Leserunde zu "Babel" von Rebecca F. Kuang

Ein spektakulärer Roman der preisgekrönten Autorin Rebecca F. Kuang
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Rebecca F. Kuang (Autor)

Babel

Roman - Der weltweite Bestseller über die Magie der Sprache und die Macht von Worten. Deutsche Ausgabe

Heide Franck (Übersetzer), Alexandra Jordan (Übersetzer)

»Das Aufregendste im Fantasygenre seit Harry Potter« Denis Scheck

1828. Robin Swift, den ein Cholera-Ausbruch im chinesischen Kanton als Waisenjungen zurücklässt, wird von dem geheimnisvollen Professor Lovell nach London gebracht. Dort lernt er jahrelang Latein, Altgriechisch und Chinesisch, um sich auf den Tag vorzubereiten, an dem er in das Königliche Institut für Übersetzung der Universität Oxford - auch bekannt als Babel - aufgenommen werden soll.

Oxford ist das Zentrum allen Wissens und Fortschritts in der Welt. Für Robin erfüllt sich ein Traum, an dem Ort zu studieren, der die ganze Macht des britischen Empire verkörpert.

Denn in Babel wird nicht nur Übersetzung gelehrt, sondern auch Magie. Das Silberwerk - die Kunst, die in der Übersetzung verloren gegangene Bedeutung mithilfe von verzauberten Silberbarren zu manifestieren - hat die Briten zu unvergleichlichem Einfluss gebracht. Dank dieser besonderen Magie hat das Empire große Teile der Welt kolonisiert.

Für Robin ist Oxford eine Utopie, die dem Streben nach Wissen gewidmet ist. Doch Wissen gehorcht Macht, und als chinesischer Junge, der in Großbritannien aufgewachsen ist, erkennt Robin, dass es Verrat an seinem Mutterland bedeutet, Babel zu dienen. Im Laufe seines Studiums gerät Robin zwischen Babel und den zwielichtigen Hermes-Bund, eine Organisation, die die imperiale Expansion stoppen will. Als Großbritannien einen ungerechten Krieg mit China um Silber und Opium führt, muss Robin sich für eine Seite entscheiden ...

Aber kann ein Student gegen ein Imperium bestehen?

Der spektakuläre Roman der preisgekrönten Autorin Rebecca F. Kuang über die Magie der Sprache, die Gewalt des Kolonialismus und die Opfer des Widerstands.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 27.02.2023 - 19.03.2023
  2. Lesen 17.04.2023 - 21.05.2023
  3. Rezensieren 22.05.2023 - 04.06.2023

Bereits beendet

Schlagworte

Oxford Empire Dark Academia Kolonialismus Großbritannien UK Humor britischer Humor London Literarische Unterhaltung Magie China Kanton Übersetzung Universität Verschwörung Widerstand Kolonialreich Young Adult Fantasy KulturPass Aktion KulturPass Neil Gaiman Phantastik Fantastik phantastische Literatur British Book Awards Book of the Year Nebula-Award Fantasy Bücher

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 2, KW 17, Seite 152 bis 306, Ende Buch 2

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Tine

Mitglied seit 22.05.2016

With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde

Veröffentlicht am 27.04.2023 um 21:39 Uhr

Nun beginnt das Studium und wir erfahren, was in den Vorlesungen gelehrt wird. Das find ich auch interessant, aber bei manchen linguistischen Fachbegriffen muss ich erst googeln und es liest sich viel langsamer als der erste Abschnitt.

Es gibt einige Bücher über Bücher(liebe), deswegen finde ich es total erfrischend, dass es hier hauptsächlich um die Übersetzung geht, die für uns Leser/innen ja auch total wichtig ist, da viele Bücher nicht original im Deutschen erschienen sind. Mir war schon klar, dass man alle Texte nicht 1 zu 1 übersetzen kann und der Schreibstil der Übersetzer/innen sich auch auf das Buch auswirken, aber hier nochmal darüber zu lesen mit einigen Beispielen, auch die Wortherkunft, ist echt interessant. Zum Beispiel dass wir im Deutschen ja zwischen weiblich und männlich unterscheiden, im Englischen aber nicht und wegen solchen Feinheiten manche Texte quasi unübersetzbar sind, wie das Gedicht von Heinrich Heine (Fichtenbaum und Palme, S. 155). „Also müssen wir akzeptieren, dass Verzerrung unumgänglich ist. Die Frage ist, wie wir mit Bedacht verzerren können.“ (S. 155). Ich finde es nun auch interessant zu erfahren, wie die Silberbarren funktionieren. Dass Worte irgendwann nicht mehr so gut wirken und Silberbarren auch gewartet werden müssen. Auch dass es im obersten Stockwerk Verstärker gibt. R. F. Kuang hat da ne echt tolle Idee entwickelt. Und das Genre Dark Academia wird auch super getroffen, mit dem Unisetting in Babel, das aber die Student/innen ausnutzt und damit das Empire Teile der Welt unterdrückt. Ich finde es auch echt krass, dass die Schutzzauber direkt auf die Eindringlinge stechen und schießen. War schon erschreckend für Robin, als er geblutet hat und sich selbst nähen musste, aber die anderen Diebe sterben vielleicht sogar schmerzvoll auf dem Weg zur Polizeistation.

Was mir aufgefallen ist: Es wurde am Schluss diesen Abschnitts deutlich, dass Robin und die anderen nur Werkzeuge der Alten sind, wenn sie sterben wie der Kommilitone wird nicht getrauert (die passende Fortsetzung zu Robins liebloser Kindheit bei dem Professor). Sie sind wichtig, aber austauschbar. Genauso distanziert ist aber auch Robins Bruder Griffin. Er hat kein engeres Verhältnis zu Robin aufgebaut, obwohl sie Brüder sind und er ihn oft so nennt… also nutzt er Robin eigentlich nur genauso aus wie das System von Babel. Und Robin sitzt zwischen den Stühlen, zwischen dem faszinierenden Wissen und das richtige zu tun.

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Tine

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With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde

Veröffentlicht am 27.04.2023 um 21:41 Uhr

Zitat von Schugga

Wär interessant, ob dieses Verbot, Ausländern die chin. Sprache beizubringen, auch in der realen Vergangenheit existierte.


Das würde mich auch interessieren.

Zitat von Maxey

Dann stirbt ja noch Griffins Kommilitone Anthony, da er aber sehr emotionslos darauf reagiert, denke ich, dass dieser ebenfalls wie Griffin sein Tod vorgetäuscht haben Wird und für Hermes arbeitet.


Das vermute ich auch! Griffin hat sich ja auch leicht versprochen, dass er ihn "kennt", bzw "als Student kannte".

Zitat von _LeseZeit_

Zudem die seltsame Reaktion von Victoire, als wäre sie nur mäßig betroffen von seinem Tod und Griffins seltsame Reaktion als Robin ihm von Anthony erzählt. Der schreit mir doch etwas nach Hermes Gehört Victoire am Ende vielleicht auch schon dazu?


Interessanter Gedanke. Sie könnte wirklich genauso heimlich agieren wie Robin. Ich bin auf jeden Fall davon überzeugt, dass Anthony seinen Tod nur vorgetäuscht hat, nun bei Hermes dabei ist und Victoire davon weiß.

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Schugga

Mitglied seit 26.05.2016

Spannung siegt!

Veröffentlicht am 27.04.2023 um 22:20 Uhr

Zitat von Tine

Genauso distanziert ist aber auch Robins Bruder Griffin. Er hat kein engeres Verhältnis zu Robin aufgebaut, obwohl sie Brüder sind und er ihn oft so nennt… also nutzt er Robin eigentlich nur genauso aus wie das System von Babel.


Bei Griffin geh ich nicht so hart ins Gericht wie bei Lovell und dessen Gesellen. Denn im Gegensatz zu denen steht Griffin massiv unter Druck: Nicht erkannt oder entdeckt zu werden, sich zu versorgen, Einsätze zu planen und letztlich zu überleben. Sowas verändert einen Menschen sehr, bis man nicht mehr man selbst ist und entsprechend anders handelt.

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pemberley1

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Written on the pages......is the answer......to a never ending story.

Veröffentlicht am 27.04.2023 um 22:36 Uhr

Hallo ihr Lieben. Ich habe Abschnitt 2 dann auch gestern Abend beendet, und komme nun endlich dazu, mal meine Gedanken aufzuschreiben. Wie beim ersten Abschnitt schreibe ich erstmal hier meine eigenen Gedanken auf, und schaue dann, was ihr so für Gedanken habt. Denn einiges muss ich hier loswerden. Ich finde, obwohl gar nicht so viel Action im Buch ist, ist trotzdem Spannung in der Geschichte, im Sinne von Erzählungen über den Alltag in Babel. Ich kann das nicht so gut beschreiben, da fehlen mir die Worte, und Robin wüsste da sicher nun besser Bescheid als ich. Aber trotz, dass die Magie des Silberwerkens den Fantasy-Anteil im Buch ausmacht, und man den symbolisch finde ich mit der Industrialisierung unserer eigenen Welt-Historie vergleichen kann, hat das Ganze eine Wirkung, die es einem trotzdem nicht schwermacht, das Buch zu lesen. Heißt: Wenn man sich konzentriert, kommt man besser durch die Geschichte, als ich am Anfang gedacht hätte.

Es gab gleich zu Anfang eine Stelle, an der mir mal wieder die Gallegestiegen ist. Professor Lovell und sein Satz zu Robin, als er deren Mutter als „Herrje Robin, deine Mutter war doch nur eine Frau (……… und sie hat ihre Pflicht getan dich auf die Welt zu bringen, und jetzt ist sie eben tot, auch wenn ich mit ihr geschlafen habe)“. DA wusste ich, dass Professor Lovell und ich wirklich keine Freunde mehr werden können. Ganz im Gegenteil. Später kamen dann noch andere dinge dazu wie, als er die Arbeiter in den Fabriken alle als Trunkenbolde und niedere Menschen beschimpft hat, die quasi Schuld an ihrer Misere und ihrer Armut sind, weil sie nur nicht fleißig genug sind, und lernen. Ich meine……. Hä?! O_o. Die Empathielosigkeit von Lovell stellt bei mir immer die Frage im Kopf, wieso er sich dann überhaupt mit Frauen aus China eingelassen hat, weil er ja sicher auch sie als „Menschen unterer Art“ beschreiben würde. Ich meine nämlich in Abschnitt 1 hat er sowas über das Blut der Chinesen gesagt. Na gut. Die Gesellschaft im Empire ist tief rassistisch, das brauche ich nicht zu erwähnen. Professoren von Babel werden wegen ihrer Hautfarbe nicht eingelassen, weil das ja „nur Diebe sein können“ etc. Lustiger Weise hat Griffin etwas von den unterdrückten Emotionen seines Vaters geerbt, und ist ihm damit fast ähnlicher als Robin. Nur ……….. eben für Lovell nicht zu gebrauchen, weil er nicht chinesisch träumt.

Robin himself denkt mehr an die Menschen, ist aber auch irgendwie hin – und hergerissen zwischen Griffin, Babel, seinem Geburtsland und dem, was er in der Gesellschaft der Arbeiter sieht. Es fühlt sich gut an, wohlsituiert zu sein, auch wenn man dafür in Kauf nehmen muss, nie GANZ akzeptiert zu werden. Ich glaube, das was einige von uns in Teil 1 gesehen haben als, dass Robin eventuell Gefühle für Ramy entwickeln könnte, jetzt besser zu verstehen. Robin hat auch diesen einen Studentenschnösel mit seinem Gedicht als schön genannt (habe seinen Namen absichtlich vergessen weil er nicht der Rede wert war :D). Eventuell vergleicht Robin sich mit anderen jungen Männern. Ihre Schönheit mit sich selbst und seinem Spiegelbild. Ich glaube das Schwärmen für Schönheit ist bei Robin eher so ein „Vergleich“ weil er sich immer noch nirgends zugehörig fühlt, diese innere Zerrissenheit kommt jetzt im Abschnitt sehr gut raus.

Dann …..Anthony ….. ich glaube da steckt mehr dahinter. Griffin hat ihn gekannt, aber auch Victoire, und sie ist auch nicht wirklich traurig. Oder doch? Muss sie etwas unterdrücken? Kurz habe ich ja gedacht, so wie Robin für Hermes arbeitet, so arbeiten die anderen eventuell für ihre Geburtsländer für Organisationen, und keiner weiß von niemandem in der 4 er Gruppe …………….. und unterbewusst kommen deshalb diese Spannungen zu Stande, die man im Abschnitt merkt, und von denen immer wieder erzählt wird. Die Einheit der 4 wackelt ein wenig. Und trotzdem sind sie einander Halt. Obwohl …….. sind sie das wirklich? Der Halt einer Freundschaft, bzw. der Umgang damit in den 1830ern ist sicher nochmal etwas Anderes als der Halt und die Freundschaft in unserem Jahr 2023.

Auf alle Fälle war Abschnitt 1 so das Hineinkommen in die Geschichte, und in Abschnitt 2 hat sich alles nun etwas gefestigt, man erahnt in welche Richtung das Ganze gehen könnte, und trotzdem auch nicht. Und auch, wenn ich am Ende vom Abschnitt froh war, dass Robin draußen ist aus Hermes, so fühle ich ein wenig meiner eigenen Zerrissenheit. Hermes tut sicher nichts Schlimmes, sie wollen Menschen nur helfen, und kämpfen gegen den Reichtum, und für die Umverteilung. ABER ………. Alle Organisationen, die irgendwann anfangen immer fanatischer zu agieren, sind natürlich auch gefährlich. Und Sprengstoff IST gefährlich, und tatsächlich was Anderes als die harmloseren Beschaffungen von Werkzeug und Silber.

Irgendwie tut mir Robin so gesehen leid. In seinem Bruder findet er keine Unterstützung, weil der ihn nur als Werkzeug ansieht, aber sein eigener Vater sieht ihn ja genauso und, wenn wir ehrlich sind ……. am Beispiel von Anthony…. Dann sieht Babel auch in all seinen Absolventen Werkzeuge. Mal schauen, wie das alles weitergeht. Die ganzen Wortbedeutungen und Wortstämme und Herleitungen finde ich weiterhin total interessant. Und wie Letty zu Ramy steht …….. und wie Victoire zu Letty steht, und überhaupt zu allen …….. das natürlich auch.

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moontales

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I lost my shelfcontrol

Veröffentlicht am 28.04.2023 um 09:13 Uhr

Für mich hat das Buch definitiv ein paar Längen. Grundsätzlich mag ich es nicht ganz so ausschweifend, wenn es nicht zur Geschichte beiträgt. Ich finde die ganzen trockenen Fakten und jede erdenkliche Übersetzung zu erklären hätten nicht sein müssen. Das kann man sich ohnehin nicht alles merken. Ab und an mal etwas als Funfact eingestreut fände ich in Ordnung, aber teilweise ist es dann doch etwas viel. Was ich hingegen super fand war mehr über das Silberwerken zu erfahren! Weil es eben direkt zur Geschichte beiträgt und ich mich schon gefragt habe, wie genau das funktioniert.

Das Robins Arbeit für den Hermesbund zu Ende ist, ist unwahrscheinlich. Ich konnte aber gut verstehen, weshalb es ihm langsam zu viel wurde. Griffin wirkt immer recht gleichgültig, was vermutlich aus den letzten Jahren seines Lebens resultiert. Robin kennt dieses Leben aber nun mal nicht. Ich fand es ohnehin schon mutig von ihm Babel zu bestehlen. Es scheint auch das Richtige zu sein. Ich bekomme ein immer schlechteres Gefühl und Babel wird für mich ein immer düsterer Ort. Anthonys Tod, der einfach nur zur Kenntnis genommen wurde, die Protestanten (Lovells Rede dazu fand ich übrigens furchtbar) und die vielen Einbrüche. Die Einbrüche sind dann aufgrund der Armut gestiegen schätze ich?!

Auch das es zwischen den vieren so kriselt ... ich glaube da gibt es bald einen richtigen Knall. Nicht nur in der Freundschaft, sondern so generell auf die ganze Geschichte bezogen.

Über Griffin würde ich gern mehr erfahren. Kapitel aus seiner Sicht wären echt cool gewesen.

Generell ist das Buch eher eine langsamere Geschichte denke ich, im Moment fehlt es mir etwas an spannenderen Elementen, aber das kann ja noch kommen. Schauen wir mal, was die nächste Woche bringt :)

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I lost my shelfcontrol

Veröffentlicht am 28.04.2023 um 09:15 Uhr

Schugga schrieb am 25.04.2023 um 11:43 Uhr

Mit dem Abschnitt bin ich durch, ein wenig Handlung kam endlich wieder dazu. Trotzdem war mir das bisher zuviel "tell" statt "show".
Die politischen Überlegungen, Handelsbeziehungen, Wege des Silbers, Kolonien gegen ein Land aufmaschieren lassen, waren natürlich interessant, nur wie gesagt, etwas mehr Handlung wär mittlerweile besser.
Bewegend war die Stelle, als Robin sich selbst nähen musste. Seinen Groll gegen den Halbbruder kann ich sehr gut nachvollziehen und hätte ihm jetzt auch die rote Karte gezeigt.
Das Voymich- Manuskript kenne ich, müsst ihr mal googeln. Da sind diverse, erstaunliche Bilder mit bei nebst einer mysteriösen Sprache bei der man sich echt fragt, ob das eine Kunstsprache sein soll oder einfach nur ein Gag, um spätere Forscher zu ärgern.

Kann ich total nachvollziehen, mir fehlt es auch an Handlung und an interessanteren Elementen. Ich hoffe sehr das kommt dann im nächsten Abschnitt. Wenn es so bleibt wäre es mir definitiv zu wenig

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Veröffentlicht am 28.04.2023 um 09:17 Uhr

Maxey schrieb am 25.04.2023 um 16:09 Uhr

So ich bin dann mal fertig mit dem Abschnitt.
Ehrlich gesagt wird dieser Leseabschnitt dieses Mal nicht besonders lang, denn ich habe ehrlich gesagt das Gefühl als sei gar nicht so viel passiert. Teilweise hatte ich das Gefühl als würde es sich ganz schön ziehen.

Robin ermöglicht ja regelmäßig dem Hermesbund Zugang zum Turm, zwischenzeitlich wurde das gar kein Thema mehr, dass ich mich fragte ob er überhaupt noch mit ihnen kooperiert. Im Endeffekt hat er wohl aber regelmäßig weiter mit ihnen gearbeitet. Bis zu dem Vorfall an dem er verletzt wurde, ich kann es nicht ganz nachvollziehen, dass Griffin es so locker weg steckte, denn er schien ihn ja eigentlich irgendwie ins Herz geschlossen zu haben. Zudem frage ich mich was auch Griffin wohl erlebt haben muss, er hatte ja ebenfalls eine Verletzung.
Man erfährt zwar noch immer nicht viel über den Hermesbund aber immerhin wurde etwas mehr aufgeklärt, dass die Silberbarren meist für das Militär genutzt wird und die Meisten nach Babel dafür arbeiten.
Dann stirbt ja noch Griffins Kommilitone Anthony, da er aber sehr emotionslos darauf reagiert, denke ich, dass dieser ebenfalls wie Griffin sein Tod vorgetäuscht haben Wird und für Hermes arbeitet.
Ansonsten fand ich den Weinabend noch sehr interessant und frage mich ob diese Typen noch eine größere Rolle spielen werden. Letty sagte ja, dass ihr Bruder nach solch einem Weinabend tot war. Ob man noch mehr über ihren Bruder erfahren wird, würde mich interessieren.
Auch erfahren wir immer mehr über die Frauenfeindlichkeiten die zu Lettys und Victoires Alltag gehören. Wahnsinnig schön wie die vier sich allerdings unterstützen, man möchte gar nicht das diese Freundschaft endet.

Ich hoffe etwas, dass der nächste Abschnitt nicht ganz so langatmig wird.😅

Es wird echt viel angeteasert, was interessant wäre und dann nicht ausgeführt. Ich habe schon geschrieben, dass ich Kapitel aus Griffins Sicht echt cool gefunden hätte. Da wäre dann auch sicherlich mehr Storyanteil gewesen

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Veröffentlicht am 28.04.2023 um 09:18 Uhr

Mine_B schrieb am 25.04.2023 um 20:23 Uhr

Zitat von Schugga

Nachdem Robin sich schlau gemacht hat über diverse Hintergründe Babels und einige Kontakte zum Hermes-Bund hatte verliert sich das Ganze grad stark zunächst in der Beschreibung anderer Studis, dann in Übersetzungsproblemen, Sprachwandel und -historie etc. Zwar interessant, aber so wirklich voran geht es grad nicht.



Es ist schon interessant, wie unterschiedlich manches Wahrgenommen wird. Die Geschichte selbst tritt ein wenig auf der Stelle, aber dafür fand ich es interessant ein wenig mehr zu den Hintergründen, also zu den Charakteren und auch zu Babel zu erfahren.
Dagegen nervt mich Griffin etwas. Er verlangt so viel und gibt dabei nix. An der Stelle von Robin wäre ich wohl schon längst gegangen, aber er kennt dieses fördernde ja von Lovell schon und ist es wohl etwas gewohnt.

Robin hat ja nun auch aufgehört. Allerdings denke ich nicht, dass das von Dauer ist, wenn man nochmal auf den Klappentext lunzt 👀

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Veröffentlicht am 28.04.2023 um 09:21 Uhr

Maxey schrieb am 25.04.2023 um 16:09 Uhr

So ich bin dann mal fertig mit dem Abschnitt.
Ehrlich gesagt wird dieser Leseabschnitt dieses Mal nicht besonders lang, denn ich habe ehrlich gesagt das Gefühl als sei gar nicht so viel passiert. Teilweise hatte ich das Gefühl als würde es sich ganz schön ziehen.

Robin ermöglicht ja regelmäßig dem Hermesbund Zugang zum Turm, zwischenzeitlich wurde das gar kein Thema mehr, dass ich mich fragte ob er überhaupt noch mit ihnen kooperiert. Im Endeffekt hat er wohl aber regelmäßig weiter mit ihnen gearbeitet. Bis zu dem Vorfall an dem er verletzt wurde, ich kann es nicht ganz nachvollziehen, dass Griffin es so locker weg steckte, denn er schien ihn ja eigentlich irgendwie ins Herz geschlossen zu haben. Zudem frage ich mich was auch Griffin wohl erlebt haben muss, er hatte ja ebenfalls eine Verletzung.
Man erfährt zwar noch immer nicht viel über den Hermesbund aber immerhin wurde etwas mehr aufgeklärt, dass die Silberbarren meist für das Militär genutzt wird und die Meisten nach Babel dafür arbeiten.
Dann stirbt ja noch Griffins Kommilitone Anthony, da er aber sehr emotionslos darauf reagiert, denke ich, dass dieser ebenfalls wie Griffin sein Tod vorgetäuscht haben Wird und für Hermes arbeitet.
Ansonsten fand ich den Weinabend noch sehr interessant und frage mich ob diese Typen noch eine größere Rolle spielen werden. Letty sagte ja, dass ihr Bruder nach solch einem Weinabend tot war. Ob man noch mehr über ihren Bruder erfahren wird, würde mich interessieren.
Auch erfahren wir immer mehr über die Frauenfeindlichkeiten die zu Lettys und Victoires Alltag gehören. Wahnsinnig schön wie die vier sich allerdings unterstützen, man möchte gar nicht das diese Freundschaft endet.

Ich hoffe etwas, dass der nächste Abschnitt nicht ganz so langatmig wird.😅

Daran hab ich gar nicht gedacht, dass Anthony für den Hermesbund arbeiten könnte. Er wirkte immer so begeistert von Babel und hat so stark dort mitgearbeitet. Ich bin mal gespannt, ob du recht hast :) So oder so war die Reaktion auf seinen Tod seitens Babel total unangemessen wie ich finde

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moontales

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Veröffentlicht am 28.04.2023 um 09:23 Uhr

pemberley1 schrieb am 27.04.2023 um 22:36 Uhr

Hallo ihr Lieben. Ich habe Abschnitt 2 dann auch gestern Abend beendet, und komme nun endlich dazu, mal meine Gedanken aufzuschreiben. Wie beim ersten Abschnitt schreibe ich erstmal hier meine eigenen Gedanken auf, und schaue dann, was ihr so für Gedanken habt. Denn einiges muss ich hier loswerden. Ich finde, obwohl gar nicht so viel Action im Buch ist, ist trotzdem Spannung in der Geschichte, im Sinne von Erzählungen über den Alltag in Babel. Ich kann das nicht so gut beschreiben, da fehlen mir die Worte, und Robin wüsste da sicher nun besser Bescheid als ich. Aber trotz, dass die Magie des Silberwerkens den Fantasy-Anteil im Buch ausmacht, und man den symbolisch finde ich mit der Industrialisierung unserer eigenen Welt-Historie vergleichen kann, hat das Ganze eine Wirkung, die es einem trotzdem nicht schwermacht, das Buch zu lesen. Heißt: Wenn man sich konzentriert, kommt man besser durch die Geschichte, als ich am Anfang gedacht hätte.

Es gab gleich zu Anfang eine Stelle, an der mir mal wieder die Gallegestiegen ist. Professor Lovell und sein Satz zu Robin, als er deren Mutter als „Herrje Robin, deine Mutter war doch nur eine Frau (……… und sie hat ihre Pflicht getan dich auf die Welt zu bringen, und jetzt ist sie eben tot, auch wenn ich mit ihr geschlafen habe)“. DA wusste ich, dass Professor Lovell und ich wirklich keine Freunde mehr werden können. Ganz im Gegenteil. Später kamen dann noch andere dinge dazu wie, als er die Arbeiter in den Fabriken alle als Trunkenbolde und niedere Menschen beschimpft hat, die quasi Schuld an ihrer Misere und ihrer Armut sind, weil sie nur nicht fleißig genug sind, und lernen. Ich meine……. Hä?! O_o. Die Empathielosigkeit von Lovell stellt bei mir immer die Frage im Kopf, wieso er sich dann überhaupt mit Frauen aus China eingelassen hat, weil er ja sicher auch sie als „Menschen unterer Art“ beschreiben würde. Ich meine nämlich in Abschnitt 1 hat er sowas über das Blut der Chinesen gesagt. Na gut. Die Gesellschaft im Empire ist tief rassistisch, das brauche ich nicht zu erwähnen. Professoren von Babel werden wegen ihrer Hautfarbe nicht eingelassen, weil das ja „nur Diebe sein können“ etc. Lustiger Weise hat Griffin etwas von den unterdrückten Emotionen seines Vaters geerbt, und ist ihm damit fast ähnlicher als Robin. Nur ……….. eben für Lovell nicht zu gebrauchen, weil er nicht chinesisch träumt.

Robin himself denkt mehr an die Menschen, ist aber auch irgendwie hin – und hergerissen zwischen Griffin, Babel, seinem Geburtsland und dem, was er in der Gesellschaft der Arbeiter sieht. Es fühlt sich gut an, wohlsituiert zu sein, auch wenn man dafür in Kauf nehmen muss, nie GANZ akzeptiert zu werden. Ich glaube, das was einige von uns in Teil 1 gesehen haben als, dass Robin eventuell Gefühle für Ramy entwickeln könnte, jetzt besser zu verstehen. Robin hat auch diesen einen Studentenschnösel mit seinem Gedicht als schön genannt (habe seinen Namen absichtlich vergessen weil er nicht der Rede wert war :D). Eventuell vergleicht Robin sich mit anderen jungen Männern. Ihre Schönheit mit sich selbst und seinem Spiegelbild. Ich glaube das Schwärmen für Schönheit ist bei Robin eher so ein „Vergleich“ weil er sich immer noch nirgends zugehörig fühlt, diese innere Zerrissenheit kommt jetzt im Abschnitt sehr gut raus.

Dann …..Anthony ….. ich glaube da steckt mehr dahinter. Griffin hat ihn gekannt, aber auch Victoire, und sie ist auch nicht wirklich traurig. Oder doch? Muss sie etwas unterdrücken? Kurz habe ich ja gedacht, so wie Robin für Hermes arbeitet, so arbeiten die anderen eventuell für ihre Geburtsländer für Organisationen, und keiner weiß von niemandem in der 4 er Gruppe …………….. und unterbewusst kommen deshalb diese Spannungen zu Stande, die man im Abschnitt merkt, und von denen immer wieder erzählt wird. Die Einheit der 4 wackelt ein wenig. Und trotzdem sind sie einander Halt. Obwohl …….. sind sie das wirklich? Der Halt einer Freundschaft, bzw. der Umgang damit in den 1830ern ist sicher nochmal etwas Anderes als der Halt und die Freundschaft in unserem Jahr 2023.

Auf alle Fälle war Abschnitt 1 so das Hineinkommen in die Geschichte, und in Abschnitt 2 hat sich alles nun etwas gefestigt, man erahnt in welche Richtung das Ganze gehen könnte, und trotzdem auch nicht. Und auch, wenn ich am Ende vom Abschnitt froh war, dass Robin draußen ist aus Hermes, so fühle ich ein wenig meiner eigenen Zerrissenheit. Hermes tut sicher nichts Schlimmes, sie wollen Menschen nur helfen, und kämpfen gegen den Reichtum, und für die Umverteilung. ABER ………. Alle Organisationen, die irgendwann anfangen immer fanatischer zu agieren, sind natürlich auch gefährlich. Und Sprengstoff IST gefährlich, und tatsächlich was Anderes als die harmloseren Beschaffungen von Werkzeug und Silber.

Irgendwie tut mir Robin so gesehen leid. In seinem Bruder findet er keine Unterstützung, weil der ihn nur als Werkzeug ansieht, aber sein eigener Vater sieht ihn ja genauso und, wenn wir ehrlich sind ……. am Beispiel von Anthony…. Dann sieht Babel auch in all seinen Absolventen Werkzeuge. Mal schauen, wie das alles weitergeht. Die ganzen Wortbedeutungen und Wortstämme und Herleitungen finde ich weiterhin total interessant. Und wie Letty zu Ramy steht …….. und wie Victoire zu Letty steht, und überhaupt zu allen …….. das natürlich auch.

Was Lovell über Robins Mutter gesagt hat, hat mich auch so unglaublich wütend gemacht!