Viel mehr als nur ein Sommer...
Schon das Buchcover ist mir sofort aufgefallen, da es mich an die typisch englischen Tapeten mit Blumen erinnert hat. Der Titel „Wildblumensommer“ verspricht ein unterhaltsames Sommer-Urlaubs-Liebes-Buch ...
Schon das Buchcover ist mir sofort aufgefallen, da es mich an die typisch englischen Tapeten mit Blumen erinnert hat. Der Titel „Wildblumensommer“ verspricht ein unterhaltsames Sommer-Urlaubs-Liebes-Buch – und ja, das ist es auch!
„Ein unvergesslicher Sommer“ - so beginnt der Klappentext auf der Rückseite... und diesen kann mehr mehrdeutig verstehen:
In einem unvergesslichen Sommer vor vielen Jahren hat Zoe, die Protagonistin des Romans – eine junge, erfolgreiche, verlobte Unternehmerin, welche in London in der Firma ihres Vaters arbeitet, durch einen tragischen Vorfall in einem Urlaubsort in Cornwall ihren Bruder Chris verloren. Die Ursache wurde nicht ermittelt; Schuldige nur hinter vorgehaltener Hand gefunden.
Im Sommer diesen Jahres hat Zoe von ihrer schweren, tödlich endenden Krankheit erfahren und entschließt sich spontan, nach Cornwall fahren, um dort Antworten auf die noch offenen Fragen zum Tod ihres Bruders zu bekommen. Dort trifft sie auch auf ihren ehemaligen Freund Jack. Sie begibt sich in Lebensgefahr, um das Rätsel „Chris“ zu lösen, bekommt unerwartet Hilfe von Jack und seiner Familie und erfährt letztendlich, was ihre Liebe immer im Weg stand.
In genau diesem Sommer tauscht Rose, eine ehemalige Freundin von Zoe, ihr Haus – das ehemalige Ferienhaus von Zoe`s Familie – mit dem Anwesen von Zoe in London und lernt dort Simon, einen erfolgreichen Anwalt kennen und lieben. Rose erlebt eine aufregende Zeit und kommt ihrem Wunsch, Designerin zu werden, immer näher. Durch ein Geständnis gerät die Liebe ins Wanken und Rose kehrt nach Hause zurück.
Diese drei „Sommer“-Geschichten sind nun geschickt miteinander verwoben, denn die eine Geschichte gibt es ja ohne die andere nicht. Auch wenn man erst mal vermutet, dass sich diese Wechsel anstrengend lesen lässt, so kam mir das nicht so vor: die einzelnen Geschichten waren so eindrücklich und unterschiedlich, aber auch so spannend, dass man gut hin- und herwechseln konnte und gleichzeitig ungeduldig wartete, bis die Fortsetzung des gerade spannenden Teils kam.
Ausschlaggebend dafür ist auch die angenehme, bildhafte Sprache der Autorin, die es einem sehr leicht macht, sich in die jeweilige Situation hineinzuversetzen. Oft habe ich mich selbst nach England & Wales zurückgesetzt gefühlt – habe das kleine Urlaubscottage vor meinem inneren Auge gesehen und die Luft an den Klippen gespürt. All dies hat Kathryn Taylor mit ihrem Schreibstil geschafft und das finde ich wunderbar!
Das Ende ist übrigens wieder dreigeteilt, denn alle drei „Sommer“-Geschichten bekommen einen eigenen – teils überraschenden – Abschluss. Mit ein bisschen Bedauern habe ich das Buch nach dem Zuendelesen zugeklappt... und werde es sicherlich noch mal zur Hand nehmen und mich in die Geschichten von Zoe und Rose mitnehmen lassen.