zerbrechliches Universum
Eine junge Frau kurz vor dem Durchbruch zum Weltstar und ein ebenso junger Mann, der wie besessen an seinem Projekt arbeitet. Die kompletten Gegensätze also und doch ziehen sie sich an. Emma Scott und ...
Eine junge Frau kurz vor dem Durchbruch zum Weltstar und ein ebenso junger Mann, der wie besessen an seinem Projekt arbeitet. Die kompletten Gegensätze also und doch ziehen sie sich an. Emma Scott und der Lyx Verlag haben es auf 420 Seiten geschafft, aus Kacey und Jonah ein Paar zu machen, welches sich die meisten von uns nur erträumen.
Trotz den so unterschiedlichen Charaktern der beiden halten sie zusammen, selbst, als ihre schwierigste Zeit anbricht. So sehr, dass alle Beteiligten garnicht anders können, als sich für die beiden zu freuen. Die Geschichte spielt in Las Vegas.
Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Die matten Farben spiegeln wunderbar Kaceys Stimmung am Anfang wieder. Auch die Zigarette passt super zum Thema, denn sie steht auch für den Verzicht, den Kacey für Jonah auf sich nimmt. Die bunten Lichter erinnern an die Glaskunstwerke, welche Jonah schafft.
Der Spannungsbogen ist an sich gut gelungen, für meine Begriffe allerdings etwas zu weit nach hinten geschoben. Dadurch, dass der Ausgang der Geschichte schon relativ früh zu erahnen ist, wird es zwischendurch etwas zäh. Das ist aber definitiv noch im Rahmen und stört die Spannung auch nicht.
Durch die beiden Perspektiven von Jonah und Kacey ist die Geschichte sehr gut zu lesen. Wir bekommen einen Einblick in beide Seiten der Beziehung und wissen so viel mehr als das, was die beiden voneinander wissen.
Die Geschichte an sich ist mal etwas anderes. Diesmal ist nicht der Mann der Draufgänger und die Frau, die zurückstecken muss. Die beiden Welten die hier aufeinander treffen verschmelzen mit der Zeit zu etwas neuem, wunderschönen. Genauso, wie die Glasbläsereinen von Jonah. Auch die Tatsache, dass jeder ein Packet mit sich rum zu tragen hat, macht alles noch viel sympathischer.
Jonah geht mit seinem Schicksal ziemlich rational um. Er weiß, was ihn erwartet und hat einen genauen Plan im Kopf. Aber das zeigt auch, dass er ziemlich festgelegt denkt. Es hat ja doch eine ganze Zeit gedauert, bis er sich auf Kacey einlassen konnte. Und selbst, als er seine Installation beendet hat, scheint er nicht richtig glücklich zu sein.
Mit Kacey konnte ich zu Beginn nicht wirklich viel anfangen. Das kann aber auch daran liegen, dass ich Alkohol und rauchen generell einfach nicht gut finde. Sie zeigt aber im Laufe der Geschichte, dass sie durchaus liebenswürdig ist und sie sich für andere einsetzt. Die Liebe zu Jonah macht einen ganz anderen Menschen aus ihr.
Auch die Familie von Jonah kann ich in jeder Hinsicht gut verstehen. Jeder geht auf seine Weise mit der schwierigen Situation um. Und dabei entstehen eben auch Situationen, die im ersten Moment vielleicht nicht unter Höflichkeit fallen.
Im Gegensatz dazu widert mich Kaceys Familie richtig an. Wie kann ein Mensch nur so viel Ignoranz verteilen, wie ihr Vater? Alles in allem sind die Figuren wunderbar gelungen und es macht Spaß, sich in sie hinein zu versetzen.
Das Thema des Buches, nämlich die Liebe trotz einer riesigen Hürde kommt in diesem Roman wunderbar zur Geltung. Hierbei einmal ein Dank an Emma Scott. Denn ich die Recherche zu diesem Thema muss wirklich an die Nerven gehen.
Wie anfangs schon erwähnt, finde ich die wechselnden Sichtweisen echt klasse. Ich hatte nur ab und zu Probleme sie zuzuordnen. Denkt jetzt Kacey? Und warum will sie auf einmal in die Werkstatt? Das kann sie doch gar nicht? Aber das Problem lässt sich gottseidank ja schnell lösen. Auch die Glasbläserei als roter Faden ist super gewählt. Sie zeigt einfach, wie wunderschön und zerbrechlich doch alles ist.
Durch die Kombination aus ungewöhnlichem Thema und klasse Schreibstil hat der Roman ein großes Alleinstellungsmerkmal.
Außerdem macht es einfach Spaß dabei zu sein, wie die beiden sich selbst und gegenseitig kennen lernen.
Der Roman ist meiner Meinung nach bis auf wenige Ausnahmen super gelungen. Es macht eine riesen Freude zu lesen und selbst mitzufiebern. Und ganz nebenbei habe ich auch noch etwas über mich gelernt.
Danke Emma Scott!!