Leserunde zu "Rabenthron" von Rebecca Gablé

Rebecca Gablé kehrt in die spannendste Zeit der Weltgeschichte zurück
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Rebecca Gablé (Autor)

Rabenthron

Epischer historischer Roman über Freundschaft, Loyalität und Herrschaft

Dieses Buch gibt es in zwei Versionen: mit und ohne Farbschnitt. Sobald die Farbschnitt-Ausgabe ausverkauft ist, liefern wir die Ausgabe ohne Farbschnitt aus.

England im Herbst 1013: Um den dänischen Gefangenen Hakon bei Hofe abzuliefern, reist der junge Engländer Ælfric of Helmsby nach London. Die Stadt liegt in Trümmern, denn dem schwachen König Ethelred gelingt es nicht, sein Reich gegen die ständigen Wikingerüberfälle zu schützen.

Doch anders als England und Dänemark sind Ælfric und Hakon keine Feinde - während der gefährlichen Reise sind sie zu Freunden geworden. Bald schon gehören sie zum inneren Kreis um die machtbewusste Königin Emma. Aber der Widerstand der Engländer droht zu brechen, und als der dänische König stirbt, steht bald ein noch gefährlicherer Feind vor den Toren ...

Von der Bestseller-Autorin der Warringham-Saga

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 23.06.2025 - 13.07.2025
  2. Lesen 04.08.2025 - 07.09.2025
  3. Rezensieren 08.09.2025 - 21.09.2025

Bereits beendet

Schlagworte

Epischer historischer Roman Mittelalter Kaiser und Könige Intrigen und Verrat Krieg und Eroberung Herrschaft Macht Intrigen Freundschaft Familie Königsthron Helmsby Epischer Roman Starke Frauen Historische Abenteuer Dänemark England Normandie Wikinger Saga Familiensaga Historische Romane

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 2, KW 33, Seite 176 bis 372, inkl. Kapitel "Helmsby, Dezember 1016"

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Sorko

Mitglied seit 18.04.2017

Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - J. R. Kipling

Veröffentlicht am 11.08.2025 um 00:00 Uhr

Obwohl es sich bei diesem Abschnitt um den längsten handelt, umfasst er zeitlich nur knapp ein Jahr. Daran lässt sich schon erkennen, dass sehr viel passiert ist in den Monaten. Drei Könige stehen England vor, einer stirbt erwartungsgemäß, einer stirbt unerwartet und einer bleibt übrig. Aber auch abseits des Throns ist einiges los...

Es beginnt mit der berühmten Tat von Bruder Eilmer in Malmesbury. Er träumte ja schon vorher vom Fliegen, nun setzt er es um. 200 Schritte weit fliegt er vom Turm über die Felder, dann stürzt er ab und bricht sich beide Beine. Hätte er doch nur die Schwanzfedern nicht vergessen...
Zum Glück erholt er sich wieder und bleibt uns erhalten, ein belebendes Element in dieser Geschichte.
(Klusi hatte schon darauf hingewiesen: es wurde sogar ein Lied darüber gesungen – zu hören z.B. auf YouTube: Schandmaul (so heißt die Band) – Der Flug)

Aelfric findet überraschend seine Mutter Hyld wieder, sie war als Sklavin auf einem dänischen Gut und konnte sich verstecken, als der Sohn des Raffers das Anwesen überfiel und alle Menschen dort umbrachte.

Hakon ist inzwischen mit Mildred verheiratet und hat schon ein Kind. Aelfric begehrt Edlynn, ist aber zunächst nicht sicher, ob sie auch so empfindet. Das entwickelt sich und schließlich werden die beiden auch ein Paar. Das erste Kind ist auf dem Weg.

Knud ist mit einer großen Armee nach England zurückgekehrt und will die Krone. Der alte König Ethelred liegt in den letzten Zügen und stirbt. Edmund wird zum neuen König ausgerufen. So wie es sich darstellt, ist er ein fähiger Herrscher und ein würdiger König. Doch zunächst muss er gegen die Dänen antreten. Einige Schlachten mit vielen Toten auf beiden Seiten hat es gegeben, und ein klarer Sieger zeichnet sich nicht ab. Der Raffer, der ja nun auf der Seite von Knud steht, wechselt wieder einmal und bietet Edmund seine Hilfe an. Gegen alle Bedenken seiner Berater nimmt Edmund das an. Sein fieser Trick während der Schlacht bringt den englischen Truppen große Verluste.

Kurze Zeit später wird König Edmund auf brutale Weise ermordet. Der Raffer, nun wieder auf dänischer Seite, scheint das eingefädelt zu haben. Knud respektierte Edmund als starken Gegner und war sogar zu einer Teilung der Macht bereit, doch nach Edmunds Tod sieht er sich als König von ganz England.
Und er ist beeindruckt von Emma, er will sie als zweite Frau an seiner Seite. Geschickt windet sich Emma und zögert ihr Einverständnis hinaus. Aelfric verhilft ihr zur Flucht. Über Helmsby nach Ipswich und dann über den Kanal. Die Königin, ihre Kinder und Penda verlassen England wieder.

Als Aelfric mit seinen Männern zurück nach Helmsby kommt, brennt es dort. Dunstan und Offa versuchen mit ein paar Getreuen, Helmsby zu erobern. Der neue Thane kann es gerade noch verhindern. Im Kampf stirbt Dunstan. Erstaunlicherweise zeigt sich Offa über den Tod seines Vaters sehr erleichtert. Kurz nachdem die Leute des Thane Helmsby gerettet haben, taucht König Knud auf und befragt Aelfric zu Emmas Verschwinden. Hakon erzählt Aelfric, dass Offa ihn gegenüber Knud lobend erwähnt hat, was Aelfric und ich nicht nachvollziehen können. Diesen plötzlichen Wechsel seiner Einstellung verstehe ich nicht so ganz. Das ging mir zu schnell und ist irgendwie seltsam.

Trotzdem fand ich auch diesen Abschnitt sehr gelungen. Unterhaltsam und spannend, und ich bin sicher, dass es auch so weitergeht.

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Harakiri

Mitglied seit 02.05.2016

Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag

Veröffentlicht am 11.08.2025 um 05:59 Uhr

Oh, der Abschnitt ist schon zu Ende, ich hätte gerne noch weitergelesen. Immerhin mussten wir nicht mitten während des Angriffs aufhören.

Es ist viel passiert in diesem Abschnitt, aber das schönste war, dass Aelfric seine Mutter wiedergefunden hat. Was für ein Zufall – und sie war gar nicht so weit weg.

Hakon und Mildred haben ein Kind und Edmund ist neuer König und wird auch Vater. Gleichzeitig hat sich Knud zum König ausrufen lassen und es kommt zur Schlacht. Doch keine der Seiten gewinnt und ein trügerisches Abkommen wird geschlossen.

An die geschichtlich Gewieften hier: wurde Edmund wirklich so getötet? Ich mag nicht googlen, nicht, dass ich mich versehentlich mit dem weiteren Fortgang spoilere.

Dadurch, dass ich ja ne Geschichts-0 bin ist alles überraschend für mich. Nie hätte ich gedacht, dass ein Däne in England König wird.

Eilmers Flugversuch ist ja klasse. Ich hatte schon Angst, er verlässt das Buch gleich wieder.
Und Aelric und Edlynn werden ein Paar. Wir hatten es ja alle vermutet. Ihren Grund, Aelrics Werben nicht eher nachzugeben fand ich echt traurig.

Und Edith ist ja auch eine Type – weia. Ich finde die Umgangsformen manchmal „nett“ – wie sie aufeinander losgehen, mit nicht so höflichen Worten. Aber so war das damals halt.

Was ich auch rührend fand war die Trennung von Aelfric und Penda. Jeder, der selber Kinder hat, weiß, wie weh es tut, wenn man sie loslassen muss. Und damals war es noch schlimmer, weil man ja nie wusste, ob man sich wiedersieht.

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Harakiri

Mitglied seit 02.05.2016

Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag

Veröffentlicht am 11.08.2025 um 06:00 Uhr

Zitat von Sorko

Obwohl es sich bei diesem Abschnitt um den längsten handelt, umfasst er zeitlich nur knapp ein Jahr.



mir kam der Abschnitt fast kürzer vor als der erste. Eben weil so viel passiert ist. Und alles so anschaulich und nachvollziehbar geschrieben. Geschichtsunterricht nebenbei :) ohne dass man es merkt

Den Flug fand ich schön. Irgendwo hatte ich das schon mal gelesen, aber nicht gewusst, wer das war

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tansmariechen

Mitglied seit 19.08.2020

Ich liebe Lesen!!!

Veröffentlicht am 11.08.2025 um 06:53 Uhr

Hasenherzen nennt der Mönch Eilmar Aelfric und Hakon. Da muss ich schmunzeln. Ehe ich mich versehe, haben die beiden Eilmar Flügel umgebunden, der sich danach tatsächlich mit den Schwingen bergab bewegt. Ohne Abzustürzen. Aelfric und Hakon beneiden Elmar um seinen Mut. Das tue ich auch. Mich erinnert das an „Karlsson vom Dach“, nur das Karlsson von Astrid Lindgren abgestürzt ist. Eilmar tut das auch. Die Autorin beschreibt detailliert ein Gemisch aus Armen, Beinen und sonstigem Gedöns, so das mir Angst und Bange wird. Doch Eilmar lebt und er hat schon viele Ideen, wie er sein Fluggerät verbessern kann. Doch zunächst müssen beide Beine zusammenwachsen.
Inzwischen ist Penda 9 und reitet auf einem großen Pferd. Auf dem Weg, ein richtiger Krieger zu werden. Ein Bandit „Der rote Brihtric“ mit seiner Bande treibt sein Unwesen. Der Sohn vom Ealdorman Edric. Die rote Feder steckte im Mund von Ulf Gormssons. Sie treffen auf Hyld von Helmsby, die mit 40 Jahren wie eine Greisin wirkt und sich während des Überfalls verstecken konnte.
London 1016. König Ethelred liegt im Sterben und Godgifu kümmert sich um ihn. Godgifu scheint Gefühle für ihn zu haben. Emma hat diese nicht. Sie kann seinen Tod kaum abwarten. Da sie 14 Jahre lang all seine Laune und Handlungen (auch an ihr) ertragen musste, verstehe ich das sogar. Diesem Mann würde ich auch keine Träne nachweinen. Es ist Emma rätselhaft, wie Godgifu sich so um ihren Vater sorgen kann. Sie stellt fest, dass nichts rätselhafter ist, als die Welt der eigenen Kinder. Mich lässt dieser Kommentar schallend lachen. Niemand weiß, was in einem anderen Menschen vor sich geht. Am deutlichsten wird das in der Familie. Ich frage mich, was mit Emma wird, wenn ihr Mann stirbt. Ob sie ihren Sohn Edmund auf den Thron setzen wird? Emma sichert ihm ihre Unterstützung zu und fordert ein Mitspracherecht im Falle einer erneuten Heirat für sich und für Godgifu. Ihre Söhne sollen zu Kriegern durch Edmund ausgebildet werden. Ob Emma da ein wenig verblendet ist? Edward scheint auf dem Gebiet nahezu talentfrei zu sein. Das Gespräch der beiden erinnert mich an ein Theaterstück namens „Royals“ vom Theater Bremen, das vor schwarzem Humor und einem satirischen Biss nur so triefte. Im Übrigen war das, ebenso wie dieser Leseabschnitt, sehr unterhaltsam. Zeigt es doch, dass der Adel sich im Wesentlichen nicht geändert hat. Mich erstaunt, wie den Regisseur Felix Krakau, dass es ihn überhaupt noch gibt. In Rebecca Gablés Rabenthron stirbt der König um von Edmund nachgefolgt zu werden.
Edmund und Knud wollen sich die Macht teilen. Emma zweifelt. Zwei ehemalige Todfeinde mit ihren Untergebenen wollen als friedliche Nachbarn leben? Nun kann ich aus meinen Hausmeisterjahren Emma nur beipflichten: Es gibt keine immer friedliche Nachbarschaft. Es dauert gar nicht lange, das wird Edmund auf der Toilette gefunden, mit einer Lanze im Körper. Natürlich überlebt er das nicht. In seiner Hand findet sich eine blutgetränkte Gänsefeder, das deutet auf den Roten Brihtric an. Die Art und Weise wie Edmund ermordet wurde, hat mich schallend lachen lassen. Ein wenig Mitleid ist auch dabei, diese Auffindesituation gönne ich wirklich niemanden. Auch wenn ich Edmund nicht sympathisch gefunden habe. Damit ist Knud König von ganz England. Emma ist mit ihren Kindern auf der Flucht und am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen. Bevor sie aufbrechen kann, kommen die Dänen und wollen sie vergewaltigen. Emma wehrt sich so gut sie kann, letztendlich hilft ihr Hakon Gunnarsson, der sie zum König bringen soll.
Dieser Leseabschnitt hat mir richtig gut gefallen. Oft habe ich in dem ganzen Wirrwarr geschmunzelt und schallend gelacht, auch wenn das Ganze eher betrüblich und ein heftiger Ausritt in die Zeit gewesen ist. Den letzten Abschnitt mit der Viper finde ich sehr passend. Die Viper beißt das Pferd, das daraufhin sprach: „Warum hast du das gemacht?“ Und die Viper antwortete:“ Weil es meine Natur ist.“…

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LizzyCurse

Mitglied seit 02.05.2016

Mit jeder Seite entdeckst du eine neue Welt!

Veröffentlicht am 11.08.2025 um 07:00 Uhr

Die Anfangsseiten des 2. Teils werden meine Liebsten im Buch bleiben. Eilmer und sein Traum vom Fliegen ist so herrlich zu lesen, auch wenn es in einem Absturz endet. Weil Gablé einerseits damit die sich vertiefende und anhaltende Freundschaft zwischen den drei doch ungleichen Gefährten darstellt. Schöne Szene! Mich würde auch interessieren, ob die Mönche so einen Forscherdrang hatten (wenn ich drüber nachdenke, hatten sie ihn gewiss) - da freue ich mich auf die Fragerunde mit ihr.

Der Abschnitt war düster und schlachtenreicher, hatte ich das Gefühl. Dänemark und England streiten um die Krone - und ich fand vor allen Dingen eine Bemerkung am Ende des 2. Abschnittes bemerkenswert. Der Bevölkerung ist es nunmehr egal, wer diesen Krieg auf englischem Boden gewinnt, Hauptsache er ist vorbei. Und das stimmt …

Ich habe immer darauf gewartet, dass sich Hakon und Aelfric im Kampf gegenüber stehen - und gebetet, dass es nicht so ist <_< irgendwann kommt sicher noch die Auseinandersetzung zwischen den Freunden …. Stattdessen hat sich eine andere Ahnung von mir Bewahrheitet - und zwar, dass Offa die Klinge mit Aelfric kreuzen wird … zwei mal ist das geschehen - und noch nicht ausgestanden. Er will Helmsby … Br!

Emma ist mir ans Herz gewachsen. So eine starke Frau und so eine authentische Figur. Ich empfinde nur Achtung vor ihr! Wie sie sich ihrer Haut erwehrt hat in der schrecklichen Nacht, war großes Kino. Ich habe wirklich gebibbert. Generell war der Tod des Königs ziemlich gruselig und grauenvoll. Einfach bei der Notdurft von Hinten erstochen zu werden … Brrrr - das zeigt wie ich finde die Hinterlist des Angreifers.

Gablé hat wie ich finde den Raffer zu einer wirklich hinterlistigen und vielschichtigen Figur ausgebaut - hier bin ich unheimlich gespannt auf das Nachwort, in dem sie hoffentlich noch etwas zu seiner historischen Figur sagen wird.

Pendra liebe ich nach wie vor sehr. Die Beziehung zu Aelfric ist wunderbar aufgebaut und ich finde, er hat sich zu einer richtigen kleinen Persönlichkeit entwickelt. Ich musste Grinsen, als die Fliegenpilze noch mal erwähnt wurden! Der nächste Zeitsprung ist nicht mehr weit entfernt - vielleicht lesen wir dann auch etwas aus Pendras Perspektive? Das würde ich mir wünschen.

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Birv

Mitglied seit 04.03.2024

Veröffentlicht am 11.08.2025 um 08:43 Uhr

Wow, in diesem LA ist soviel passiert!
Ich fasse mal "kurz" 😉 zusammen ( Vorsicht, Spoiler!)
Bruder Eilmer versucht zu fliegen und schafft auch eine kurze Strecke. Leider muss er seine mutige Tat mit zwei gebrochenen Beinen bezahlen und seine Flugambitionen begraben. Schade, ich hätte ihm noch mehrere erfolgreiche Flugversuche gewünscht.

Nach dem Tod von Athelstan ist Edmund nun der Kronprinz und seine Frau Edith erwartet bereits königlichen Nachwuchs. Ihr erster Mann wurde vom Roten Brihtric, dem Sohn vom Raffer Edric getötet. Edith scheint aber eine ziemliche Zicke zu sein, mit ihr wird Emma noch viel Spaß bekommen.

Hakon hat indessen tatsächlich Mildred geheiratet und bereits eine Tochter, Hergild. Da haben sich zwei gefunden die gut zueinander passen! Er steht allerdings auf der Seite von Knud, das bringt Konflikte in der Familie

König Ethelred liegt im Sterben, doch Königin Emma ist insgeheim froh darüber endlich von ihm erlöst zu werden.
Sie schmiedet bereits Pläne für die Zeit nach Ethelreds Tod und sichert Edmund ihre Unterstützung im Kampf gegen Knud zu. Im Gegenzug verlangt sie einige Mitspracherechte und dass Edward mit seinen Brüdern in den nächsten Kampf ziehen darf. Sie ist wirklich eine starke Frau, die sich nie wieder unterordnen sondern nur noch ihren eigenen Weg gehen will. Darüber hinaus besitzt sie die Gabe, gut durchdachte Pläne schnell umzusetzen und so ihrer Familie den Weg freizumachen.

Ælfric erlebt ein wahres Wunder, er findet seine verschollene Mutter Hyld auf einem dänischen Gut wieder wo sie als Sklavin gehalten wurde und bringt sie nach Helmsby. Als sie damals verschleppt wurde hätte Dunstan sie anscheinend auf dem Sklavenmarkt freikaufen können, hat es aber unterlassen. Was für ein mieser Typ!
Hätte Ælfric das vorher gewusst hätte er ihm und Offa bestimmt nicht Blackmore überlassen.

Königin Emma plant nach Ethelreds Tod ihre jüngeren Kinder in die Normandie in Sicherheit zu bringen. Penda soll sie begleiten, möchte aber eigentlich lieber mit Edward ins Feld ziehen was ihm letztendlich auch glückt.
Edward hat sich inzwischen erstaunlicherweise zu einem mutigen und besonnenen Krieger entwickelt und Penda dient ihm bedingungslos mit Feuereifer. Die beiden sind unzertrennlich, so etwas ist einfach unbezahlbar in solchen Zeiten.

Ælfric und Edlynn finden endlich zueinander und heiraten heimlich nachts in einer Kapelle bevor er losmuss um gegen die Dänen, und damit auch gegen seinen Freund und neuen Schwager Hakon, zu kämpfen.

Im Oktober 1016 kommt es nach einem Sommer voller Kämpfe zu einer großen Schlacht bei Ashingdon. Durch einen Trick des Raffers, welcher sich vorher scheinheilig auf König Edmunds Seite gestellt hat, geben die Engländer die Schlacht auf da sie denken der König wäre gefallen. Doch Edmund kann mit seinen treuesten Gefolgsleuten zum Kloster Malmesbury entkommen und sich dort in Sicherheit bringen.
Dort sucht Hakon sie auf und bittet um ein Treffen mit Knud.
Edmund stimmt zu und tatsächlich einigen sich die beiden notgedrungen darauf England aufzuteilen da keiner der beiden weitere Schlachten schlagen will. Der Frieden scheint endlich in greifbarer Nähe zu sein.
Doch Edmund wird in einem heimtückischen Anschlag durch den Roten Brihtric getötet und Knud wird alleiniger König von England.

Emma, Edward und Penda fliehen mit Ælfrics Hilfe nach Brügge, um von dort aus weiter in die Normandie in Sicherheit zu reisen. König Knud ist darüber richtig sauer wollte Emma doch zu seiner Zweitfrau nehmen.
Nach seiner Rückkehr aus Ipswich stellt Ælfric fest dass Dunstan und Offa mit ihren Dänen Helmsby überfallen und seine Halle niedergebrannt haben. In einem heftigen Kampf wird Dunstan von der hochschwangeren Edlynn getötet und Ælfric bezwingt Offa, welcher mit seiner Ledermaske von den Dänen der Nachtmahr genannt wird, tötet ihn aber nicht. Warum, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Ich kann mir nicht vorstellen dass Offa sich geändert haben sollte

Ich bin total begeistert von diesem Abschnitt, es ist so viel passiert wie sonst bei anderen Autoren in einem ganzen Roman!
Was mir aufgefallen ist: einige Namen kommen auch in " Das zweite Königreich" vor, z.B. Dunstan und Hyld. Nur sind es dort Cædmons Geschwister. Anscheinend war es üblich dass gewisse Vornamen in jeder Generation wieder verwendet wurden😉
Nur ob Ælfric wirklich der zukünftige Vater von Cædmon ist bleibt für mich noch offen. Warum hätte er einen seiner Söhne(Dunstan) nach dem verhassten Onkel benennen sollen?

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susehost

Mitglied seit 17.01.2017

Veröffentlicht am 11.08.2025 um 09:39 Uhr

Doch Hakon und Mildred! Ich dachte ja, AElfric und Hakon würden beide an Edlynn interessiert sein. Edlynn hat AElfric zunächst noch nicht erhört. Der Grund dafür ist traurig. Aber später kommen sie ja doch noch zusammen, AElfric liebt sie wirklich.

Bei Eilmers Flugexperiment fürchtete ich, das wäre es für ihn gewesen! „Nur“ Beinbrüche, da hat er Glück gehabt. Leider bleibt ein Bein steif. Viel haben wir in diesem Abschnitt nicht von ihm gehört. Ich mag ihn ganz gerne.

Knud ist wieder in England eingefallen, wieder laufen einige Adlige, wie z.B. der Raffer, zu ihm über. Was für ein Zufall, dass AElfric seine Mutter wiederfindet auf dem dänischen geplünderten Gut! Und was für ein Wunder, dass sie den Überfall überlebt hat.

Nach Ethelreds Tod wird Edmund König. Knud hat sich aber ebenfalls zum König proklamieren lassen. Edmunds Frau als neue Königin bringt sich und ihren ungeborenen Sohn gegenüber Emma in Stellung, so dass Emma fürchtet, sie würde ihre Kinder ermorden lassen und beeilt sich, sie nach Frankreich zu schicken. Da sie so übereilt aufbricht, kommt AElfric zu spät, um Penda mitreisen zu lassen. Penda muss daher als Edwards Knappe mit in den Krieg ziehen, was ihm gut gefällt. Das muss aber schlimm für AElfric gewesen sein! Gott sei Dank ist ihm (beiden!) in den Schlachten nichts passiert. Penda ist ein toller Junge!

Auf dem Schlachtfeld trifft AElfric auf Offa. Wie konnte Offa nun für Knud kämpfen, wo er ihn so verstümmeln ließ?! Und AElfric hat ihm und seinem Vater sogar noch ein Gut gegeben, trotz ihres Verrats! AElfric bringt es wieder nicht fertig, ihn zu töten. Edmund hat leider den Raffer wieder in seine Truppen aufgenommen. War ja klar, dass er ihm wieder in den Rücken fällt!

Hakon steht inzwischen auf Knuds Seite, was wir so nebenbei erfahren, und fungiert als Knuds Bote. Beim persönlichen Treffen von Knud und Edmund beschließen sie, England zu teilen, jeder mit seinem Königreich. Das geht auch eine Weile gut, dann wird Edmund auf dem Abort ermordet! Von Raffers Sohn! Boah! Und ein Verräter noch innerhalb des Haushalts. Drama! Und was für ein unrühmliches Ende! AElfric flieht mit Edward und den Frauen nach Helmsby. Hakon kann Emma gerade noch vor Vergewaltigung bewahren. Und Knud will sie zur Zweitfrau machen. AElfric kann sie in einer Nacht und Nebel Aktion holen. Das war alles sehr spannend geschrieben. Emma, Edward und Penda schaffen es auf ein Schiff nach Brügge, aber Offa, Dunstan und ihre Männer überfallen Helmsby, AElfrics Halle wird niedergebrannt. Und wieder tötet AElfric Offa nicht. Aber wenigstens Dunstan ist nun tot.

Ob Knud wohl darüber nachdenkt, was AElfric ihm über den Raffer erzählt? Wie geht es mit Helmsby weiter?

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odile

Mitglied seit 01.04.2017

Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele

Veröffentlicht am 11.08.2025 um 10:10 Uhr

Spannend geht die Geschichte weiter. Wie Eilmer sich seinen Traum vom Fliegen erfüllt, hat mir sehr imponiert. Dazu gehört viel Mut. Und er schritt ja durchaus überlegt zur Tat, wenn er auch leider ein Detail übersehen hat. Schade, dass es für ihn bei einem Versuch bleiben wird, andrerseits hat er nur mit Glück überlebt. Berührend fand ich das Auffinden und die Rückkehr von Lady Hyld. Ælfric freut sich, hat aber Angst vor dem, was seine Mutter erleben musste. Die Leute von Helmsby halten sie kurz für einen Geist, so unvorstellbar ist die Tatsache, dass eine von den Dänen verschleppte Person wieder auftaucht. Erschreckend.

Die Schwestern Compton haben Ælfric und Hakon zu Schwagern gemacht, worüber einige von uns schon spekuliert hatten. Zu gern hätte ich gelesen, wie der Däne die schroffe Mildred erobert hat.

Erneut überrascht hat mich, dass der englische Thron nicht vererbt wurde. Eigentlich vernünftig, aber in der aktuellen Situation beschert dies gerade England zwei legitime Könige. Überrascht hat mich, dass Knud Verhandlungen aufnimmt. Edmunds Ermordung war heimtückisch und ehrlos. Genau des Raffers Handschrift.

Emma hat mich erneut beeindruckt und wie es scheint König Knud auch. Für mich geht sein Interesse an ihr über bloße dynastische Überlegungen hinaus. Ich bin gespannt, wie es hier weitergeht, denn Knuds erste Frau scheint mir eine ernstzunehmende Gegnerin für Emma.

Ælfric und Hakon haben die Kämpfe bisher gut überstanden und ihre Freundschaft hat Bestand. Zwar standen sie bei Emmas Flucht einmal mehr auf verschiedenen Seiten, doch das hat sie nicht entzweit. Immerhin hat Ælfric Mildred und Hakons Töchterchen unbeschadet nach Helmsby gebracht. Anrührend fand ich, wie schwer es Ælfric fiel, Penda mit ins Heereslager zu nehmen und ihn später in die Normandie zu schicken.

Offa bleibt für mich undurchschaubar. Wie kann er für den kämpfen, der ihn verstümmeln ließ? Wie steht er wirklich zu Ælfric? Über den Tod seines Vaters scheint er sehr erleichtert zu sein. Ich kann nur ahnen, wie schrecklich seine Kindheit war.

Liebend gern hätte ich weitergelesen, wie es mit Knud und Emma weitergeht. Ob und wann der König des Raffers wahren Charakter entdeckt? Und was hat es mit dem arroganten Godwin Wulfmothsson auf sich?

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Vindoe50

Mitglied seit 01.05.2019

Veröffentlicht am 11.08.2025 um 10:46 Uhr

Dieser Leseabschnitt war sehr spannend und ereignisreich für Ælfric (und für England). Das Wichtigste war für Ælfric bestimmt, dass er seine Mutter wiederfindet, dass er und Edlynn heiraten und dass König Edmund ermordet wird und dass er Penda nach Frankreich ziehen lassen muss. Was für eine wilde Zeit mit den zwei Königen. Und immer wieder der Raffer, der Unglück durch seinen Verrat bringt! Eine Viper, das hat Ælfric gut formuliert. Hoffentlich lässt Knud seine Worte mal sacken. Aber der Raffer bekommt sicher noch seine Strafe.

Ich war erstaunt, dass auch Offa noch eine Rolle spielt. Gutmensch Ælfric schafft es natürlich nicht, ihn zu töten. Er ist ja immer noch Familie.

Gut gefallen hat mir wieder Königin Emma. Wie sie Edmunds Frau (was für ein Biest!) kontert und wie schlau sie immer voraussieht, was ihr und ihren Kindern gefährlich werden kann. Die Szene mit den Dänen, die sie schänden wollen, war sehr spannend. Gut, dass Hakon ihr zu Hilfe kam.

Auch Penda hat mir wieder gut gefallen. Den würde ich glatt adoptieren.

Nun bin ich gespannt, wie es mit König Knud, Ælfric und Emma weitergeht.

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jutsi

Mitglied seit 10.09.2020

Lesen stärkt die Seele - Voltaire

Veröffentlicht am 11.08.2025 um 11:27 Uhr

Zitat von Sorko

Hakon erzählt Aelfric, dass Offa ihn gegenüber Knud lobend erwähnt hat, was Aelfric und ich nicht nachvollziehen können. Diesen plötzlichen Wechsel seiner Einstellung verstehe ich nicht so ganz. Das ging mir zu schnell und ist irgendwie seltsam.



Das ging mir auch so. Auch Ælfric äußert sich nun ja nur respektvoll gegenüber Offa und die Wut über die Zerstörung seiner Halle verpufft ja fast. Das hat mich auch schon gewundert, aber Offas plötzlicher Sinneswandel nach dem Tod seines Vaters ging mir zu schnell, auch wenn er ja quasi alle Motive seines Vaters wie auf dem Silbertablett serviert. Der ganze Dialog über Anführer und Motive war mir einfach zu dick aufgetragen.