Leserunde zu "Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" von Kristina Günak
Für Leserinnen von Mhairi McFarlane und Petra HülsmannWer weiß schon, wie man Liebe schreibt
Weil die Liebe dich findet, auch wenn du nicht nach ihr suchst
Bea Weidemann kann es nicht fassen: Schlimm genug, dass ihr kleiner Verlag in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Aber dass sie nun als Tim Bergmanns persönliche Anstandsdame abgestellt wird und mit ihm den Verlag retten soll, ist einfach zu viel für die junge PR-Referentin. Denn der schwierige Bestseller-Autor lässt sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben - und ist genau die Sorte Mann, um die Bea sonst einen weiten Bogen macht. Herzklopfen hin oder her. Doch während sie versucht, das Chaos von Tim - und sich - abzuwenden, merkt sie bald, dass auch die Liebe absolut nichts von ihren Plänen hält ...
"Lach- und Glücksgarantie! Die perfekte Mischung aus Witz, Gefühl und umwerfendem Charme" Literaturmarkt
Timing der Leserunde
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Bewerben 27.03.2017 - 23.04.2017
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Lesen 08.05.2017 - 28.05.2017
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Rezensieren 29.05.2017 - 11.06.2017
Bereits beendet
Schlagworte
Teilnehmer
Diskussion und Eindrücke zur Leserunde
Abschnitt 1, KW 19, S. 1 - 98 (Kapitel 15)
Veröffentlicht am 08.05.2017 um 20:29 Uhr
So, jetzt gibt‘s auch von mir was Ausführlicheres (in Office vorgeschrieben und zwischengespeichert. Sowas passiert mir nicht zweimal - hoffe ich!)
Also, das Buch bisher finde ich schon mal sehr gut. Es lässt sich sehr gut lesen und ich habe an vielen Stellen geschmunzelt, an manchen sogar gut gelacht.
Was mir gut gefällt
Das ist auf jeden Fall der Humor. Das Buch/ Manuskript – der Roman – ist sehr humorvoll geschrieben. Es lässt sich sehr leicht lesen. Ich habe an vielen Stellen geschmunzelt und an einigen herzhaft gelacht. Ein paar Stellen, die ich auch ganz toll fand, werd ich später nochmal posten, damit wir die extra sammeln können.
Der Einstieg Prima! gefällt mir super gut! Das ist doch mal eine Prima-Überschrift für ein erstes Kapitel. Und die Hintergrundgeschichte dazu find ich klasse.
Außerdem find ich total super, dass die Funken nicht schon im ersten Drittel fliegen. Es ist dann doch nicht so der Schnulzen-Roman, den manch einer vielleicht erwartet hätte – zumindest nicht im ersten Drittel. Prima!
Was mich etwas stört
Das ist, dass das Buch schon vor Klischees tropft. Gut, das macht auch ein bisschen den Charme aus, aber es ist mir an manchen Stellen schon was zu viel. Das geht ja schon gleich am Anfang los, als es um die Sparte der Liebesromane geht: Besprechungskekse, „pastellfarbene Buchvover mit Blumen, schwungvoll gezeichnete Helden und sanft rollende südenglische Hügel“; dann der sexy unnahbare, arrogante? Autor vom Typ harte-Schale-weicher-Kern; der Lektor, der natürlich nur Tee mag und Wacken-Fan ist und Bea, die selbstredend auf zartblau und Blümchen steht. Das ist dann doch ein bisschen viel des Guten.
Bea
Bea scheint auf den ersten Blick eine recht taffe Persönlichkeit zu sein. Sie versteckt sich aber gern hinter ihrer Profesionalität. Eigentlich glaube ich, sie ist ziemlich verunsichert – das darf nur niemand merken. Sie ist ständig überarbeitet, macht ihre Arbeit aber mit Herzblut und das ist ja auch was. Sie beantwortet gerne mal Emails mitten in der Nacht, worüber ihre Kolleginnen sich bisher ihr gegenüber noch nicht geäußert haben, aber ob sie sich darüber nicht wundern, wer weiß. Sie hat eine schwierige Kindheit hinter sich, bis sie in ihrer letzten Pflegefamilie ein Zuhause gefunden hat. Diese Kindheitserinnerungen hat sie jedoch vorbildlich in „Schubladen archiviert“, wie sie es ausdrückt, die sie sich sehr bemüht, geschlossen zu halten. Keiner darf darüber etwas wissen. Verdrängung ist auch eine Art Bewältigung – nur keine gute.
Was mir an ihr gefällt
...ist, dass sie doch schon ein paar Mal den Mut gefasst hat, jemanden abzuwimmeln. Einmal zum Beispiel Marlene auf Seite 20: „Und zack habe ich aufgelegt und beeindrucke mich selber mit diester Tat.“ Klasse!
Was mich an ihr stört
Sie scheint mir ein bisschen zu naiv zu sein, sie unterdrückt ihre Gefühle und denkt nicht darüber nach – versteckt sie irgendwie vor sich selbst. Und dieser Fluchtreflex, den sie ständig an den Tag legt… Das nervt mich irgendwie.
Tim
Er scheint auf den ersten Blick ziemlich arrogant, aber er ist sexy, der totale Traumtyp und das sogar mit totaler Leichtigkeit (siehe Seite 28, Bad Boy Look). Aber er hat auch eine harte Kindheit hinter sich, wie wir aus seiner Vita erfahren, die er Bea schickt geht damit aber anders um als sie. Aber auch er trägt sie nicht offen zur Schau, sondern versteckt sich lieber hinter seiner Unnahbarkeit. Hinter dieser Fassade steckt aber offensichtlich ein sehr guter Kerl. Er ist mir schon sehr schnell sympatisch geworden – und dazu trägt auch Beas Eindruck von seiner Wohnung bei, wie ich zugeben muss.
Was ich an ihm mag
Das ist eindeutig sein Humor. Er versteckt ihn zwar gern und er ist für die, die ihn abbekommen nicht immer so amüsant, für mich aber schon. Zum Beispiel seine Reaktion auf die Frage, warum der Roman so erfolgreich ist: „Ja, total sonderbar und eigentlich unvorstellbar … Ist nämlich schon mein fünftes Buch. Hat nur bisher keinen interessiert, was ich schreibe, obwohl in den anderen Büchern ähnliche Dinge stehen.“ Oder seine Reaktion, als Bea das erste Mal vor seiner Tür steht: "Das Grauen hat doch tatsächlich ein menschliches Antlitz."
Ich finde es klasse, dass er sein Buch so gut kennt und aus dem Stehgreif eine Lesung halten kann, dass er einfach total hinter dem steht, was er macht.
Socken-Norman
Das ist eine sehr komische Type. Er ist quasi Beas „friend with benefits“, Dauersingle wie sie, aber auch bester Freund und er zieht bei ihr jedes Mal die Socken aus und verlässt das Haus ohne selbige. Wie komisch!
Irgendwie kann er sich mit seinem Dauersingledasein wohl doch nicht so recht abfinden, denn er meint dann ja sogar, eventuell schwul zu sein. Dann probier es doch einfach mal mit einem Kerl!!! wollte ich ihm ins Gesicht schreien. Aber nein, er macht Bea einen Heiratsantrag – für in fünf Jahren. Na toll. Falls er bis dahin nix besseres gefunden hat. Prima! Ich glaube ja, er ist insgeheim in Bea verliebt, gesteht es sich und ihr gegenüber aber natürlich nicht ein. „friends with benefits“ das funktioniert doch nicht, sieht man an diesem Film und das typische Beispiel sind ja wohl auch „Harry und Sally“. Ich denke, da kommen noch Verwicklungen auf uns zu.
Diana
Warum ist sie oder bezeichnet man sie als Dauerpraktikantin? Sie scheint sich den A… aufzureißen und wohl gut in ihrem Job zu sein. Sie wurde sogar abgeworben, hat aber abgelehnt und will bei „ihrem Verlag“ bleiben. Das spricht sehr für sie. Bin gespannt, ob man noch mehr über sie erfahren wird.
Markus Drebel
Der Lektor scheint ein ziemlicher Blödmann zu sein. Unsympatisch, gemein und herablassend (siehe „Ich bin sein Lektor, nicht sein Kindermädchen. Abgesehen davon … ich habe hier eine ziemlich anspruchsvolle Sparte zu betreuen, die – ganz nebenbei bemerkt – die rückläufigen Verkaufszahlen der Liebesromane auffängt, damit ihr alle weiter eure Heftchen machen könnt.“) Aber er scheint für Tim genau der richtige gewesen zu sein, denn schließlich hat er es geschafft, dass das Buch Aufmerksamkeit bekommen hat. Ich hoffe trotzdem er spielt für den Rest des Romans keine so große Rolle mehr. Er kommt echt unsympatisch rüber.
Vorhin war das alles viel schöner. :‘-( Ich hab bestimmt einiges vergessen, was ich vorher geschrieben hatte. Aber ich glaub, es gibt trotzdem ein ganz gutes Bild ab.
Veröffentlicht am 08.05.2017 um 20:53 Uhr
TheUjulala schrieb am 08.05.2017 um 13:09 Uhr
Zitat von becksle_
Carepaket auf das Fensterbrett von Tim Bergmanns Wohnung zu disponieren konnte ich mich kaum noch halten
ja genau! Wir sollten mal die lustigsten Szenen sammeln!
Also ich fand folgende Szenen/Sätze auch sehr komisch (ich hoffe, ich darf hier so viel zitieren…)
Seite 17:
Telefongespräch zwischen Tim und Bea:
"Was genau wollen Sie von mir?" Im Hintergrund fängt etwas an, lautstark zu brummen. Vor Schreck kippe ich mir den Rest der heißen Schokolade über die Pyjamahose.
"Was ist das?" ... "Kaffeemaschine." Ein Einwortsatz. Mehr hält er wohl für überflüssig.
Seite 24:
Bea stellt das Auto in der zweiten Reihe ab rennt los und knallt gegen die Haustür, weil sie sich mit geschlossenen Haustüren nicht auskennt.
Seite 25:
Ihre erste Begegnung mit ihm und sie hält ihn fälschlicherweise doch tatsächlich kurzzeitig für jemanden, der in ihr Beuteschema passen könnte. "Aber: Mein Fehler. Vor mir steht tatsächlich Tim Bergmann."
Seite 52:
Ich gebe zu, diese hochengagierte Rede auf dem Weg im Auto geübt zu haben. Mein Auto war auch ganz beeindruckt.
Tim Bergmann nicht.
Seite 63:
Bea kommt die Stufen zu ihrer Wohnung hoch.
"Nicht erschrecken!"
„Ahhh!“
„Hab doch gesagt, nicht erschrecken!“ …
„Ahh!“, sage ich noch mal und mache jetzt noch nachträglich einen Hüpfer zur Seite.
Seite 79:
„Hören Sie mir zu?“ …
„Meistens“, sagt er. Dann taucht aus dem Nichts ein Lächeln in seinem Gesicht auf … Leider verschwindet es sofort wieder. Entweder ich habe mich verguckt oder er hat sich im Gesichtsausdruck vertan.
scarlett59
Mitglied seit 14.05.2016
Veröffentlicht am 08.05.2017 um 21:07 Uhr
Bevor ich die anderen Beiträge lese und kommentiere kommt hier erst einmal mein erster Eindruck:
Der Einstieg gefällt mir schon mal sehr gut und es gibt diverse Hinweise auf mögliche Verwicklungen.
Aufgrund des “fluffigen“ Schreibstils bin ich nur so durch die Seiten “geflogen“'. Ich mag die Art wie die Autorin ihre Geschichten aufbaut sehr!
Veröffentlicht am 08.05.2017 um 21:12 Uhr
Schmunzlmaus schrieb am 08.05.2017 um 20:53 Uhr
Also ich fand folgende Szenen/Sätze auch sehr komisch (ich hoffe, ich darf hier so viel zitieren…)
Seite 17:
Telefongespräch zwischen Tim und Bea:
"Was genau wollen Sie von mir?" Im Hintergrund fängt etwas an, lautstark zu brummen. Vor Schreck kippe ich mir den Rest der heißen Schokolade über die Pyjamahose.
"Was ist das?" ... "Kaffeemaschine." Ein Einwortsatz. Mehr hält er wohl für überflüssig.
Seite 24:
Bea stellt das Auto in der zweiten Reihe ab rennt los und knallt gegen die Haustür, weil sie sich mit geschlossenen Haustüren nicht auskennt.
Seite 25:
Ihre erste Begegnung mit ihm und sie hält ihn fälschlicherweise doch tatsächlich kurzzeitig für jemanden, der in ihr Beuteschema passen könnte. "Aber: Mein Fehler. Vor mir steht tatsächlich Tim Bergmann."
Seite 52:
Ich gebe zu, diese hochengagierte Rede auf dem Weg im Auto geübt zu haben. Mein Auto war auch ganz beeindruckt.
Tim Bergmann nicht.
Seite 63:
Bea kommt die Stufen zu ihrer Wohnung hoch.
"Nicht erschrecken!"
„Ahhh!“
„Hab doch gesagt, nicht erschrecken!“ …
„Ahh!“, sage ich noch mal und mache jetzt noch nachträglich einen Hüpfer zur Seite.
Seite 79:
„Hören Sie mir zu?“ …
„Meistens“, sagt er. Dann taucht aus dem Nichts ein Lächeln in seinem Gesicht auf … Leider verschwindet es sofort wieder. Entweder ich habe mich verguckt oder er hat sich im Gesichtsausdruck vertan.
Fast alle Zitate habe ich mir auch gemarkert. Ich sagte ja schon. Ich hatte einen Dauergrinsen im Gesicht. Und so manches Mal musste ich auch laut auflachen.
scarlett59
Mitglied seit 14.05.2016
Veröffentlicht am 08.05.2017 um 21:14 Uhr
Zitat von Judiko
Apropos Schokolade…Trauben-Nuss finde ich auch, uvmit Zartbitter zusammen eklig
Zitat von TheUjulala
P.S. Ritter Sport Traube-Nuss ist für mich ebenfalls die ekeligste Schokolade im ganzen Universum!
Sorry, aber ich mochte Traube-Nuss schon immer gern !
scarlett59
Mitglied seit 14.05.2016
Veröffentlicht am 08.05.2017 um 21:19 Uhr
Zitat von TheUjulala
Ich mag aber Norman. Ich glaube, er tut ihr gut.Er nutzt sie nicht aus, sondern sie haben einfach ungezwungen ohne Verpflichtungen miteinander ein paar schöne Stunden. Das ist doch toll!
Da stimme ich vollkommen mit Dir überein !
scarlett59
Mitglied seit 14.05.2016
Veröffentlicht am 08.05.2017 um 21:26 Uhr
Zitat von Schmunzlmaus
als es um die Sparte der Liebesromane geht: Besprechungskekse, „pastellfarbene Buchvover mit Blumen, schwungvoll gezeichnete Helden und sanft rollende südenglische Hügel“;
Machen wir uns doch nichts vor: Das trifft es auf den Punkt!
Zitat von Schmunzlmaus
Was mich an ihr stört
Sie scheint mir ein bisschen zu naiv zu sein, sie unterdrückt ihre Gefühle und denkt nicht darüber nach – versteckt sie irgendwie vor sich selbst. Und dieser Fluchtreflex, den sie ständig an den Tag legt… Das nervt mich irgendwie.
Ich finde das sehr realistisch.
Veröffentlicht am 08.05.2017 um 22:31 Uhr
Judiko schrieb am 08.05.2017 um 21:12 Uhr
Fast alle Zitate habe ich mir auch gemarkert. Ich sagte ja schon. Ich hatte einen Dauergrinsen im Gesicht. Und so manches Mal musste ich auch laut auflachen.
dito! kann ich alles so unterschreiben!
Veröffentlicht am 09.05.2017 um 05:50 Uhr
Ich hab das Manuskript direkt am Wochenende in die Hand genommen und mochte es gar nicht aus der Hand legen. So ein wunderbarer flüssiger und humorvoller Schreibstil! "Verliebt noch mal" fand ich schon toll, aber "Wer weiß schon wie man Liebe schreibt" fesselt mich noch ein wenig mehr. Ich mag die Ironie, den Sarkasmus, aber auch die ernsteren Szenen. Die Charaktere sind großartig! Sie sind überhaupt noch oberflächlich, sondern haben Tiefe und Persönlichkeit. Bea ist mir sehr sympathisch - einerseits tough und stark, andererseits hat sie anscheinend eine schlimme Vergangenheit und wird von Albträumen geplagt.
Tim scheint auf den ersten Blick ein totaler Bad Boy ohne Manieren zu sein. Aber da steckt mit Sicherheit noch viel mehr dahinter.
Ich freue mich riesig auf die weiteren Abschnitte und bin schon sehr gespannt, was noch passieren wird!
Veröffentlicht am 09.05.2017 um 05:54 Uhr
TheUjulala schrieb am 08.05.2017 um 16:35 Uhr
Zitat von Emmy29_4
Ich hätte sie zum Beispiel nicht so eingeschätzt, dass sie den "Heiratsantrag" von Norman annehmen würde
Ich glaube aber eher, dass sie das nicht wirklich so ernst genommen hat?
Aber sie glaubt ja auch nicht an die große, wahre Liebe, da sie die ja auch noch nie erfahren hat. und so gesehen hat Norman ja recht. Sie verstehen sich gut und könnten genauso gut weiterhin "zusammenbleiben"... prima!
... natürlich wäre mir Tim lieber. Aber ich denke sie fühlt sich bei Norman freundschaftlich geborgen, und bevor sie in Gefahr läuft, sich durch die große Liebe zu verletzen, dann doch lieber das, was man schon kennt.
Ich mag aber Norman. Ich glaube, er tut ihr gut.Er nutzt sie nicht aus, sondern sie haben einfach ungezwungen ohne Verpflichtungen miteinander ein paar schöne Stunden. Das ist doch toll!
Norman ist mir recht sympathisch. Auch wenn das nicht die große Liebe mit viel knistern und Schmetterlingen im Bauch ist - es ist etwas freundschaftliches, was auf Vertrauen, Sicherheit und Zuverlässigkeit basiert. Ich stimme dir da zu, dass Norman Bea gut tut Aber natürlich wäre Tim mir ebenfalls lieber :D