Leserunde zu "Wir sehen uns beim Happy End" von Charlotte Lucas

Wenn der Weg das Ziel ist, warum träumen wir dann alle von einem Happy End?
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Mit Autoren-Begleitung
Charlotte Lucas (Autor)

Wir sehen uns beim Happy End

Roman

Ein zauberhafter Roman über das Stolpern, Fallen und Wiederaufstehen - und die Frage, ob immer alles gut ausgehen muss

Eine Geschichte ist immer nur so gut wie ihr Ende. Davon ist Ella überzeugt. Es gibt schon genug Unglück auf der Welt, wer braucht da noch Geschichten mit schrecklichem Ausgang? Deshalb schreibt sie sie kurzerhand um und gibt ihnen ein schöneres, nein, das richtige Ende.
Doch was ist, wenn das wahre Leben da nicht mitspielt? So wie bei Oscar, der vergessen hat, was Glück ist. Deshalb beschließt Ella, ihm ein Happy End zu schenken. Aber geht das überhaupt? Und was tut man, wenn der andere das gar nicht will?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 18.09.2017 - 08.10.2017
  2. Lesen 23.10.2017 - 19.11.2017
  3. Rezensieren 20.11.2017 - 03.12.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Fragen an die Autorin

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Nalik

Mitglied seit 21.05.2016

Am Ende ist alles gut. Und wenn es nicht gut ist dann ist es auch noch nicht zu Ende. Oscar Wilde

Veröffentlicht am 20.11.2017 um 08:07 Uhr

Liebe Frau Lucas,

da ich zwischenzeitlich beim Lesen echt genervt von Ella war, würde ich gern mal wissen, ob einem das beim Schreiben auch so gehen kann.

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Schmunzlmaus

Mitglied seit 12.03.2017

Andere schauen beim Laufen aufs Handy - ich lese ein Buch.

Veröffentlicht am 20.11.2017 um 09:55 Uhr

Liebe Frau „Lucas“,

viele von uns haben sich gefragt, wer wohl hinter dem geheimnisvollen, beinahe pessimistischen, aber auch wieder sehr realistischen BLOXXX BUSTER steckt. Leider wurde seine/ ihre Identität nicht aufgeklärt.
Gut, für die Geschichte war es nicht unbedingt notwendig, zu wissen, wer er/ sie ist, aber dennoch wäre es sehr interessant. Ist es einfach jemand, der den Blog gefunden hat und liest? Aber warum liest und kommentiert er, wenn er das doch so blöd findet? Ist es jemand, den Ella kennt? Jemand aus der Vergangenheit oder der Gegenwart? Jemand aus ihrem direkten Umfeld? Vielleicht ja doch Philip, der ihr ihr ja vorgeworfen hatte, sie lebe in Wolkenkuckucksheim?

Warum wurde das nicht aufgeklärt? Wird diese Person eventuell eine Rolle im nächsten Roman bekommen? Diese Idee kam mir, weil ja zwei Figuren aus dem letzten Roman hier wieder aufgetaucht sind, wie ich von den Mitleserinnen erfahren habe – ich selbst habe „Dein Perfektes Jahr“ noch nicht gelesen. Oder war BLOXXX BUSTER‘s Identität einfach schlicht und ergreifend unwichtig? Oder ist das einfach das, was ein gutes Buch braucht: ein "unbedeutendes", aber ungelöstes Rätsel?

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Charlotte Lucas

Mitglied seit 25.07.2016

Veröffentlicht am 20.11.2017 um 10:56 Uhr

Nalik schrieb am 20.11.2017 um 08:07 Uhr

Liebe Frau Lucas,

da ich zwischenzeitlich beim Lesen echt genervt von Ella war, würde ich gern mal wissen, ob einem das beim Schreiben auch so gehen kann.

Moin!

Ich weiß nicht, wie es anderen Kollegen geht und kann deshalb nur für mich persönlich antworten:

Nö. Mich nerven meine Figuren NIE. Sonst würde ich sie so erst gar nicht schreiben. Im Gegenteil: Die etwas neurotischen und vom Leben gebeutelten Charaktere, die LIEBE ich beim Schreiben. Weil ich ja auch schon die ganze Zeit weiß, wie sie sich wandeln werden. Jonathan N. Grief aus "Dein perfektes Jahr" - hach, es war eine RIESIGE Freude, den zu schreiben, mit all seinen Schrullen und Defiziten. Und mit Ella ging es mir ganz ähnlich. Da habe ich bei der Arbeit teilweise vor mich hingesichert, weil ich manchmal selbst schon denken musste: "Was macht sie denn JETZT schon wieder???"

Meine Geschichten sind IMMER charakter-driven. Das bedeutet: Die gesamte Story entwickelt sich aus einer Figur heraus, ich schicke sie auf eine Reise, bei der sie sich verändern wird, bei der sie etwas lernt oder erkennt. Und dieser Wandel ist für mich ungemein spannend.

Es ist ja so: Würde ich über eine Figur schreiben, bei der schon alles prima ist, deren Handlungsweisen jeder sofort nachvollziehen kann - dann habe ich ja überhaupt keine inneren Konflikte. Und das Ergebnis wäre ein schnarchlangweiliges Buch.


Liebe Grüße!
Wiebke-Charlotte

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Charlotte Lucas

Mitglied seit 25.07.2016

Veröffentlicht am 20.11.2017 um 11:06 Uhr

Schmunzlmaus schrieb am 20.11.2017 um 09:55 Uhr

Liebe Frau „Lucas“,

viele von uns haben sich gefragt, wer wohl hinter dem geheimnisvollen, beinahe pessimistischen, aber auch wieder sehr realistischen BLOXXX BUSTER steckt. Leider wurde seine/ ihre Identität nicht aufgeklärt.
Gut, für die Geschichte war es nicht unbedingt notwendig, zu wissen, wer er/ sie ist, aber dennoch wäre es sehr interessant. Ist es einfach jemand, der den Blog gefunden hat und liest? Aber warum liest und kommentiert er, wenn er das doch so blöd findet? Ist es jemand, den Ella kennt? Jemand aus der Vergangenheit oder der Gegenwart? Jemand aus ihrem direkten Umfeld? Vielleicht ja doch Philip, der ihr ihr ja vorgeworfen hatte, sie lebe in Wolkenkuckucksheim?

Warum wurde das nicht aufgeklärt? Wird diese Person eventuell eine Rolle im nächsten Roman bekommen? Diese Idee kam mir, weil ja zwei Figuren aus dem letzten Roman hier wieder aufgetaucht sind, wie ich von den Mitleserinnen erfahren habe – ich selbst habe „Dein Perfektes Jahr“ noch nicht gelesen. Oder war BLOXXX BUSTER‘s Identität einfach schlicht und ergreifend unwichtig? Oder ist das einfach das, was ein gutes Buch braucht: ein "unbedeutendes", aber ungelöstes Rätsel?

Moin!

Ich habe schon im letzten Teil der Leserunde etwas dazu geschrieben. Das hier:

"Weder Philip noch Cora stecken dahinter, er ist einfach nur ein anonyme User. Er ist ein Kontra-Stimme zu Ella und den anderen Blog-Teilnehmern. Seine Identität ist nicht wichtig, er funktioniert einfach nur als "mahnende Stimme" aus dem Off."

Noch etwas detaillierter: Also, zum einen gibt es jede Menge Leute, die Sachen lesen, die sie eigentlich aufregen. Nehmen wir die BILD-Zeitung, die liest ja angeblich kein Mensch ... Bloxxx hat Ellas Blog für sich entdeckt, um sich daran "abzuarbeiten". Wer von uns macht das nicht manchmal? Guckt sich "Frauentausch" oder "Schwiegertochter gesucht" an - und sitzt dabei kopfschüttelnd vorm Fernseher und fragt sich, ob die eigentlich alle noch ganz richtig im Kopf sind.. Das ist eine Art Voyeurismus oder sogar ein harmloses Ventil für Aggressionen.

Wer Bloxxx ist - das war für mich tatsächlich gar nicht wichtig. Er dient dazu, das zu sagen, was manche Leute über Ellas Happy-End-Sucht denken. Stellen wir uns einfach einen nörgelnden Nerd vor, der zu Hause viel vor seinem Computer hockt und sich von dort aus mit Leuten anlegt. Der aber trotzdem das Herz am rechten Fleck hat, wie man an seiner Reaktion auf Ellas "Outing" sieht

In meinen Büchern führe ich am Ende normalerweise sämtliche Fäden zusammen. Nur wollte ich Bloxxx nicht enttarnen, den mein Focus liegt auf Ella und Oscar, Bloxxx ist nur eine klitzekleine Nebenfigur. Ihn jetzt noch zu "outen" - nein, das wäre mir zu viel gewesen, damit wäre das Ende für mich irgendwie abgerutscht.

Ich hoffe, das habe ich jetzt einigermaßen verständlich erklärt?

Liebe Grüße,
Wiebke-Charlotte

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Schmunzlmaus

Mitglied seit 12.03.2017

Andere schauen beim Laufen aufs Handy - ich lese ein Buch.

Veröffentlicht am 20.11.2017 um 12:31 Uhr

Danke Wiebke-Charlotte.

Ich hatte eben schon den Eintrag im letzten Leseabschnitt gelesen, dass meine Frage beantwortet wurde.

Gefällt mir gut. Klar lesen oder schauen wir alle mal was, was wir eigentlich nicht gut finden und kommentieren das dann auch. Ich fand es auch gut, dass BLOXXX da war. So einen Gegenpol braucht es wohl. Und vielen ging es ja auch ähnlich wie BLOXXX und sie haben sich dann in ihm wieder gefunden.

Ich mochte Ella total. Klar, sie war verschroben, aber ich konnte ihre Happy-End-Sucht irgendwie nachvollziehen, wenn ich sie auch an einigen Stellen übertrieben fand. Ich fand es aber für sie immer genau passend. Sie hatte das eben von ihrer Mutter.

Klar, ihre Entscheidungen waren nicht immer gut, sondern häufig nur gut gemeint, aber es passte zu ihr und das fand ich total super! Danke Wiebke-Charlotte!

Liebe Grüße
Schmunzlmaus

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JessSpa81

Mitglied seit 16.06.2016

Ein Buch ist für mich der Schlüssel in eine andere Welt.

Veröffentlicht am 20.11.2017 um 14:14 Uhr

Hallo Wiebke,

erstmal vielen Dank für dieses wunderschöne Buch und auch für "Dein perfektes Jahr". Ich habe beide Bücher sehr gerne gelesen und mich auch sehr gut unterhalten gefühlt.

Nun aber zu meiner Frage:
Weißt du (ich hoffe "du" ist ok.?) schon bei Beginn des Buches das Ende bzw. den Ablauf der Geschichte oder lässt du dich auch von den Figuren leiten?

Und noch eine
In dem Buch werden einige Filme genannt. "Tatsächlich Liebe" ist einer meiner Lieblingsfilme und gehört zu Weihnachten dazu. Sind das auch Lieblingsfilme von Dir?

Liebe Grüße
Jessica

Profilbild von Alice9

Alice9

Mitglied seit 14.08.2016

Schon oft hat das Lesen eines Buches jemandes Zukunft beeinflusst. - Ralph Waldo Emerson

Veröffentlicht am 20.11.2017 um 15:44 Uhr

Hallo Frau Lucas,

mir hat das Buch ebenfalls wirklich gut gefallen. Vor allem aber hat es mir die Idee vom Happy End angetan.
Ich habe kurz vor dieser Leserunde die Serie "Once upon a time" geschaut, wo es auch in der Handlung darum ging, dass jeder (selbst die Bösen aus den Märchen) ein Happy End verdient haben. Dieser Satz (wenn ich ihn richtig in Erinnerung habe lautete er: "Jeder hat ein Happy End verdient.") sowie Ellas Einstellung haben mich ein wenig an diese Serie erinnert. Daher meine Frage: Haben Sie zufälligerweise ebenfalls die Serie geschaut und sich von ihr zu diesem Thema inspirieren lassen? Und falls nicht, wie sind Sie auf das Thema mit den Happy Ends gekommen?

Viele Grüße!

Profilbild von Charlotte Lucas

Charlotte Lucas

Mitglied seit 25.07.2016

Veröffentlicht am 20.11.2017 um 16:12 Uhr

JessSpa81 schrieb am 20.11.2017 um 14:14 Uhr

Hallo Wiebke,

erstmal vielen Dank für dieses wunderschöne Buch und auch für "Dein perfektes Jahr". Ich habe beide Bücher sehr gerne gelesen und mich auch sehr gut unterhalten gefühlt.

Nun aber zu meiner Frage:
Weißt du (ich hoffe "du" ist ok.?) schon bei Beginn des Buches das Ende bzw. den Ablauf der Geschichte oder lässt du dich auch von den Figuren leiten?

Und noch eine
In dem Buch werden einige Filme genannt. "Tatsächlich Liebe" ist einer meiner Lieblingsfilme und gehört zu Weihnachten dazu. Sind das auch Lieblingsfilme von Dir?

Liebe Grüße
Jessica

Moin!

Bei meinen Romanen steht von Anfang bis Ende alles fest, bevor ich überhaupt mit dem Schreiben anfrage. Ich plotte die Geschichte exakt durch und entwickele meine Charaktere, anders könnte ich das gar nicht. Wenn ich mich von ihnen irgendwohin führen lassen würde, würden wir im Nirgends landen

Und, ja, "Tatsächlich, Liebe" ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Sooooo schön! Hach, da wird mir gleich ganz weihnachtlich ums Herz

Liebe Grüße,
Wiebke-Charlotte

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Miia

Mitglied seit 26.06.2016

Ich bin gerade dabei einen Buchblog zu erstellen :)

Veröffentlicht am 20.11.2017 um 18:12 Uhr

Mich würde es interessieren, ob du schon eine Planung hast, wie viele weitere Bücher es in diesem Stil geben wird.
Also "Dein perfektes Jahr" und "Wir sehen uns beim Happy End" sind ja vom Stil her irgendwie schon gleich. Für mich geht es um bestimmte Charaktere, die verschiedene Dinge erlebt haben (meist recht emotional) und auf ihre eigene Art und Weise mit diesen Dingen umgehen und damit dann doch wieder das Glück im Leben finden - natürlich über mehrere Umwege. Wir haben in diesem Buch die Charaktere aus "Dein perfektes Jahr" wieder getroffen (übrigens eine tolle Idee :) ). Hast du vor weitere Bücher in diesem Stil zu schreiben und dabei immer mal wieder die Charaktere der anderen Bücher zu besuchen? Also quasi eine kleine eigene Welt zu schaffen, in der deine Figuren leben? :)

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Miia

Mitglied seit 26.06.2016

Ich bin gerade dabei einen Buchblog zu erstellen :)

Veröffentlicht am 20.11.2017 um 18:22 Uhr

Hallo nochmal :D
Ich muss noch was los werden :)
Ich war die ganze Zeit etwas skeptischer (ich hoffe du nimmst mir meine ehrlichen Worte in der Rezi nicht ganz so übel - auch wenn ich nicht nur positives sage, mag ich deine Geschichten wirklich und werde weiteres von dir lesen) und daher interessiert mich wirklich, warum du die Freundschaft zwischen Cora und Ella mit dem Streit hast beginnen lassen?

Und - ich glaube das ist ein Punkt, der mich echt dolle gestört hat, nachdem ich deine Danksagung gelesen habe - warum hat Cora sich das Tattoo nachmachen lassen? Ja , im Roman wird erklärt, dass sie die Erklärung von Ella dazu immer toll fand, aber wenn man den echten Hintergrund des Tattoos (und vorallem das Projekt dahinter) kennt, ist es dann nicht irgendwie traurig, dass Cora sich so ein Tattoo stechen lässt und zwar im Endeffekt aus einer falschen Motivation heraus?

Natürlich kann sich jeder Tattoos stechen lassen wie er will und auch ein Semicolon ist ja sonst nicht verboten... aber irgendwie fand ich das an dieser Stelle nicht ganz passend :/
Mich würde daher einfach mal interessieren, warum du diesen Weg gewählt hast :)

Lieben Dank nochmal, dass ich teilnehmen durfte und vielen Dank auch, dass du dich hier für den Fragenhagel zur Verfügung stellst :)