Leserunde zu "Celestial City - Akademie der Engel: Jahr 3" von Leia Stone

Ja, das finde ich auch. Es wundert mich auch, dass Luzifer da ein so großes Vertrauen drin hat, wenn Raksha mit Brielle "spazieren" geht. Immerhin hat Raksha sich gegen Ende hin ja doch öfters für Brielle eingesetzt und ich wäre an seiner Stelle misstrauisch geworden. Gut fand ich dann aber, dass die Flucht nicht zu 100%ig perfekt war, da ja Sera nicht mitgenommen werden konnte.

Ich frage mich das auch. Aber vielleicht ist dieser Seelenpakt ja eine Absicherung für ihn? Ich denke, dieser Pakt ist nicht leicht auf die Schulter zu nehmen. Bin gespannt was fürAuswirkungen das noch haben wird.

Obwohl ich Band 1 und 2 nicht gelesen habe, konnte ich gut in das Buch hineinfinden. Das Who is Who hat sich mir schnell erschlossen. Auch die magischen Besonderheiten sind recht einfach zu verstehen.
Was ich der Autorin auf jeden Fall zu Gute halten muss, ist ihr Schreibstil. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Alles ist gut vorstellbar beschrieben, v. a. waren die Kämpfe spannend erzählt, was keine Selbstverständlichkeit ist.
Ein großer Kritikpunkt ist jedoch der Griff in die Klischee-Schublade. Der gesamte Gefängnisaufenthalt liest sich wie in so vielen anderen Fantasyromanen. Ich habe wirklich alle relevanten Eckpunkte wiedergefunden: die Drogen, die Kämpfe, um sich zu beweisen, der Kampf der rebellischen gegen die folgsame Brielle, die sie geben soll, die Freundschaft mit ihrer Aufpasserin, ihr Ausbruch, bei dem sie jemanden zurücklassen muss etc. Am schlimmsten empfinde ich die Steigerung, dass Lucifer ein Kind von ihr möchte, denn dieses Motiv gehört meiner Meinung nach nicht in einen Fantasyroman für Jugendliche, auch wenn diese Idee in einigen anderen Reihen ebenfalls vorkommt.
Insgesamt hat mich das Buch jedoch unterhalten. Wenn man viel in diesem Genre unterwegs ist, fühlt man sich eben oft erinnert. Ein wenig mehr Einfallsreichtum wäre an dieser Stelle schön gewesen. Dennoch freue ich mich auf die zweite Hälfte.

Ja, ich denke, dass hier der Begriff der Depression einfach deplatziert verwendet wurde. Denn wie du schon sagst, die lassen sich nicht einfach so abschütteln. Es macht zwar für mich Sinn, dass Brielle kurzzeitig ihren Lebensmut verliert durch die Demütigungen und die Hoffnungslosigkeit, aber das hätte auch anders beschrieben werden können. Dennoch würde ich das der Autorin jetzt nicht ankreiden, weil in dem gesamten Teil der Erzählung einfach vieles etwas überzogen dargestellt wird, wie man es in diesem Genre ja meist vorfindet und irgendwie auch erwartet.

Das ist ein toller Verbesserungsvorschlag. Aber ich fürchte, darauf hoffen wie vergebens.

Das ist echt mal eine ganz andere, überraschende Sichtweise. Wenn ein Buch bei mir keine Detailfragen auslöst, hätte ich gar kein Interesse es zu lesen und auch keine Freude daran. Für mich machen die Fragen die ich mir stelle, einen Großteil der Spannung aus.

Ja stimmt, das blieb wieder sehr an der Oberfläche. Mit einer Depression im klinischen Sinne hatte Bris Zustand sicher nichts zu tun. Sie fühlt sich eingesperrt, hoffnungslos, vermisst ihre Freunde und leidet, weil diese sie tot glauben. Aber eine klinische Depression ist natürlich etwas anderes.

Doch, natürlich stelle ich mir Detailfragen, nur eben nicht allzu viele, wie ich geschrieben habe.

Zum Beispiel frage ich mich, ob Raksha vielleicht doch böser ist als wir nun alle denken, wie Brielle aus dem Pakt wieder herauskommt usw.

Ansonsten lasse ich die Handlung einfach auf mich zukommen.

Ich habe gerade den ersten Abschnitt eendet und fand ihn zwar nicht überragend, aber ich hab auch nicht so viel zu meckern. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass waren vielleicht die interessantesten Kapitel der Reihe bisher Und dann endet der Abschnitt auch noch mitten in der Flucht, das war schon spannend.

Ich muss schon sagen, der Klappentext verrät doch zu viel, was meint ihr? Ich meine, ich hätte ja schon erwartet, dass sie da nicht ewig bleibt, aber sie flieht erst bei der Hälfte. Und da von einer "Verbündeten" die Rede war, habe ich schon die ganze Zeit gedacht, dass Raksha Brielle irgendwann doch zur Flucht verhelfen würde.

Die Zeit in der Hölle fand ich schon ganz gut gelungen, aber schlimmer geht immer Wie mächtig ist Lucifer nun eigentlich? Er kann Leute fast überall beobachten und auch ihr Leben beeinflussen, zum Beispiel hat sich Brielles Mutter direkt in den Finger geschnitten. Brielle zu entführen fiel ihm auch sehr leicht, also wie kann man sich eigentlich vor ihm in Sicherheit bringen?

Und die Flucht - hat es noch jemanden genervt, wie Brielle immer wieder zu Sera wollte? Wie oft muss Raksha es ihr denn noch erklären? Meine Güte, die hätten sich glatt noch erwischen lassen! Mit Bernie als Schutzengel hätte ich auch nicht gerechnet

Ich bin gespannt, wie die Flucht weiter verläuft, ob Brielle es schafft, Rakshas Familie zu retten und welchem ihrer Freunde sie als erstes begegnet. Und ich bin auch gespannt, wann wir Lincoln wiedersehen!

Ich finde es ja faszinierend, wie viele Leser Band 2 schlecht fanden und trotzdem noch weiterlesen wollten Absolut nicht als Kritik gemeint, ich zähle mich auch dazu

Ich könnte mir glatt vorstellen, dass Lucifer die Klinge selbst wieder in Brielles Hände drückt, damit diese ihm die Himmelspforte öffnen kann. Und ich denke, sie finden einen Weg, den Seelenpakt zu ihren Gunsten auszulegen

Geht mir ähnlich

Dass sie sofort entkommt dachte ich auch. Ich hatte zunächst sogar erwartet, dass sie noch in der Leseprobe entkommt, weil sich ihre Probleme ja wirklich immer schnell lösen und auch, weil es ja schon im Klappentext steht. Aber wir sind bei der Hälfte und sie flieht erst jetzt! Wenn die in der zweiten Hälfte nicht das Tempo anziehen (wobei ja auch in der Hölle mehrere Wochen vergangen sind), dann wird mir das Buch vermutlich ganz gut gefallen

Da hast du recht, auf Drogen setzen, schwächen und betäuben ist zwar schon belastend für Brielle, aber als Teufel kann man gern noch etwas böser sein. Da gäbe es doch so viele Möglichkeiten, schließlich ist das der gefallene Engel, der sich Dämonen zusammenmischt

Ich denke auch, dass sie dem Wesen irgendwann wieder begegnet und dann merkt, dass es das ist, dass sie selbst erschaffen hat. Ich habe da zwei verschiedene Szenarien im Kopf: Entweder muss sie dagegen kämpfen und merkt, was für ein gefährliches Vieh sie da erzeugt hat, kennt aber auch die Schwächen, oder das Wesen hat sie lieb, weil sie mitgemischt hat

Gute Frage, warum mischt er sich nicht schon früher ein ... Irgendwas mit freiem Willen oder "Engel dürfen sich nicht einmischen" bla bla

Sie hat doch bestimmt einen Schutzengel, weil sie etwas besonderes ist ... aber das haben die Engel ja eigentlich erst bei der Erweckungszeremonie herausgefunden. Aber irgendwie wusste man es wohl doch schon früher.

Ich weiß da gar nicht, ob ich das so wahrnehme, dass die Autorin hier auf psychische Erkrankungen eingehen will. Mir kam das mit den Depressionen hier immer so vor, als wolle man beschreiben, dass Brielle sich hoffnungslos, traurig, niedergeschlagen, verzweifelt ... fühlt. Ich kenne mich mit Depressionen wirklich nicht aus, aber ich denke, es geht hier um ihre momentane Gefühlslage und nicht um etwas anhaltendes.

Abgesehen davon, ob es nun Depressionen sind oder nicht, hätte ich mir statt "Ich bin depressiv" eher Beschreibungen ihrer Gefühlswelt gewünscht, bei denen man sich dann eher selbst zusammenreimen würde "Brielle ist depressiv, das erkennt man". (Womit ich auch nicht sagen will, dass man das einfach so "diagnostizieren" kann.)

Ich fand es da auch schade, dass es nicht Lincoln selbst war, der hätte dieses Zeichen wohl echt gebraucht :-/