Leserunde zu "Der dunkle Schwarm" von Marie Grasshoff

Anfangs fiel es mir etwas schwer in das Buch hinein zukommen, weil sich die fiktive Welt erst nach und nach aufbauen muss. Ich finde das Buch bislang aber sehr spannend und habe den ersten Teil schnell gelesen. Ich mag den Schreibstil in der Ich-Perspektive sehr und finde die Charaktere symphatisch, interessant und geheimnisvoll.

Der Einstieg, der mit dem vermutlichen Tod von Atlas beginnt, war ungewöhnlich und zeigt dem Leser, dass es um etwas Größeres geht. Trotzdem bleibt die Spannung erhalten, da wir eigentlich so gut wie gar nichts erfahren.

Noah ist symphatisch, aber oft so realitätsfremd, dass er mir manchmal zu glatt ist. Julien ist der große Beschützer, der Atlas Halt gibt. Atlas ist im Gegensatz zu Noah sehr abgebrüht, da sie schon einiges erlebt hat und durchmachen musste.
Genau diese Gegensätze der Charaktere macht das Zusammenspiel von ihnen für mich aber auch aus.

Ich habe momentan noch nicht sehr viele Anhaltspunkte und bin gespannt, was das "Team" durch den Hack des Hypermind-Supercomputers rausfindet.

Außerdem bin ich total gespannt, wie ihr das Buch bis jetzt findet.

Ich bin sehr gut in die Story und die Erzählweise hineingekommen. Der Schreibstil ist trotz des relativ komplizierten technischen Themas leicht zu lesen und Marie Grasshoff hat eine gute Mischung aus technischen Beschreibungen und nicht überfordern des Lesers gefunden.

Besonders interessant finde ich die geschaffene Welt mit ihren Levels und der Verbindung über Hives. Ich bin allerdings erstaunt, dass in einer Welt voller solcher Technik, die direkt mit den Menschen verbunden ist noch nichts „richtig schlimmes“ passiert ist. Die Auslöschung eines ganzen Hives scheint das erste Mal zu sein, dass etwas schief geht. Wenn ich mir überlege, wie oft in unserem Jahrhundert Firmen, Konten, Mails und co. in großem Stil gehackt werden bin ich erstaunt, dass es doch recht friedlich läuft.

Ich finde es unglaublich, wie sich (außer the Cell) scheinbar kaum einer dafür interessiert, was sie mit der armen Erde gemacht haben. Die unteren Schichten erreicht nicht mal die Sonne und frische Luft scheint es nirgends zu geben. Aber das ist vollkommen verständlich, denn auch bei uns schert es die meisten absolut nicht, was sie der Erde antun.

Nun zu der Story. Ich mag Atlas. Sie ist tough und trotzdem stürzt sie sich nicht sinnlos ins Getümmel. Sie scheint auch recht ehrlich zu sein. Allerdings bin ich mir bei ihren Fähigkeiten sicher, dass noch mehr hinter ihrer Herkunft steckt. Sicher wurden an ihr Illegale Experimente durchgeführt (Irgendein Schindluder müssen die Menschen ja mit der Technik gerieben haben) , was noch nicht erklärt, warum sie Julian bei sich hat (vielleicht zum überwachen?).

Bei Noah bin ich mir total unsicher. Er scheint von all, was in den unteren Schichten abgeht absolut keine Ahnung zu haben. Und trotzdem stört mich irgendwas. Ich frage mich, warum sie ihm so viel mehr zeigt/erzählt als allen anderen. Das wirkt schon fast, als ob sie ihm vertraut. Das könnte ein Fehler sein.

Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es weitergeht, denn wenn es sich um DEN Computer handelt, dann wird er sicher 1000fach geschützt sein, denn da lagern ja alle Daten und alles Wissen. Und Wissen ist bekanntlich Macht.

Ich stimme dir da völlig zu, mir ist Noah irgendwie auch zu glatt - da muss noch etwas dahinter stecken.

Bezüglich der Herkunft von Atlas erfahren wir sicher auch noch das ein oder andere. Ich vermute, dass sie eigentlich aus der Oberschicht stammt, vielleicht sogar in Verbindung mit der Hypermind-Familie. Unter Umständen arbeitet sie dort nicht ganz zufällig.
Oder sie ist sogar mit Noah verwandt.

Oh wow, ich hab den ersten Abschnitt praktisch weggesuchtet und musste mich jetzt regelrecht zwingen, dass Buch wegzulegen. Das ist ja echt eine abgefahrene Geschichte.

Anfangs haben mich einige der Begriffe zB „Hives“ verwirrt, weil sie nicht wirklich erklärt worden sind. Aber nach und nach kann man sich aus dem Kontext alles zusammenreimen.

Atlas ist ja eine richtig krasse Braut, wenn man das mal so sagen darf. Anfangs dachte ich noch, sie ist einfach nur ein Hackergenie, aber als sie dann mit dem Mr. Soho kurzen Prozess machen und die Maschinengewehre im Hotel manipulieren war klar, dass Atlas keine Gefangenen macht und vor Gewalt nicht zurückschreckt. Liegt das an der Erziehung durch Julien oder wie wird ein Mensch so abgebrüht?

Finde es total faszinierend, dass der Android Altas als kleines Mädchen aufgenommen und großgezogen hat, spricht doch eigentlich gegen die nicht vorhandenen Emotionen, oder?

Den Androiden-Cop kann ich grad noch nicht einordnen. Auf wessen Seite steht der wohl?

Noah ist echt so ein naiver und lieber Typ, tut mir schon leid, dass er in all das reingerutscht ist. Bin gespannt ob noch aufgelöst wird, was es mit seinen Kindheitserinnerungen auf sich hat. Atlas scheint die ja sehr außergewöhnlich zu finden, ob er was verbirgt?

Ich hab auf jeden Fall noch richtig viele Fragen und finde das Buch bisher einfach total klasse.

Ja diese Beschreibungen des Stadtaufbaus haben mich auch total geschockt. Kann man nur hoffen, dass unsere Zukunft nicht auch mal so aussieht

Hoffentlich nicht. Irgendwie würde ich es mir für Atlas in ihrer langweilig normalen Anonymität wünschen, dass sie einen echten Freund findet.
Ich weiß nicht, ob Noah aufgrund seiner Privilegien nicht einfach nur übermäßig naiv ist. Vllt war der Tod seiner Schwester für ihn der erste Auslöser sich mit der Realität zu beschäftigen…

Ich hoffe ja, dass sich da nicht ihr tatsächlicher Tod angekündigt hat.

Das ist natürlich auch möglich. Hoffen wir, dass er sie nicht reinlegt.

Bereits am ersten Lesetag, habe ich den gesamten ersten Leseabschnitt weggesuchtet. Wie schon in der Leseprobe hat mich die Geschichte wieder total schnell in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil liest sich wirklich super gut und passt auch zum Genre.

Atlas ist eine äußerst spannende Hauptfigur und es hat mich sehr gefreut immer mehr über sie und auch ihre Vergangenheit erfahren zu können. Jetzt verstehe ich auch die enge Beziehung zwischen ihr und Julian viel besser. Auch ihre besondere Fähigkeit wurde gut erklärt, dennoch bleiben noch sehr viele Fragen offen. Einzig ihr schnelles Vertrauen in Noah kann ich nicht so ganz nachvollziehen. In allen Situationen ist sie ständig auf der Hut und sucht die Umgebung ständig nach Gefahren ab, während sie bei ihm alle Vorsichtsmaßnahmen vergisst? Ich hoffe nur ihre Beziehung wird nun nicht in eine schnulzige Liebesgeschichte abrutschen.

Das Setting ist gut beschrieben und wirkt fast schon greifbar bzw. bildhaft. Auch das rasante Erzähltempo mitsamt den actionreichen Szenen gefällt mir bisher sehr gut. Ich musste mich wirklich schwer bremsen nicht einfach weiter zu lesen, was ein sehr gutes Zeichen ist.

Schon spannend, wie wir unabhängig voneinander die Sache mit Noah merkwürdig finden. Da muss doch etwas dran sein