Veröffentlicht am 06.06.2022
Mein erster Eindruck ist sehr vielschichtig.
Fangen wir bei dem Cover an: Es sieht edel und schlicht aus und passt nach meiner Meinung daher hervorragend zu der Upper Class, dessen Teil die Protagonisten ...
Mein erster Eindruck ist sehr vielschichtig.
Fangen wir bei dem Cover an: Es sieht edel und schlicht aus und passt nach meiner Meinung daher hervorragend zu der Upper Class, dessen Teil die Protagonisten sind.
Schon beim Klappentext habe ich ein aufgeregtes Kribbeln im Bauch gespürt und war deshalb sofort angefixt, mir auch die Leseprobe durchzulesen.
Der Titel schien zunächst schlicht und einfach, dann habe ich das Zitat von Shakespeare gelesen und hatte sofort das Gefühl, dass er noch eine besondere Bedeutung haben würde (nicht nur bzgl. der Titel der Bücher der Reihe). Es schien mir sofort, dass dieses Motiv den Kern der Geschichte repräsentiert. Das Zitat stammt aus "Romeo und Julia" und ich konnte bereits in den wenigen Kapiteln der Leseprobe gewisse Ähnlichkeiten erkennen - mit zeitgenössischem Bezug. Die Protagonisten Helena "Len" und Jessiah "Jess" sind beide schwarze Schafe zweier "verfeindeter", reicher und einflussreicher Familien.
Die Protagonisten haben beide einen trockenen, sarkastischen Humor, der ihre wahren Gefühle, die Trauer und Verletztheit, die sie aufgrund der Tode ihrer Geschwister noch immer empfinden, verstecken soll. Sie repräsentieren beide starke Persönlichkeiten, die aufgrund dieser Erfahrungen, über sich hinauswachsen wollen, aber in ihrer gesellschaftlichen Rolle eingeengt werden.
Außerdem mag ich das Motiv, das direkt am Anfang aufgegriffen wird: Die Frage, wo man zu Hause ist.
Die Leseprobe wirft jedenfalls einige Fragen auf, auf die ich mich freuen werde, wenn ich sie mir im Laufe des Buches beantworten kann. Finden die Protagonisten ihr zu Hause im jeweils anderen? Schaffen sie es aus ihrer gesellschaftlichen Rolle auszubrechen und sich von ihren Familien zu emanzipieren? Haben sich Valerie und Adam (die Geschwister der Protagonisten) "Romeo und Julia"-like selbst umgebracht oder wurden sie vielleicht ermordet? Was verheimlicht Jess' Mutter, dass sie die Schuld für den Tod ihres Sohnes auf Valerie lenkt? Welchen Plan könnte Len verfolgen, um die Taten der Nacht aufzudecken?
Und natürlich: Gibt es auch in dieser Geschichte ein Ende wie in "Romeo und Julia" oder finden Jess und Len einen anderen Weg, aus dem gesellschaftlichen Druck auszubrechen?
Ich bin sehr gespannt und freue mich auf die beiden Perspektiven der Protagonisten, den fließenden Schreibstil, sowie die erkennbaren Leitmotive von Lena Kiefer!