Leserunde zu "Cold Princess" von Vanessa Sangue

Band 1 der düsteren Liebesroman-Reihe von Bestseller-Autorin Vanessa Sangue!
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Vanessa Sangue (Autor)

Cold Princess

Er ist nicht bei ihr, um sie zu beschützen.
Er ist bei ihr, um sie zu töten.

Als Erbin einer der mächtigsten Mafiafamilien der Welt darf sich Saphira De Angelis keine Schwäche erlauben. Seit sie mit ansehen wusste, wie ihre Familie bei einem Attentat ums Leben kam, regiert sie stark, unnachgiebig und Furcht einflößend über ihre Heimatstadt Palermo. Einzig für Madox Caruso, neuestes Mitglied ihrer Leibwache, hegt sie tiefere Gefühle, als sie sich selbst eingesteht. Die zerstörerische Energie, die ihn umgibt, zieht Saphira mehr und mehr in seinen Bann - ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich damit begibt ...

"Düster, sexy und voller Intrigen: Vanessa Sangue weiß, wie man verbotene Liebesgeschichten schreibt!" Mona Kasten

Band 1 der düsteren Liebesromanreihe von Bestseller-Autorin Vanessa Sangue






Timing der Leserunde

  1. Bewerben 15.01.2018 - 04.02.2018
  2. Lesen 19.02.2018 - 11.03.2018
  3. Rezensieren 12.03.2018 - 02.04.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 24.03.2018

Spannend und fesselnd, aber Dark Romance ist nichts für mich!

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Ich vergebe "Cold Princess" 3,5 von 5 Herzen. Für mich ist der Roman ein Abenteuer, weil ich eigentlich New Adult lese und liebe! Die Autorin Vanessa Sangue gibt mit dem ersten Band "Cold Princess" zum ...

Ich vergebe "Cold Princess" 3,5 von 5 Herzen. Für mich ist der Roman ein Abenteuer, weil ich eigentlich New Adult lese und liebe! Die Autorin Vanessa Sangue gibt mit dem ersten Band "Cold Princess" zum einen spannenden Einblick in das gefährliche Leben der Mafia und zum anderen fädelt sie in den Machtkämpfen der Mafia-Fehden eine düstere Dark Romance Geschichte ein. Ich habe für mich jedoch gemerkt, dass mein Lesegeschmack eher romantischere Liebesgeschichten bevorzugt. Die verzwickte Story hat mich zwar unfassbar gefesselt und mich ein bisschen an "Romeo & Julia" erinnert, mit den Charakteren bin ich jedoch überhaupt nicht warm geworden. Gewalt und Liebe gehören für mich nicht zusammen, aber trotzdem bin ich gespannt, wie es mit Madox und Saphira weitergehen wird!

Story 4/5
Charaktere 3/5
Gefühle 2,5/5
Spannung 4/5
Schreibstil 4/5
Ende 3/5

Für mich ist der Roman "Cold Princess" ein literarisches Abenteuer und Ausprobieren, denn eigentlich lese ich die typischen Romanzen in den Young- oder New Adult Büchern. Gleich im Vorwort gibt es von der Autorin Vanessa Sangue eine Art "Warnhinweis", dass der Leser mit "Cold Princess" kein Kuschelroman erwarten soll. Ich zitiere: "Es ist eine Liebesgeschichte, aber sie ist dunkel, gefährlich und nichts für schwache Nerven."

Wir starten zu Beginn mit einem dramatischen Prolog. Saphira ist eine junge, sehr hübsche Frau und sogleich auch das Oberhaupt (capo) ihrer Mafiafamilie (famiglia). In folge eines Attentats, bei dem ihre geliebten Eltern und ihr Bruder umgekommen sind, muss Saphira allein die Last auf ihren Schultern tragen und weiterhin die Familiengeschäfte erledigen. Zwar hat ihr Vater sie auf das gefährliche Leben vorbereitet, doch vor allem nachts, wenn sie sich alleine in ihrem Zimmer aufhält, kann sie ihre harte, eingeübte Maske ablegen und ihre verletzliche Seite zeigen, denn vier Regeln bestimmen Saphiras Leben: 1. Zeige keine Gefühle. 2. Erlaube dir keinerlei Schwäche. 3. Töte alles, was eine Bedrohung darstellt. 4. Verliebe dich niemals. Saphira muss eiskalt sein und ihre Gefühle für die Sicherheit der Familie zurückschrauben.

Madox Cerbero Caruso, ein relativ neues Mitglied ihrer famiglia und der gefürchtetste Auftragskiller der Gegend, kommt Saphira zugute und stärkt ihren Posten in den italienischen Mafia-Fehden. Muskelbepackt, finsteres und unnachgiebiges Gesicht, mit Tattoos bedeckt, ein messerscharfer Verstand und ein exzellenter Beobachter! Madox ist auf dem besten Weg ein Teil ihrer Leibgarde zu werden. Wenn ich Saphira schon als eiskalt bezeichnet habe, finde ich für Madox einfach keine Worte. Von Anfang an ist klar, dass er seine eigenen Pläne in der famiglia durchziehen möchte und er mit Saphiras offener Zurschaustellung von Dominanz und Macht überhaupt nicht umgehen kann. Saphira ist von Gefahren umgeben und nun scheint es, gibt es in ihren eigenen Reihen das gefährlichste Problem: Madox geht ihr unter die Haut!

Ich bin ein großer Fan von Dokumentationen über die organisierte Kriminalität der Mafia und mit "Cold Princess" erhalten wir einen tieferen Einblick in deren Strukturen und kriminellen Angelegenheiten. Ich habe die Story so in mich aufgesogen! Die Intrigen, Verstrickungen und Beziehungen - Es ist unfassbar spannend und fesselnd! Mit den Charakteren jedoch hatte ich durchweg große Probleme. Der Roman ist aus mehreren Perspektiven geschildert (mind. vier), sodass wir viele Persönlichkeiten kennenlernen können. Jedoch hat sich nur Saphira zu einem facettenreichen Charakter entwickelt und ihre authentischen und interessanten Eigenschaften gezeigt. Zu Madox fehlt mir jegliche Bindung. Ich habe auch das Gefühl, dass er stumm geblieben ist und kann mich nicht daran erinnern, dass er überhaupt irgendwelche tiefgründigeren Dialoge geführt hat. Obwohl der Schreibstil wunderbar flüssig zu lesen ist, konnte ich keinen persönlichen Bezug zu den Charakteren aufbauen. Es ist schwer zu sagen, woran es liegt, aber der ständige raue Sex und die Gewaltszenen zwischendurch haben diese Distanz noch verstärkt. Gemein ist, dass Vanessa Sangue in einer ganz kurzen Szene Madoxs romantische und zärtliche Seite gezeigt hat und auf die habe ich immer wieder hingefiedert! "Cold Princess" ist und bleibt aber ein Dark Romance Roman! Und ich bin leider eindeutig nicht die richtige Zielgruppe für dieses Subgenre.

Gegen Ende hin hat das Buch eine Wendung genommen, die mich noch einmal richtig gefesselt hat! Die Situation, die ich zwar vorhergesehen habe, spitzt sich zu und vor allem die Hauptcharaktere müssen sich entscheiden, wem sie vertrauen dürfen. Wer ist Freund und wer ist Feind?! Im Verlauf haben sich zwischen Saphira und Madox tiefgründige Gefühle entwickelt, doch wie im Klappentext steht: "Er ist nicht bei ihr, sie zu beschützen. Er ist bei ihr, um sie zu töten."

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Veröffentlicht am 19.03.2018

Cold Princess

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Die Autorin Vanessa Sangue hat mit „Cold Princess“ den Auftakt der Cosa- Nostra- Reihe geschrieben. In dieser wird die mit der italienischen Mafia in Verbindung stehende Geschichte von Saphira und Madox ...

Die Autorin Vanessa Sangue hat mit „Cold Princess“ den Auftakt der Cosa- Nostra- Reihe geschrieben. In dieser wird die mit der italienischen Mafia in Verbindung stehende Geschichte von Saphira und Madox erzählt.

Klappentext:
Er ist nicht bei ihr, um sie zu beschützen.
Er ist bei ihr, um sie zu töten.
Als Erbin einer der mächtigsten Mafiafamilien der Welt darf sich Saphira De Angelis keine Schwäche erlauben. Seit sie mit ansehen wusste, wie ihre Familie bei einem Attentat ums Leben kam, regiert sie stark, unnachgiebig und Furcht einflößend über ihre Heimatstadt Palermo. Einzig für Madox Caruso, neuestes Mitglied ihrer Leibwache, hegt sie tiefere Gefühle, als sie sich selbst eingesteht. Die zerstörerische Energie, die ihn umgibt, zieht Saphira mehr und mehr in seinen Bann - ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich damit begibt.

Zuerst möchte ich den Schreibstil der Autorin loben. Dieses Buch hat sich flüssig und angenehm lesen lassen, man konnte in eine andere Welt eintauchen und das alltägliche Leben dabei wunderbar vergessen. Auch die Warnung zu Beginn des Buches empfinde ich als sinnvoll. In dieser wird davor gewarnt, dass explizite Szenen, welche teilweise auch etwas brutaler wären, in „Cold Princess“ enthalten sind und dieses Buch somit nichts für sanfte Gemüter ist. Sangue schafft es, das Buch auf vielseitige Art und Weise spannend zu halten, dabei wird das Spannungsbogen permanent hoch gehalten und als Leser kommt man kaum zum durchatmen. Viele fesselnde Szenen reihen sich aneinander, ohne hierbei jedoch zu konstruiert zu wirken. Bloß am Ende ist mir ein recht großer Zufall etwas zu viel gewesen, aber da kann ich guten Gewissens drüber hinwegsehen. Als Leser klebt man quasi an den Seiten und möchte einfach wissen, wie die Geschichte mit Saphira und auch Madox weitergeht. Durch den gekonnten Perspektivenwechsel wird noch zusätzliche Spannung aufgebaut, welche die Autorin zu nutzen weiß. Auch bekommt man dadurch einen vielseitigeren Einblick in die Gedanken und Beweggründe der jeweils handelnden Personen. Besonders bei den beiden Protagonisten empfand ich dies als hilfreich und gut umgesetzt.
Gut gefallen hat mir auch der Mafia- Aspekt, welcher dieses Werk thematisiert. Sowohl Madox, als auch Saphira bewegen sich in diesen Kreisen und sind auch voll in der Mafia integriert. Man bekommt als Leser einige interessante Einblicke, zum Bespiel in ein Aufnahmeritual, welche mir sehr gefallen haben. Auch haben sie dem Buch ein bisschen Tiefe gegeben und haben es dadurch für mich interessant gemacht. Hierbei sollte man auch bedenken, dass die Mafia kein Kreis für Zartbesaitete ist und ein paar gewalttätige Szenen werden in die Geschichte mit eingeflochten.
Die Protagonisten sind in diesem Buch Saphira und Madox. Saphira ist der weibliche Part und das Oberhaupt ihrer famiglia, dem Clan der De Angelis. Sie musste frühzeitig tiefe Verluste hinstecken, bei einem Autounfall hat sie ihre Familie verlieren und musste dieses tragische Ereignis ebenfalls miterleben. Daher lässt sie niemanden mehr an sich ran und zeigt sich der Außenwelt als das kalte und strenge Oberhaupt einer Mafiafamilie. Ihre Perspektive hat mir gut gefallen und besonders die sanften Momente konnten mich von ihrer Person überzeugen. Aber auch die Momente, in denen sie sich stark zeigt, haben mir gefallen. Durch ihren Erzählstrang konnte man sich gut in die Protagonistin hineinversetzen und konnte ihre Gedanken und Probleme somit gut nachvollziehen. Madox ist der männliche Gegenpart, er ist ein Auftragskiller und ein Soldato in Saphiras Clan. Auch er hat eine raue Schale und ein gut verborgendes Geheimnis. Besonders zu Beginn hatte ich meine Probleme mit Madox, ich bin mit ihm einfach nicht warm geworden. Auch im späteren Verlauf des Buches ist er mir nicht vollständig sympathisch geworden.
Ein weiterer negativer Punkt für mich persönlich: der Schwerpunkt des Buches. Ich bin wohl leider mit falschen Hoffnungen an dieses Buch gegangen. Ich dachte, es wäre ein Mafia- Thriller mit erotischen Szenen. Jedoch ist es eher ein Erotikroman, welches einen Mafia- Hintergrund hat. Leider ist dies einfach nicht das, was ich gerne lese. Hätte der Schwerpunkt anders gelegen, wäre meine Bewertung besser ausgefallen.
Der Cliffhanger wiederum hat mir wieder gut gefallen, dieser ist gut gewählt. Man möchte einfach zu gerne wissen, wie die Geschichte wohl weitergeht.

Insgesamt konnte mich die Autorin Vanessa Sangue mit dem Reihenauftakt „Cold Princess“ jedoch nicht vollkommen überzeugen. Dies liegt aber hauptsächlich daran, dass ich mit falschen Hoffnungen an dieses Buch herangegangen bin. Wer einen Erotikroman mit Mafia- Aspekt sucht, wird hier wohl besser beraten sein als ich. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 24.03.2018

Mafia-Machtkampf mit Waffendeal und brutalem Sex

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In das Milieu einer Mafiafamilie eingebettet spielt sich eine eigenwillige Beziehungsgeschichte zwischen Macht und Unterwerfung, Gewalt und Zärtlichkeit, brutalem egoistischen Sex und brennender Sehnsucht ...

In das Milieu einer Mafiafamilie eingebettet spielt sich eine eigenwillige Beziehungsgeschichte zwischen Macht und Unterwerfung, Gewalt und Zärtlichkeit, brutalem egoistischen Sex und brennender Sehnsucht ab.

Im Vorwort des Buches wird von der Autorin diesbezüglich eine deutliche Warnung ausgesprochen; man sollte sie ernst nehmen.

Story
Ein relativ kleiner Mafiaclan, die de Angelis, der sich die Herrschaft über Palermo mit dem rivalisierenden Clan der Vargas teilt, plant den Ausbau seiner Macht mit dem illegalen Import einer großen Waffenlieferung aus den USA. Zur Geschäftsabwicklung reist auch der Spross eines befreundeten amerikanischen Clans nach Palermo. Die Vargas versuchen alles, um Details über das Geschäft in Erfahrung zu bringen; gleich zu Beginn wird ein feindlicher Spion dingfest gemacht und kaltblütig von der aufstrebenden Clanchefin, Saphira, in ihrem Büro hingerichtet.

Eingebettet in die angespannte Atmosphäre des Waffendeals ist eine ebenso spannungsgeladene und gewalttätige Beziehungsgeschichte zwischen Saphira und Madox, einem ihrer Männer fürs Grobe.

Personen
Saphira wird als knallhartes, brutales und kompromissloses Oberhaupt eines Mafiaclans eingeführt. Sie hat im Alter von 15 Jahren einen Mordanschlag auf ihre Familie überlebt, der ihre Eltern und ihren Bruder tötete und sie schwer traumatisiert zurücklässt. Im Alter von 27 Jahren ist sie durch Geburtsrecht Chefin der Mafiafamilie der de Angelis und hat sich eine äußere harte Schale zugelegt, die sie ohne mit der Wimper zu zucken töten lässt. Der Erlös aus dem geplanten Waffendeal soll dem Ausbau ihrer Macht dienen. Trotz ihrer kriminellen Geschäfte hält sie einen gewissen Ethos hoch. Sie ist nicht nur Herrscher sondern auch Beschützer „ihres“ Teils der Stadt.

Madox steht seit zwei Jahren in Diensten der de Angelis. Er wird von Saphiras persönlichem Leibwächter und Kindergartenfreund protegiert und befindet sich auf dem aufsteigenden Ast seiner Laufbahn. Als Auftragskiller hat er den Beinamen Höllenhund, Cerbero, erhalten. Auch er hat eine sehr traumatische Kindheit hinter sich und infolgedessen psychopathische Züge entwickelt, die sich in seiner aktiven Tätigkeit als Auftragsmörder, in sexuellen Gewaltphantasien sowie in zunehmender Unbeherrschtheit Ausdruck verleihen. Im ersten Teil des Buches kann er seine infantilen Eifersuchtsphantasien kaum noch unter Kontrolle halten, er ist ein Pulverfass mit einer extrem kurzen Zündschnur. Von seiner Charakteranlage her würde er auch als Triebtäter in einen Serienkiller-Thriller passen, deutliche Anlagen mit sadistischen Zügen beim Sex sind schon erkennbar.

Seine brutale und animalische Ausstrahlung fasziniert Saphira und erfüllt sie gleichzeitig mit Angst. Sie begehrt ihn und sie fürchtet ihn, was von ihm instinktiv wahrgenommen wird. In Resonanz dazu entwickelt und vermehrt sich sein Begehren nach Saphira, und er sucht die Konfrontation. Ein stiller Machtkampf beginnt mit einer Szene auf der Treppe, wo er erst im letztem Augenblick beiseitetritt um seine Chefin durchzulasssen, und steigert sich bis hin zum „einvernehmlich nicht einvernehmlichen Sex“, wie es im Vorwort heißt. Ihre Vorstellung deckt sich mit seinen Phantasien bis auf das nicht unwesentliche Detail, dass er plant sie qualvoll zu töten.

Die ganze Entwicklung der erotischen Geschichte hat mich überrascht. Von einer eiskalten Mafiachefin hätte ich andere Reaktionen erwartet als sie hier beschrieben werden, und von einer Leseprobe her hatte ich eher mit einer möglichen Dreiecksbeziehung gerechnet. Allerdings ist das mal was ganz anderes als man sonst zu lesen bekommt; und wenn zwei erwachsene Menschen es ok finden was sie miteinander tun -was sollte man dann sagen!

Saphiras Gegenspieler in dem Mafia-Teil der Geschichte ist Guiseppe Varga, der sich im Verlauf des Buches stark entwickelt und zu einem herrlichen Bösewicht heranwächst.

Weitere Personen sind nicht besonders detailreich sondern eher holzschnittartig ausgearbeitet, selbst Saphiras beste Freundin Rabia wirkt eher wie ein schmollender und oberflächlicher Teenager als wie die enge Vertraute einer aufstrebenden Mafiafürstin.

Schreibstil
Der Schreibstil ist locker und flüssig, nicht zu anspruchsvoll und leicht zu lesen. Ein Wechsel der Perspektiven lässt den Leser immer in der Rolle des Beobachters, man ist nie allwissend im Fortgang der Geschichte. So trifft man immer wieder auf überraschende Wendungen, die teilweise nicht vorhersehbar sind.

Die ersten hundert Seiten fand ich jedoch sehr anstrengend zu lesen. In ihrem Bemühen eine authentische Mafia-Atmosphäre zu schaffen hat die Autorin oftmals auf gängige Klischees zurückgegriffen. Teilweise recht detailreich werden Ereignisse und Situationen beschrieben, die in dieser Form eher nicht passieren können. Solche Schnitzer nehmen mir den Lesespaß und lassen mich normalerweise gleich zu Beginn ein Buch wieder weglegen. Ich erwarte von einem guten und spannenden Buch, dass ein Autor auch Kleinigkeiten recherchiert und dass ein Lektorat solche Kleinigkeiten hinterfragt (Besatzungsgröße eines Containerfrachters, Würgetechniken mit einer Hand, Auswirkungen von Stich- und Schussverletzungen etc.). Sonst fällt man leicht auf Groschenheftniveau, das ist bei dieser komplexer angelegten Geschichte zu schade.

Nervig sind im ersten Teil auch die ständig wiederholten Andeutungen, was Madox nun wirklich will. Solche Andeutungen brechen wiederholt ab um künstlich Spannung oder Neugier zu erzeugen. Nachdem Madox Motivation endlich auf dem Tisch liegt nimmt die Geschichte von selbst Fahrt auf.

Der Fortgang der Geschichte ist flüssig zu lesen und spannend geschrieben. Die kriminellen Aktivitäten und die Rivalitäten der beiden Clans nehmen an Fahrt zu und stellen die unterschiedlichen „Ethiken“ der Clanchefs heraus. Saphira kennt so etwas wie (Ganoven-)Ehre, die Vargas sind völlig skrupellos.

Leider mutiert die selbstbewusste und zielstrebige Saphira im Laufe des Buches zur einer anlehnungsbedürftigen schwachen Frau. Wenn sie ein Mann wäre würde ich sagen „schwanzgesteuert“. Nur so lässt sich die Situation erklären die letztlich zur Schlussszene mit dem Cliffhanger führt. Ich möchte gerne wissen ob die Szene auch so stattfinden müsste wenn es nur ein Buch gäbe und nicht zwei. Abgesehen von dem Cliffhanger gibt es ausreichend weitere lose Enden der Geschichte, die Fragen aufwerfen, welche dann im Folgeband hoffentlich eine Auflösung erfahren.

Im Grunde bin ich durchaus fasziniert von der Entwicklung der Charaktere und gespannt auf das nächste Buch; ein literarisches Highlight ist es aber nicht.

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