Leserunde zu "Tochter des dunklen Waldes" von Katharina Seck

Ein düsterer Wald, eine tragische Liebesgeschichte und Geheimnisse, die alles verändern ...
Cover-Bild Tochter des dunklen Waldes
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Mit Autoren-Begleitung
Katharina Seck (Autor)

Tochter des dunklen Waldes

Roman

Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.

Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird es herausfinden. Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie folgt ihm ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 25.09.2017 - 15.10.2017
  2. Lesen 30.10.2017 - 19.11.2017
  3. Rezensieren 20.11.2017 - 03.12.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 26.11.2017

Eine Geschichte mit sehr viel unausgeschöpften Potenzial!

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Die Geschichte:
Lilah lebt in einem kleinen Dorf namens Grünweite am Rande eines Waldes: Dem Morgenwald. Es ranken sich dunkle Schauergeschichten und Sagen um diesen Wald. Alle Bewohner fürchten sich vor ...

Die Geschichte:


Lilah lebt in einem kleinen Dorf namens Grünweite am Rande eines Waldes: Dem Morgenwald. Es ranken sich dunkle Schauergeschichten und Sagen um diesen Wald. Alle Bewohner fürchten sich vor ihm, denn niemand, der diesen Wald betreten hat, kehrte je wieder zurück. Trotz der dunklen Umgebung handelt es sich bei Grünweite um ein ruhiges und friedliches Dorf. Jeder kennt jeden und die Leute leben von dem Ertrag ihrer Felder. Lilahs Eltern sind seit einer Reise verschollen und so lebt sie bei ihrem Onkel und ihrer Tante, die das Gasthaus „Schwarze Eiche“ betreiben. Im Sommer lassen sich dort die Erntehelfer nieder. Einer von ihnen hat es Lilah besonders angetan. Dorean ist in ihrem Alter und liebt die Natur genauso wie sie. Beide verspüren eine unbegreifliche Faszination für den Morgenwald. Im letzten Jahr haben die beiden einen unvergesslichen Sommer zusammen verbracht. Doch dann verschwand er vom einen auf den anderen Tag. Nun ist er wieder da. Allerdings hat er sich verändert. Er wirkt krank und möchte mit Lilah nichts mehr zu tun haben. Und dann verschwindet er wieder. Genau zu dem Zeitpunkt als am Waldrand eine tote Frau aufgefunden wird. Er hat Lilah einen Abschiedsbrief hinterlasse, der darauf hindeutet, dass er in den Morgenwald geflüchtet ist. Ohne darüber nachzudenken packt Lilah ihre Sachen, schlägt alle Warnungen in den Wind und mach sich auf den Weg in eine neue Welt. Ob sie danach je wieder die Alte sein wird und in ihr altes Leben zurückkehren kann?


Meine Meinung:


Puh, meine Meinung zu diesem Buch ist sehr ambivalent.
Es hält eine ganz besondere Wendung parat, mit der man zu Beginn nicht rechnet. Was genau, möchte ich euch natürlich nicht verraten, sonst nehme ich euch den ganzen Lese-Spaß. Nur so viel: Die Idee, die hinter dem Buch steckt, hat mich wirklich überzeugt. Es ist etwas ganz Neues und ich habe noch nie ein Buch gelesen, bei dem diese Phantasiewesen im Vordergrund standen. Ich denke jeder von euch wird genauso überrascht sein, wie ich, wenn ihr erfahrt, was wirklich hinter dem Geheimnis des Morgenwaldes steckt.
Wie gesagt, finde ich die Idee brillant. Leider ist die Umsetzung an einigen Stellen nicht sehr gut gelungen. Mein Hauptkritikpunkt ist die Beziehung zwischen Dorean und Lilah. Sie war für mich nicht ganz nachvollziehbar, der Funke ist nicht ganz übergesprungen. Dadurch wurden die Handlungen aus Liebe für mich nicht mehr nachvollziehbar. Dabei sind die Handlungen echt wichtig, denn es geht darum, dass man schlimme Dinge auch verzeihen kann, wenn man liebt. Ich denke, mein Problem mit den beiden liegt darin begründet, dass ich mit der Protagonistin Lilah nicht ganz warm geworden bin. Sie war mir zu sprunghaft und naiv. Dafür fand ich die Nebenfigur Nerida super! Sie hat eine starke und kraftvolle Persönlichkeit und ihre Auftritte hätten gerne noch ausgeweitet werden können.
Die Welt, die Katharina Seck beschreibt ist unglaublich detailliert und hat mir sehr gefallen. Es gibt Orte, die könnten zu meinen Lieblingsorten werden, wenn es sie auch in der realen Welt gäbe. Der sehr detailreiche und ausschmückende Schreibstil passt einerseits sehr gut zum Genre, aber andererseits verliert sich dadurch der Inhalt ein bisschen im Detail. Gerade der Mittelteil verliert dadurch an Spannung. Aber das wird meiner Meinung nach mit einem guten Schluss wieder wettgemacht. Es war sehr spannend und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Am Ende war ich beinah traurig, dass es vorbei war und ich hätte gerne noch 100 Seiten mehr gelesen.
Also lautet mein abschließendes Fazit:
Die „Tochter des dunklen Waldes“ beinhaltet eine wirklich sehr neuartige und schöne Geschichte, die mit ihren bezaubernden Beschreibungen überzeugt. Leider bleiben dafür die Charaktere und ihre Beziehungen etwas auf der Strecke. Aber insgesamt ist es ein Buch, das sich leicht und locker durchlesen lässt und mir gefallen hat.
Deswegen gibt es von mir 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.11.2017

eine märchenhafte Geschichte mit kleinen Abstrichen

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Lilah wohnt in einem Dorf in der Nähe des Morgenwaldes. Jeder Dorfbewohner kennt die schaurigen Geschichten, die sich um ihn ranken.
Als die Leiche einer Frau am Rande des Waldes entdeckt wird, kommt Unruhe ...

Lilah wohnt in einem Dorf in der Nähe des Morgenwaldes. Jeder Dorfbewohner kennt die schaurigen Geschichten, die sich um ihn ranken.
Als die Leiche einer Frau am Rande des Waldes entdeckt wird, kommt Unruhe im Dorf auf. Als auch noch Dorean, Lilah´s heimliche Liebe sich auf den Weg in den Wald macht, beschließt Lilah ihm zu folgen.

Katharina Seck´s Schreibstil ist einfach wundervoll. Die Beschreibungen der Umgebung und ihrer Charaktere sind so detailreich und zauberhaft, dass sie mich sofort von der 1. Seite an gefesselt haben.
Genau auf diesen Beschreibungen liegt auch der Fokus in dieser Geschichte. Leider hatte ich im Laufe der Geschichte das Gefühl, dass sich Katharina Seck in ihren Beschreíbungen etwas verloren hat. Vor allem im 2/3 hätte ich mir mehr Tiefgang in der Geschichte selber gewünscht.

Spannung kommt erst so richtig im letzten drittel auf. Dafür kommt es nun Schlag auf Schlag, so dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte.

Fazit:
ein märchenahftes Buch mit kleinen Abstrichen

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Veröffentlicht am 25.11.2017

Wilkommen im Märchenwald

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Bereits in ihrem Roman "Die silberne Königin" hat mich die Autorin mit ihrer Fähigkeit, eine märchenhafte Atmosphäre zu erschaffen, begeistert. Auch hier stellt sie dieses Können wieder unter Beweis. Schon ...

Bereits in ihrem Roman "Die silberne Königin" hat mich die Autorin mit ihrer Fähigkeit, eine märchenhafte Atmosphäre zu erschaffen, begeistert. Auch hier stellt sie dieses Können wieder unter Beweis. Schon im Prolog hatte ich das Gefühl, mitten in einem Märchenbuch gelandet zu sein.

Auch das geheimnisvoll-düstere, gleichzeitig romantische Cover trägt wunderbar zu dieser Stimmung bei.

Die junge Lilah lebt bei Onkel und Tante im Dorf Grünweite. In der Nähe des Dorfes wächst der verrufene, als äußerst gefährlich geltende Morgenwald, von dem sich die Dorfbewohner unter allen Umständen fernhalten. Eines Tages wird eine Frau ermordert unweit des Morgenwaldes aufgefunden. Unmittelbar danach verschwindet Dorean, in den Lilah seit einiger Zeit verliebt ist. Was ist nur geschehen und war Dorean gar in den Mord verwickelt? Lilah hat keine andere Wahl als Doreans Spur in den Morgenwald zu folgen. Bis zu ihrer Rückkehr nach Grünweite wird einige Zeit vergehen.

Die Beschreibung des Morgenwalds erfolgt sehr bildhaft und in großer atmosphärischer Dichte. Für Lilah beginnt hier ein völlig neues Leben. Warum das so ist, soll nicht verraten werden. Die Geschichte entwickelt sich überraschend und fernab von abgenutzten Fantasy-Klischees. Zwar findet Lilah Dorean, doch dieser scheint tatsächlich ein dunkles Geheimnis zu verbergen.

Auch wenn mich Story und Schreibstil begeistert haben, bin ich mit Dorean nicht wirklich warm geworden. Warum Lilah so unbedingt zu ihm hält, wurde für mich nicht völlig nachvollziehbar. Ich persönlich hätte mir auch gut ein anderes Ende der Geschichte vorstellen können. Enttäuscht war ich von der Qualität des Lektorats, das zahlreiche Fehlerchen übersah. Umso mehr überzeugt haben mich dagegen die originelle Handlung und der geheimnisumwitterte Morgenwald.

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Veröffentlicht am 25.11.2017

Das Rätsel um den dunklen Wald

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Meine Meinung

Lilah lebt in einem kleinen Dorf, welches Angst vor dem angrenzenden dunklen Wald hat. Über diesen erzählt man sich Schauergeschichten. Keiner der Dorfbewohner würde es wagen, sich dem Wald ...

Meine Meinung

Lilah lebt in einem kleinen Dorf, welches Angst vor dem angrenzenden dunklen Wald hat. Über diesen erzählt man sich Schauergeschichten. Keiner der Dorfbewohner würde es wagen, sich dem Wald zu nähern, auch wenn er für sie das ein oder andere Rätsel aufwirft. Ich wollte die ganze Zeit das Geheimnis um den Wald lösen und erforschen, denn er wirkte auf mich, ebenso wie auf die Protagonistin, eine Anziehungskraft aus.
Welche Geheimnisse und Gefahren schlummern wohl ihn ihm?
Die Autorin hat ein wahres Talent dazu, eine schaurige und spannende Atmosphäre zu erschaffen und einen in den Bann der Geschichte zu ziehen. Ich war wirklich überrascht, über die Idee, was und wer sich in dem Wald befindet.
Der Schreibstil von Katharina Seck ist märchenhaft, liebevoll und mit sehr viel Hingabe zum Detail. In meinem Kopf lief regelrecht ein Film ab, so wunderbar beschreibt die Autorin alles. Jedoch gerät durch die ausführlichen Beschreibungen die Handlung ins Stocken.
Die Grundidee von Katharina Seck ist wirklich einzigartig, etwas Vergleichbares habe ich persönlich noch nicht gelesen und war daher sehr begeistert, dass sie in ihrem Roman eine neue Art von Fantasywesen vorstellt.



Sie wollte die Träume leben, mit denen sie die Nächte und manchmal auch die Tage verbrachte.

Lilah lebt bei ihrem Onkel und greift ihm unter die Arme. Sie ist mir Anfang symphytisch, noch etwas naiv, aber im Laufe der Handlung legt sich dies. Sie wächst mit ihren Aufgaben.
Dorean kommt Sommer für Sommer wieder, um in dem Dorf zu arbeiten. Hierbei lernen Lilah und er sich auch näher über die Jahre hinweg kennen. Sie teilen ihre Hingabe für die Natur und die heilenden Elemente, die diese zur Verfügung stellt.
Dorean arbeitet diesen Sommer wieder in dem Dorf, jedoch scheint er krank zu sein. Seine Haut ist heiß, er meidet Lilah und sucht gleichzeitig ihre Nähe, was sie sehr verwirrt. Schlussendlich verschwindet er und Lilah sucht ihn in dem Wald.
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass die beiden später dasselbe Schicksal ereilt und fand es gleichzeitig herrlich. Mir gefällt vor allem das leichte Knistern, das Katharina Seck zwischen den beiden erschaffen hat.



Die größte Strafe aber ist das Wissen, dass die Träume ihre Gedanken fortan nie verlassen werden.

Die Handlung wird immer spannender und Lilah entwickelt sich weiter. Sie ist überwältigt, verängstigt und voller Freude, als sie das Geheimnis des Waldes gelüftet hat. Das Ende des Romans fand ich nicht nachvollziehbar und ging mir definitiv alles zu schnell. Genau hier fehlte einfach genau das, was die Autorin zuvor alles so wunderbar angewandt hatte: tiefgründige Handlungen, Gefühle, nachvollziehbare Gedankengänge – bei mir hat es einfach nicht „klick“ gemacht oder gefunkt.
In der Endszene hat mir ein Charakter generell gefehlt und man bleibt mit einigen Fragen zurück.
Was mich aber am meisten gestört hat, ist die schluderige Arbeit des Korrektorats. Es gibt sehr viel Fehler (auch Logikfehler) in dem Roman. Ich bin so oft beim Lesen über welche gestolpert, das hat mich echt wahnsinnig gemacht.

Dennoch konnte mich die Geschichte mit ihrem Setting, der Magie und den Charakteren überzeugen. Das Buch ist wirklich etwas anders. Und der Schreibstil vom Katharina Seck – so märchenhaft schön!
Das Ende war eher mau, dennoch kann ich es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.11.2017

Bildreiche, atmosphärische Beschreibungen, aber Fokus auf nicht nachvollziehbarer Liebesgeschichte

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Äußere Erscheinung:

Der Titel passt zwar schon irgendwie im übertragenen Sinne, aber besonders herausragend finde ich ihn nicht. Und was ich von diesem Kleid auf dem Cover halten soll, wo doch solche ...

Äußere Erscheinung:

Der Titel passt zwar schon irgendwie im übertragenen Sinne, aber besonders herausragend finde ich ihn nicht. Und was ich von diesem Kleid auf dem Cover halten soll, wo doch solche Kleider niemals in dem Buch auftauchen, ja, die Charaktere vielmehr einfache Kleidung tragen ... Der Hintergrund ist allerdings cool, generell hätte ich es schöner gefunden, wenn auf dem Cover mehr versucht worden wäre, die Atmosphäre des Waldes einzufangen.

Meine Meinung:

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, in dem ein Märchen über die Düsternis des Morgenwaldes erzählt wird. Ein Märchen, das dem/der LeserIn einen ersten Eindruck von diesem Wald und seiner Wirkung auf die Dorfbewohner vermittelt.
Doch auch nachdem dieses Märchen beendet wird, konnte ich mich nicht des Eindrucks verwehren, immer noch ein Märchen zu lesen. Das liegt vor allem an dem bildreichen Schreibstil, der definitiv aus der Masse heraussticht. Die Beschreibung sorgten dafür, dass sich vor meinem inneren Auge ein Bild formte. Ich sah den düsteren Wald vor mir aufragen, im Kontrast zu der friedlichen Idylle des einfachen Dorfes mit den Feldern. Aber ich sah nicht nur die Bilder vor mir, sondern ich roch förmlich den Duft des Lavendels und spürte die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut.
Mit viel Detailliebe hat sich die Autorin den Beschreibungen gewidmet, was auf der einen Seite dazu führt, dass man sich als LeserIn alles sehr gut vorstellen kann, und vor allem, dass die Atmosphäre wirklich wird. Die dunkle Bedrohung, die von dem Morgenwald ausgeht, die unheilvollen, unheimlichen Seiten - all das kam absolut bei mir an und brachte ein wenig Gruselstimmung mit sich.
Doch auf der anderen Seite werden über die Beschreibungen hinaus manchmal leider auch ein wenig die Handlung vernachlässigt. Und für die, die schnell von vielen Beschreibungen genervt sind, dürfte dieses Buch auch nicht unbedingt etwas sein.

Lilah ist ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen. Von der von der Autorin kreierten High Fantasy-Welt erfährt man nicht allzu viel, das Dorf, in dem Lilah wohnt, lebt von dem, was die Natur ihm gibt. Der Alltag ist geprägt von der täglichen schweren Arbeit und dem abendlichen Zusammensein im Wirtshaus. Immer allgegenwärtig ist die Angst vor dem Morgenwald, in den sich keiner gewagt hat, auch wenn viele die alten Geschichten als Aberglaube abtun. Und wie viel Wahrheit ist an ihnen dran?
Lilah ist also hier aufgewachsen und kennt nicht viel anderes, was dazu führt, dass sie schnell naiv und leichtgläubig wirkt, was ich aber aufgrund ihrer Herkunft für absolut authentisch halte. Sie hat das kleine Dorf kaum verlassen, woher sollte sie dann Erfahrungen und Reife haben? Dennoch ist sie mutig und loyal, außerdem liebt sie die Natur. Dies ist ein Aspekt, der eine nicht unwesentliche Rolle spielt, und mit dem eine ungeheure Wertschätzung der Natur ausgedrückt wird.

Da der Fokus eher auf den atmosphärischen Beschreibungen liegt, wirkten die Charaktere auf mich im Endeffekt relativ blass. Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, an sie heranzukommen, aber wie gesagt wirkte die Geschichte auf mich auch wie ein Märchen, bei denen man in der Regel ja auch eher auf Distanz zu den Charakteren bleibt, weshalb mich das nicht allzu sehr störte.
Im Mittelpunkt der Handlung steht dabei eindeutig die Liebesgeschichte. Das ist insofern schade, als dass dadurch einerseits auf Hintergründe nur im Ansatz eingegangen wird, teilweise hätte ich mich gefreut, mehr zu erfahren. Andererseits konnte ich diese Liebesgeschichte leider kaum nachvollziehen. Das erste Prickeln am Anfang vermochte ich noch nachzuempfinden, aber die großen Gefühle, von denen irgendwann die Rede war, kamen nicht mal im Ansatz bei mir an. Hier hätte ich mir einfach mehr Interaktion gewünscht, mehr gemeinsame Momente und Dialoge, die das vielleicht hätten rüberbringen können. Hinzu kam, dass ich an den Charakter des Love Interests noch weniger herankam als sowieso schon.

Im ersten Drittel durchläuft die Handlung einige Wendungen, von denen ich sehr überrascht war, da ich absolut nicht mit ihnen gerechnet hatte, was bei den vielen Büchern, die ich lese, in der Form selten vorkommt.
Doch auch wenn die Spannung zunimmt und ich das Buch im letzten Drittel so durchlas, fing die Handlung ab dann leider an, vorhersehbar zu werden. Mit den meisten Enthüllungen hatte ich ab dann schon gerechnet. Hinzu kam, dass ich Lilahs Handlungen ab einem gewissen Punkt absolut nicht mehr nachvollziehen konnte und mir ihr Zweck teilweise wirklich nicht mehr so ganz klar war. Dabei ist die Idee an sich durchaus faszinierend. Und auch die Motive für das Handeln sind durchaus vielschichtig, es gibt keine klare Gut-Böse-Einteilung.
Was man aber noch hervorheben sollte, ist die unterschwellige Botschaft, die in dem Buch mitschwingt und die sich gegen Vorurteile richtet, zu der ich aber nicht zuviel verraten möchte, um nicht zu spoilern - doch ganz unerwähnt wollte ich sie aufgrund ihrer Aktualität nicht lassen, da sie mal wieder zeigt, wie viel Bezug auch Fantasy-Romane zu unserer Realität haben können.

Fazit: Märchenhafte Geschichte voller bildreicher Beschreibungen, die die Welt und die Atmosphäre wirklich werden lassen - die Idee ist faszinierend, die Charaktere bleiben aber eher auf Distanz und der Fokus liegt auf einer nicht nachvollziehbaren Liebesgeschichte, die Wendungen sind anfangs überraschend, dann aber zunehmend vorhersehbar und die Handlungen der Protagonistin werden zunehmend unverständlich; nichtsdestotrotz schöne Botschaften, die mitschwingen!

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