Leserunde zu "Rabenthron" von Rebecca Gablé
Rebecca Gablé kehrt in die spannendste Zeit der Weltgeschichte zurück
Mit Autoren-Begleitung
Rabenthron
Epischer historischer Roman über Freundschaft, Loyalität und Herrschaft
Dieses Buch gibt es in zwei Versionen: mit und ohne Farbschnitt. Sobald die Farbschnitt-Ausgabe ausverkauft ist, liefern wir die Ausgabe ohne Farbschnitt aus.
England im Herbst 1013: Um den dänischen Gefangenen Hakon bei Hofe abzuliefern, reist der junge Engländer Ælfric of Helmsby nach London. Die Stadt liegt in Trümmern, denn dem schwachen König Ethelred gelingt es nicht, sein Reich gegen die ständigen Wikingerüberfälle zu schützen.
Doch anders als England und Dänemark sind Ælfric und Hakon keine Feinde - während der gefährlichen Reise sind sie zu Freunden geworden. Bald schon gehören sie zum inneren Kreis um die machtbewusste Königin Emma. Aber der Widerstand der Engländer droht zu brechen, und als der dänische König stirbt, steht bald ein noch gefährlicherer Feind vor den Toren ...
Von der Bestseller-Autorin der Warringham-Saga
Timing der Leserunde
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Bewerben 23.06.2025 - 13.07.2025
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Lesen 04.08.2025 - 07.09.2025
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Rezensieren 08.09.2025 - 21.09.2025
Bereits beendet
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Diskussion und Eindrücke zur Leserunde
Abschnitt 5, KW 36, Seite 733 bis Ende
Veröffentlicht am 01.09.2025 um 10:22 Uhr
Ich muss mit dem Schluss anfangen – denn zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse, aber das Ende kommt so plötzlich… Das ging mir dann irgendwie zu schnell und mein Kopf schreit „Weiter, weiter“. Aber vermutlich muss ich dann einfach noch mal „Das zweite Königreich“ lesen.
Aelfric ist sicher, dass er sein Leben verlieren wird nachdem er an den Hof von König Harald gerufen wird. Wäre auch so gewesen, wenn der nicht ebenfalls unter merkwürdigen Bedingungen zu Tode kommt. Also braucht es schon wieder einen neuen König auf dem englischen Thron – endlich ist Hardeknuds Zeit gekommen. Dass nicht alles Gold ist was glänzt wird sehr schnell klar. Selbst Emma scheint ein wenig erschrocken über ihren Sprössling zu sein. Was mich wirklich verwundert hat, ist, dass er bereit ist seinen Thron mit Edward zu teilen. Das ist schon beinah weitsichtig und clever für solch einen jungen König. Der gleichzeitig ein echter Haudegen und Heißsporn ist, wenn man seine Beschreibungen so liest. Dass er sich mit einem goldenen Schiff bestechen lässt, sieht ihm ähnlich. Und dass die Wessexes nicht in Ungnade fallen, sieht man ja an der späteren englischen Thronfolge. Google und Nachwort sei Dank…
Schockiert hat mich die Szene, wo Alfred geblendet wird. Dass ihm das passiert hatte ich vorher schon im Internet gelesen. Es dann aber in der Beschreibung zu lesen, war schlimm und grausam. Sein Tod war so unnütz, denn letzten Endes wäre ja ohnehin eher Edward als der Ältere König geworden…
Ansonsten war es für mich wieder eine tolle Reise ins Mittelalter, ich habe wieder viel gelernt, über Geschichte, über familiäre Zusammenhänge und historische Persönlichkeiten. Die Charaktere im Buch waren toll ausgearbeitet, besonders Aelfric und Emma, die beiden Protagonisten waren großartig. Emma hat am Ende des Buches alles erreicht was sie wollte: Ehefrau und Mutter von je 2 Königen. Ja, das lässt sich so zusammenfassen. Und dennoch musste sie so viel ertragen und hat viele ihrer Kinder geopfert. Ist man darauf vorbereitet, wenn man sein Leben lang auf die Königinnenrolle vorbereitet wird? Ich kann und mag mir das gar nicht vorstellen.
susehost
Mitglied seit 17.01.2017
Veröffentlicht am 01.09.2025 um 10:58 Uhr
Zitat von Sonja2609
Ist man darauf vorbereitet, wenn man sein Leben lang auf die Königinnenrolle vorbereitet wird? Ich kann und mag mir das gar nicht vorstellen.
Das stimmt, man mag es sich gar nicht vorstellen. Die Königinnen mussten ja so einiges ertragen. Schon Emmas Ehe mit Ethelred... "Close your eyes and think of England"...
Nordwind
Mitglied seit 30.12.2020
"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." – James Daniel -
Veröffentlicht am 01.09.2025 um 12:17 Uhr
So aus dem Urlaub und leider auch per Handy deswegen etwas kürzer und vielleicht nicht ganz so strukturiert.
Ganz zum Schluss ist derjenige König geworden der eigentlich neben Edmund die besten Anlagen dafür hatte. Verwunderlich ist schon, dass so ein unfähiger König wie Ethelred gleich zwei Söhne hatte, die befähigt waren ein guter König für England zu sein und dass ein großer König wie Knut gleich drei Söhne hatte und alle drei Söhne waren nicht fähig König zu sein.
Diese "Affenliebe" von Emma zu Hardeknut habe ich ehrlich gesagt auch nicht ganz verstanden. Sie konnte ihn nur sieben Jahre lang kennenlernen und trotzdem war sie der Meinung dass er der einzig gute König für England sein würde. Immerhin war Hardeknud dann doch bereit Edward als "Mitkönig" zu akzeptieren. Ich schätze dass er doch ziemlich krank gewesen sein muss, dass er sich dazu hat hinreißen lassen. Edward war aus meiner Sicht von Anfang an der einzig Fähige für dieses Amt.
Es ist ja erwiesen dass Hardeknud von Godwin das Schiff als Geschenk angenommen hat und ihm dafür alle seine Sünden vergeben hat, aber von königlicher Größe zeugt das nicht. Gewundert habe ich mich über Godwins Sohn Harold, dass er so offen mit seinem Vater im Konfrontation getreten ist. Und seine Geliebte Edith fand ich eine ganz tolle Frauenperson insbesondere zu der Zeit.
Gewundert habe ich mich auch über die beiden Töchter von Aelfric. Als sie noch Kinder waren war die Erstgeborene die brave und die Zweitgeborene war der Wildfang den man nicht zähmen konnte. Jetzt ist Edmunda das Hausmütterchen und Leofrun entwickelt sich zur Giftmörderin. Wobei ich die Szene ein wenig unrealistisch fand. Wie schafft es eine Dahergelaufene ausgerechnet als Mundschenk für den König eingeteilt zu werden🤷♀️ und wir hatten wieder die Szene, dass Aelfric beinahe getötet worden wäre und mal wieder im letzten Moment gerettet wurde. Ich finde wir waren am Ende des Buches in dem Moment hätte Aelfric auch ruhig sterben können, es hätte keinen Einfluss auf den weiteren Roman gehabt aber es wäre glaubwürdiger und ehrlich gesagt auch spannender gewesen.
Und Emma? Meiner Meinung nach ist sie Macht besessen und hart. Aber wahrscheinlich musste man das sein um eine solche Position inne zu haben und auch verteidigen zu können.
Nordwind
Mitglied seit 30.12.2020
"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." – James Daniel -
Veröffentlicht am 01.09.2025 um 12:18 Uhr
susehost schrieb am 01.09.2025 um 10:58 Uhr
Zitat von Sonja2609
Ist man darauf vorbereitet, wenn man sein Leben lang auf die Königinnenrolle vorbereitet wird? Ich kann und mag mir das gar nicht vorstellen.
Das stimmt, man mag es sich gar nicht vorstellen. Die Königinnen mussten ja so einiges ertragen. Schon Emmas Ehe mit Ethelred... "Close your eyes and think of England"...
Vermutlich hat sie zusehr an England gedacht, dass sie später ihr ganzes Handeln dem untergeordnet hat
Nordwind
Mitglied seit 30.12.2020
"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." – James Daniel -
Veröffentlicht am 01.09.2025 um 12:21 Uhr
Vindoe50 schrieb am 01.09.2025 um 08:58 Uhr
Dieser letzte Leseabschnitt hatte es wieder in sich. Ein gemeiner Verrat Godwins am Anfang, der dazu führt, dass Alfred und Penda in Gefangenschaft geraten und Alfred schließlich von Hasenfuß geblendet wird und stirbt. Glücklicherweise ist Penda noch geradeso davongekommen. Emma muss ins Exil, wird von Hasenfuß nur mit den Sachen am Leib davongejagt. Hasenfuß ist ein brutaler König, so dass sogar Godwins Sohn Harold lieber Hardeknud auf dem Thron sehen würde und dafür mit AElfric Kontakt aufnimmt.
Nachdem Hardeknud tatsächlich eine Flotte baut und Hasenfuß erwartet, dass er in England einfällt, ist AElfric als Hardeknuds Getreuer kurz davor, hingerichtet zu werden. Zum Glück rettet Leofrun AElfric, indem sie kurzerhand den König vergiftet. Sein Tod wird vom Volk als Feenschuss interpretiert, wohl als Strafe für sein gottloses Verhalten.
Nachfolger ist dann erwartungsgemäß Hardeknud, der als Rache für Alfreds Tod König Harolds Leichnam ausgraben, zerstückeln und in eine Abortgrube werfen lässt. Und Godwin? Schenkt dem König ein neues Spielzeug, worüber er sich dermaßen freut, dass Godwin nicht bestraft und auch noch sein neuer Witan wird. AElfric hat im wahrsten Sinne des Wortes ausgedient! Die Szene zeigte schon, dass Hardeknud nicht so edel und gut war, wie Emma immer gedacht hatte. Anscheinend verliert er aber dann doch irgendwann die Lust, allein zu regieren und besinnt sich auf Edward, der zukünftig mit ihm regieren soll. Wer hätte das gedacht. Edward, der nie wirklich König werden wollte.
Am Ende folgen neben dem obligatorischen Dank der Autorin interessante Informationen über die Details, die tatsächlich geschehen sein sollen. Wie der Mord an Edmund, der Flug von Eilmer… Da werden einige unserer Fragen beantwortet, was mir gut gefallen hat. Wie das ganze Buch überhaupt! Ich hätte gern noch mehr Kapitel zu lesen gehabt.
Das stimmt die Ausführung zum Schluss des Buches sind wirklich gut und erklären einiges und mir hat das Buch auch sehr gut gefallen
Nordwind
Mitglied seit 30.12.2020
"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." – James Daniel -
Veröffentlicht am 01.09.2025 um 12:23 Uhr
galaxaura schrieb am 01.09.2025 um 00:04 Uhr
Zack – und schon ist es vorbei, wie schade, jetzt heißt es bestimmt wieder lange warten. Aber wir wissen ja, das Warten lohnt sich!
Den letzten Abschnitt fand ich ehrlich gesagt den schwächsten des Buches, ich weiß nicht, das war für mich viel aufrollen von Historie und teilweise hatte ich das Gefühl, jetzt wird doch sehr schnell erzählt, um noch zum Ende zu kommen. Ich bin natürlich glücklich, dass zentrale Figuren der Handlung überlebt haben!
Ich fand beim Einstieg in den letzten Teil Emmas Perspektive auf die Ereignisse sehr interessant, die Formulierung machte Knud nahezu einen Vorwurf, dass er einfach gestorben ist! Gut, aus Emmas Perspektive nachvollziehbar, die einmal mehr am Abgrund stand, weil Knud nichts geregelt hat (was wohl der realen Historie nicht entspricht). Typisch Emma tröstet sie sich schnell und folgt diesmal zumindest weitestgehend Herz und Lust – ganz ohne Strategie wird man eine Emma wohl nie erleben. Hart war an gleicher Stelle erneut zu lesen, wie Emma weiterhin dem Fantasma Hardeknud ihre Liebe gibt und Edward einfach immer unter ihrem Radar segelt. Das ist so traurig, denn ganz ehrlich, Edward ist eine meiner Lieblingsfiguren und sicherlich der am ehesten geeignete König. Dass Emma das einfach nicht sieht, hat schon tragische Dimensionen. Emmas Mauern, die sie um sich zieht, sind hoch. Es wird es ihr nie möglich machen, wirklich glücklich zu sein.
Die Beziehung zu Edward gestaltet sich erwartbar schwierig, denn er ist nicht wirklich bereit zu verzeihen und spiegelt deutlich, wie sehr er sich abgeschoben gefühlt hat – zu Recht. Und nun kommt heraus, was wir ahnten, natürlich war der Brief eine Fälschung und alles eine große Intrige. Dieses Wissen kommt leider zu spät für Alfred. Sehr erheiternd die Formulierung „in etwa“ als Edward den Brief rekapituliert, haha, „in etwa“ ist das nicht, was er da rezitiert... Also darüber bin ich dann doch gestolpert.
Wie wir es alle gefürchtet haben, ist mit Godwin diesmal so richtig schlecht Kirschen essen und er hat sich mit Hasenfuß verbündet. Alfred kostet das erst das Augenlicht und dann das Leben, das war wirklich schrecklich zu lesen und sehr berührend. Was für schlimme Zeiten, denkt man dann – und muss sich dabei klarmachen, dass genau diese Dinge gerade immernoch geschehen. Furchtbare Welt. Penda, bei dem ich sehr sehr sehr froh bin, dass er überlebt, wird sicherlich sein Leben lang eine Schuld empfinden, dass er das nicht verhindern konnte und selbst weiterleben darf. So zumindest empfinde ich seinen Charakter. Diese ganzen Szenen waren wirklich toll geschrieben, das hat mich sehr gepackt. Vor allem diese scheinbare Peripetie, das war einfach griechische Tragödie, wie Rebecca Gablé das baut!
Ob ich den Satanismus nun auch noch gebraucht hätte, ich glaube nicht, aber wahrscheinlich ist das ein historisch überliefertes Detail?
Sehr berührend fand ich hier auch wieder die Szene zwischen Vater und Sohn. Ælfric erweist sich als guter Tröster und kann Penda die Last zumindest ein bisschen nehmen. Diese Vater-Sohn-Beziehung ist durch das ganze Buch einfach sehr besonders und herzerwärmend gestaltet. Ganz anders als die Beziehung zwischen Edward und Emma – und ich muss sagen, ich habe ihn gefeiert dafür, dass er nicht sein Leben riskiert, um sie zu retten, denn sie hat ihr ganzes Leben dergleichen nicht für ihn getan und würde es auch nicht tun. Aber wie immer ist die Reisegruppe für sie rechtzeitig vor Ort Ich denke, heutzutage würden die Drei geführte Gruppenreisen anbieten, haha.
Nun kommt noch der Sohn von Godwin ins Spiel, zum Glück fällt hier der Apfel weit vom Stamm. Was immer wieder zeigt: Gene sind nur ein Teil der Geschichte. Aber ab hier fing die Handlung sich für mich an zu ziehen. Noch einmal viele Twists and Turns und dann auf einmal ein sehr abruptes Ende. Mit diesem Ende ist mir noch einmal aufgefallen, wie sehr ich vermisst habe, mehr über Hakons Geschichte zu lesen, in dessen Leben sich die vielen Wendungen und Probleme der Loyalitäten, Fragen nach Herkunft doch so gut abbilden. Da finde ich, löst das Buch ein Versprechen nicht ein, das am Anfang mit dieser Figur und der spontanen Nähe, die sich zu Ælfric bildet, gegeben wird. Für mich auch sehr untypisch für Gablé, die sich eigentlich doch genau auf solche Beziehungen stürzt. Das bleibt ein großer Wermutstropfen für mich.
Insgesamt natürlich wieder ein extrem guter historischer Roman, der auf den vielen Seiten fast durchgehend schafft, den Bogen gespannt zu halten und nur auf den letzten 50 etwas schwächelt. Auf einer Gablé-Skala ist es für mich nur ein 4-Sterner, aber absolut gesehen werden es definitiv doch eher 5.
Edward war schon meine Lieblingsfigur als er als Zehnjähriger die Bedingung für die Rückkehr seines Vaters nach England ausgehandelt hat
Nordwind
Mitglied seit 30.12.2020
"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." – James Daniel -
Veröffentlicht am 01.09.2025 um 12:25 Uhr
Harakiri schrieb am 01.09.2025 um 06:25 Uhr
Emma hat einen Lover – wie schön. Ich bin auch der Meinung, dass sie das verdient hat.
Und für Alfred kam Leofsige ja leider ein paar Minuten zu spät. Dafür ergreift Leofrun die Initiative und vergiftet eben mal Hasenfuß. Wow – was für eine Szene. Da wir ja schon relativ weit im Buch sind, dachte ich, dass Aelfrics letztes Stündlein geschlagen hat. Aber er hüpft dem Tod wieder von der Schippe – nicht nur empathisch, sondern auch ein Glückspilz.
Das Wiedersehen zwischen Emma und Hardeknud hätte ich mir anders vorgestellt. Ich dachte, Hardeknud hat sich ihr entfremdet in der Zeit, die sie ihn nicht gesehen hat.
Hardeknud ist ja wohl auch nicht der Richtige auf dem Königsthron, was? Allein, dass er das Schiff annimmt, aber auch sein seltsamer Sinn für Humor. Godwin muss man für seinen Mut ja echt bewundern. Und hier ist sogar Aelfric der Meinung, dass er einen Kopf kürzer gemacht werden soll. Aber das geschieht wieder nicht, stattdessen wird Aelfric vom Hof verbannt. Verkehrte Welt
Aber alles in allem ein schönes Ende mit den beiden Brüdern.
Auch das Nachwort, in dem geklärt wird, was Fiktion und Wirklichkeit und wie es in der näheren Zukunft weiterging, fand ich sehr interessant.
Ich fand den Roman auch wieder sehr gelungen, allerdings tat ich mich mit den Zeitsprüngen etwas schwer und ich glaube, dieses Mal war auch mehr Geschichtliches eingebaut, weil ich es stellenweise etwas zäh im Lesefluss fand
Vermutlich hatte Godwin Hardeknud auch schon lange ausspionieren lassen und wusste dass er sich mit einem Geschenk dessen Wohlwillen erkaufen kann. Eine andere Möglichkeit hatte er auch gar nicht weil er sonst in England nicht mehr wohl gelitten gewesen wäre
Nordwind
Mitglied seit 30.12.2020
"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." – James Daniel -
Veröffentlicht am 01.09.2025 um 12:26 Uhr
LizzyCurse schrieb am 01.09.2025 um 06:33 Uhr
Du erwähnst die Beziehung zu Hakon und die Freundschaft, die Aelfric mit ihm über das gesamte Buch hinweg hält - dass daran nicht noch mehr aufgezeigt und der Zwist zwischen den Reichen aufgezeigt wurde, hat mich auch etwas enttäuscht - für mich ist das verschenktes Potential, da genau mit dieser Freundschaft das Buch ja auch eröffnet wurde. Schade :(
Versteht mich nicht falsch. Es ist ein wirklich gutes Buch, das mir viel Freude bereitet hat. Aber aufgrund der Prämisse (und Aelfrics Gutmenschentum) rangiert es bei mir leider auch „nur“ auf den hinteren Plätzen meiner persönlichen Gablé - Skala - also bei guten vier Sternen.
Das sehe ich genauso ich hatte schon Sorge ich wäre die einzige die nur vier Sterne vergeben möchte 😉
Nordwind
Mitglied seit 30.12.2020
"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." – James Daniel -
Veröffentlicht am 01.09.2025 um 12:29 Uhr
odile schrieb am 01.09.2025 um 06:35 Uhr
Wow, auch der Schlussteil liest sich so spannend und abwechslungsreich wie die anderen Abschnitte.
Harold Hasenfuß erweist sich als widerwärtiges Ekelpaket, unfähig, aber machtgeil. Wie immer, wenn Unrecht und Intrigen die Hauptrollen spielen, findet sich Godwin of Wessex mittendrin. Wie wir schon vermutet hatten, war Emmas Brief an ihre ältesten Söhne gefälscht, aber wie Edward treffend bemerkt, hätte ein Minimum an mütterlicher Zuwendung gegenüber den Söhnen im Exil dafür gesorgt, dass auch in der Normandie der Diebstahl ihres Siegels bekannt gewesen wäre. So gibt er ihr eine latente Mitschuld an Alfreds Tod und lässt sich nicht von ihr für Hardeknud einspannen. Zu Recht, wie ich finde.
Hardeknud glänzt weiterhin mit Abwesenheit, Hasenfuß terrorisiert England und beinahe hätte Ælfrics letztes Stündlein geschlagen und Godwin seine finale Rache gehabt. Doch ebenso wie Penda vorher auf der Insel Ely, hat auch der Thane von Helmsby Glück. Harold stirbt überraschend. Mal wieder Gift.
Hardeknud erweist sich ebenfalls als unfähiger Regent, veranlasst aus Rache zwar die Schändung von Harolds Leiche, lässt sich aber vom Hauptdrahtzieher Godwin bestechen. Mit dessen tatkräftiger Mithilfe terrorisiert er England noch heftiger und presst der Bevölkerung das Letzte ab. Selbst Emma muss erkennen, wie sehr sie sich getäuscht hat. Wer bleibt von den zahlreichen Prinzen übrig? Richtig, Edward.
Zu gern hätte ich erfahren, wie Emma ihren ungeliebten Ältesten dazu gebracht hat, seinen Halbbruder zu unterstützen. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass zuletzt der König wird, der die Krone nicht mehr wollte.
Gefreut hat mich, dass Ælfric und Penda überlebt haben und dass Offas Kinder anscheinend nicht ihres Vaters finsteres Wesen geerbt haben. Der Ausblick auf Williams Verbindung mit Mathilde von Flandern kündigt schon die Zukunft an.
Schade, dass ein Mann wie Knud so unfähige Söhne hatte, wo selbst der unglückliche Æthelred zumindest mit Edward und Edmund zwei gut geratene Erben vorweisen konnte.
Das Ende des Buches fand ich jetzt nicht perfekt, muss das Gelesene aber erst mal sacken lassen. Doch hat mich „Rabenthron“, wie erwartet, hervorragend unterhalten. Jetzt werde ich erneut die Fortsetzung „Das zweite Königreich“ lesen. Immerhin ist es schon viele Jahre her, seit ich den Mittelteil der Helmsby - Trilogie gelesen habe.
Diese Abwesenheit von Hardeknut erklärt sich meiner Meinung nach ganz gut mit der tatsächlichen Erfolge wie Michael sie uns aufgezeigt hat.
Wenn Knut tatsächlich bestimmt hat dass jeder seine drei Söhne ein Königreich bekommt und das Königreich für Hardeknut eben Dänemark ist, dann ist es auch erklärlich dass er nicht nach England segelt um dort die Macht zu übernehmen
Veröffentlicht am 01.09.2025 um 12:41 Uhr
Nordwind schrieb am 01.09.2025 um 12:26 Uhr
Das sehe ich genauso ich hatte schon Sorge ich wäre die einzige die nur vier Sterne vergeben möchte 😉
Ich auch 🙈🙈 gut, dass ich nicht alleine bin!