Ein grandioser History-Schmöker

Leserunde "Die fremde Königin" von Rebecca Gablé

Cover-Bild Die fremde Königin
Produktdarstellung
(45)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Mit Autoren-Begleitung
Rebecca Gablé (Autor)

Die fremde Königin

Historischer Roman

Jürgen Speh (Illustrator)

"Könige sind wie Gaukler. Sie blenden die Untertanen mit ihrem Mummenschanz, damit die nicht merken, dass das Reich auseinanderfällt"

Anno Domini 951: Der junge Gaidemar, ein Bastard vornehmer, aber unbekannter Herkunft und Panzerreiter in König Ottos Reiterlegion, erhält einen gefährlichen Auftrag: Er soll die italienische Königin Adelheid aus der Gefangenschaft in Garda befreien. Auf ihrer Flucht verliebt er sich in Adelheid, aber sie heiratet König Otto.

Dennoch steigt Gaidemar zum Vertrauten der Königin auf und erringt mit Otto auf dem Lechfeld den Sieg über die Ungarn. Schließlich verlobt er sich mit der Tochter eines mächtigen Slawenfürsten, und der Makel seiner Geburt scheint endgültig getilgt. Doch Adelheid und Gaidemar ahnen nicht, dass ihr gefährlichster Feind noch lange nicht besiegt ist, und als sie mit Otto zur Kaiserkrönung nach Rom aufbrechen, droht ihnen dies zum Verhängnis zu werden ...

Rebecca Gablé, Bestsellerautorin und Schöpferin der populären Waringham-Saga, hat nun mit ihrem Historienepos "Otto der Große" ein weiteres Meisterwerk geschaffen. Nach "Das Haupt der Welt" ist "Die fremde Königin" der zweite Band der mittelalterlichen Romanreihe.



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 09.02.2017 - 12.03.2017
  2. Lesen 03.04.2017 - 30.04.2017
  3. Rezensieren 01.05.2017 - 14.05.2017

Bereits beendet

Schlagworte

Leserpreis 2017 Lovelybooks Bronze entführte Königin Kaiserkrönung Reiterlegion Fürstentum Lechfeld Italien Lombardei Gaidemar Ostfrankenreich Heiliges Römisches Reich Adelheid von Burgund Ungarn frühes Mittelalter Liudolf Liuodolfinger Panzerreiter Königshof Intrigen Kampf um die Krone Machtkampf Mittelalter Epos Mittelalter Saga verbotene Liebe Schlachten Ränkespiel Leben am Hof Hofpolitik Frühmittelalter Otto der Große Ottonen Brandenburg Heinrich der Erste Magdeburg Ostexpansion Slawenland Geschichte Deutschlands Historische Romane

Rebecca Gablé richtet einen Gruß an alle Teilnehmer!
Während den zwei Wochen der Rezensionsphase, könnt ihr eure Fragen zum Buch im Thread "Fragen an Rebecca Gablé" an sie richten.

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 06.05.2017

Klasse

0

Schon gleich, wenn man das Buch mit dem wunderschön gestaltenen Cover in den Händen hält, meint man schon ein kleines Juwel in den Händen zu halten und möchte gleich mit dem Lesen der über 750 Seiten beginnen.
Rebecca ...

Schon gleich, wenn man das Buch mit dem wunderschön gestaltenen Cover in den Händen hält, meint man schon ein kleines Juwel in den Händen zu halten und möchte gleich mit dem Lesen der über 750 Seiten beginnen.
Rebecca Gablé hat schon einige historische Romane geschrieben. Unter anderem die fünfteilige Waringham Saga und hatte damit viel Erfolg und eine getreue Leserschaft.
Die fremde Königin handelt und spielt in Deutschland, kurz vor der ersten Jahrtausendwende. Die historischen Hauptfiguren sind Otto der Große und seine zweite Gemahlin Adelheid, eine italienische Königin. Durch sie ist die Idee zu diesem Roman entstanden. Frau Gablé hatte einen Bericht gelesen, über eine 20 jährige Königin, Witwe, Mutter einer Tochter und in Gefangenschaft. Aus dieser konnte diese sich befreien, indem sie sich durch den bröckeligen Boden grub. Daraufhin hat die Autorin viel recherchiert und die spannende historische Geschichte mit erfundenen Personen und Begebenheiten gemischt und zu diesem tollen Roman verarbeitet.
Adelheid befreit sich also aus ihrer Gefangenschaft und wird von Gaidemar, einem Panzerreiter von Otto, in Empfang genommen und sicher nach Canossa gebracht. Dort vermählt sie sich mit Otto, jetzt auch König von Italien, und begleitet ihn in dessen deutsche Heimat.
Sie führen eine gute Ehe, aus der auch Kinder hervorgehen. Nur die Welt drumherum ist nicht friedlich. So muß Otto sich Intrigen und Machtkämpfe von Henning, seinem Bruder, und Liudolf,seinem Sohn aus erster Ehe, gefallen lassen und abwähren. Zusätzlich Schlachten führen gegen die Slawen und Ungarn. Das Mittelalter war keine leichte Zeit. Weder für die Mächtigen, noch für die normale Bevölkerung.
Frau Gablé gelingt es wunderbar, dem Leser diese Zeit näher zu bringen, auch das Wesen von Otto dem Großen stellt sie bildlich dar. Milde gegenüber seiner Familie, Härte gegenüber seinen Feinden, teilweise auch Grausamkeit.
Aber alles verpackt in einem Roman, in dem von Gaidemar, dem Bastard berichtet wird. Seiner geheimen Liebe zur Königin, seiner unverrückbaren Treue dem König gegenüber, seiner Neugier darauf, seine Herkunft zu erfahren und seinem eigenen Liebesglück.
Wer wie ich, ein Schulgeschichtsmuffel ist, kann hier etwas für sein Geschichtswissen tun, in angenehmer Art und vielen schönen Lesestunden.
Ich bedanke mich beim Lübbe Verlag, der mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 05.05.2017

Die grandiose Fortsetzung der Saga um König Otto der Große

0

Nach der Lektüre des 1. Bandes rund um König Otte den Großen ("Das Haupt der Welt") war für mich klar, dass ich auch die Fortsetzung lesen werde... ach was... lesen muss!

Rebecca Gablé, meiner Meinung ...

Nach der Lektüre des 1. Bandes rund um König Otte den Großen ("Das Haupt der Welt") war für mich klar, dass ich auch die Fortsetzung lesen werde... ach was... lesen muss!

Rebecca Gablé, meiner Meinung nach eine der besten, wenn nicht sogar DIE beste Autorin historischer Romane, hat es exzellent geschafft, die Fortsetzung genau so unterhaltsam, spannend, flüssig, interessant und wundervoll zu schreiben, wie schon Band 1.

Um was geht es? Alles beginnt im Jahr 951 in Garda mit König Otto´s künftiger Ehefrau, Königin Adelheid - und damit haben wir dann auch schon die Namensgeberin für den Buchtitel - eben "Die fremde Königin". Diese kann sich aus einer üblen Gefangenschaft befreien und wird von dem Bastard Gaidemar (es ist lange nicht klar, wer seine wirklichen Eltern sind - wie sich herausstellt, wird das noch richtig spannend) auf der Reise von Garda hin zu König Otto begleitet und beschützt. Es entsteht so etwas wie eine Freundschaft, sofern dies in den unterschiedlichen Ständen möglich ist.

Gaidemar gehört zu Otto´s Panzerreitern und schlägt mit und für seinen König noch so manche Schlacht mit dem Ziel, Otto´s Krone zu verteidigen bzw. deren Macht auszuweiten.

Neben Otto, Adelheid und Gaidemar spielen selbstverständlich auch die Protagonisten aus dem 1. Band wieder eine Rolle, z.B. Otto´s Bruder Henning und dessen Ehefrau, Otto´s Kinder aus seiner ersten Ehe und auch Fürst Tugomir, die Hauptperson aus Band 1 taucht erfreulicherweise wieder auf sowie noch manch andere lieb gewonnene oder auch weniger lieb gewonnene Bekannte.

Hier ist wie gewohnt alles geboten: Liebe, Freundschaft, Verrat, Intrigen, Tod, Krieg und Schlachten aber auch Versöhnungen und Treue.

Gablé´s Schreibstil ist so flüssig und so "federleicht", dass ich - wie bei allen ihren Büchern - einfach nur so durch die Geschichte hindurch geflogen bin. Von Anfang an mitten drin im Geschehen. Die Beschreibungen der Personen sind so lebendig, dass man sich alle bildlich vorstellen kann und mit jedem mit leidet oder sich mit freut. Gaidemar, Miro/Mira und auch König Otto sowie einige andere wachsen einem direkt ans Herz während man auf andere nahezu eine Wut bekommt. Rebecca Gablé hat es also wieder einmal geschafft, sämtliche Emotionen ans Tageslicht zu bringen und den Leser die Geschichte wirklich miterleben zu lassen.

Wer historische Romane mag, wird diesen hier lieben. Aber auch alle anderen, die sich aus Geschichte vielleicht nicht so viel machen, aber gern eine spannende, unterhaltsame und durch und durch fesselnde Story lesen möchten, sei dieses Buch ans Herz gelegt. Zuvor sollte aber tatsächlich noch der 1. Teil, also "Das Haupt der Welt" gelesen werden, damit man "Die fremde Königin" wirklich mit allen Sinnen genießen kann.

Ich persönlich bin schon lange mit dem "Gablé-Virus" infiziert - natürlich nur im positiven Sinne - und kann daher neben der "König-Otto-Saga" auch sämtliche Bücher rund um die "Waringham-Saga" nur wärmsten empfehlen. Jedem, der mit Herz und Seele eine wundervolle historische Geschichte erleben und fühlen möchte, sei gesagt: lies Rebecca Gablé!

Könnte ich mehr als 5 Sterne geben, würde ich das machen... sofort und ohne zu zögern!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 05.05.2017

Definitives Must-Read

0

Liest man nach dem Buch noch einmal den Klappentext, wird deutlich, wie unzureichend dieser ist. Es stimmt alles, was darin steht und es gäbe auch sicher keine Möglichkeit, all das, was dem Leser auf über ...

Liest man nach dem Buch noch einmal den Klappentext, wird deutlich, wie unzureichend dieser ist. Es stimmt alles, was darin steht und es gäbe auch sicher keine Möglichkeit, all das, was dem Leser auf über 700 Seiten präsentiert wird, ausreichend zusammenzufassen - aber beim Lesen des Klappentextes ziehen noch einmal all die Leben, die wir in "Die fremde Königin" begleiten dürfen, am inneren Auge vorüber.

"Die fremde Königin" ist der zweite Teil von Rebecca Gablé über König Otto. Der erste Teil, "Das Haupt der Welt", hat mir nicht so gut gefallen, für meinen Geschmack enthielt er zu viele Längen. Da ich aber ein großer Fan der "Waringham"-Saga bin, wollte ich es mit "Die fremde Königin" dennoch versuchen - zum Glück!

Denn man versinkt bereits nach wenigen Seiten in der Geschichte von Gaidemar und Adelheid, die unterschiedlicher nicht sein könnten und auch nicht so eng verflochten sind, wie es der Klappentext andeutet. Der Lesefluss ist hervorragend und ich hätte problemlos noch einige hundert Seiten mehr lesen wollen!

Die Autorin lässt die Zeit König Ottos auferstehen, man lebt beim Lesen mitten darin, mit all unseren Protagonisten, von denen es nicht wenige gibt. Dennoch gelingt es Rebecca Gablé, alles so schildern, dass der Leser problemlos den Überblick über Personen und Geschehnisse behält.

Die Charaktere sind, wie man es von der Autorin gewohnt ist, authentisch für die damalige Zeit, bildhaft und in den meisten Fällen sympathisch. Die Antagonisten hingegen sind dennoch so faszinierend, dass man sie nicht missen mag.

Mit "Die fremde Königin" hat Rebecca Gablé einmal mehr gezeigt, wie erlesens- und erlebenswert die Vergangenheit sein kann! Ein Must-Read für alle Fans von historischn Romanen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 04.05.2017

Geliebter Kaiser und huldreiche Kaiserin

0

Inhalt:

Domini 951: Der junge Gaidemar, ein Bastard vornehmer, aber unbekannter Herkunft und Panzerreiter in König Ottos Reiterlegion, erhält einen gefährlichen Auftrag: Er soll die italienische Königin ...

Inhalt:

Domini 951: Der junge Gaidemar, ein Bastard vornehmer, aber unbekannter Herkunft und Panzerreiter in König Ottos Reiterlegion, erhält einen gefährlichen Auftrag: Er soll die italienische Königin Adelheid aus der Gefangenschaft in Garda befreien. Die Flucht glückt und in Pavia erwartet Otto Adelheid. Sie heiraten.

Fazit und Meinung:

Wieder einmal schafft es Rebecca Gablé mich völlig gefangen zu nehmen und mich in Zeit vor 1000 Jahren zu entführen.

Gaidemar, Soldat der Panzerreiter, befreit Adelheid aus ihrer Gefangenschaft bei Berengar. Ein junger tapfere Mann, der als Bastard in Saalfeld aufgewachsen ist und sich sein ganzes Leben gefragt, woher und besonders von wem er abstammt. Gaidemar ist einsam, er hat keine Eltern, weiß nicht von wem er abstammt, keine Ehefrau, kein Lehen. Er kann sich mit niemanden vertraut austauschen. Und als er selbst Liebe erfährt, scheint er alles mit seinem Ehrgefühl zu zerstören. Gaidemar ist mir sehr ans Herz gewachsen und beim Lesen habe ich Mohn gebangt und gelitten und ihm auf seinem Leidensweg begleitet.

Interessant ist grundsätzlich auch die abwertende Betrachtung bzw. Umgang mit den Bastarden. Da sie in Sünde entstanden sind, müssen sie nach damaligem Glauben immer dafür büßen. Ihnen wird nicht der gleiche Respekt entgegen gebracht, sie sind schlechter gestellt.

Die historische belegte Persönlichkeit Adelheid von Burgund ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie zeigt über die ganze Zeit, über welche Weitsicht und Stärke sie verfügt. Folgendes Zitat von Hulda zu Adelheid ist mir in Erinnerung geblieben
"... unter widrigen Umständen zeigt Ihr immer die größte Stärke".
Sie überlegt besonnen und mit ihren Entscheidungen stößt sie grundsätzlich niemand vor den Kopf, zum Beispiel bei der Nachfolge des bayrischen Herzogs. Sie versucht dabei immer an das Wohl von Otto, ihrem Gemahl zu denken, denn sie sieht sich auch in der Rolle für den Ausbau der Macht zu sorgen. Bei/mit ihr zeigt sich auch, welchen Vorteil es mit sich brachte, wenn Männer/Herrscher auf ihre Frauen gehört haben. Durch ihre Besonnenheit hat sich "Die fremde Königin" Anerkennung erworben und ausgebaut. Ihre Weisheit zeigt sich mir in folgendem beeindruckendem Gespräch (Seite 571) zwischen ihr und dem erwachsenen Stiefsohn Liudolf. Luidolf: "Die Macht des Königs ist unantastbar" darauf Adelheid "Man muss sie hegen und pflegen, wie ein zartes Pflänzchen, Tag für Tag, Jahr um Jahr, sonst verkümmert sie und vergeht.

In "Die fremde Königin" schafft es Otto der Große mit politischem Kalkül seine Macht auszubauen. Er handelt zumeist taktisch
klug und setzt Familienmitglieder in wichtige weltliche oder geistliche Ämter ein. Deren Loyalität ist ihm gewiss. Er ist sehr gläubig und gottesfürchtig. Dies wird mit folgendem Zitat von Seite 338 "ich vergebe dir und nehme dich in Gnaden wieder auf. Und wie glücklich bin ich, dass mein verirrter Sohn den Weg zurück ins Licht gefunden hat und Seite 399 deutlich: "Lasst im Heer verkünden. Es ist mein Wunsch, dass alle Männer einander Frieden und Treue und Vergebung vergangenen Unrechts schwören".
Auch wird phasenweise auf die Vergangenheit von Otto eingegangen. Dies wird im distanzierten Miteinander mit seiner Mutter Mathildis deutlich, es ist sehr eisig, nur auf das nötigste begrenzt. Bedingt auch durch die kühle Art von Mathildis und ihrer Bevorzugung von Henning.

Prinz Liudolf, der Sohn aus erster Ehe ist ein Heißsporn und handelt oftmals unbedacht. Durch die neue Heirat fühlt er sich in der Rangfolge nach hinten versetzt und lässt dies auch andere spüren. Er erkennt Fehler seines Vaters, aber er hat nicht die Weitsicht oder Geduld, Sachen langsam anzugehen und Otto auf seine Seite zu ziehen um die gewünschte und verdiente Anerkennung zu bekommen. Durch seinen Heißsporn hat er sich selbst ins Abseits manövriert und so ist er mehr in den Hintergrund geraten, über ihn hätte ich gern noch mehr erfahren.

Und wie im wahren Leben gibt es im engen Umfeld Mensche, die mit ihrer Art und den Handlungen einem das Leben schwer machen oder auf ihre Chance warten, die Krone zu entreißen. Henning, Ottis Bruder und Gaidemars Ziehbruder Immed sind solche Fieslinge. So richtig gemeine Charaktere, dass ich beim Lesen richtig Galle auf beide bekommen habe.

Die Schlacht auf dem Lechfeld wurde für mich so packend geschildert, dass ich die Luft beim Lesen angehalten habe. Ich habe förmlich die Pfeile durch die Luft schwirren und Pferde schnauben hören. Ich habe mit den Protagonisten hin- und hergeschaut und konnte förmlich die einsetzende Ohnmacht erkennen, als die Übermacht der Ungarn ersichtlich war. Das Reitervolk und sein grausames Vorgehen wurde sehr anschaulich dargestellt. Obwohl in Sachen Rache und Grausamkeiten keins der verschiedenen Völker glimpflich davonkommt.

Es gibt viele Charaktere im Buch, bei denen es sich lohnt etwas zu schreiben. Da sind Adelheids Vertraute Hulda, die Magd Anna, Erzbischof Wilhelm und Brun, Mirogod. Aber das bringt jedes umfangreiche Werk mit sich, es würde aber den Rahmen diese Rezension sprengen.

Ein umfassender historische Roman, der die Vergangenheit gekonnt weitergibt, belegbare historische Personen auftreten und wirken lässt und mit fiktiven Charakter meisterhaft abrundet. Auch hier sind es wieder die kleinen Details, die dieses Buch so wertvoll machen, die Beschreibungen der Geheimnisse, der Spitzeldienste, die Intrigen und auch zuletzt der Blick über Rom und die Bedeutung der Orte, sehr interessant beschrieben.

Und nun, ist das Buch leider zu Ende. Es geht mir jedes Mal so, dass mich freue, wenn ein neues Buch von Rebecca Gablé erscheint und dann lese ich es mit Begeisterung und dann ist es vorbei und ich muss liebgewonnene Charakter ziehen lassen. Auch mit diesem Buch konnte Frau Gablé ihr historisches Wissen, mir als Leser, anschaulich vermitteln und mich für diese Zeit gefangen nehmen. Ich werde mich auf Grund der Lektüre weiter mit Adelheid und Otto beschäftigen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 04.05.2017

ein Stück deutsche Geschichte, sehr lebendig erzählt

0

In "die fremde Königin" entführt uns die Autorin, die für mich die erfolgreichste deutsche Autorin historischer Romane ist, in das 10. Jahrhundert, in die Zeit von Sachsenkönig Otto I, dem späteren Kaiser ...

In "die fremde Königin" entführt uns die Autorin, die für mich die erfolgreichste deutsche Autorin historischer Romane ist, in das 10. Jahrhundert, in die Zeit von Sachsenkönig Otto I, dem späteren Kaiser des deutsch-römischen Reiches, und Adelheid von Burgund.
Das Buch ist die Fortsetzung von "Das Haupt der Welt", man kann es aber auch sehr gut lesen, ohne den Vorgängerband gelesen zu haben.

Mit der fremden Königin ist Adelheid gemeint, die rechtmäßige Königin Italiens. Berengar, Markgraf von Ivrea, hatte Adelheids Mann ermordet und sie selbst gefangen genommen, um seinen Sohn mit ihr zu verheiraten, wodurch dieser König von Italien würde. Aber Adelheid widersetzt sich und Gaidemar, ein von König Otto gesandter Panzerreiter und sein Bastard-Neffe, hilft Adelheid, aus der Gefangenschaft zu entkommen. Adelheid heiratet daraufhin Otto, sehr zum Missfallen dessen Sohnes Liudolph. In den folgenden Jahren steht Gaidemar treu zum König und zu Adelheid, ist leider aber auch unglücklich in Adelheid verliebt.

Wie immer ist der historische Hintergrund sorgfältig recherchiert. Ich habe im Internet hin und wieder etwas nachgelesen und fand die historischen Fakten dort wieder. Grandios verwebt die Autorin diese Fakten mit Fiktion zu einem wunderbaren Leseerlebnis. Es ist für mich lebendiger Geschichtsunterricht und zu keiner Zeit langweilig. Das will bei fast 800 Seiten schon etwas heißen. Selbst die Schlachten beschreibt die Autorin lesbar und fesselnd auch für diejenigen, die so etwas eigentlich nicht gern lesen. Faszinierend finde ich ihre Art, oft am Anfang eines neuen Kapitels mit wenigen Sätzen politische Ereignisse der Zwischenzeit so ganz nebenbei kurz zu umreißen. So ist auch evtl. trockene Politik nicht ermüdend zu lesen. Neben den vielen belegten historischen Persönlichkeiten erschafft die Autorin auch fiktive Charaktere, die aber sehr glaubwürdig wirken. Gaidemar gab es nicht in Wirklichkeit, aber er hat sich mir ins Herz geschlichen und ist neben Adelheid und Otto die tragende Figur der Geschichte. Auch ein Schuss Romantik hat hier natürlich nicht gefehlt. Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen und es wird noch eine Weile nachwirken. Der letzte Satz macht mir Hoffnung auf einen weiteren Band, obwohl die Autorin im Nachwort schon einiges der weiteren Historie erwähnt, gäbe es sicher noch viel zu erzählen aus dieser geschichtsträchtigen Zeit.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil