Leserunde zu "Tulpengold" von Eva Völler
Ein mitreißender und hochspannender historischer Roman, mit einem faszinierenden Protagonisten!Tulpengold
Roman
Amsterdam, 1636. Pieter, der neue Lehrling von Rembrandt van Rijn, ist ein Sonderling. Vor allem seine Begeisterung für höhere Mathematik weckt Befremden. Seine Begabung kann er indessen unverhofft anwenden, als auf einmal die Preise für Tulpenzwiebeln in schwindelnde Höhen steigen und Pieter gewisse Gesetzmäßigkeiten erkennt. Doch dann werden mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden, und Pieters Meister gerät selbst in den Sog dieser rätselhaften Mordserie. Denn alle Opfer wurden von Rembrandt porträtiert ...
Timing der Leserunde
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Bewerben 08.01.2018 - 21.01.2018
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Lesen 05.02.2018 - 04.03.2018
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Rezensieren 05.03.2018 - 18.03.2018
Bereits beendet
Teilnehmer
Diskussion und Eindrücke zur Leserunde
Fragen an die Autorin Eva Völler
lesewurm44
Mitglied seit 16.07.2016
Man ist nicht mehr der selbe Mensch, wenn man mit einem Buch fertig ist!
Veröffentlicht am 13.02.2018 um 14:06 Uhr
Hallo Hallo!
Ich bin nun mit den ersten paar Kapiteln durch und ich muss sagen - Respekt- da steckt super viel Rechere Arbeit drin!Ich finde es grandios, das alle " alten " Zusätze für die Farben genaustens beschrieben werden!
Meine Frage nun : Wieso ausgerechnet Rembrandt in einem Krimi?
Eva Völler
Mitglied seit 21.06.2017
Veröffentlicht am 13.02.2018 um 17:16 Uhr
lesewurm44 schrieb am 13.02.2018 um 14:06 Uhr
Hallo Hallo!
Ich bin nun mit den ersten paar Kapiteln durch und ich muss sagen - Respekt- da steckt super viel Rechere Arbeit drin!Ich finde es grandios, das alle " alten " Zusätze für die Farben genaustens beschrieben werden!
Meine Frage nun : Wieso ausgerechnet Rembrandt in einem Krimi?
Hallo Lesewurm,
danke für das Lob, das freut mich wirklich sehr
Und um die Frage nach Rembrandt zu beantworten - bevor ich das jetzt groß erkläre (da müsste ich ein bisschen ausholen ), schaust du vielleicht rasch ins Nachwort (ab S. 473), da steht was dazu.
Herzlich,
Eva
Veröffentlicht am 13.02.2018 um 19:00 Uhr
Mich würde noch interessieren, wie Du bei der Zeichnung Deine Protagonisten vorgehst.
Erstellst Du vor dem Schreiben eine Art Dossier über die verschiedenen Charaktere oder ähnliches? Und wie gehst Du mit einer historischen Person wie Rembrandt um? Woher nimmst Du die Informationen über seine Persönlichkeit?
Eva Völler
Mitglied seit 21.06.2017
Veröffentlicht am 14.02.2018 um 08:53 Uhr
Karin1910 schrieb am 13.02.2018 um 19:00 Uhr
Mich würde noch interessieren, wie Du bei der Zeichnung Deine Protagonisten vorgehst.
Erstellst Du vor dem Schreiben eine Art Dossier über die verschiedenen Charaktere oder ähnliches? Und wie gehst Du mit einer historischen Person wie Rembrandt um? Woher nimmst Du die Informationen über seine Persönlichkeit?
Hallo Karin,
danke für die interessanten Fragen!
Ja, ich mache mir für die einzelnen Figuren so eine Art Dossier - mit einem fiktiven Lebenslauf, sämtlichen Eigenarten, äußerem Erscheinungsbild, Beziehung/Einstellung zu den anderen Charakteren usw. Je genauer ich sie vor Augen habe, desto eher kann ich mir vorstellen, wie sie handeln, reden und reagieren.
Zu Rembrandt hatte ich ja schon auf mein Nachwort verwiesen, aber auf die Frage, woher ich meine Informationen über seine Persönlichkeit bezogen habe, kann man noch etwas weiter ausholen - ich habe alle möglichen deutschsprachigen Biografien über ihn gelesen (manche waren so alt, das sie schon auseinanderfielen, andere wiederum so gewaltig und schwer, das man sie kaum heben konnte
Interessanterweise gewinnt man viele Informationen über den Maler infolge der vielen Prozesse, die er geführt hat und von denen manche ein nicht sehr schmeichelhaftes Schlaglicht auf ihn werfen - streitbar und vermutlich recht cholerisch war er auf jeden Fall. Aber auch ein liebevoller Vater und Ehemann. Er war großzügig, ehrgeizig, diszipliniert, kunstbesessen (seine legendäre Sammlung war übrigens auch Gegenstand eines - späteren - Gerichtsverfahrens) und vieles vieles mehr. Auch die Entstehungsgeschichten rund um einige seiner großen Meisterwerke sind teilweise allein aufgrund dokumentierter Streitigkeiten/Meinungsverschiedenheiten mit Kunden oder Auftraggebern überliefert, sie bilden allesamt viele Puzzlestücke, aus denen sich der Charakter Rembrandts zumindest in Facetten rekonstruieren lässt. Besonderes Zeugnis legen aber seine Gemälde und Zeichnungen selbst ab - seine Art, sich selbst (es gibt zahlreiche Selbstporträts von ihm) und die Welt zu sehen, war einfach einzigartig und hat ihm den Weg für seinen Jahrhunderte überdauernden Ruhm geebnet.
Natürlich ist sein Charakter im Roman - wie ich es auch im Nachwort betont habe - rein fiktiv. So gesehen ist er eine Kunstfigur wie die anderen Charaktere auch. Wobei ich mir aber auf der Basis aller Informationen, die ich über ihn gesammelt habe, beim Schreiben gern vorgestellt habe, dass er tatsächlich so gewesen sein könnte.
Herzlich,
Eva
Veröffentlicht am 14.02.2018 um 18:22 Uhr
Eva Völler schrieb am 14.02.2018 um 08:53 Uhr
Hallo Karin,
danke für die interessanten Fragen!
Ja, ich mache mir für die einzelnen Figuren so eine Art Dossier - mit einem fiktiven Lebenslauf, sämtlichen Eigenarten, äußerem Erscheinungsbild, Beziehung/Einstellung zu den anderen Charakteren usw. Je genauer ich sie vor Augen habe, desto eher kann ich mir vorstellen, wie sie handeln, reden und reagieren.
Zu Rembrandt hatte ich ja schon auf mein Nachwort verwiesen, aber auf die Frage, woher ich meine Informationen über seine Persönlichkeit bezogen habe, kann man noch etwas weiter ausholen - ich habe alle möglichen deutschsprachigen Biografien über ihn gelesen (manche waren so alt, das sie schon auseinanderfielen, andere wiederum so gewaltig und schwer, das man sie kaum heben konnte
Interessanterweise gewinnt man viele Informationen über den Maler infolge der vielen Prozesse, die er geführt hat und von denen manche ein nicht sehr schmeichelhaftes Schlaglicht auf ihn werfen - streitbar und vermutlich recht cholerisch war er auf jeden Fall. Aber auch ein liebevoller Vater und Ehemann. Er war großzügig, ehrgeizig, diszipliniert, kunstbesessen (seine legendäre Sammlung war übrigens auch Gegenstand eines - späteren - Gerichtsverfahrens) und vieles vieles mehr. Auch die Entstehungsgeschichten rund um einige seiner großen Meisterwerke sind teilweise allein aufgrund dokumentierter Streitigkeiten/Meinungsverschiedenheiten mit Kunden oder Auftraggebern überliefert, sie bilden allesamt viele Puzzlestücke, aus denen sich der Charakter Rembrandts zumindest in Facetten rekonstruieren lässt. Besonderes Zeugnis legen aber seine Gemälde und Zeichnungen selbst ab - seine Art, sich selbst (es gibt zahlreiche Selbstporträts von ihm) und die Welt zu sehen, war einfach einzigartig und hat ihm den Weg für seinen Jahrhunderte überdauernden Ruhm geebnet.
Natürlich ist sein Charakter im Roman - wie ich es auch im Nachwort betont habe - rein fiktiv. So gesehen ist er eine Kunstfigur wie die anderen Charaktere auch. Wobei ich mir aber auf der Basis aller Informationen, die ich über ihn gesammelt habe, beim Schreiben gern vorgestellt habe, dass er tatsächlich so gewesen sein könnte.
Herzlich,
Eva
Vielen Dank für diese ausführliche Antwort
Dass Rembrandt so ein "Prozesshansel" war, ist doch überraschend. Ich hätte angenommen, dass so ein großer Künstler über den Dingen steht.
Veröffentlicht am 14.02.2018 um 19:11 Uhr
Die Frage von Karin1910 war wirklich interessant.
Vielen Dank auch von mir, für die ausführliche Antwort
Luviarda
Mitglied seit 26.03.2017
„Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne“ - Jean Paul
Veröffentlicht am 15.02.2018 um 06:55 Uhr
Das war wirklich eine sehr interessante Frage! Auch von mir ein großes Dankeschön an die tolle ausführliche Antwort :)
Veröffentlicht am 15.02.2018 um 07:28 Uhr
Eva Völler schrieb am 14.02.2018 um 08:53 Uhr
Hallo Karin,
danke für die interessanten Fragen!
Ja, ich mache mir für die einzelnen Figuren so eine Art Dossier - mit einem fiktiven Lebenslauf, sämtlichen Eigenarten, äußerem Erscheinungsbild, Beziehung/Einstellung zu den anderen Charakteren usw. Je genauer ich sie vor Augen habe, desto eher kann ich mir vorstellen, wie sie handeln, reden und reagieren.
Zu Rembrandt hatte ich ja schon auf mein Nachwort verwiesen, aber auf die Frage, woher ich meine Informationen über seine Persönlichkeit bezogen habe, kann man noch etwas weiter ausholen - ich habe alle möglichen deutschsprachigen Biografien über ihn gelesen (manche waren so alt, das sie schon auseinanderfielen, andere wiederum so gewaltig und schwer, das man sie kaum heben konnte
Interessanterweise gewinnt man viele Informationen über den Maler infolge der vielen Prozesse, die er geführt hat und von denen manche ein nicht sehr schmeichelhaftes Schlaglicht auf ihn werfen - streitbar und vermutlich recht cholerisch war er auf jeden Fall. Aber auch ein liebevoller Vater und Ehemann. Er war großzügig, ehrgeizig, diszipliniert, kunstbesessen (seine legendäre Sammlung war übrigens auch Gegenstand eines - späteren - Gerichtsverfahrens) und vieles vieles mehr. Auch die Entstehungsgeschichten rund um einige seiner großen Meisterwerke sind teilweise allein aufgrund dokumentierter Streitigkeiten/Meinungsverschiedenheiten mit Kunden oder Auftraggebern überliefert, sie bilden allesamt viele Puzzlestücke, aus denen sich der Charakter Rembrandts zumindest in Facetten rekonstruieren lässt. Besonderes Zeugnis legen aber seine Gemälde und Zeichnungen selbst ab - seine Art, sich selbst (es gibt zahlreiche Selbstporträts von ihm) und die Welt zu sehen, war einfach einzigartig und hat ihm den Weg für seinen Jahrhunderte überdauernden Ruhm geebnet.
Natürlich ist sein Charakter im Roman - wie ich es auch im Nachwort betont habe - rein fiktiv. So gesehen ist er eine Kunstfigur wie die anderen Charaktere auch. Wobei ich mir aber auf der Basis aller Informationen, die ich über ihn gesammelt habe, beim Schreiben gern vorgestellt habe, dass er tatsächlich so gewesen sein könnte.
Herzlich,
Eva
Auch von mir ein ganz herzliches Dankeschön! Mega interessant zu lesen!
Veröffentlicht am 15.02.2018 um 09:32 Uhr
Es ist interessant und spannend wie ein Werk entsteht und was alles an Arbeit darin steckt. Vielen Dank das wir daran teilhaben dürfen und viel Hintergrundinformationen von dir bekommen.
Veröffentlicht am 18.02.2018 um 13:37 Uhr
Meine Frage ist zwar nun nicht besonders wichtig, jedoch stolpere ich in Gedanken immer über die Aussprache eines Namens: Versluys.
Könntest du mir vielleicht in etwa wiedergeben, wie man den Familiennamen ausspricht?
"Wersleus? Versleis? Verslaus?"