanten & sie mit ihrer offenen, herzlichen und hilfsbereiten Art. Sie strahlen vom ersten Moment an einfach etwas aus, das dafür sorgt, dass man das Gefühl vermittelt bekommt, sich in ihrer Gegenwart absolut wohlfühlen zu müssen und es ist tatsächlich sogar so, dass sie es innerhalb weniger Seiten geschafft haben, den Wunsch in mir zu wecken, ebenfalls bei ihnen einzuziehen und Teil ihrer kleinen Gemeinschaft zu werden. Man spürt, dass Hope und Emmett eine tolle Freundschaft haben und die Art und Weise, wie sie miteinander, aber vor allem auch wie sie mit Laurie umgehen und sie mit offenen Armen empfangen, sorgt für ein wunderbar angenehmes und vertrautes Feeling beim Lesen. Generell muss ich sagen, dass ich die Nebencharaktere in diesem Buch unglaublich toll fand. Sie sind ein ganz wichtiger Bestandteil dieser Geschichte, tragen einen entscheidenden Teil zu deren Verlauf bei und haben sich mit jeder Seite mehr und mehr in mein Herz geschlichen.

Im Grunde war es simpel. Am absoluten Tiefpunkt angelangt, gab es nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder man verharrte dort oder es würde wieder aufwärtsgehen. Und Letzteres war es, wofür ich stumm betete.

Die Besonderheit bei Laurie, der Protagonistin, war, dass ich wirklich von Anfang an mir ihr mitfühlen konnte und das, obwohl ich sie zu dem Zeitpunkt ja noch überhaupt nicht gekannt habe. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt ist wunderbar greifbar und authentisch dargestellt und ich habe die ganze Zeit über während des Lesens das Bedürfnis verspürt, sie in den Arm zu und ihr einen Teil ihrer Last zu nehmen. Sie scheint nicht nur von Sorgen, Ängsten und immer wieder aufsteigenden Panikattacken gequält zu werden, sondern auch von starken Schuldgefühlen. Ihre innere Zerrissenheit ist die ganze Zeit über deutlich zu spüren und ich finde es unglaublich toll, wie schnell es die Autorin hier geschafft hat, eine Verbindung zwischen Protagonistin und LeserIn zu schaffen, ebenso wie sie es geschafft hat, mit ihren Worten in einem drin etwas zu bewegen. Ich finde, der Kampf zwischen Laurie's Herzen und ihrem Verstand ist so greifbar, dass man selber während des Lesens manchmal nicht wusste, was man denken oder fühlen soll. Zudem habe ich geliebt, dass man sie im Laufe der Geschichte dabei begleitet wie sie Fehler begeht, diese aber dann auch einsieht, aus ihnen lernt und sich dementsprechend weiterentwickelt. Sie ist am Ende des Buches kein völlig anderer Mensch als zu Beginn, aber sie lernt in der Zwischenzeit wahnsinnig viel dazu, kommt zu wichtigen Erkenntnissen und arbeitet daran, sich von Altem zu lösen, um für Neues bereit zu sein. Und das ist definitiv ein Highlight für mich gewesen!

Das allerste Wort, das mir einfällt, wenn ich an Sam, den männlichen Protagonisten denke, ist: Wärme. Denn genau das ist, was er für mich von Anfang an ausstrahlt. Eine Wärme, eine Vertrautheit und in gewisser Hinsicht auch eine Geborgenheit, die einen dazu verleitet, sich beim ihm vollkommen fallen zu lassen. Man lernt ihn als eine Mischung aus süß-verlegen und sehr direkt kennen, was mir total gut gefallen hat. Seine Offen- und Ehrlichkeit Laurie gegenüber hat ihn zusätzlich noch einmal umso sympathischer gemacht und in meinen Auge gehört Sam zu der Sorte Mensch, die man einfach wahnsinnig gern haben muss. Interessant hat ihn gemacht, dass sich hinter diesem Herzlichen und unglaublich Liebevollen, das er ausstrahlt, ein gebrochener und von Schuldgefühlen geplagter Mensch versteckt, der sich nichts sehnlicher wünscht als abschließen zu können. Nur, dass er nicht daran glaubt, dass das jemals passieren wird.

»Ich weiß nicht, was du an dir hast, aber es hat mir von der ersten Sekunde an den Verstand geraubt.«

Die Liebesgeschichte von ihm und Laurie ist alles andere als leicht und unkompliziert. Sie wird von Anfang an von Geheimnissen, Lügen und einer Menge falscher Gefühle begleitet, die sich im Laufe der Geschichte aber in etwas verwandeln, das sich richtiger nicht anfühlen könnte. Gebrochner Mensch trifft auf ebenfalls gebrochenen Menschen, Schuldgefühle und Wut treffen ebenso aufeinander wie Schmerz, Verlust und die Sehnsucht danach, endlich wieder nach Vorne blicken zu können. Man hat es hier mit zwei jungen Menschen zu tun, die mit den schweren Ereignissen der Vergangenheit zu kämpfen haben. Zwei Menschen, die jeden Tag aufs Neue darum kämpfen müssen, nicht zu ertrinken und die sich selbst an einem gewissen Punkt im Leben verloren haben und nun dabei sind, sich wiederzufinden. Und auch, wenn all diese Dinge definitiv nicht die besten Voraussetzungen für eine sich entwickelnde Liebe zu sein scheinen, so überrascht einen das Leben manchmal - und die Person, von der du es am wenigsten erwarten würdest, ist auf einmal der Anker, an dem du dich festhalten und die Schultern, an der du dich anlehnen kannst. Diese eine Person wird zur größten Bereicherung in deinem Leben und zu der Rettung, die du so dringend benötigst. Ich habe wirklich jede einzelne Sekunde mit den beiden mitgefiebert und mitgefühlt und ihre gemeinsame Geschichte hat mich ganz tief berührt. Zudem finde ich unfassbar toll, dass sie verbunden ist mit einem sehr sehr wichtigen, aber auch schwierigen Thema an das die Autorin sich hier herangetraut hat und dessen Umsetzung ihr wunderbar authentisch gelungen ist. Dazu möchte ich auch gar nicht mehr verraten, weil ich euch nichts vorwegnehmen will - aber ich kann euch sagen, dass es Sarah Sprinz unglaublich gut gelungen ist, dieses Thema sensibel und trotzdem sehr aussagekräftig in die Geschichte mit einzubauen.

»Jeder Mensch hat Hilfe verdient, auch wenn er selbst schuld an seiner Situation ist. Auch wenn seine eigenen Entscheidungen ihn dort hingebracht haben.«

Auch das Ende ist der Autorin super gut gelungen. Hier gibt es noch einmal einen wahnsinnig bedeutsamen und emotionalen Moment, der passender und besser für das Ende des Buches nicht hätte sein können. Er ist nicht klischeebeladen, er ist nicht zu perfekt und er ist in keiner Weise weit hergeholt. Und genau solche Enden - die, die zur Geschichte und den Charakteren passen und die man als LeserIn nachvollziehen und vielleicht sogar nachempfinden kann - sind unwahrscheinlich wertvoll.

Wer also auf der Suche nach einem ehrlichen, emotionalen und tiefgründigen Buch mit authentischen und greifbaren Charakteren, einem ernsteren Thema, einer Achterbahnfahrt der Gefühle und einem Ende ohne Klischees ist, der sollte nicht lange überlegen, sondern sich "What if we Drown" schnappen, sich eine ruhige Ecke suchen und sich die Zeit nehmen, sich von dieser Geschichte berühren zu lassen. Denn ich bin mir sicher, genau das wird sie tun.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Ich habe mich in den Schreibstil veriebt!

3

Klappentext:
Sie möchte endlich nach vorne blicken. Er macht es ihr unmöglich

Ein Neuanfang - das ist Lauries sehnlichster Wunsch, als sie nach dem tragischen Tod ihres Bruders an die Westküste Kanadas ...

Klappentext:
Sie möchte endlich nach vorne blicken. Er macht es ihr unmöglich

Ein Neuanfang - das ist Lauries sehnlichster Wunsch, als sie nach dem tragischen Tod ihres Bruders an die Westküste Kanadas zieht. Noch vor der ersten Vorlesung ihres Medizinstudiums an der University of British Columbia lernt sie Sam kennen und spürt sofort, dass er sie auf eine nie gekannte Weise versteht. Unaufhaltsam schleicht sich der attraktive Jungmediziner in ihr Herz. Bis Laurie erkennt, wie tief er in die Ereignisse der Nacht verstrickt war, die ihren Bruder das Leben kostete ...

Meine Meinung:
Von den ersten Seiten an war ich total gefesselt von der Atmosphäre und dem Schreibstil.
Auch das Thema, das die Autorin anspricht hat mich wahnsinnig bewegt.
Durch das Buch habe ich mich auch ein bisschen in Vancouver verliebt, denn die Beschreibungen des Ortes und die Szenen, die sich dort abgespielt haben, konnten mich ziemlich mitnehmen und staunen lassen.
Laurie mochte ich am Anfang total gerne.
Von der ersten Sekunde an hatte ich eine Verbindung zu ihr.
Eine relativ wichtige Handlung von ihr finde ich aber ziemlich unfair, weshalb ich sie nicht richtig in mein Herz schließen konnte.
Sam hingegen war mir von der ersten bis zur letzten Sekunde an sympathisch.
Er ist sehr einfühlsam und hilfsbereit und hat auch noch unter seiner Vergangenheit zu leiden, was mich ihm ziemlich nahe gebracht hat.
Manchmal hätte ich ihn am liebsten einfach in den Arm genommen.
Er ist jedenfalls ein ganz toller Bookboyfriend!
Zwischen Laurie und Sam ging es mir dann aber leider etwas zu schnell.
Ich hatte das Gefühl, dass sie sich einfach noch gar nicht richtig kennen und dann dafür schon recht weit gehen.
Den Schreibstil von Sarah Sprinz muss ich hier aber sehr hoch loben!
Sie hat einfach ein großes Talent mit Worten umzugehen und einen dabei zu berühren.
Lauries innere Konflikte hat sie auch wahnsinnig gut dargestellt und dadurch konnte ich – obwohl ich eine Entscheidung nicht gut heiße – wahnsinnig mit ihr mitfühlen.
Bei dem Buch habe ich auch einige Tränen vergossen.
Außerdem fand ich es sehr interessant, dass eine Protagonistin uns das Medizinstudium zumindest etwas näher bringt.
Es gab auch ein paar Nebencharaktere, die mir schnell ans Herz gewachsen sind und umso mehr freue ich mich auf die Geschichte der jeweiligen Person.
Das Cover finde ich super schön und auch die Innengestaltung des Buchs gefällt mir ziemlich gut.
Es ist schlicht, aber trotzdem bildschön und die Ruhe, die es ausstrahlt passt ebenfalls ziemlich gut zu der Geschichte.
Leider war die Geschichte am Ende irgendwie schnell vorbei.
Ich hätte super gerne noch mehr Zeit mit den beiden verbracht, da am Ende auch ein paar Fragen für mich offen geblieben sind.

Fazit:
Sarah Sprinz konnte mich mit ihrem Schreibstil umhauen!
Ich liebe die Atmosphäre in dem Buch und den Ort.
Es ist alles super gut aufeinander abgestimmt, aber mit einer von Lauries Entscheidungen konnte ich mich nicht ganz anfreunden, aber ihr innerer Konflikt diesbezüglich war wahnsinnig gut dargestellt, sodass ich damit leben kann und Sam und Laurie sind mir etwas zu schnell zu nahe gekommen.
Sonst hat mir das Buch gut gefallen.
„What if we Drown“ bekommt von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Pure Enttäuschung

2

Diese Rezession könnte kleine Spoiler enthalten!

Als ich den Klappentext und die Leseprobe damals gelesen habe, war ich total begeistert. Mir wurde eine emotionale Geschichte mit viel Gefühl, Liebe, ...

Diese Rezession könnte kleine Spoiler enthalten!

Als ich den Klappentext und die Leseprobe damals gelesen habe, war ich total begeistert. Mir wurde eine emotionale Geschichte mit viel Gefühl, Liebe, Verarbeitung und so viel mehr versprochen. Aber je mehr Seiten ich in dem Buch las, desto enttäuschter wurde ich.

Die Geschichte starten mit Lauries Umzug nach Vancouver, wo sie ihr Studium beginnt fernab von ihrem Zuhause und den damit verbundenen Erinnerungen an ihren verstorbenen Bruder. Ganz nach dem Motto "Neues Leben, neues Glück". Was man bei diesem Buch ganz wörtlich nehmen konnte, denn alles lief bei ihr perfekt:
Übergangswohnung entwickelt sich problemlos zur festen Bleibe, perfekte Mitbewohner, einmal in der Uni und schon hat sie einen festen Freundeskreis.
Also mein Start in das Unileben verlief wesentlich holpriger, aber vielleicht bin ich auch einfach nur ein Pechvogel.
Andererseits bietet das Buch durch den Verlust und Sam, der irgendwie bei dem Tod des Bruders involviert war, genug Drama. Da scheint es ja gar keinen Raum für kleinere Probleme zu geben.

Aber das war mir zu Beginn gar nicht mal so ein Dorn im Auge, denn bis dato hat mit die Geschichte noch gefallen, zumindest bis Sam ins Spiel kam und sich langsam die Romanze anbahnte. Ab dann ging die Geschichte nur noch Berg ab.

Der Hauptgrund hierfür war, dass die Beziehung zwischen Sam und Laurie aus purer Oberflächlichkeit bestand. Sie hat ihn nicht geliebt, weil er sehr charmant war oder weil er sie zum Lachen brachte, sondern weil er einfach toll aussieht. Aber mal im Ernst: Wer braucht schon Charakter, wenn man gleich mit der Person rummachen kann?
Und dann nebenbei noch das Drama, weil er ist ja Lucifer höchst persönlich, weil er irgendwie mit dem Tod des Bruders zutun hatte. Mit anderen Worten, sie darf ihn deswegen nicht lieben, aber sein Body ist schon echt unglaublich nice.

Meinetwegen hätte der Kuss auch 100 Seiten später folgen können, wenn man stattdessen Sams Charakter besser kennenlernen würde. Aber das war leider nicht der Fall.

Laurie Verhaltensweisen war auch einfach unterste Gürtellinie. Mit toxischen Beziehungen scheint sie sich auseinander gesetzt zu haben, denn die Eigenschaften einer Red Flag beherrschte sie sehr gut:

Partner wie einen Spielball benutzten --> Kein Problem!
Manipulation --> Macht Laurie mit links!
Lügen--> Nichts lieber als das!

Und dann noch Gefühlt jeden in Gut und Böse einteilen, weil die Welt ja nur aus diesen zwei Möglichkeiten besteht.

Aber hey, am Ende hat sie ja doch das bekommen, was sie wollte!


In der Autorin steckt auf jedenfalls Potential, aber diese Geschichte war einfach nichts für mich. Da hat dem Buch zu sehr die Tiefe gefehlt, die ich mir gewünscht hätte. Der Koffer, der am Anfang angesprochen wurde, hatte gar keine Relevanz mehr und allgemein hat man den Bruder kaum kennengelernt, obwohl er doch so eine große Rolle zu haben schien. Auch was mit Laurie Studienfach, was dauernd angekratzt wurde, ist, wurde nie geklärt. Ich hätte mir auch mehr Weiterentwicklung, die von dem jeweiligen Charakter selbst ausging, gewünscht, aber wenn es nicht mit der Beziehung zu tun hatte, war es dann doch zu irrelevant.

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