Leserunde zu "Rabenthron" von Rebecca Gablé
Rebecca Gablé kehrt in die spannendste Zeit der Weltgeschichte zurück
Mit Autoren-Begleitung
Rabenthron
Epischer historischer Roman über Freundschaft, Loyalität und Herrschaft
Dieses Buch gibt es in zwei Versionen: mit und ohne Farbschnitt. Sobald die Farbschnitt-Ausgabe ausverkauft ist, liefern wir die Ausgabe ohne Farbschnitt aus.
England im Herbst 1013: Um den dänischen Gefangenen Hakon bei Hofe abzuliefern, reist der junge Engländer Ælfric of Helmsby nach London. Die Stadt liegt in Trümmern, denn dem schwachen König Ethelred gelingt es nicht, sein Reich gegen die ständigen Wikingerüberfälle zu schützen.
Doch anders als England und Dänemark sind Ælfric und Hakon keine Feinde - während der gefährlichen Reise sind sie zu Freunden geworden. Bald schon gehören sie zum inneren Kreis um die machtbewusste Königin Emma. Aber der Widerstand der Engländer droht zu brechen, und als der dänische König stirbt, steht bald ein noch gefährlicherer Feind vor den Toren ...
Von der Bestseller-Autorin der Warringham-Saga
Timing der Leserunde
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Bewerben 23.06.2025 - 13.07.2025
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Lesen 04.08.2025 - 07.09.2025
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Rezensieren 08.09.2025 - 21.09.2025
Bereits beendet
Schlagworte
Teilnehmer
Diskussion und Eindrücke zur Leserunde
Abschnitt 1, KW 32, Seite 1 bis 175, inkl. 1. Teil, Kapitel "Helmsby, Mai 1014"
Sorko
Mitglied seit 18.04.2017
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - J. R. Kipling
Veröffentlicht am 04.08.2025 um 12:24 Uhr
Zitat von Hopeandlive
Die Begegnung mit ihrer Mutter auf der heimatlichen Burg in Frankreich fand ich sehr aussagekräftig und schrecklich zugleich und hoffe, sie entwickelt sich nicht in die gleiche Richtung, auch wenn Frauen am Hof immer um ihr Leben und das ihrer Kinder fürchten mussten.
Das traumatische Erlebnis in Gunnors Kindheit, als sie mit 12 zu ihrem späteren Mann ins Bett gezwungen wurde, hat sicherlich Spuren in ihrer Entwicklung hinterlassen. Sie hat das auf ihre Art bewältigt, andere wären vermutlich daran zerbrochen. Gunnor wurde stark und verbittert, aber sie hat überlebt. Und einige ihrer Charakterzüge hat sie wohl an Emma weitergegeben.
Veröffentlicht am 04.08.2025 um 13:41 Uhr
susehost schrieb am 04.08.2025 um 09:44 Uhr
Zitat von Sonja2609
Ich hab länger für den Leseabschnitt gebraucht als erwartet, normalerweise "fliege" ich durch die Seiten von Rebecca Gablés Büchern. Doch hier habe ich mich an einigen Stellen schwer getan, weil so viele neue Charaktere und Figuren auftauchten und die dann alle auch noch irgendwie mit E hießen. So komme ich mit den zahlreichen Königskindern immer etwas durcheinander...
Das ging mir genauso! Warum so viele E- bzw. Æ Namen?
Na, ein Glück steh ich nicht ganz alleine da ;) Klar, einiges sind historische Persönlichkeiten, die hießen eben wie sie hießen. Aber Edmund, Edward (dessen Onkel ebenfalls Edward hieß), Etheldred, Athelstand... Hilfe ;) ;)
Veröffentlicht am 04.08.2025 um 13:44 Uhr
Vindoe50 schrieb am 04.08.2025 um 11:36 Uhr
In diesem ersten Abschnitt ist schon viel passiert, vor allem für Ælfric. Ich fand es mutig, dass er sich Dunstan widersetzt hat und sich mit seinem Gefangenen Hakon und seinem Sohn auf die weite Reise nach London macht. Unterwegs entsteht ganz nebenbei eine Freundschaft mit Hakon. Überraschend für Ælfric, dass er von Hakon erfährt, dass sein Onkel Sven Gabelbart inzwischen Gefolgschaft geschworen und den König verraten hat. So war es gut, dass er Helmsby verlassen hat. Am Königshof wird dann beschlossen, dass Ælfric mit der Königin und ihren Kindern sowie Hakon in die Normandie zu Emmas Bruder reisen soll.
Königin Emma hat mir gut gefallen. Wie sie eiskalt ihren Bruder erpresst, der mit Gabelbart paktiert und sie und die Kinder ausliefern wollte. Sie ist eine kluge Frau, mit einem leider sehr schwachen Ehemann, der dann auch noch in die Normandie flieht, als er England komplett verloren hat. Dann passiert das Unglaubliche: Gabelbart fällt vom Pferd und stirbt. Damit ändert sich wieder alles. Ethelred soll wieder König sein und alle kehren nach England zurück. Nun ist auch Ælfrics Zeit gekommen, nach Hause zurückzukehren. Dort will ihn sein Onkel gerade gefangen nehmen, als Edmund aufkreuzt und berichtet, dass Knut fortgejagt wurde und der König Ælfric zum Dank für seine Treue als neuen Thane von Helmsby eingesetzt hat. Das hat mich für Ælfric sehr gefreut.
Ob er im nächsten Abschnitt mit der Hofdame zusammenkommt oder macht Hakon das Rennen? Mir scheint, Hakon hat auch ein Auge auf sie geworfen.
Noch habe ich mich an die altmodischen Namen nicht recht gewöhnt, vor allem an die vielen mit E oder Æ beginnenden Namen. Gut, dass es ein Namensverzeichnis am Anfang gibt. Bei den Königssöhnen kam ich schon manchmal durcheinander
Ich glaube ja, dass Aelfric und Edlynn (Oh je, schon wieder ein E) zusammenkommen und Hakon bei ihrer Schwester Mildred bleibt. Er hat das gleich so angeboten. Die Schwestern sollen sich ja sehr ählich sehen, bis auf das hinkende Bein. Das wäre mir die liebste Variante, aber so einfach ist es sicherlich nciht.
Veröffentlicht am 04.08.2025 um 13:46 Uhr
Lottalein schrieb am 04.08.2025 um 12:15 Uhr
Zitat von Sonja2609
Achja, eine wichtige Sache habe ich vergessen: der Farbschnitt ist ja sooooooooo schön geworden, ich bin ganz verliebt in diesen Buch!
So geht's mir auch!
Und ich frage mich, ob wir noch erfahren werden, was es mit dem Text (I have finished my course) auf sich hat...
Oh... DANKE! Ich habe so lange bewundernd dieses Cover angestarrt, dass ich den Text vor lauter Bäumen nicht gesehen habe ;) Jetzt bin ich aber seeeehr neugierig, was das bedeuten kann. Da ja nicht alle Bücher ein Farbschnitt sind, kann es nur eine witzige Ergänzung sein, vielleicht ein kleines Rätsel oder ein Hinweis...
Vindoe50
Mitglied seit 01.05.2019
Veröffentlicht am 04.08.2025 um 14:14 Uhr
Sonja2609 schrieb am 04.08.2025 um 13:46 Uhr
Oh... DANKE! Ich habe so lange bewundernd dieses Cover angestarrt, dass ich den Text vor lauter Bäumen nicht gesehen habe ;) Jetzt bin ich aber seeeehr neugierig, was das bedeuten kann. Da ja nicht alle Bücher ein Farbschnitt sind, kann es nur eine witzige Ergänzung sein, vielleicht ein kleines Rätsel oder ein Hinweis...
Wo, wie, was? Oh, auch jetzt erst entdeckt😆🙃
Imperfekt
Mitglied seit 16.04.2023
Veröffentlicht am 04.08.2025 um 15:46 Uhr
Zitat von Vindoe50
Noch habe ich mich an die altmodischen Namen nicht recht gewöhnt, vor allem an die vielen mit E oder Æ beginnenden Namen. Gut, dass es ein Namensverzeichnis am Anfang gibt. Bei den Königssöhnen kam ich schon manchmal durcheinander
So erging's mir auch: Wann immer ein Prinz in Erscheinung trat, musste ich kurz innerlich sortieren: War das jetzt der Älteste oder nicht? Und anschließend musst noch kurz geklärt werden, ob dies jetzt der Spross von Königin Emma oder der ihrer Vorgängerin war. Aber tatsächlich hatte die Autorin hier wohl keine Wahl und musste sich an die historischen Vorgaben halten. Ganz offensichtlich kümmerte König Ethelred, so wenig wie ihn zu kümmern schien, wie man pragmatisch gegen die Dänen-Invasion vorgehen könnte, dass er und seine Nachkommen gut 1000 Jahre später Protagonisten in einem Roman sein werden - und man daher durchaus ein bisschen mehr Vielfalt bei den Anfangsbuchstaben seiner Kinder an den Tag legen könnte.
Abgesehen von der Namensverwirrung gefallen mir der Roman und die Figuren richtig gut. Bei den letzteren mag ich besonders, dass sie in der Regel nicht eindimensional gezeichnet sind.
König Ethelred zum Beispiel sitzt zwar häufig unbeholfen auf dem Thron, jammert über das schwere Schicksal, das ihm und seinen Volke widerfährt, tut recht wenig gegen diese Umstände, sodass man ihn oft schütteln möchte. Andererseits rafft er sich in Fécamp kurz einmal auf und sieht sich bei der Verkündigung von Bedingungen für seine Rückkehr auf den Thron kurz einmal bei der Ehre gepackt. Und danach scheint sein Akku wieder ein bisschen mehr geladen zu sein.
Und auch so ein Unsympath wie Dunstan, der Thane of Helmsby, unerbittlich und von außen betrachtet ohne Empathie eisern vor sich hin regierend, wird zwar im ersten Absschnitt an keiner Stelle zur Identifikationsfigur (einem kleinen Jungen den Verkauf auf dem Sklavenmarkt anzudrohen, bringt wenig Sympathiepunkte), doch kann man ein bisschen nachvollziehen, warum er so handelt: Am Ende will er nur Helmsby schützen, mit klarer Linie Stärke zeigen und den Seinen so Halt und Führung geben. Der Verrat an die Dänen dient schließlich auch nur dem Wunsch, sich und seinen Untergebenen das Überleben zu ermöglichen.
Bruder Eilmer zeigt sich von Anfang an sehr vielschichtig. Wie in seinem Job erwartet, spendet er Edlynn und Mildred of Compton professionell Trost bezüglich des Ablebens ihrer Lieben, ist aber sonst dem Weltlichen sehr zugeneigt. Das wird von Anfang an kolportiert, und seine Reiselust zeichnet ihn als einen Menschen voller Lebensfreude. Hier hätte mich noch mehr gefreut, wenn einige konkrete Szenen mehr gezeigt hätten, welchen Lastern er denn sonst so frönt.
Dass Hakon vom Status des Gefangenen zu dem des Freundes wird, finde ich eine sehr spannende Wendung, hätte sie aber gerne noch deutlicher ausgearbeitet gesehen: Gibt es irgendwann einen Knackpunkt, bei dem das Blatt sich wendet? Diese Wandlung passiert fast en passant.
Imperfekt
Mitglied seit 16.04.2023
Veröffentlicht am 04.08.2025 um 15:59 Uhr
Drei Fragen an die Leserunde hier hätte ich noch, zu Stellen in der Handlung, die mir nicht ganz klar waren:
(1) Als England an die Dänen gefallen ist, segelt Ethelred in die Normandie. Emma hört von der Ankunft des Schiffes und befürchtet sofort, ihrer aller Leben sei in Gefahr (S. 114). Ihre Befürchtungen bewahrheiten sich kurze Zeit später ja auch. Doch wie konnte sie das schon zu diesem Zeitpunkt vorausahnen? Dass England unter dänischer Herrschaft steht, wenn der englische König plötzlich in die Normandie reist, könnte man ja noch schließen. Warum sollte er sein Land verlassen, wenn nicht, um zu fliehen? Aber warum sieht Emma dann ihr Leben bedroht? Von dem Komplott ihres Bruders mit Sven Gabelbart weiß sie ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
(2) Ethelred gibt seinem zehnjährigen Sohn Edward die Hausaufgabe, die Bedingungen für seine Heimkehr mit den Witan auszuhandeln. Wie kommt er auf diese nicht sehr nahe liegende Idee (schließlich ist Edward politisch völlig unerfahren)? Zudem zeigt der König bitteren Hohn bei dieser Entscheidung (S. 139). Wen will er verhöhnen - seinen Sohn, die Witan oder beide? Und das bei solch einer nicht unwichtigen Aufgabe! Will er damit einfach zeigen, für wie verachtenswert er es hält, dass er, der König, sich Bedingungen unterwerfen soll und schickt daher einen in den Augen der Witan unwürdigen Verhandlungspartner?
(3) Hakon bietet selbstlos an, trotz eigener Unerfahrenheit im Hausbau, Mildred beim Wiederaufbau von Haus und Hof zur Hand zu gehen. Auf S. 156 erfährt man, dass Aelfric ahnt, warum er wirklich diesen Vorschlag vorbringt. Was er ahnt, wird nicht ausgeführt. Was könnte Hakons Strategie sein?
Veröffentlicht am 04.08.2025 um 16:06 Uhr
Zitat von Sonja2609
Ich hab länger für den Leseabschnitt gebraucht als erwartet, normalerweise "fliege" ich durch die Seiten von Rebecca Gablés Büchern. Doch hier habe ich mich an einigen Stellen schwer getan, weil so viele neue Charaktere und Figuren auftauchten und die dann alle auch noch irgendwie mit E hießen. So komme ich mit den zahlreichen Königskindern immer etwas durcheinander...
so ging es mir auch. Mal sehen, ob es im zweiten Abschnitt dann besser wird. Da kennen wir die Leute schon eher :)
Veröffentlicht am 04.08.2025 um 16:08 Uhr
Zitat von MarTina
Und nun ist AElfric Thane of Helmsby. So schnell ändern sich hier die Herrschaftsverhältnisse. Zumindest dürfte er ein guter, besonnener Anführer sein. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
das gönne ich ihm auch. Ich denke, er ist ein besserer Thane als sein Vorgänger
Veröffentlicht am 04.08.2025 um 16:11 Uhr
Zitat von Lottalein
Ich bin mir nicht ganz sicher, an welcher Stelle es passiert, aber spätestens nach ihrer Rückkehr nach England und der erneuten Inthronisation des phlegmatischen Ethelred scheinen mir Aelfric und Hakon so etwas wie Freunde geworden zu sein.
das geht schon auf der Reise zu Emma los: wie Hakon AElfric warnt und wie sie sich manchmal Blicke zuwerfen.