Nachdem mich One Song Apart schon komplett begeistert hat, war meine Vorfreude auf Two Steps Away entsprechend groß. Pippa war im ersten Band ja eher die Figur, bei der ich das Gefühl hatte: „Da steckt so viel dahinter, das will ich unbedingt verstehen.“ Genau deshalb war ihre Geschichte für mich persönlich der logischste und spannendste nächste Schritt. Schon in der Leseprobe merkt man, wie viel Ambivalenz Pippa in sich trägt. Dieses Zusammenspiel aus Härte, Anspruch und einer verletzlichen Seite, die sie kaum zeigen darf, hat mich sofort wieder gepackt. Sie wirkt einerseits tough, manchmal fast bissig, gleichzeitig spürt man aber in jeder Szene, dass dieser Selbstschutz nicht grundlos da ist. Die Dynamik mit ihrer Mutter bestätigt das nur noch mehr – dieses ständige Stark-Sein-Müssen, dieses „Zeig bloß keine Schwäche“, das ihr regelrecht eingebrannt wurde, macht jede Interaktion intensiver.
Und dann steht plötzlich Ben wieder vor ihr. Ich fand es total spannend, wie viele Emotionen diese Begegnung auf einmal nach oben gespült hat. Bei beiden ist da so viel Altlast, aber auch so viel Ungesagtes. Dass er einfach damals abgehauen ist, ohne Erklärung, ohne Abschied – ich kann absolut verstehen, warum Pippa so aufgebracht und abweisend reagiert. Gleichzeitig merkt man schnell, dass Ben ebenfalls seine Wunden mit sich herumträgt. Er wirkte für mich sofort sympathisch, aber auch gezeichnet von der Vergangenheit, und genau das macht die Dynamik zwischen ihnen so explosiv und gleichzeitig so nahbar. Was ich besonders gelungen finde: Dieser Second-Chance-Vibe, der direkt im ersten Zusammenspiel mitschwingt. Man spürt die Geschichte, die die beiden verbindet, aber auch die Wut, die Verletzung und die Angst, noch einmal alles zu verlieren. Das hat mich sofort reingezogen. Ich hoffe sehr, dass sie lernen, sich gegenseitig wirklich zuzuhören – und dass Pippa die Chance bekommt, nicht nur stark sein zu müssen, sondern auch weich sein zu dürfen.
Und ja, das Cover… ich liebe es. Dieser winterliche Look, das Lila, das man eigentlich nie so schön hinbekommt – hier passt einfach alles zusammen und es strahlt genau die Stimmung aus, die ich mir von der Geschichte erhoffe: cozy, emotional, ein bisschen melancholisch und voller Hoffnung, dass zwei Menschen ein zweites Mal zueinanderfinden können. Wenn Band 1 schon eine Wohlfühlwolke war, dann fühlt sich Band 2 jetzt schon an wie der Moment, in dem jemand sanft die Decke zurechtrückt und flüstert: „Bleib noch ein bisschen. Da kommt noch was Wichtiges.“ Ich freu mich unglaublich darauf, wieder in diese Welt einzutauchen – und diesmal Pippas Herz wirklich zu verstehen.