Farbgewaltige Exotik: Vietnam der 1950er Jahre

Leserunde zu "Die Tochter des Seidenhändlers" von Dinah Jefferies

Ein fesselnder Plot um Liebe, Loyalität, Freundschaft und Neid
Cover-Bild Die Tochter des Seidenhändlers
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Dinah Jefferies (Autor)

Die Tochter des Seidenhändlers

Roman

Angela Koonen (Übersetzer)

Eine Frau zwischen zwei Kulturen, eine Liebe gegen alle Widerstände

Vietnam, 1950. Die junge Nicole stand von jeher im Schatten ihrer schönen Schwester Sylvie. Als Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer Vietnamesin soll sie nun in Hanoi ein Stoffgeschäft übernehmen. Bald kommt Nicole mit Einheimischen in Berührung, die sich gegen die französische Fremdherrschaft auflehnen. Dabei entdeckt sie voller Schrecken, dass ihr Vater in dunkle Machenschaften verwickelt ist. Als sie sich in den charismatischen Mark verliebt, gerät ihre Welt abermals ins Wanken. Denn Mark scheint auch für ihre Schwester Gefühle zu hegen. Auf der Suche nach ihrem Platz in einer Welt, in der nichts ist, wie es scheint, fasst Nicole einen kühnen Plan ...

Farbgewaltige Exotik des Vietnam der 1950er Jahre - Mit "Die Tochter des Seidenhändlers" ist Dinah Jefferies eine mitreißende Geschichte um die Selbstfindung einer Frau, die Rivalität unter Schwestern und eine unmöglich scheinende Liebe gelungen.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 25.04.2017 - 21.05.2017
  2. Lesen 19.06.2017 - 09.07.2017
  3. Rezensieren 10.07.2017 - 23.07.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 10.07.2017

Eine historisch interessante Geschichte

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Der Roman „Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies spielt in Vietnam in den Jahren 1952 bis 1955.
Vietnam war bis 1954 französische Kolonie. Nicole und Sylvie Duval entstammen einer wohlhabenden ...

Der Roman „Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies spielt in Vietnam in den Jahren 1952 bis 1955.
Vietnam war bis 1954 französische Kolonie. Nicole und Sylvie Duval entstammen einer wohlhabenden französischen Seidenhändlerfamilie. Ihre Mutter war Vietnamesin und ist bei der Geburt Nicoles verstorben. Da der Vater einen Posten bei der Regierung antritt, überlässt er das Führen der Geschäfte seiner Tochter Sylvie, während dem die um 5 Jahre jüngere Nicole, die ihrem Vater in der Vergangenheit öfter durch ihre Unberechenbarkeit und ihr Temperament Sorgen bereitet hat, ein kleiner Laden in der Altstadt Hanois übertragen wird. Nicole ist zuerst frustriert, weil Seide wirklich ihre Leidenschaft ist und sie neidisch ist, auf das Vertrauen, das ihr Vater in ihre Schwester hat. Sie steckt dann aber viel Zeit und Liebe in den Laden, der das erste Geschäft der Familie Duval war und hat dabei einigen geschäftlichen Erfolg.
Die politische Situation ist sehr angespannt. Die Vietminh kämpfen für die Unabhängigkeit Vietnams und sammeln Streitkräfte in Guerillalagern im Norden des Landes. Nicole ist hin und her gerissen zwischen Mark, einem Amerikaner und Freund der Familie und einem Vietnamesen, der als Vietminh Kämpfer immer wieder verschwindet, Nicole aber auch beschützt.
Der Roman entführt einem in die exotische, aber auch gewaltvolle Welt von Vietnam. Nicole ist als Figur durchaus interessant und man leidet mir ihr mit. Sie ist mir aber als Charakter doch eher schleierhaft geblieben, weil sie für meine Begriffe zu oft irrational reagiert. Sylvie ist eine sehr schwierige Person, bei ihr findet die Autorin am Ende eine Erklärung für ihre seltsamen Verhaltensweisen. Ich kann mich aber dennoch nicht damit anfreunden.
Mir hat das Buch während den ersten zwei Dritteln recht gut gefallen. Ich fand den Ausflug in die Guerillalager sehr spannend und interessant. Der Schluss konnte mich dann aber nicht mehr wirklich befriedigen, weil es mir zu sehr um Beziehungs- Hin- und Her ging.
Sprachlich lässt sich der Roman sehr angenehm lesen. Er entwickelt auch sehr schöne innere Bilder der exotischen Welt. Ich hätte gerne noch etwas mehr von der Leidenschaft für die Seide, ihre Herstellung, Färbuch und ihren Handel erfahren. Die Ausgangslage ist vielversprechend, die Handlung teilweise spannend. Das letzte Drittel hat sich bei mir aber sehr dahingezogen und den Schluss fand ich auch nicht überwältigend, so dass ich dem Buch 3,5 Sterne geben möchte.

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Veröffentlicht am 10.07.2017

Sehr vielversprechender Stoff, Umsetzung allerdings eher schwach

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„Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies spielt im farbenprächtigen Vietnam der 1950er Jahre.
Nicole ist die Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer Vietnamesin, die bei ihrer ...

„Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies spielt im farbenprächtigen Vietnam der 1950er Jahre.
Nicole ist die Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer Vietnamesin, die bei ihrer Geburt gestorben ist, und Schwester der fünf Jahre älteren Sylvie.
Die Beziehung zwischen den Schwestern ist nicht einfach und durch Rivalitäten geprägt, vor allem als der Vater verkündet, dass Sylvie die Firma zukünftig leiten soll. Nicole soll hingegen nur einen kleinen Seidenladen im vietnamesischen Viertel der Stadt übernehmen.
Die politische Situation im Land spitzt sich darüber hinaus auch zu, denn die Vietminh, der vietnamesische Widerstand gegen die französische Vorherrschaft, können zunehmend Siege erringen.
Nicole ist hin- und hergerissen zwischen ihrer vietnamesischen und ihrer französischen Herkunft.
Sie lernt Mark, einen vermeintlichen amerikanischen Seidenhändler, kennen und verliebt sich in ihn. Auf der anderen Seite gibt es auch einen vietnamesischen Jungen, mit dem sie sich gut versteht.

Es ist ein sehr vielversprechender Stoff, den die Autorin auf über 400 Seiten behandelt. Man lernt einiges über Vietnam, die Seidenherstellung, die Konflikte zwischen französischen Besatzern und der vietnamesischen Bevölkerung.
Auch die Konflikte in der Familie, die die tragende Rolle in dem Roman spielt, sind gut angelegt. Grundsätzlich ist Nicole eine sehr sympathische Hauptperson; sie interessiert sich für die Geschichte ihrer Familie, kümmert und sorgt sich um ihre Mitmenschen.
Allerdings ist im Laufe des Buches keinerlei Entwicklung bei den handelnden Personen zu beobachten. Trotz aller schockierenden Erlebnisse (und davon gibt es im Verlaufe des Buches wahrlich einige!) ist vor allem Nicole noch genauso naiv wie zu Beginn der Handlung und hört nur unreflektiert auf das, was andere ihr sagen.
Fast hätte dies noch zu einer größeren Katastrophe geführt, aber dann gibt es doch noch das erwartete Happy End.

Alles in allem hat der Roman meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen können.

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Veröffentlicht am 10.07.2017

Die Tochter des Seidenhändlers

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Eine junge Frau zwischen zwei Kulturen. Ihre Mutter Vietnamesin und ihr Vater Franzose. Sie ist hin und her gerissen, weil sie sich als Französin fühlt und auch so erzogen worden ist, aber ihr Aussehen ...

Eine junge Frau zwischen zwei Kulturen. Ihre Mutter Vietnamesin und ihr Vater Franzose. Sie ist hin und her gerissen, weil sie sich als Französin fühlt und auch so erzogen worden ist, aber ihr Aussehen ist Vietnamesisch. Ihre ältere Schwester hat nichts vietnamesisches an sich und die beiden sind Grund auf verschieden. So hat Nicole den Eindruck das Sylvie immer und in allem bevorzugt wird. Sie ist ziemlich naiv und läßt sich schnell von anderen Personen manipulieren.
Mein Eindruck war zu erst das Nicole sehr dumm ist und sehr neidisch auf ihrer Schwester. So lügt sie sich einiges zusammen was ihr Verhängnis wird. In laufe der Geschichte lüftete sich aber endlich das Geheimnis und es kam heraus das ihre Schwester sie geschickt manipulierte und es auch voll ausnutze. Aber doch liebt sie Nicole auf ihre Art und Weise. Denn sie hat ein Trauma und konnte nie verwinden das ihre Mutter bei Nicols Geburt gestorben ist.
Die Handlungen spielen in Viertnam der 50ziger Jahre, als die Franzosen dort noch alles in der Hand hielten. Schlimme Unruhen wüteten im Land und die Vietmihns bekamen allmählich die Oberhand. Dies wird alles mit Nicols Leben verknüpft und dadurch ist eine sehr schöne Geschichte erstanden. Man lernt man die Geschichte Vietnam kennen, aber auch die schöne Landschaft kommt nicht zu kurz und wurde sehr schön beschrieben.
Nicols Leben wird hier offenbart, sie muß Schmerz erleiden, aber auch wirkliche Freundschaft erfährt sie, großzügige Hilfsbereitschaft und die große Liebe findet sie. Alles sehr schön beschrieben und man merkt das die Autorin voll hinter ihrer Geschichte steht.
Ein Buch was zum Herzen gehen kann und was ich empfehle, für all die Leser diese Art von Geschichten mögen.

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Veröffentlicht am 10.07.2017

Französisch-vietnamesisches Familienepos

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Ein Roman wie der vorliegende, der eine interessante Familiengeschichte mischt mit vielen Informationen über eine fremde, hier die vietnamesische Kultur, trifft meinen Lesegeschmack gut.
Die Geschichte ...

Ein Roman wie der vorliegende, der eine interessante Familiengeschichte mischt mit vielen Informationen über eine fremde, hier die vietnamesische Kultur, trifft meinen Lesegeschmack gut.
Die Geschichte ist angesiedelt in Vietnam, vorwiegend Hanoi, zu Beginn der 50er Jahre. Die 18jährige Nicole – Tochter eines Franzosen und einer Vietnamesin – ist hin und hergerissen zwischen zwei Welten. Immer stand sie im Schatten ihrer schönen älteren Schwester Sylvie, die das europäische Aussehen ihres Vaters geerbt hat, während Nicole äußerlich nach ihrer verstorbenen Mutter geraten ist. Als der Vater , ein wohlhabender Seidenhändler, einen wichtigen Regierungsposten übernimmt, wird Sylvie die Leitung des familieneigenen Seidenimperiums übertragen, während Nicole nur einen aufgegebenen Stoffladen im vietnamesischen Viertel von Hanoi erhält. Es ist die Zeit, in der vietnamesische Rebellen gegen die französische Kolonialherrschaft kämpfen. Nicole muss erkennen, dass ihre eigene Familie eine wichtige Rolle in dem Konflikt spielt. Selbst erregt sie bei den Franzosen Misstrauen und fühlt sich von ihrer Familie im Stich gelassen. Sie beginnt sich zu fragen, wo ihre Loyalitäten liegen. Obendrein ist sie noch zwischen zwei Männern hin und hergerissen – dem von der Sache der Vietminh überzeugten Vietnamesen Tran und dem charmanten und schönen amerikanischen Geheimdienstler Mark. Nicole wird tief in den brutalen französisch-vietnamesischen Krieg hineingezogen und weiß nicht mehr, wem sie vertrauen kann, ist doch niemand das, was er zu sein scheint.
Die Autorin, die ihre ersten Kindheitsjahre in Malaysia zubrachte, ist prädestiniert, einen Roman zu schreiben, der in einem exotischen Land spielt. Die Bezeichnung „Kopfkino Edition“ auf dem Cover trifft haargenau zu. Leute und Umgebung sind so bildhaft beschrieben, dass man sich quasi an den Ort des Geschehens hineinversetzt fühlt. Ob es um Geräusche, Essen, Kleidung, die Seidenstoffe oder den berühmten Eierkaffee geht – alles hat man gut vor Augen. Der besondere Konflikt des Mischlingskindes Nicole wird gut herausgearbeitet. Gelungen ist, wie viel über die Geschichte des asiatischen, mir nicht so geläufigen Landes Vietnam zu erfahren ist. Es empfiehlt sich, vor der eigentlichen Lektüre den historischen Abriss im Anhang zu lesen. Denn wer weiß schon wirklich etwas von der französischen Kolonialisierung Vietnams, die Unabhängigkeitsbestrebungen der Vietminh, die französischen und amerikanischen Vietnam-Kriege? Auf vieles wird in der Geschichte eingegangen und sie ist sehr lehrreich. Als gelungene Mischung aus Historiengeschichte, Drama, Romanze sowie Abenteuer und mit seiner Themenvielfalt (Korruption, Intrigen, Verrat) spricht das Buch sicherlich eine unterschiedliche Leserschaft an.
Ein sehr empfehlenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 10.07.2017

Die Tochter des Seidenhändlers

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Eine faszinierende Geschichte, die uns nach Vietnam führt in die 50iger Jahre des letzten Jahrhunderts. Nicole ist die jüngere Tochter eines französischen Seidenhändlers. Er war mit einer Vietnamesin ...

Eine faszinierende Geschichte, die uns nach Vietnam führt in die 50iger Jahre des letzten Jahrhunderts. Nicole ist die jüngere Tochter eines französischen Seidenhändlers. Er war mit einer Vietnamesin verheiratet, die jedoch bei der Geburt von Nicole starb. Deswegen fühlte sich Nicole stets ausgeschlossen und ihr Vater bevorzugte seine erstgeborene Tochter Silvie. Es herrschen Unruhen und Nicole verliebt sich in Mark einem jungen Amerikaner, der als Diplomat im Land war. Aber auch ihre Schwester ist von dem jungen Mann sehr angetan. Eines Tages wird Nicole Zeugin eines Vorfalles, an dem ihr Vater, Silvie und Mark beteiligt sind. Tief enttäuscht wendet sich Nicole von ihrer Familie ab und verbringt ihre Zeit mit Tran, einem Rebellen. Mit diesem steht sie eine abenteuerliche Flucht durch. Mehr tot als lebendig kommt sie zu ihrer Familie zurück. Doch der Krieg schlägt mit aller Macht zu und die Familie verliert alles. Ein Buch das uns über das Drama der 50iger Jahre in Vietnam berichtet, haarsträubende Geschichten. Wir erlegen dem Reiz der Exotik, der Ferne. Obwohl das Buch eine Liebesgeschichte enthält, ist es keinesfalls kitschig. Ganz besonders erwähnenswert ist am Ende des Buches der historische Abriß. So wird man über die geschichtlichen Ereignisse in der Zeit von 1787 bis 1975 informiert. Auch das Cover ist für dieses Buch gut gewählt, zeigt es uns im Vordergrund wunderschöne Bluten und im Hintergrund die Landschaft .Die Autorin hat uns auch die Sitten und Gepflogenheiten Vietnams nähergebracht. So manches Mal hatte man de Duft von gebratenen Nudeln gespürt und auch die Geräusche der Straße im Ohr. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen. Es hat mir angenehme Lesestunde gebracht.

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